Karl John spielte in den Wallace-Filmen "Der Hexer" (Shelby) und "Neues vom Hexer" (Dr. Mills) mit. Darüber hinaus war er im Dreiteiler "Babeck" sowie einigen Krimiserien ("Der Kommissar", "Derrick", "Tatort") zu sehen. Ich hätte Karl John bei Wallace gerne öfter gesehen, denn er ist meiner Meinung nach ein guter Schauspieler. Seine Rolle im Hexer als Gehilfe von Mr. Messer ist perfekt auf ihn zugeschnitten. Er spielt hier keinen richtig "bösen" Verbrecher sondern jemanden, der am liebsten aus den Machenschaften aussteigen würde. Sein ernster Gesichtsausdruck und seine gespielte Nervösität passen hier sehr gut.
Ein wirklich toller, ausdrucksstarker Schauspieler - Premiere Nostalgie zeigt heute, am 27.6 und dann noch nächsten Monat am 2. und am 8. den Film "Hunde, wollt ihr ewig leben?" in dem er den Generaloberst Hoth spielt
Karl John spielte in seinen beiden Wallace-Filmen krass unterschiedliche Charaktere: In "Der Hexer" den gutgläubigen, ängstlichen Shelby; in "Neues vom Hexer" den misteriösen, unheimlichen Dr. Mills, der immer über den Dingen steht. Beide Rollen sind ihm meiner Meinung nach äußerst gut gelungen. Auch ich hätte ihn gerne häufiger bei Wallace gesehen.
Karl John - ein wiklich wundervoller, intensiv ausstrahlender Schauspieler, den ich bei folgenden Filmen In besonders guter Erinnerung habe: "An heiligen Wassern" "Des Teufels General", "Der Verlorene", "Liebe '47", "In jenen Tagen", "Der Hexer" & "Neues vom Hexer" sowie "Der Kommissar: Dr. Meinhardts trauriges Ende". Unten die übliche Autogrammkarte sowie mein etwas verlebtes Original, in welchem er sich aber leider nicht bei mir, sondern bei einem Unbekannten für die unvergessliche Unterstützung bedankt....
Manchmal spielt der Zufall schon ein amüsantes Spiel. Nicht nur du, Peter, sondern auch Percy Lister und ich haben vor Kurzem einige Berliner Schauspielergräber, u.a. auf dem Waldfriedhof Heerstraße, besucht. Darunter war eben auch das von Karl John. Eventuell hast du sogar noch die Kerze stehen sehen, die wir acht Tage vorher für John aufgestellt hatten:
Das Grab, das eine durchaus beachtliche Größe aufweist, zeichnet sich durch eine klare Gestaltungslinie aus. Der Grabstein, oder vielmehr: die Grabsteine, stehen im Mittelpunkt – nur wenige gut gepflegte Pflanzen, u.a. ein rotblättriger Ahorn, lassen die Blicke schweifen. Ob ihres Aussehens meint man, die Stelle sei recht neu, Karl John liegt allerdings schon seit 1977 dort begraben. Er starb im Alter von nur 72 Jahren an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.
Film- und Fernsehauftritte von Karl John (Auswahl): 1940: Kora Terry, 1942: Zwei in einer großen Stadt, 1943: Großstadtmelodie, 1947: In jenen Tagen, 1949: Liebe 47, 1951: Der Verlorene, 1953: Weg ohne Umkehr, 1955: Des Teufels General, 1958: Hunde, wollt ihr ewig leben, 1960: An heiligen Wassern, 1961: Diesmal muss es Kaviar sein, 1964: Der Hexer, 1964: Das Kriminalmuseum (TV): „Der Schlüssel“, 1965: Neues vom Hexer, 1965: Die fünfte Kolonne (TV): „Blumen für Zimmer 19“, 1968: Babeck (TV), 1970: Der Kommissar (TV): „Dr. Meinhardts trauriges Ende“, 1976: Derrick (TV): „Auf eigene Faust“
Kleiner Nachtrag: Karl Johns letzte Spielfilmrolle in "Atemlos vor Angst" war ein ziemlich trauriger Abgesang, auch wenn sie zu Johns wenigen internationalen Auftritten gehörte. Als ich den Film in den 80ern erst- und letztmalig sah, dachte ich sogar, die merkwürdig abgehackte Rolle sei entstanden, weil John, der kurz später starb, möglicherweise während der Dreharbeiten erkrankt und daher ausgestiegen sei. Dieser ursächliche Zusammenhang besteht natürlich nicht, da dieselbe undankbare Rolle auch bereits im großartigen Vorbildfilm "Lohn der Angst" existierte.