Oberst Black ist eine interessante Persönlichkeit. So interessant, dass die vier Gerechten auf den Londoner Geschäftsmann aufmerksam werden. Und auch der junge Konstabler Frank Fellowe verdächtigt Black krimineller Machenschaften.
Das 20. Jahrhundert war gerade erst fünf Jahre alt, als in England der erste Kriminalroman von Edgar Wallace auf den Markt kam- DIE VIER GERECHTEN. Zwar war dieser ein Flop, trotzdem hinderte das den ehemaligen Journalisten nicht weiterzumachen und auch die Gerechten in einem weiteren Roman auftreten zu lassen: Nämlich in DIE DREI VON CORDOVA (1917). Dieser ist noch ein recht klassischer Kriminalroman, der sich vom Aufbau an Werke wie DER DERBYSIEGER oder DAS GEHEIMNISVOLLE HAUS erinnert. Einen wahnsinnigen Oberschurken gibt es hier nicht, was den ganzen Roman aber auch minimalistisch erscheinen lässt und damit auch die düstere und melancholische Atmosphäre, mit der Wallace später so hervorragend in DIE DREI GERECHTEN arbeitete, vermissen lässt. Minimalistisch ist auch das Mordinstrument. Eine giftige Tunke. Wer an der Tunke riecht kippt tot um. Das die Tunke extra von einem wirren Doktor aus Cordova hergestellt wurde, und sich der Mörder diese mit einer falschen Identität erschleichen will, lässt wenigstens etwas Spannung aufkommen. Auch beim Auftreten der vier Gerechten wird es spannend. Wenn die vier Gerechten maskiert in Oberst Black's Wohnung sitzen oder ihn in eine alte Kapelle verschleppen, um ihn vor das Gericht zu stellen, sind das Glanzmomente, die den ganzen Roman aufwerten.
In DIE DREI VON CORDOVA gibt es wieder viele Figuren die in einer Beziehung zueinander stehen. Frank Fellowe ist ein junger und ehrgeiziger Polizist der Oberst Black’s Machenschaften aufdecken will. Oberst Black wiederum verkehrt mit Sir Isaac und erhofft sich dadurch finanzielle Unterstützung. Sir Isaac wiederum buhlt zusammen mit Horace Gresham um die Gunst von Mary Cassilirs, deren Onkel Lord Verlond ist, und der nicht viel von Oberst Black hält. Oberst Black hat außerdem etwas gegen Theodore Sandford. Dessen Tochter May verguckt sich in Frank Fellowe. Und dann gibt es ja noch die drei Gerechten, die es auf Bösewicht Black abgesehen haben. Alle Figuren bekommen die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt.
Fazit: Für zwischendurch nicht schlecht. Ohne die drei bzw. vier Gerechten als „Ermittlerteam“ wäre der Roman aber uninteressant.
Besetzungsvorschlag: George Manfred: Rene Deltgen Leon Gonzales: Heinz Drache Raymond Poiccart: Kurt Pieritz Frank Fellowe: Christian Wolff Oberst Morris Black: Albert Lieven Mr. Essley: Albert Lieven Sir Isaac Tramber: Thomas Adler Lord Verlond: Hans Epskamp Mary Cassilirs: Maria Sebaldt Horace Gresham: Ivan Desny May Sandford: Heidi Brühl Theodore Sandford: Martin Held Sergeant Gurden: Dieter Eppler Augustus Fanks: Benno Hoffmann Dr. Cajalos: Rudolf Forster Willie Jakobs: Heinz Reincke Inspektor Kay: Wolfgang Büttner