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 Film- und Fernsehklassiker national
Giacco Offline



Beiträge: 2.520

21.11.2016 14:21
Barbara - wild wie das Meer (1961) Zitat · Antworten



Barbara - wild wie das Meer - R: Frank Wisbar - P: Georg Mohr, Ufa Film Hansa - FSK:18 - Erstaufführung: 28.11.1961
D: Harriet Andersson, Helmut Griem, Herbert Fleischmann, Hans Nielsen, Carl Lange, Hans von Borsody, Maria Sebaldt, Xenia Pörtner, Nora Minor, Hans Paetsch, Renate Rolfs, Günter Lüdke, Tilla Durieux

Der junge Arzt Paul Aggersoe übernimmt die Praxis eines verstorbenen Kollegen auf den Faröer Inseln. Dort lernt er Barbara, die attraktive Witwe seines Vorgängers kennen, die von unersättlichem Lebenshunger getrieben wird und deshalb im Mittelpunkt wilder Gerüchte und Spekulationen steht. Bei einem Tanzfest kommen sich die beiden näher und rasch entwickelt sich zwischen ihnen ein leidenschaftliches Verhältnis. Paul schlägt alle Warnungen in den Wind und heiratet Barbara. Ein halbes Jahr lang geht alles gut. Doch als Paul wegen eines Notfalls auf eine andere Insel gerufen wird und mehrere Tage abwesend ist, beginnt Barbara eine Affäre mit ihrem Jugendfreund Andreas (Hans v. Borsody), der aus beruflichen Gründen zu Besuch ist. Bei seiner Rückkehr findet Paul das Haus leer und verlassen vor.

Die Meinung des Film-Echo-Kritikers:
Frank Wisbar ist es nicht gelungen, die hexenhaft dämonische Barbara aus Jacobsens Roman für seinen Farbfilm einzufangen, obgleich er in Harriet Andersson die richtige Interpretin gehabt hätte. Seine männerhungrige Barbara, die auf der abgeschiedenen Inselwelt der Faröer so etwas wie das erotische Prinzip vertritt, handelt augenscheinlich mehr aus Langeweile als aus nymphomaner Triebhaftigkeit. Harriet Anderssons Sexappeal wird - wenn man ihre Schwedenfilme zum Vergleich heranzieht, planmäßig unterkühlt und durch pathetische, oft auch banale Dialoge um seine Wirkung gebracht. Gleichwohl bleibt die Schwedin der Glanzpunkt des Ensembles, aus dem nur Helmut Griem als Fehlbesetzung herausfällt. Der begabte junge Schauspieler ist für diese Rolle einfach noch zu jung. Übrig bleibt eine Dreiecks-Geschichte, die nicht besser und nicht schlechter ist als viele andere auch, sich aber immerhin auf ein ungewohntes Milieu und eine bemerkenswerte Landschaft im Hintergrund stützen kann. Kameramann Klaus von Rautenfeld unternahm alles, um die wilde Schönheit der nördlichen Inselwelt attraktiv ins Bild zu bringen und damit das Schaubedürfnis des Publikums und seine Vorliebe für fremde Ferne zu befriedigen.
Ich sehe Helmut Griem nicht als Fehlbesetzung an, denn gerade seine Jugend und Unerfahrenheit machen sein Handeln glaubhaft und sind für diese Rolle unabdingbar.



* Der Film entstand in Anlehnung an den Roman "Barbara" von J.F.Jacobsen, veröffentlicht 1939
* Herbert Fleischmann gibt hier sein Leinwand-Debüt als Gemischtwarenhändler Gabriel, der sich als heuchelnder Moralapostel entpuppt.
* Renate Rolfs, die - sofern die Datenbanken zuverlässig sind - in nur 2 Kinofilmen mitwirkte, sorgt für einen "Busenblitzer", als sie sich nach einem Schäferstündchen die Bluse zuknöpft.
*Der Film startete zunächst mit dem Titel "Barbara". Durch den späteren Zusatz "wild wie das Meer" erhoffte man sich wohl größeren Publikumszuspruch.

Mit Filmen wie "Haie und kleine Fische" oder "Hunde, wollt ihr ewig leben" hatte sich Frank Wisbar einen Namen als Erfolgsregisseur gemacht. Doch wie zuvor schon "Fabrik der Offiziere" erwies sich auch "Barabara" an den Kinokassen als Flop (Erstnote: 5,0). Der "Ufa Filmhansa Verleih" ging Anfang 1962 in Liquidation. "Nora" übernahm die weitere Auswertung des Films und bei den folgenden Einsätzen verbesserte sich die Note immerhin auf "4,5" bei 39 Meldungen.

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