Filmstarts.de berichtet, dass Nicolas Winding Refn ein Remake von "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" zu produzieren beabsichtigt. Noch befindet sich das Projekt in einem frühen Planungsstadium.
Über eine (Neu-)Verfilmung der Vorlage würde ich mich mehr freuen als über ein Remake des Films. Der Film ist doch super so wie er ist. Mit Wallace hat das dann überhaupt nichts mehr zu tun.
Nicolas Winding Refn hat mit "Drive" einen erstklassigen Neo-Noir gedreht, der zurecht viel Beachtung gefunden hat. Insofern sicher eine interessante Geschichte.
Ich habe in meinem Leben schon eine menge Müll gesehen, aber Walhalla rising und Only God forgives gehören mit zum größten Müll, den ich je gesehen habe, Drive war erträglich, aber nicht gut. Hoffentlich ist das ein Scherz, und der vergreift sich nicht an diesem Meisterwerk.
Okay, "Walhalla Rising" und "Only God forgives" hab ich nicht gesehen. "Drive" ließ mich bei der ersten Sichtung relativ kalt. Vor ein paar Monaten hab ich ihn mal wieder gesehen und war diesmal richtig begeistert. Hat auch einen tollen Soundtrack. Ein Remix eines Stücks von Riz Ortolani ist glaube ich dabei.
Eine interessante Meldung! Nicolas Winding Refn scheint aber ein eher polarisierender Filmemacher zu sein. Ich kenne bisher keinen Film von ihm.
Allerdings geht aus der Ankündigung auch eindeutig hervor, dass Refn die Neuverfilmung "nur" produzieren wird. Für das Drehbuch und die Regie werden folglich andere Kreative verpflichtet. Dass man nun den Film und nicht den Roman neuverfilmt erscheint logisch. Erstens haben Roman und Film bis auf die titelgebende Stecknadel nichts miteinander gemein und zweitens gibt es mit Ausnahme der deutschen Version meiner Kenntnis nach keinen Hinweis zu Edgar Wallace. Nicht umsonst trägt das Remake ja den Titel "What have you done to Solange?", der ja die internationale Variante des italienischen Originaltitels "Cosa avete fatto a Solange?" ist. Folglich dürfte den allermeisten internationalen Fans des Films - und somit wohl auch den treibenden Kräften hinter dem Remake - gar nicht klar sein, dass es sich hier um einen Edgar Wallace-Film handelt.
Ob diese Neuverfilmung nun wirklich sinnvoll und notwendig ist, weiß ich allerdings auch nicht. Ich persönlich bin ja mehr der Meinung, dass Remakes meist nur bei solchen Filmen Sinn machen, die entweder nicht besonders gelungen waren oder den Raum bieten, um dem Stoff neue Facetten abzugewinnen. Bei "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" sehe ich aber beides nicht. Der Film ist in sich stimmig und gelungen. Es gibt also weder viel, das man besser machen könnte, noch die Möglichkeit dem Thema "Mörder im Mädchenpensionat" in diesem Rahmen wirklich viel Neues abzugewinnen. Dafür würde ein eigenständiger Film viel mehr Sinn machen als die Neuverfilmung eines bekannten Stoffes.
Auch wenn den Machern die Verbindung zur deutschen Edgar Wallace-Serie somit wohlmöglich nicht bewusst ist, wären andere Film der "frei nach Edgar Wallace" gestalteten Farbära weitaus besser für Remakes geeignet. Hierzu gehören für mich neben insbesondere "Das Gesicht im Dunkeln" die Filme "Der Mönch mit der Peitsche", "Der Hund von Blackwood Castle", und "Der Mann mit dem Glasauge".
"Entspannen Sie sich, durch Hochspannung!"
Gubanov
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Beiträge:
27.05.2016 14:54
#8 RE: Remake von "Das Geheimnis der grünen Stecknadel"
Ich habe von dem Herrn vorher (auch) noch nie etwas gehört, bin aber sehr gespannt auf das Projekt - so es denn tatsächlich realisiert werden sollte. Ich glaube, dass die tragische Grundidee hinter den Verbrechen und der Aufklärung auch gut in die heutige Zeit passt.
Dass man Remakes nur von Filmen machen sollte, die im Original noch etwas zu wünschen übrig ließen (quasi als nachträgliche Verbesserung), ist ein löblicher Vorschlag; aber vom pragmatischen Standpunkt aus ist es doch wohl eher als Kompliment an die "Stecknadel" zu verstehen, dass man sie nochmal neu angehen will. Dafür wählt man ja üblicherweie eben gerade nicht die Filme, die ursprünglich ein Schuss in den Ofen waren, sondern vielmehr solche, die man als stark genug für eine erneute Adaption, als vielversprechend, als Kult oder als publikumswirksam einschätzt.
Was die Frage "Wissen die Macher, dass der Film mit Edgar Wallace verbandelt ist?" angeht: Da vertraue ich schon auf ihre Fähigkeit, die IMDb-Seite zu lesen, bevor der Film in die Kinos kommt.
In die heutige Zeit passt der Grundplot auf jeden Fall. Es ist ja auch - dank des späten Entstehungsdatums - eine der modernsten Storys der Edgar Wallace-Serie. Es ist natürlich logisch, dass man aus Produzenten-Sicht besonders solche Filme neuverfilmt, die entweder zu ihrem Entstehungszeitpunkt große Erfolge waren oder nachträglich Kultstatus oder eine allgemeine Würdigung erfahren haben. Und ich denke auch, dass man es folglich durchaus als Kompliment für die Qualität und den Kultstatus von "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" werten kann, dass man sich nun dieses Giallos/Edgar Wallace-Krimis annimmt.
Aber ob diese Praxis im Allgemeinen Sinn macht, da habe ich doch erhebliche Zweifel. Ich habe in einem solchen Fall weniger das Problem vieler Filmfans, dass ihr jeweiliger Liebling durch ein Remake "entweiht" würde, sondern mich stört eher, dass es einfach bei einer Neuverfilmung keinen wirklichen Mehrwert gibt. Ich meine damit, dass man aus mittelmäßigen Originalen bei einer Neuverfilmung noch einiges herauskitzeln kann, aber bei einem sehr guten Film oder gar einem filmischen Meisterwerk, kann man den Vergleich eher nur verlieren. Da ist eben die Fallhöhe immens und der Druck sehr groß. Zwar mögen die Kassenergebnisse dieser Remakes den Produzenten im wesentlichen recht geben, aber künstlerisch steht da recht wenig auf der Habenseite. So treibt die Remakemaschinerie besonders in Hollywood in den letzten Jahren höchst merkwürdige Stilblüten. Aber das muss ja letztlich für das "Das Geheimnis der grünen Stecknadel"-Remake nicht unbedingt etwas bedeuten.
Was die Frage der Zugehörigkeit des Films zur Wallace-Reihe betrifft, so spielt es am Ende wohl keine allzu große Rolle, ob die Macher von diesem Umstand Kenntnis haben. Sie sind ja primär an der Originalstory des 1971er Films interessiert und mit der hat Wallace ja nun wirklich nichts am Hut. Vielleicht war es ja auch ein Glücksfall, dass der Film erst 1971 gedreht wurde. Das Projekt aus dem Jahr 1969 mit Reinecker als Autor und Reinl als Regisseur wäre wohl eher ein Film im Stil von "Der Mann mit dem Glasauge" oder "Die Tote aus der Themse" geworden. Und der Originalroman von Edgar Wallace ist zwar ganz gut, gehört aber bei weitem nicht zu seinen besten Werken.
Ich kenne besagten NWR auch nicht. Allerdings bin ich der Meinung, dass man gerade Psychothriller heute sehr oft besser und atmophärischer macht als im italienischen Kino der 70er-Jahre. Ausserdem hat man es jetzt auch nicht mehr nötig, den Stoff als Edgar-Wallace-Film zu vermarkten. Damit stehe ich einem solchen Projekt durchaus positiv gegenüber und würde mir den Film auch ansehen.
Das wäre wirklich interessant, ob der deutsche Verleih einen solchen Streifen (wenn er denn zustande kommt) tatsächlich als Edgar-Wallace-Film vermarkten würde. Man hätte mal wieder einen Hinweis, wie zugkräftig der Name Wallace heute noch ist
Zitat von brutus im Beitrag #11Das wäre wirklich interessant, ob der deutsche Verleih einen solchen Streifen (wenn er denn zustande kommt) tatsächlich als Edgar-Wallace-Film vermarkten würde. Man hätte mal wieder einen Hinweis, wie zugkräftig der Name Wallace heute noch ist
Das wäre natürlich ein ordentlicher Schuss in den Ofen mMn, denn konträrer zu den (heutigen) Erwartungen an einen Wallace Film kann What have they done to Solange? kaum sein. Es gäbe vielleicht ein gutes Stück mehr Publicity vorab, aber die Mundpropaganda wäre wohl anschließend verheerend. Klar wird der Verweis zu Wallace einigen Leuten in D bekannt sein, aber den Film als Wallace - Neuverfilmung zu promoten, wäre Unsinn mMn.
Zum Remake: Finde ich sehr interessant und würde ihn gerne sehen, wenn ich auch keine allzu großen Erwartungen habe.
Zitat von patrick im Beitrag #10Ich kenne besagten NWR auch nicht. Allerdings bin ich der Meinung, dass man gerade Psychothriller heute sehr oft besser und atmophärischer macht als im italienischen Kino der 70er-Jahre.
Zitat von patrick im Beitrag #10Ich kenne besagten NWR auch nicht. Allerdings bin ich der Meinung, dass man gerade Psychothriller heute sehr oft besser und atmophärischer macht als im italienischen Kino der 70er-Jahre.
Du kennst die frühen Argento etc. ??!!
Natürlich kenne ich "Handschuhe", "Katze" und "Fliegen", aber spätere Psychothriller gefallen mir trotzdem besser.
Auch wenn den Machern die Verbindung zur deutschen Edgar Wallace-Serie somit wohlmöglich nicht bewusst ist, wären andere Film der "frei nach Edgar Wallace" gestalteten Farbära weitaus besser für Remakes geeignet. Hierzu gehören für mich neben insbesondere "Das Gesicht im Dunkeln" die Filme "Der Mönch mit der Peitsche", "Der Hund von Blackwood Castle", und "Der Mann mit dem Glasauge".
Den "Hund" halte ich für am wenigsten für ein Remake geeignet, da er ja selbst mehr oder weniger ein Remake von "Der Hund von Baskerville" ist. Beim "Mönch" und beim "Glasauge" würde ich mich auch über eine Neuverfilmung freuen. Ebenfalls natürlich beim "Hexer", beim "Fälscher" und evtl. auch bei der "Nonne".
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Du kennst die frühen Argento etc. ??!!
