Ein in fast allen Belangen sehr durchschnittliches, recht uninteressantes Werk, dass praktisch keine Höhepunkte vorzuweisen hat, wodurch sich die Frage nach den Reizen dieses Films ganz grundlegend stellt. Walter Rilla spielt eine auffallendst ähnliche Rolle wie in "Die Verdammten der blauen Berge", nur war das ganze Szenario um seine Person da viel besser umgesetzt. Was "Todestrommeln", einem Film gefüllt von klischeebeladenen Charakteren, von denen nur der Humor zwischen Richard Todd und seinem Assistenten unterhält, fehlt, ist vor allem eine Figur ähnlich der von Ronald Fraser in "Die Verdammten der blauen Berge". W. Rillas und A. Lievens Parts sind einfach zu monoton und somit gibt es zu Todd eigentlich keinen ergänzenden Part, bis auf den unterpräsenten Assistenten. Die Ausstattung ist gut, aber zu eintönig ausgenutzt. Die finale Verfolgungsjagd ist mies umgesetzte, ewig in die Länge gezogene Effekhascherei. Die ewigen Seefahrten sind das bezeichnendste für die Einfallslosigkeit des Films.
Fazit: Nie wirklich schlecht, aber auch nie wirklich gut: Zum Fenster rausgeworfenes Geld. Insgesamt aber noch etwas besser als der "Fluch der gelben Schlange", da die Figuren und die Handlung wenigstens funktionieren, wenngleich recht einfallslos. Das Werk ist als solches schlüssig, aber man fragt sich ganz generell nach dem Sinn. Dramaturgisch irgendwo einfach sehr minimalistisch, aber dafür(!) noch sehr gelungen. Ohne die guten Schauspieler wäre es richtig schwach. Die Regie ist einfach sehr unsouverän und wirkt in allen Belangen, als wenn sie die ganze Zeit lieber auf Nummer sicher gehen würde. Das Drehbuch an sich ist nicht das Problem und einige Sequenzen sind auch wirklich gut ersonnen, wirken aber teilweise auch nur noch in Ansätzen.
Zunächst wundert mich, dass zu diesem Film hier so wenige Meinungen gepostet wurde. Wie ich bei amazon sah, scheint es noch keine deutsche DVD-Veröffentlichung zu geben?! Ich habe die Produktion Todestrommeln am großen Fluß nun nach fast genau 20 Jahren wieder gesehen und konnte mich – außer an den Mörder – nicht an viel erinnern. Genauso alt ist übrigens meine PRO7-Aufnahme (noch mit dem riesigen alten Logo) und dementsprechend ist leider auch die Tonqualität. Eine DVD-VÖ wäre daher wünschenswert, es gibt wohl rechtliche Probleme?
Todestrommeln am großen Fluss Death Drums Along the River Großbritannien/ BRD 1963 Regie: Lawrence Huntington Darsteller: Richard Todd, Marianne Koch, Vivi Bach, Albert Lieven und Walter Rilla.
Insgesamt muss der Film natürlich die Erwartungshaltung des damaligen Publikums enttäuscht haben, zumal man mit Wallace Themsenebel und unheimliche Schlösser verbindet. Die Geschichte selbst hätte man mit einigen Änderungen aber auch dort ansiedeln können. Allzu negativ würde ich den Film allerdings nicht sehen. Sicherlich nicht der große Wurf, aber auch nicht uninteressant. Das Whodunit ist da und auch einige Verdächtige. Und so uninteressant sind die Figuren auch nicht. Die Geschichte selbst ist eine typische Harry-Alan-Towers-Exotikstory und hätte auch in die Schublade der Wolf C. Hartwig-Abenteuerkrimis gepasst. Walter Rilla als kranker Arzt, dem jemand monatelang die falsche Dosis verabreicht, spielt gut und ist eine ideale Wahl, seine Rolle ist in meinen Augen nicht so monoton, wie das Peitschenmönch schildert. Albert Lieven hingegen ist anders als in fast allen anderen Rollen nie der große Gentleman und Sympathieträger, was seine Rolle undurchsichtig macht. Vivi Bach hingegen finde ich in ihrem Part blass. Marianne Koch spielt das, was sie wahrscheinlich am besten kann, weil sie es gelernt hat – eine Ärztin. Und das mit Bravour. Richard Todds Interpretation Sanders' hingegen ist etwas durchschnittlich geraten. Das Finale ist zugegebener Maßen etwas stümperhaft inszeniert. Summa summarum: Wenn man die Erwartung, Wallace müsse schwarz/weiß sein, in London und auf einsamen Schlössern spielen, ausblendet, ein nicht ganz unspannender, die Zeit vertreibender Krimi.
Insgesamt muss der Film natürlich die Erwartungshaltung des damaligen Publikums enttäuscht haben, zumal man mit Wallace Themsenebel und unheimliche Schlösser verbindet.
Um das zu vermeiden, wurde der Film zwar als EW-Film beworben, aber mit dem deutlichen Hinweis, dass es sich um einen "Abenteuer-Farbfilm an Original-Schauplätzen" handelt. In allen Anzeigen war groß "nach den weltberühmten Afrika-Geschichten" zu lesen. Auch die ganze Berichterstattung im Vorfeld ließ keinen Zweifel daran, dass es sich hier nicht um einen typischen Wallace-Krimi handelte. Die Kinogänger wußten also schon, was sie erwartete.
In den anderen Punkten stimme ich Dir zu, obwohl ich den Film schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe. Aus heutiger Sicht eben eine typische Harry Alan Towers Produktion. Am Drehbuch war übrigens Nicolas Roeg beteiligt, der Regisseur von "Wenn die Gondeln Trauer tragen".
Ich stimme Giacco zu. 1963 dürfte vor allem auch der Anteil an Wallace-Taschenbuch-Lesern unter den Kinogängern höher gewesen sein, als man vom heutigen Standpunkt aus vermuten würde. Die Goldmann-Hefte der roten und, in diesem Fall, gelben Serie erzielten so gute Verkaufszahlen, dass sie Jahr für Jahr neu aufgelegt wurden. Nicht wenige wussten vorher also ziemlich genau, was auf sie zukommen würde.
Während hingegen "Sanders und das Schiff des Todes" ein schwacher Film ist, den ich aber komplett gesehen habe, habe ich "Todestrommeln am großen Fluss" immer bereits nach ca. 10-15 Minuten ausgeschaltet, da ich den Film qualitativ nicht ertragen konnte. Ich bin mir im Moment nicht so sicher, ob ich mir den Film überhaupt jemals noch einmal komplett ansehen werde. Manchmal ändert man ja im Laufe seine Meinung über Filme. Gefühlt würde ich im Moment sagen, dass der Film wohl schwächer als "Sanders und das Schiff des Todes" sein muss - ist das richtig?
● TODESTROMMELN AM GROSSEN FLUSS / DEATH DRUMS ALONG THE RIVER (1963) mit Marianne Koch, Richard Todd, Albert Lieven, Vivi Bach, Simon Sabela und Walter Rilla eine Produktion der Big Ben Films | Constantin Film Produktion | Hallam Productions | im Verleih der Constantin ein Film von Lawrence Huntington
Ein kleiner Diamantenschmuggler ersticht einen Polizisten als er verfolgt wird und Inspektor Sanders nimmt die Ermittlungen auf. Schnell kann er herausfinden, woher dieser Dolch stammt und welche Personen mit den kriminellen Aktivitäten in Zusammenhang stehen könnten. Die Spur führt in die Klinik des bekannten Arztes Dr. Schneider, auf dessen Anwesen sich einmal Diamantenminen befunden haben. Dort lernt er die attraktive Ärztin Dr. Inge Jung kennen, die ihm bei der gefährlichen Jagd nach den Hintermännern des Schmugglerrings behilflich ist. Als sie selbst in Gefahr gerät, setzt Sanders zum entscheidenden Schlag an...
Dann war es schließlich so weit mit dem letzten verbleibenden Edgar-Wallace-Film auf dem Speiseplan, jedoch hielt sich die Vorfreude stark in Grenzen, lag doch die Befürchtung nahe, dass es sich um eine ähnlich langweilige und zähe Angelegenheit wie bei "Sanders und das Schiff des Todes" handeln könnte. Überraschend und angenehm zugleich ist es, dass dieser erste Afrika-Wallace nicht den selben uninteressanten Verlauf offeriert und einen ordentlichen Unterhaltungswert transportiert. Im Vordergrund bei diesem Farbfilm stehen natürlich die herrlichen Aufnahmen der Landschaft, doch leider schwächelt der Krimi-Faktor erheblich. Obwohl immer wieder Spannung aufkommt und ein gutes Tempo vorgelegt wird, ist es die Vorhersehbarkeit, die dem Verlauf schwer zusetzt und den Whodunit-Effekt alles andere als spektakulär erscheinen lässt. Diamantenschmuggel, Mord und einige zwielichtige Gestalten sind zwar vorhanden, auch die Einheimischen werden so dubios und bedrohlich gezeichnet, wie es nur möglich ist, aber "Todestrommeln am großen Fluss" ist eben den Vergleichen mit konventionellen Wallace-Adaptionen ausgesetzt, wobei dieser eigentlich hinken müsste.
Mit einer beachtlichen Zahl von 1,5 Millionen Kinogängern braucht sich diese Produktion sicherlich nicht zu verstecken, auch mit den Darstellern kann man sich sehr gut anfreunden, wenngleich es sich für Serien-Verhältnisse quasi nur um die zweite Garnitur handelt. Richard Todd ist in der Rolle des Sanders gut bekömmlich, selbst Marianne Koch wirkt nicht so spröde wie üblich. Albert Lieven und Walter Rilla sieht man in obligatorischen Rollen, die sie aus dem Stand prägen konnten und Vivi Bach ist hier definitiv ein Thema für sich. Angenehm ist, dass sich Koch, Lieven und Rilla für die deutsche Fassung selbst synchronisiert haben. Innerhalb der Konstellationen sieht man kaum ein größeres Bemühen sich voneinander abzuheben oder gar sich durchzusetzen, so dass der komplette Verlauf oftmals eher dahinplätschert. In Spannungsmomenten bediente man sich ausgiebig am Archivmaterial der ansässigen Fauna, hungrige Krokodile bedrohen Liebe und Leben, gemütliche Flusspferde schauen dabei zu und als kleine Schreckensmomente sind diese unbeholfen gelösten Szenen einigermaßen dienlich. Musikalisch orientierte man sich sowohl an gängigen Wallace-Klängen, als auch an der einheimischen Music-Box, aber insgesamt wirkt das alles sehr uninteressant. Insgesamt gesehen, wesentlich besser als sein Nachfolger und als Abenteuer-Krimi recht unterhaltsam, jedoch keine wirkliche Offenbarung!
Todestrommeln am großen Fluss (Death Drums Along The River) (GB/BRD 1963)
Regie: Lawrence Huntington
Darsteller: Richard Todd, Marianne Koch, Albert Lieven, Walter Rilla, Vivi Bach u.a.
Polizeiinspektor Sanders muss sich einem Fall von Mord und Diamantenschmuggel widmen, der ihn schon bald in die Klinik des bekannten Dr. Schneider führt...
Ich muss gestehen, dass ich immer Vorbehalte gegenüber den Afrika-Filmen nach Edgar Wallace hatte und daher bis dato noch keinen gesichtet hatte. Nachdem ich jedoch in letzter Zeit ein paar Abenteuer- und Exotikkrimis gesichtet habe und durchaus der ein oder andere sehenswerte Streifen dabei war, gingen mir allmähliich die Sachargumente aus. Der letzte Anstoß war dann die vorübergehend deutlich reduzierte DVD (inzwischen wieder zum "üblichen" Preis).
Alles in allem bin ich angenehm überrascht. Zwar erdachte Harry Alan Towers eine Story, der man auch im Halbschlaf noch bequem folgen kann, trotzdem kann man sich das Werk gerade unter der Woche durchaus mal antun. Grund ist erwartungsgemäß die Besetzung. Marianne Koch spielt die Ärztin - oh Wunder - höchst überzeugend und tritt allgemein ebenso würdevoll auf wie Walter Rilla, der eine ähnlich angelegte Rolle spielt wie später in "Die Verdammten der blauen Berge". Albert Lieven kommt nicht ganz so gut zur Entfaltung wie sonst, Richard Todd geht leider nur bedingt aus sich heraus. An seiner Stelle hätte man aus deutscher Sicht lieber George Nader oder von mir aus auch Lex Barker gesehen. Handwerklich ist das Ganze noch in Ordnung, wenngleich man immer wieder kleinere Schnittfehler bemerkt und der Tod des Mörders ziemlich dilettantisch in Szene gesetzt wirkt. Wer derartige Filme vor allem wegen der Landschaftsbilder guckt, ist überdies bei anderen Filmen dieser Machart vermutlich besser aufgehoben.
Man sollte sich von der Einführungssequenz nicht abschrecken lassen, im weiteren Verlauf präsentiert die DVD von Filmjuwelen ein sehr ordentliches Bild im Original-Format. Constantin-Logo ist ebenfalls vorhanden. Dazu gibt es ein Interview mit Towers, welches sich auch auf den Scheiben zu "In Beirut sind die Nächte lang" und "Die Verdammten der blauen Berge" befindet. Schließlich enthält die Veröffentlichung ein informatives Booklet mit sorgsam ausgewählten Bildmotiven. Summa summarum eine empfehlenswerte Anschaffung.
Obschon einen Story und Inszenierung nicht vom Hocker reißen, punktet "Todestrommeln am großen Fluss" durch die gute Besetzung und eine ordentliche Portion Wohlfühlfaktor. 3,5 von 5 Punkten.