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  • Kriminalfilm-Musik Datum23.11.2013 21:09
    Foren-Beitrag von volkerrippe im Thema Kriminalfilm-Musik

    Zur Klärung der Frage, was für Tonquellen für die Phono-Media-CD verwendet wurden, habe ich mir die Stücke in einen Sound Editor eingeladen, angesehen, angehört und soweit möglich mit schon veröffentlichten CDs usw. verglichen. Mein Fazit: Originalbänder dürften nicht vorgelegen haben, die Quellen sind Schallplatten, DVDs und CDs. Wichtig: Die Monoaufnahmen sind mit „künstlichem Raum“ versehen worden und klingen von daher etwas anders als dieselben schon auf anderen CDs veröffentlichten Monoaufnahmen (natürlich kann man immer noch nicht ausmachen, wo die einzelnen Instrumente platziert sind). Hier stellvertretend für alle ein paar weitergehende Ausführungen zu einigen der Tracks:

    Track 1, Polizeifunk ruft: Reißt am Ende ganz heftig ab – ein Zeichen dafür, dass die Aufnahme nicht von einem Tonband kommt, sondern (in diesem Fall wahrscheinlich) von einer DVD; derart abrupte Schlüsse sind für Film-/Fernsehtonspuren typisch. (Das hätte man beim Mastering übrigens besser hinbekommen können ...)

    Track 5, Das Geheimnis der schwarzen Witwe: Kommt höchstwahrscheinlich von der Martin-Böttcher-Komponisten-CD der Bear Family Records (für die wir damals Originalbänder hatten!). Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, hat Martin Böttcher für die Phono-Media-CD nämlich keine Bänder herausgegeben – und da es diese Aufnahme vorher nie auf einem kommerziellen Tonträger gegeben hat, bleibt eigentlich nur die BFR-CD als Quelle ...

    Track 6, Es gibt eine Frau im Dunkeln ...: Ähnlich wie bei Track 5; diese Aufnahme dürfte von der „Kriminaltango“-CD der Bear Family kommen – auch sie war vorher nie auf einem kommerziellen Tonträger verfügbar. Pikant ist, dass sie laut Phono-Media-Booklet hier mit freundlicher Genehmigung der EMI auftaucht (und sogar deren Labelcode angegeben ist). Nur: Mit dieser Aufnahme hat die EMI nichts zu tun – sie hat in den sechziger Jahren zwar eine Single mit dem Titel und Belina herausgebracht, dabei handelte es sich allerdings um ein völlig anderes und neues Arrangement, das auch nicht von Martin Böttcher stammt ...

    Track 14, Pater-Brown-Thema: Hier dürfte die Quelle die alte Mono-Single der Telefunken sein. Die Aufnahme ist zwar in Stereo entstanden, wurde aber wie bei Singles der sechziger Jahre üblich in Mono veröffentlicht. In Stereo ist sie auf der Telefunken-Doppel-LP „Portrait in Musik“ zu hören – und die Telefunken hat natürlich das Stereoband gehabt ...

    Track 16, ein Alibi zerbricht: Stammt höchstwahrscheinlich von der Peter-Thomas-Komponisten-CD der Bear Family – entlarvend zu hören an dem kleinen Fehler am Anfang, der durch den Filmton, von dem die Aufnahme mangels eines Tonbandes abgenommen werden musste, bedingt ist. (Für musikalisch Bedarfte: Das Stück beginnt direkt auf der Zählzeit 2 des ersten Taktes mit einem „Rim Click“ der Snare Drum; der erste Schlag, der „Downbeat“, fehlt also.) Auf einem Originaltonband wäre der Fehler so nicht drauf ... und zweimal derselbe Fehler bei unterschiedlichen Quellen?

    Track 21, Das Geheimnis der gelben Narzisse [es war übrigens nicht nur eine ...]: Es lässt sich natürlich nicht genau sagen, aber diese Aufnahme scheint von Arild Rafalziks 4. Krimi-CD zu kommen, für die leider trotz ausgiebiger Suche nicht in allen Fällen Originalbänder aufzutreiben waren und deren Material deshalb zum Teil vom Filmton abgenommen werden musste. Das Stück ist auf der Phono-Media-CD zwar länger, aber anscheinend durch einkopierte Wiederholungen künstlich gestreckt worden (so lang ist die Sequenz im Film nicht, und man kann die Schnitte ein bisschen hören), was technisch problemlos machbar ist, wenn die Teile musikalisch zusammenpassen. Bezeichnend ist, dass die Blende am Schluss genau mit der der Rafalzik-CD übereinstimmt und so mit Sicherheit nicht vom Komponisten im Studio eingespielt wurde ...

    Track 22, Der Frosch mit der Maske, und Track 23, Nachts im Nebel an der Themse: Wahrscheinlich ebenfalls von Arild Rafalziks 4. Krimi-CD und damit auch in diesen Fällen vom Filmton. (Alternativ könnte Phono Media diese Tracks auch selbst noch einmal von DVD ö. Ä. überspielt haben, aber das ändert nichts: Filmton bleibt Filmton - der lässt sich nicht überhören und unterscheidet sich stets von der Tonqualität eines Bandes.)

    Track 24, Der Andere: Das ist der klassische Fernsehton der späten fünfziger Jahre: ziemlich „belegt“, da nützt auch eine digitale Überarbeitung nicht viel. Nur: Tonbänder aus dieser Zeit würden auch heute immer noch besser klingen ...

    Nebenbei: Da die Musiken von Track 21 und 23 schon von Arild Rafalzik veröffentlicht worden sind, trifft die Angabe „Nie veröffentlicht“ im Booklet nicht zu.

    Und: Der Komponist für „Die Karte mit dem Luchskopf“ heißt Joe Dixie.

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