Der erste große Kino-Hit des Jahres? Auf jeden Fall der umstrittenste... Der von Mel Gibson gedrehte Film soll die Kreuzigung in aller Brutalität darstellen. Angeblich soll Mel die Inspiration zu diesem Werk von Gott selber haben... In Amerika wurde zum Boykott des Films aufgerufen - was passiert: Ein riesiger Überraschungserfolg. Trotzdem wird er von allen Seiten kritisiert... Schaut ihr ihn euch an? Was ist eure Meinung zu dem Film?
Gibson versucht mit dem Film die Realität darzustellen. Nun, die Originalhandlung ist ja schon ein Weilchen her, daher bin ich mir nicht sicher ob dies für einen Mel Gibson so einfach ist. Auf Grund der Brutalität wird der Film sicher sehr oft missverstanden. Ich persönlich bin auf jeden Fall gegen diese Gewalt, aber bei diesem Thema kann man sich drüber streiten. Die Kreuzigung in voller Brutalität darstellen? Ansich eine gute Idee, aber die Grenze des Zumutbaren sollte nicht überschritten werden.
In der aktuellen TvMovie hat der Film die allerschlechteste Bewertung erhalten. Ich kann mich fast nicht entsinnen, dass jemals ein neue Kinofilm mit dem grauen Moviestar bewertet wurde. Sogar "Autobahnraser" hat noch ne mittlere Wertung erhalten.
Natürlich sollte man nicht zuviel auf die Meinung der Redakteure geben...
Ne. Weil ich oft schon gegenteiliger Meinung dieser war... TV Today gibt dem Film die zweitschlechteste Bewertung - die haben allerdings auch 4 Möglichkeiten...
ich schreibe meine Facharbeit im Fach Religion, dabei bin ich vorhin auch auf die Seite der Ekir gestoßen, die direkt auf der Titelseite einen Link anbietet, um deren Meinung zu hören. Sie beschreiben den Film als sehr brutal und blutig. Also ich persönlich möchte ihn mir nicht antun... Kunstblut kann ich auch woanders sehen. Also, wer sich für die Meinung der Kirche interessiert guckt mal nach unter http://www.ekir.de
Tödliche Kreuzigung: Ein brasilianischer Priester ist im Kino bei "Die Passion Christi" an einem Herzinfarkt gestorben - das zweite Opfer nach einer Frau in Kansas.
Die Manipulationsmöglichkeiten des Kinosaals sind wirklich nicht zu unterschätzen. Ich gebe es zwar nur ungern zu, aber ich selbst wäre bei der Wiederaufführung von "Der Exorzist" in der Mitte (die Krankenhausszene) fast ohnmächtig geworden - es haben außerdem einige Leute den Film verlassen müssen. Das Verrückte ist ja, dass ich den Film zuvor schon einige Male im TV und auf Video gesehen habe und es hat mir nichts ausgemacht. Im Kino wird bei diesem Film allerdings mit extrem tiefen Tönen gearbeitet, die auf das Unterbewusstsein wirken und für das Ohr nicht hörbar (wohl aber spürbar) sind. Dazu der dunkle Saal usw. und schon spielt der Kreislauf verrückt.
Ich gehe seit über 20 Jahren regelmäßig ins Kino, aber das ist mit bisher nur einmal passiert. Und dass, obwohl ich auch gerne einmal blutigere Filme sehe. Seitdem kann ich es gut nachvollziehen, wenn in Zeitungen steht, dass Leute während der Vorstellung den Saal verlassen mussten oder ohnmächtig geworden sind. Einen Film im Kino oder zuhause am Fernseher zu sehen, ist ein himmelweiter Unterschied...
Übrigens Manipulation in Kinos: Ich hab mal in einer Wissenschaftssendung gesehen, dass man in den 80ern gern kurze Einzellbilder in Kinofilme reinschnitt. Zum Beispiel wurde ganz Kurz eine Flasche Coca Cola eingeblendet. Das ging so schnell, dass es das Auge nicht wahrnimmt, das Bewusst sein dagegen schon. Und der Effekt. Nach dem Film hatten alle Durst und gaben daher mehr Geld an der Kasse aus.
Ich lasse die Ausrede nicht gelten, das der Film so brutal sein muß, weil es auch in der Realität so geschehen ist. Gibson hat den Film bestimmt nicht aus "Aufklärungsgründen" gedreht, oder? Ich hab ihn noch nicht gesehen, aber ich denke schon das übertriebene Brutalität in Filmen beim Zuschauer zu einer Abstumpfung führen kann.
Bei Filmen ist es mir bisher noch nicht schlecht ergangen. Aber bei Dokus über Holocaust und Wasserstoffbomben ist mir schon mal was komisch geworden...
ich weiß nicht,w arum man sich den Film ansehen soll, wenn es doch auch andere gute Jesus Filme gibt. Diese müssen nicht immer langweilig sein, es gibt auch welche mit guten Dokus. Wer sich eine andere Art von Jesus Film angucken möchte, kann sich "Jesus von Montreal" angucken, auch nicht schlecht, aber nicht so toll.
Natürlich gibts viele Jesus-Filme, aber die Passion Christi befasst sich fast ausschließlich mit der Kreuzigung. Ich denke nicht, dass Gibson den Film aus Aufklärungszwecken gedreht hat, aber: Wenn er schon das Thema verfilmt, ist es richtig, dass es auch realistisch ist. Über die unglaubliche Brutalität von Kreuzigungen gibt es genug Quellen.
In Antwort auf: ich weiß nicht,w arum man sich den Film ansehen soll, wenn es doch auch andere gute Jesus Filme gibt
Du hast Recht, es gibt viele andere gute Jesus-Filme. Ich bin überzeugt, dass der Film ohne die ganze Härte nicht so erfolgreich gewesen wäre. Ich bin sogar überzeugt, dass Viele nicht wegen des eigentlichen Themas, sondern einfach nur wegen der Gewaltszenen ins Kino gehen.
Die Grundidee, die Kreuzigung in aller Brutalität zu verfilmen halte ich für gut, aber leider wird der Film zu sehr als Unterhaltungsfilm vermarktet.