Burt Reynolds verkörperte die Figur des Gator McKlusky in zwei Filmen:
Der Tiger hetzt die Meute (1973) sowie Mein Name ist Gator (1976).
Der Tiger hetzt die Meute (White Lightning, USA 1973)
Regie: Joseph Sargent
Darsteller: Burt Reynolds, Ned Beatty, Jennifer Bellingsley u.a.
Der wegen Alkoholschmuggels inhaftierte Gator McKlusky lässt sich auf eine Tätigkeit als Verdeckter Ermittler für eine Bundesbehörde ein. Er soll Beweise gegen einen bestechlichen Sheriff sammeln. Gator interesssiert jedoch etwas ganz anderes an dem Sheriff: Der "Ordnungshüter" ist nämlich nicht nur bestechlich, sondern hat auch seinen Bruder auf dem Gewissen…
Gewissermaßen als Vorbote der vor allem zu Anfang enorm erfolgreichen „Schlitzohr“-Reihe präsentieren sich die Filme um Gator McKlusky: Burt Reynolds spielt wie im „Schlitzohr“ einen in Alkoholschmuggel verwickelten Mann, der mit einem schnellen Fahrzeug im Süden der USA den Behörden ein Schnippchen nach dem anderen schlägt. Freilich präsentiert sich „Tiger“ noch wesentlich seriöser als die „Schlitzohr“-Filme: Der Tod des Bruders als Storyhintergrund, die typische Atmosphäre der früheren Siebziger und ein im Ganzen ernsterer Grundton machen den Film zu einem durchaus ernstzunehmenden Genre-Film. Dafür bekommt man in Sachen Action etwas weniger geboten als in den „Bandit“-Streifen. Die ausgesuchten Actionszenen setzen aber starke Akzente, so bleibt die Szene, in der Reynolds mit verschränkten Armen vor seinem Wagen am Fuße eines kleinen Hügels steht und ein Polizeiwagen in Zeitlupe über ihn hinweg ins Wasser fliegt, als ungemein lässiger Moment im Gedächtnis haften. Generell trägt Reynolds hier in noch etwas maßvollerer Ausgestaltung bereits eben jene Lässigkeit zur Schau, die ihn den kommenden Jahren zu einem der größten Stars im Filmgeschäft machen sollten.
Ned Beatty, der mit Reynolds kurz zuvor schon in dem wegweisenden Abenteuerfilm „Beim Sterben ist jeder der Erste“ zu sehen war, erfüllt den als Gegenspieler fungierenden Sheriff mit Leben, ohne zu einer eher eindimensionalen Figur wie jene des von Jackie Gleason in „Bandit“ verkörperten Sheriffs zu verkommen. Joseph Sargent („Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123“) hat die schwüle Atmosphäre der Südstaaten in den frühen 1970er-Jahren hervorragend eingefangen. Ursprünglich war Steven Spielberg als Regisseur vorgesehen. Er stieg jedoch nach der Verpflichtung von Reynolds aus, weil er befürchtete, ein Star-Vehikel ohne persönliche Note inszenieren zu müssen.
Der Film liegt beim Label NSM, wahlweise auf Blu-Ray oder DVD sowie in dieversen Mediabook-Varianten vor. Die Bildqualität der Blu-Ray ist gut.
Atmosphärischer Südstaaten-Thriller, mit dem Reynolds den Grundstein für die erfolgreichste Phase seiner Karriere legte. 4,5 von 5 Punkten.
Darsteller: Burt Reynolds, Lauren Hutton, Jerry Reed u.a.
Gator McKlusky ist erneut undercover für US-Behörden im Einsatz: Diesmal wird er auf einen ehemaligen Freund angesetzt, der im Verdacht der Korruption steht. Doch bald stellt sich heraus, dass McKluskys alter Weggefährte in noch weitaus schwerwiegendere Delikte verwickelt ist…
„Mein Name ist Gator“ markiert die Fortsetzung zu „Der Tiger hetzt die Meute“ und zugleich das Regiedebüt von Burt Reynolds. Der Film startet sogleich mit einer furiosen Boots-Verfolgungsjagd, die durchaus Bond-Format aufweist. Zuständig dafür war als verantwortlicher Stuntkoordinator u.a. Reynolds-Buddy und „Schlitzohr“-Regisseur Hal Needham. Apropos „Schlitzohr“: Der dortige Co-Star und Sänger des Soundtrack-Ohrwurms „East Bound and Down“, Jerry Reed, gibt hier Reynolds Ziel, seinen alten Weggefährten McCall.
Das hohe Niveau des Auftakts kann der Film im zweiten Drittel nicht halten, zum Finale zieht er jedoch wieder an und kann mit erneut spektakulärer Action aufwarten. Ein echter Blickfang ist im Übrigen Reynolds‘ love interest Lauren Hutton, die die taffe Reporterin Aggie gibt und dabei enormen Charme versprüht. Mit ihr liefert sich Reynolds den einen oder anderen launigen Schlagabtausch. Davon abgesehen gelingen dem Regie-Debütanten mit seinem Co-Star jedoch auch gefühlvolle Szenen erstaunlich gut, allen voran in der Schlussszene, die den Zuschauer vergleichsweise nachdenklich aus dem Film entlässt.
Unterm Strich kann der Film nicht ganz mit dem Original mithalten, bietet aber erneut sehenswertes Genre-Kino mit einem der Top-Stars der 1970er-Jahre.
Wie der Vorgänger ist auch "Gator" bei NSM auf Blu-Ray und DVD erschienen.
Durchaus gelungenes Regiedebüt von Burt Reynolds, dessen Längen im zweiten Drittel durch sehenswerte Actionsequenzen und die exzellente Chemie mit Co-Star Lauren Hutton aufgefangen werden. 4 von 5 Punkten.