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Immer wenn du lügst, muss Jesus Blut weinen.
(Todd Flanders)
Wie kann Dummheit entscheiden was klug ist
(meine Frau)
Durch die noch gültigen Verfilmungsrechte an Mabuse dürfte CCC ja als Ko-Produzent weiterhin gesetzt sein. Ich tippe mal nach wie vor auf Rat Pack. Kann mir aber kaum vorstellen, dass da schon was grünes Licht hat. Hauptsache Wolfgang Preiss steht wieder im Vorspann.
Bei der 70-Jahre-CCC-Feier Ende September 2016 in Berlin hat Christian Becker die Laudatio für Artur Brauner gehalten und angekündigt, dass 2017 ein gemeinsames Mabuse-Projekt kommt. Becker hat launig erzählt, wie er mit Brauner darüber bei Kaviar und Wodka gesprochen hat und Brauner ihn fragte, ob er ein Remake von DU BIST MUSIK mit C. Valente mit Lena Meyer-Landrut drehen wolle.
Becker ist für seine launigen Filmbemerkungen ja bestens bekannt (siehe Winnetou 2O16 "SIE WERDEN WEINEN"....man fragt sich aber WESHALB...?!). Man sollte ihm nicht alleine das Filmische Terrain überlassen. Er setzt es nicht wirklich um (Wixxer-Hui Buh-Neues vom Wixxer-Jerry Cotton!). Und von Musikalischer Bearbeitung in seinen genannten Filmen hat er absolut keine Ahnung! Bisher konnte mich keine Filmmusik in seinen Streifen überzeugen... aber auch die Streifen nicht!
Wichtigstes Ziel eines Mabuse-Produzenten muss es meines Erachtens sein, die nötigen Mittel für eine Produktion zu beschaffen, sodass eine Inszenierung möglich wird, die sich vom sonstigen TV-Einerlei abhebt. Entspricht die Optik der eines herkömmlichen ARD-Tatortes, geht die Produktion baden. Inhaltlich und formal muss sich Mabuse unterscheiden. Das wird sehr, sehr schwer. Zumal das Geld kostet und man einen Sender erst einmal davon überzeugen muss, dieses Geld locker zu machen, wenn doch der x-beliebige Tatort oder die Soko Sonstwas mit billiger Wackelkameraoptik, Keybordmusik und 08/15-Story mal eben fünf oder sechs Millionen Zuschauer hat.
Dass Christian Becker Filme mit hohem Budget und optischer Finesse produzieren kann, hat er m.E. mit "Winnetou 2016" gezeigt. Auch sehe ich es nicht so, dass es sich dabei um einen Flop gehandelt hat. Von der Umstrittenheit der Quote als Erfolgmesser einmal ganz abgesehen, hat Becker damit bewiesen, dass die Deutschen auch große Produktionen abseits des TV-Ramsches und des Schweiger-Kintopps herstellen können.
Ich bin gespannt, was aus Mabuse wird. Die Möglichkeit zur Aktualisierung bietet sich ja in vielerlei Hinsicht.
Ich habe den allergrößten Respekt vor dem Becker, weil er immer wieder ungewöhnliche Filmprojekte aufs Tableau bringt. Die "Wixxer"-Sachen finde ich sehr liebevoll produziert. "Jerry Cotton" hatte leider konzeptionelle Schwächen, war aber wie auch "Mord ist mein Geschäft, Liebling" vom Ansatz her ein Genre-Projekt, wie man es fast nie in Deutschland zu sehen bekommt. Nach meinem Geschmack hätte man bei den beiden letztgenannten Produktionen die Comedians als Zugpferde und den ein oder anderen platten Gag einsparen sollen, dann hätte es richtig stark werden können. Mit den Filmen von Peter Thorwarth (v.a. "Bang Boom Bang" und "Was nicht passt, wird passend gemacht") hat Becker sogar schon Filme produziert, die selber zur Recht Kult geworden sind. Er kann also nicht nur alte Kult-Franchises auffrischen. Bei "Winnetou" bin ich kein Roman-Kenner und habe nicht mit den Argusaugen der Karl-May-Fanszene geschaut. Ich kenne bisher nur den ersten Teil der neuen Filme und kann immerhin da für mich nur von einem in allen belangen überdurchschnittlich aufwändigen und gelungenen Fernsehfilm sprechen. Sympathisch dazu noch, dass der Becker kein noch so abgedrehtes Nischen-Event scheut und sich immer der Fanszene der jeweiligen Filme stellt. Welcher Produzent macht das schon? Er ist halt selber eindeutig Filmfan und mit Leidenschaft bei der Sache. Es gibt eigentlich keinen Produzenten bei dem ich Mabuse lieber in den Händen sehen würde. Ob dann alles prima wird, hängt ja von vielen Menschen und Faktoren ab. Ich hoffe Mabuse bekommt einen tollen audiovisuellen Anstrich, der sich tatsächlich vom EInheitsbrei absetzt und eine fesselnde, neue Story.