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Dieses Thema hat 31 Antworten
und wurde 5.217 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
Seiten 1 | 2 | 3
Havi17 Offline




Beiträge: 3.768

30.07.2015 22:33
#16 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten

Das erwähnte Buch über Fritz Eckhardt hat mir sehr imponiert http://www.amazon.de/H-Bankh%C3%B6fer-Ec...u/dp/B004IK5896
Ein weiteres Buch eines großen Charakterdarstellers das ich empfehlen kann ist http://www.amazon.de/Mit-einem-L%C3%A4ch...h/dp/3872610007

Gruss
Havi17

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

31.07.2015 23:09
#17 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten






10. Der Urlaub

“Ich ärger' mich nur, dass ein Mensch wie Sie überhaupt existiert.”
(Hausarzt)
“Das beruht auf Gegenseitigkeit.”
(Eduard Haslinger)

“Ein anderer Mensch als Sie ist auf jeden Fall ein Vorteil.”
(Hausarzt zu Eduard Haslinger)

“Er ist doch der größte Hypochonder, den es gibt.”
(Fredy Haslinger über seinen Vater)

“Das ist auch ein Teil deiner Managerkrankheit, dass du alles verlierst und nichts findest.”
(Fredy Haslinger)

“Vielleicht sollte ich doch mit dem Auto fahren.”
(Eduard Haslinger)
“Dass du dann im Schnee stecken bleibst.”
(Fredy Haslinger)
“Macht ja nichts, ich hab ja Zeit.”
(Eduard Haslinger)

“Sag mal, warum sagst du das nicht gleich? Ich such mich da zu einem Krüppel nach einer Zugverbindung, und du fährst mit dem Autobus.”
(Fredy Haslinger)

“Ich möchte sehen, ob Sie sich nicht erregen würden, wenn Ihnen ein Scheck über zwei Millionen gestohlen wird.”
(Fredy Haslinger)
“Bei meiner Besoldung ist sowas nicht möglich.”
(Inspektor)

“Sie ist sehr attraktiv. Schreiben’s fesch, das tippt sich leichter.”
(Fredy Haslinger)

“Was haben Sie denn in der Kreditbank getan?”
(Inspektor)
“Gemüse hab ich dort gekauft ...”
(Ria Dahl)

“Der ist von einer nervenzerfetzenden Leidenschaft, der angebliche Fredy.”
(Ria Dahl)

“Wie spät haben Sie denn bitte? Drei Uhr. Nachmittags, oder? Nachts!? Da muss ich aufhören. Da muss ich schlafen gehen.”
(Fredy Haslinger am Telefon)

“Burschi, ich muss nur etwas gestehen, weißt. Im Geschäft ist alles in Ordnung, nur ich hab einen Fürchterlichen sitzen. Du auch? Das ist gelungen. Da haben wir nämlich zwei sitzen. Jeder einen. Eine feine Familie ...”
(Fredy Haslinger)
“Fredy, man ist nur ein bis zwei mal jung ...”
(Eduard Haslinger)

“Fredylein, ich schicke dir hiermit zwei Millionen Bussi.”
(Eduard Haslinger)
“Bitte nicht! Rede nicht von zwei Millionen. Schick mir jede beliebige Anzahl Busserl, die du willst, nur nicht zwei Millionen.”
(Fredy Haslinger)

“Meine einzige Passion ist mein Alfred, mein Sohn.”
(Eduard Haslinger singt zu nachtschlafender Zeit in seinem Hotelzimmer)

“Sie, sind Sie ruhig, ja! Stören Sie mich nicht beim Singen, ich stör Ihnen auch nicht beim Schlafen.”
(Eduard Haslinger)

“Komm nicht ununterbrochen wie ein Freistilringer auf mich zu. Mir ist weiß Gott nicht nach Liebe zumute.”
(Fredy Haslinger zu Ria Dahl)

“Wir haben dich waagerecht ins Taxi hineinlegen müssen.”
(Ria Dahl zu Fredy Haslinger)

“So geht’s mir mit alle meine Bräutigame. Sie heiraten, ohne dass sie mir ein Wort davon sagen, und dann haben sie Angst, dass ich unangemeldet bei ihnen auftauche.”
(Ria Dahl)
“Scheint eine Spezialität von dir zu sein, unangemeldet aufzutauchen.”
(Fredy Haslinger)

“Der kann seinen Charme aufdrehen wie eine Wasserleitung.”
(Ria Dahl über Fredy Haslinger)

“Haben Sie sich bis jetzt gut erholt?”
(Frau Herz)
“Ich weiß net, ich hab noch net nachgeschaut.”
(Eduard Haslinger)

“Aufmachen, net zu! Der ist ja schon lila!”
(Fredy Haslinger versucht, Herrn Gutmann von einer Gasmaske zu befreien)

“Warum schauen’s auf einmal so verzweifelt drein?”
(Fredy Haslinger)
“Ich denke darüber nach, wie wir diese ständigen Barbesuche dem Finanzamt gegenüber rechtfertigen werden.”
(Herr Gutmann)

“Das ist ein Zufall, weil halt gerade nichts wesentliches passiert ist.”
(Eduard Haslinger)
“Ja, das stimmt. Bis auf das, dass mir beinahe ein Zwei-Millionen-Scheck abhanden gekommen ist, dass das Kanadageschäft beinahe geplatzt wäre und dass es hier gebrannt hat, ist eigentlich nichts besonderes passiert.”
(Fredy Haslinger)


Sein Hausarzt verordnet Eduard Haslinger einen zwei- bis dreiwöchigen Urlaub, damit dieser sich von der Managerkrankheit erholen kann und sein Organismus nicht noch weiteren Schaden nimmt. Nachdem der durch die düsteren Prognosen des Doktors verunsicherte Seniorchef von "Haslinger und Sohn" noch rasch sein Testament aufgesetzt hat und ihm Fredy nach vielerlei Mühen eine Zug- beziehungsweise Busverbindung aus dem Kursbuch herausgesucht hat, steht dem Urlaub nichts mehr im Wege.

Eduard Haslinger kann seinen Aufenthalt in dem idyllisch verschneiten Ort Felsbach am Großberg jedoch zunächst nicht ungetrübt genießen, da er dort zuerst Herrn Kaulegger trifft, der vor einiger Zeit in der Firma “Haslinger und Sohn” eine Buchprüfung durchgeführt hat, jedoch derzeit im Krankenstand ist und Eduard Haslinger seine sämtlichen Leiden beschreibt. Auch die Bekanntschaft einer Dame, die ihm erzählt, dass ihr Mann ähnlich ausschweifend in seinen Ess- und Trinkgewohnheiten wie Eduard Haslinger gewesen sei und ihn daher ein vorzeitiges Ende ereilt hat, stimmt ihn nicht heiterer.
Erst als Eduard Haslinger den gesamten Bestand an alkoholischen Getränken aus dem in seinem Hotelzimmer befindlichen Eisschrank vertilgt, hebt sich seine Stimmung.

Während Fredy Haslinger und Herr Gutman in der Bank auf eine Unterredung mit dem Direktor warten, machen sie die Bekanntschaft einer gewissen Ria Dahl, die behauptet Herrn Gutmann unter dem Namen Obholzer aus der “Paradiesbar” zu kennen, was der überaus korrekte Finanzleiter von “Haslinger und Sohn” vehement bestreitet. Durch die attraktive junge Frau abgelenkt lässt Fredy Haslinger seinen Aktenkoffer, in dem sich unter anderem ein Scheck über zwei Millionen Schilling befindet, unbeaufsichtigt. Prompt verwechselt ein anderer Bankkunde, den Ria Dahl nur unter dem Spitznamen “Baron” kennt, den Koffer mit dem seinen und nimmt ihn mit.

Nach einer fruchtlosen aber dafür schweißtreibend bürokratischen Anzeige bei der Polizei versucht Fredy Haslinger in Begleitung von Herrn Gutmann und einem Kriminalinspektor in der “Paradiesbar” vergeblich von Ria Dahl nähere Auskünfte über den vermeintlichen "Baron" zu erhalten. Das einzige Resultat besteht in einem veritablen Rausch sowohl von Fredy Haslinger als auch von Herrn Gutmann sowie der für Fredy erschreckenden Tatsache, dass er sich in volltrunkenem Zustand offenbar mit Ria Dahl verlobt hat.

Während sein Sohn dem Zwei-Millionen-Scheck hinterher jagt, lässt Eduard Haslinger sämtliche Urlaubspläne fallen, als er erfährt, wie wichtig die geplante Transaktion mit einer kanadischen Holzfabrik zum Ankauf von Pappelholz ist und fliegt heimlich nach Kanada, um das Geschäft höchstpersönlich zu tätigen.

Gerade als sich Fredy Haslinger dazu durchgerungen hat, seinen Vater anzurufen und ihn über den Verlust von zwei Millionen Schilling zu informieren, sucht ihn der Antiquitätenhändler Friedrich Graf auf, bei dem es sich um niemand anderen als um den angeblichen “Baron” handelt, und bringt ihm seinen Aktenkoffer mit dem kostbaren Inhalt wieder zurück. Fredys Erleichterung hält nur solange an, bis die Feuersirene den Brand eines Schuppens mit Holzabfällen signalisiert ...

Anmerkungen:

“Der Urlaub” ist eine ausgelassene Verwechslungskomödie, in der eine Katastrophe die nächste nach sich zieht.

Elly Naschold (1927 - 1985) liefert einen fulminanten Gastauftritt als Bardame Ria Dahl, deren forsches Auftreten nur noch von ihrer Ignoranz übertroffen wird.

Nachdem Fredy Haslinger in den letzten drei Episoden sich gegenüber dem schönen Geschlecht eher abstinent gezeigt hat, sieht er sich in dieser Folge als das Opfer des männerverschlingenden Vamps Ria Dahl, die ihn nicht nur mit kräftigen Boxhieben als Zeichen ihrer Sympathie traktiert sondern ihn auch unter Gewaltanwendung zu einem herzhaften Kuss nötigt.

Die ausgeprägte Neigung von Vater und Sohn Haslinger zum Alkohol erreicht in dieser Folge ihren Höhepunkt, da sich beide einen veritablen Vollrausch antrinken. Das Telefonat, das sie in ebendiesem Zustand mit einander führen, ist im höchsten Maße amüsant.

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

07.08.2015 23:08
#18 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten






11. Die Erbtante

“Minister kommen und gehen. Der Staat aber bleibt.”
(Kommissionsrat Halluschka)
“Und Sie auch.”
(Eduard Haslinger)

“Der Kommissionsrat Halluschka kommt jede Sekunde.”
(Eduard Haslinger)
“No, no! Das ist ja nicht der liebe Gott.”
(Fredy Haslinger)
“Der liebe Gott ist er nicht, aber er soll sehr gute Beziehungen zu ihm haben.”
(Eduard Haslinger)

“Für Pessimismus da haben wir einen Spezialisten - unseren Herrn Gutmann.”
(Eduard Haslinger)

“Mich interessiert, ob Sie überhaupt einen Führerschein haben.”
(Streifenpolizist)
“Seit 1910. Da waren Sie noch gar nicht auf der Welt. Einer der Gründe, warum diese Zeit die gute genannt wird.”
(Tante Selma)

“Dann behalte ich mir Ihren Führerschein.”
(Streifenpolizist)
“Wozu? Als Reliquie?”
(Tante Selma)

“Jetzt waas i net, stellen Sie Ihnen nur so oder san Sie so? Aber na, so kann sich ja ka Mensch stellen, wie Sie san.”
(Streifenpolizist)

“Protestieren kannst du für dein Geld, aber nicht für unseres.”
(Fredy Haslinger)

“Ohne Ihnen nahetreten zu wollen, Herr Konfusionsrat ...”
(Tante Selma)

“Das möchte ich lesen, was der jetzt im Ministerium schreibt.”
(Fredy Haslinger)
“Blödsinn. Was denn sonst?”
(Tante Selma)

“Wo ist denn der Fredy?”
(Tante Selma)
“Der kommt heute nicht zum Nachtmahl.”
(Eduard Haslinger)
“Was? Der kommt nicht zum Nachtmahl, wo ich hier bin?”
(Tante Selma)
“Vielleicht grad deswegen.”
(Eduard Haslinger)

“Also schon gut. Ich werde auf diese wunderbare Haushälterin jede mögliche Rücksicht nehmen. Auf dieses Weibsbild, das blöde.”
(Tante Selma)

“Du kannst mich nicht beerben. Du bist zu alt dazu.”
(Tante Selma zu Eduard Haslinger)

“Ihre Mutter war eine Schönheit. Sie sieht leider ihrem Vater ähnlich, und der schaut aus wie ein Pavian, der Magendrücken hat.”
(Tante Selma)

“Ich kann mir vorstellen, wie mies die ist.”
(Eduard Haslinger)
“Nein, das kannst du dir nicht vorstellen!”
(Tante Selma)

“Ausgesucht hat sie zwei. Eine für dich und eine für mich. Die für mich spielt besser Klavier als der Beethoven und die für dich hinkt schöner als der Glöckner von Notre Dame.”
(Eduard Haslinger)

“Ich will nur nicht, dass Sie mir da herumlaufen wie die Genoveva in der Rahmsosse.”
(Eduard Haslinger zu Frau Herz)

“Was ist denn das für ein Ungetüm? Eine Dampfmaschine oder ein Perpetuum mobile?”
(Passant)
“Mein Auto!”
(Tante Selma)
“Kann man damit auch ausländische Sender hören?”
(Passant)

“Ich bin nicht Ihre Großmama, und niemand freut sich mehr darüber als ich.”
(Tante Selma)

“Wie sie heimgekommen ist, hat sie einen Lärm gemacht wie die Müllabfuhr.”
(Frau Faber)

“Erklären wir’s ihm oder lassen wir ihn depp ... deppisch im Dunkeln?”
(Fredy Haslinger über seinen Vater)
“Er war immer ein bissel schwer von Begriff, aber du bist ein schlauer Teufel!”
(Tante Selma)

“Hauptsache wir haben den Staatsauftrag. Rufen’s gleich den Gutmann an, dass er auch davon erfährt.”
(Eduard Haslinger)
“Den wird der Schlag treffen!”
(Frau Herz)
“Das macht nix.”
(Eduard Haslinger)

“Mit seinen Verwandten erlebt man doch immer wieder Überraschungen.”
(Eduard Haslinger)


Der Firma “Haslinger und Sohn” ist ein Staatsauftrag in Aussicht gestellt worden. Zu diesem Zweck hat sich der Kommissionsrat Halluschka im Unternehmen angesagt. Der staubtrockene Hobbyphilosoph und Gesundheitsfanatiker reagiert mit offener Abscheu gegenüber jeglicher Form von “Unmoral”.

Tante Claire und Onkel Erwin besuchen Eduard Haslinger, um den reichen Verwandten um Geld für einen Kuraufenthalt in Italien zu erleichtern, was den Seniorchef von “Haslinger und Sohn” begreiflicherweise alles andere als erfreut.
Nachdem der unvermögende Zweig der Familie sich wieder verabschiedet hat, sucht auch deren wohlhabender Teil in Gestalt von Erbtante Selma die Herren Haslinger heim.
Bereits das erste Erscheinen der resoluten und scharfzüngigen alten Dame sorgt dafür, dass Kommissionsrat Halluschka indigniert das Weite sucht, Finanzdirektor Gutmann sich tödlich beleidigt fühlt, Frau Herz von ihr abgekanzelt wird und ein sie verfolgender Streifenpolizist, der ihr ein Strafmandat wegen des Nichtbeachtens einer roten Ampel erteilen will, wohl nur deshalb nicht gegen Tante Selma wegen Beamtenbeleidigung vorgeht, weil er sie für geistig nicht ganz zurechnungsfähig hält.

Der wohlgeordnete Junggesellenhaushalt von Vater und Sohn gerät ebenfalls durch den Besuch von Tante Selma ins Wanken, so dass die treusorgende Haushälterin Frau Faber bereits von einer möglichen Kündigung ihrerseits orakelt.
Überdies hat die Erbtante diverse mögliche Heiratskandidatinnen für die Beiden ins Auge gefasst hat, die aber die Haslingers allesamt als eine einzige Katastrophe erachten.

Auf Selmas ausdrückliche Anordnung muss Eduard Haslinger seinen Sohn bei einer der Heiratskandidatinnen vertreten, nachdem Fredy sich zuvor in einen Herrenklub abgesetzt hat, wo er die Bekanntschaft von Dr. Hippolyt Bucher, dem Vermögensverwalter von Tante Selma, macht, von dem Fredy ein höchst überraschendes Geheimnis über seine Erbtante erfährt.

Tante Selma ist bei einer nächtlichen Spritztour mit ihrem Oldtimer der Motor heiß gelaufen. Als sie in einem Nachtlokal um Kühlwasser nachsucht, entdeckt sie dort den angeblich so moralisch integren Herrn Halluschka in inniger Umarmung mit einer Bardame. Um jegliche Kompromittierung seiner Person zu vermeiden, ist der Herr Kommissionsrat auf Tante Selmas energisches Betreiben hin nur zu gern bereit, den Staatsvertrag doch an die Firma “Haslinger und Sohn” zu vergeben.

Nachdem sich auch die privaten Probleme von Frau Herz, die grundlos ihren Gatten des Ehebruchs verdächtigt hatte, in Wohlgefallen aufgelöst haben, macht Eduard Haslinger durch Zufall eine erneute überraschende Entdeckung über seine Verwandten, diesmal über die vermeintlichen Habenichtse Claire und Erwin.

Anmerkungen:

Hilde Wagener (1904 - 1992), viele Jahrzehnte Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, liefert die köstliche Studie einer überaus exzentrischen alten Dame.

Maxi Böhm (1916 - 1982) absolviert einen amüsanten Gastauftritt als Barkeeper des Nachtlokals, in Tante Selma um Wasser für ihr defektes Automobil nachsucht. Später wird er in Fritz Eckhardts Serie “Hallo – Hotel Sacher … Portier!” in seiner Rolle als Portier Blecha zahlreiche Anekdoten aus seiner böhmischen Heimat Reichenbach zum Besten geben.

Mit Edd Stavjanik (1927-2008) als Kommissionsrat Halluschka hat Fritz Eckhardt auch in dieser Folge erneut einen Darsteller besetzt, der bereits in seiner Serie “Oberinspektor Marek” aufgetreten ist und zwar in der Episode “Freispruch”.

Ein besonderes Schmankerl ist der Auftritt von Herwig Seeböck (1939 - 2011) als enervierter Streifenpolizist, der sich mit Tante Selma einen permanenten Kleinkrieg liefert.

Ungleich liebenswürdiger doch nicht weniger hintergründig als Friedrich Dürrenmatt in dessen Tragikkomödie “Der Besuch der alten Dame” thematisiert Fritz Eckhardt in dieser Folge den zum Teil verderblichen Einfluss den die Vermögensverhältnisse einer bestimmter Person auf seine Mitmenschen ausüben können.

Außerdem ist “Die Erbtante” ein gelungener Seitenhieb auf das heuchlerische Treiben gewisser Staatsdiener, die Anderen Moral predigen, selbst jedoch sämtliche Tugenden vermissen lassen.

Für die leisen Zwischentöne ist wieder einmal Marianne Schönauer als sanfte Frau Herz zuständig, deren emotionale Verletztheit sehr berührt.

Berthold Deutschmann Offline




Beiträge: 194

09.08.2015 22:00
#19 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten

Deine Ausführungen finde ich (wie immer) sehr interessant, an vielen Stellen amüsant und im gesamten Thread auch überaus farbenfroh, was zu der Serie ja vorzüglich passt. Jetzt, wo es sie auf DVDs gibt, besteht da überhaupt noch die Möglichkeit, dass sie für ein großes Publikum nochmal im Fernsehen gebracht wird?

Gruß
Berthold

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

09.08.2015 22:28
#20 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten

Ich freue mich natürlich (wie immer) über deine freundliche Rückmeldung, umso mehr da dies hier im Forum leider eher die Ausnahme ist. Derlei Beiträge sind in der Tat ziemlich arbeitsintensiv, und jedes Lob bewirkt bei mir sehr viel Positives.

Was die DVD-Verfügbarkeit von "Wenn der Vater mit dem Sohne" angeht, so ist diese mittlerweile doch etwas eingeschränkt, zumindest auf amazon ist die Serie derzeit nicht erhältlich. Deshalb bin ich sehr froh über meinen damaligen Spontankauf, der sich für mich ganz persönlich als wahres Juwel herausgestellt hat.

Ob der ORF (von einem deutschen Fernsehsender erwarte ich in dieser Hinsicht so gut wie nichts) "Wenn der Vater mit dem Sohne" noch einmal wiederholen wird, halte ich für eher unwahrscheinlich, aber vielleicht bietet sich im Rahmen eines runden oder halbrunden Geburtstages der Darsteller einmal eine Gelegenheit. Übrigens: Peter Weck feiert am 12.08. seinen 85. Geburtstag.

"Das ganze ist eine Sache der Vorstellungskraft. Phantasie."
(Heinz Drache in "Der Hexer")

Berthold Deutschmann Offline




Beiträge: 194

09.08.2015 22:39
#21 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten

Du bist da sicher findiger als ich: Wenn es Dir gelänge, eine Kontaktadresse (z. B. über Facebook) herauszubekommen, könntest Du Peter Weck (und mir fällt da jetzt auch wieder Helen Shingler ein) zum Geburtstag gratulieren und auf unsere Forum-Seiten einmal hinweisen. Würde für ihn (für sie) bestimmt eine schöne Geburtstagsüberraschung sein ...

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

09.08.2015 22:51
#22 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten

In der Tat eine sehr schöne Idee, aber ich bin da eher skeptisch, denn ich habe dem Herrn Kammerschauspieler vor einigen Wochen sogar Fanpost (über die Produktionsgesellschaft seines Sohnes, da er nicht mehr bei einer Agentur unter Vertrag ist) zugesandt und keine Antwort darauf bekommen.

Aber derlei schmälert nicht meine Zuneigung für den Schauspieler und Regisseur Peter Weck.

Berthold Deutschmann Offline




Beiträge: 194

09.08.2015 23:03
#23 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten

Vielleicht bekommst Du doch noch eine Antwort, ganz überraschend, wenn Du gar nicht mehr damit rechnest. So ist mir das einmal in meinem Leben ergangen: Habe tatsächlich Post aus England erhalten und ... Du kannst es Dir sicher schon denken. Will ich hier in diesem Thread nicht weiter ausbreiten. Nur zu Helen Shingler möchte ich noch sagen, auch abseits vom Maigret-Thread, dass sie zwei berühmte Söhne hat, die sicherlich irgendwie übers Netz erreichbar sind. Ob mit einer Antwort zu rechnen ist - wer weiß?

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

12.08.2015 19:01
#24 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten

Herzliche Gratulation und alle guten Wünsche von Deutschland nach Wien. Kammerschauspieler Professor Peter Weck begeht heute seinen 85. Geburtstag.

Dazu eine Hommage von mir:

Havi17 Offline




Beiträge: 3.768

13.08.2015 00:01
#25 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten

Vielen Dank, hat mir sehr gut gefallen, die Momente dieses symphatischen Mannes
wurden sehr gut ausgewählt und mit einer stimmigen Musik unterlegt!

Ich schließe mich den guten Wünschen sehr gerne an und wünsche noch Peter Weck
noch ein schönes und möglichst langes Leben.

Gruss
Havi17

Berthold Deutschmann Offline




Beiträge: 194

13.08.2015 03:18
#26 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten

Schließe mich auch an. Glückwünsche an Peter Weck, den ich immer wieder gerne auf der Mattscheibe sehe. Bis heute hat er seine - meiner Meinung nach - spitzbübische Art nicht verloren und wird sie hoffentlich auch in Zukunft beibehalten. Natürlich steckt hinter diesem oft bloß ersten äußeren Eindruck viel mehr als nur Humor und Schabernack. Ernsthaftigkeit, Verlässlichkeit und Klugheit zeichnen ihn letztlich ganz besonders aus.

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

15.08.2015 10:50
#27 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten







12. Der Geschäftsfreund

“Ich glaube, sie ist a Luder. Man sieht’s ihr nur nicht an.”
(Herr Nekola)
“Den meisten Ludern sieht man nicht an, dass sie Ludern sind. Das macht’s ihnen ja so leicht, Ludern zu sein.”
(Fredy Haslinger)

“Sex Appeal hat in einer Fabrik nichts zu suchen.”
(Herr Nekola)

“Die chinesische Wassertropfen-Tortur ...”
(Eduard Haslinger über die Telefonwarteschleife des Wirtschafsministeriums)

“Über den werd’ ich mich beschweren! ... Ich weiß gar nicht, wer das war ...”
(Eduard Haslinger)

“Bleib freundlich! Auch mit mir. Auch wann’s dir schwer fällt.”
(Eduard Haslinger zu seinem Sohn)

“Jetzt ist er nicht mehr da. Jetzt ist er auf dem Weg zum Büro. Und wenn ich jetzt im Büro anrufe, dann ist er auf dem Weg zum Klo. Und wenn ich im Klo anrufe ...”
(Fredy Haslinger)

“Er ist ein bissel wortkarg.”
(Eduard Haslinger)
“Das fällt nur auf, weil du so viel redest.”
(Fredy Haslinger)

“Das kommt ja gar nicht in die Tüte! Jetzt habt ihr mir schon das Mittagessen bezahlt und das Abendessen. Ich will schließlich auch was von der Steuer abschreiben.”
(Hardy Neffke)

“Und das dahinten ist Dagobert.”
(Hardy Neffke)
“Auch ein Verwandter.”
(Fredy Haslinger)
“Unser Boxerrüde, Mensch! Er sieht allerdings ‘nem Onkel von mir ähnlich.”
(Hardy Neffke)

“Wir haben zuletzt im Jahre 1898 neue Möbel gekriegt.”
(Wachtmeister)
“Ach so. Sind doch sehr hübsch.”
(Eduard Haslinger)
“Sie haben auch einen sitzen.”
(Wachtmeister)

“Sie schauen aus wie ...”
(Frau Herz)
“Bitte keine Komplimente!”
(Eduard Haslinger)

“Geh hören’s auf! Ein Ministerium und rasch ...”
(Eduard Haslinger)

“Sie ist geschieden, war mit einem Universitätsprofessor verheiratet, aber der hat mit den Studenten und Studentinnen gemeinsame Sache gemacht.”
(Hardy Neffke)
“Was, in Sachen Politik?”
(Eduard Haslinger)
“Nee, in Sachen Sex.”
(Hardy Neffke)

“Ich war einmal im Leben im Burgtheater. Da haben sie gespielt ‘Was kam denn da ins Haus?’”
(Eduard Haslinger)
“Lope de Vega?”
(Frau Herz)
“Möglich ...”
(Eduard Haslinger)

“Ich vermag nur nicht einzusehen, wie man am Burgtheater tüchtig sein kann ... mit Ausnahme der Schauspieler ...”
(Herr Gutmann)

“Ich hab gar nicht bemerkt, dass Sie mich bemerkt haben im Betrieb.”
(Sigrid)

“Welchen Fuß haben Sie sich denn verknöchelt?”
(Fredy Haslinger)
“Den rechten.”
(Sigrid)
“Aha, warum hinken Sie dann links?”
(Fredy Haslinger)

“Wenn Sie einsehen, dass Sie a Viech waren, dann sind’s ja keins mehr.”
(Fredy Haslinger)

“Beim Heurigen in Grinzing da fällt ein Düsseldorfer und ein Amerikaner überhaupt nicht auf.”
(Fredy Haslinger)


Herr Nekola hat ein Problem mit einer neu eingestellten Arbeiterin. Sigrid weiß ihre weiblichen Reize sehr gezielt zu ihrem finanziellen Vorteil einzusetzen und hat bereits mehreren Kollegen den Kopf verdreht, so dass das Betriebsklima erheblichen Schaden genommen hat. Fredy Haslinger legt Herrn Nekola nahe, sich in seiner Funktion als Betriebsrat der Dame anzunehmen. Als der Juniorchef durch Zufall die Beiden beim vertrauten Geplauder sieht, ahnt er, dass der Werkmeister seine Anregung wohl allzu wörtlich genommen hat und beschließt, den verheirateten Mann auf den richtigen Weg zurück zu führen.

Die Firma “Haslinger und Sohn” befindet derzeit in einer alles andere als glücklichen Situation. Das neuerworbene Sägewerk in Unterloipnigg war aufgrund der Inkompetenz seines inzwischen entlassenen Direktors gegen Brandschäden nicht versichert, so dass sich das vermeintliche Millionengeschäft als finanzielles Desaster erwiesen hat. Überdies ist der dem Unternehmen in Aussicht gestellte Staatsvertrag, für dessen Ausführung mit immensen Kosten in neue Maschinen investiert wurde, zeitweilig zu den Akten gelegt worden, da er durch Kommissionsrat Halluschka zustande gekommen ist, gegen den ein Disziplinarverfahren eingeleitet wurde.


Zur Verbesserung der geschäftlichen Lage hat Fredy Haslinger ohne Wissen seines Vaters einen Kontakt zu dem Düsseldorfer Unternehmer Hardy Neffke hergestellt, worüber Eduard Haslinger alles andere als erfreut ist. Auch die anfängliche Begeisterung von Fredy Haslinger legt sich nach der ersten persönlichen Begegnung mit dem äußerst wortkargen Deutschen sehr rasch. Erst nach dem Genuss von Unmengen von Wein verwandelt sich Herr Neffke in eine
umgängliche und temperamentvolle Frohnatur, die unter anderem ihre Mitmenschen mit dem ständigen Gesang des Volksliedes “Warum ist es am Rhein so schön?” terrorisiert. Um den potentiellen Geschäftspartner milde zu stimmen, wechseln sich Eduard und Fredy Haslinger dabei ab, Herrn Neffke jeden Abend zum Heurigen auszuführen. Fredy verträgt den Alkohol offensichtlich besser als sein Herr Papa, der im Rausch sein in Sievering geparktes Auto in Grinzing sucht.

Hardy Neffke steht einer Kooperation mit der Firma “Haslinger und Sohn” durchaus positiv gegenüber, was er jedoch allein auf die sympathische Ausstrahlung von Fredy zurückführt. Eduard Haslinger legt er hingegen auf recht unverblümte Weise nahe, möglichst bald in den “wohlverdienten Ruhestand” zu gehen. Als sei das noch nicht genug, beabsichtigt Neffke, Fredy Haslinger mit seiner geschiedenen Schwester Heidi zu verkuppeln.

Alle Bemühungen zu einer geschäftlichen Übereinkunft zu gelangen werden jedoch hinfällig, da Hardy Neffke eine langjährige Kooperation mit einem amerikanischen Unternehmer plant und sich die geschäftliche Situation der Firma “Haslinger und Sohn” durch unerwartete Zufälle wieder entspannt. Es stellt sich heraus, das der entlassene Direktor des Sägewerks in Unterloipnigg als Revanche verschwiegen hat, dass der Brandschaden sehr wohl durch eine Versicherung zu regulieren ist. Da Eduard Haslinger seine Beziehung zu einem alten Schulfreund, der inzwischen zum Hofrat im Wirtschaftsministerium avanciert ist, spielen lassen hat, ist der Staatsauftrag der Firma “Haslinger und Sohn” bindend zugesagt worden.

Anmerkungen:

Die Österreicher und ihre deutschen Nachbarn: ein nicht immer spannungsfreies Verhältnis thematisiert Fritz Eckhardt in dieser Folge, wobei auch einige Klischees bedient werden.

Großartig gelungen ist die erneute Satire auf Bürokratie und Freunderlwirtschaft. Die Szene, in der Eduard Haslinger versucht, im Wirtschaftsministerium einen gewissen Ministerialrat Blum ans Telefon zu bekommen und dabei derart grandios scheitert, dass er sich darüber völlig echauffiert, während Fredy glaubt, es handele sich lediglich darum, dass man bei Telefonaten stets höflich zu bleiben habe, bis er ebenso entnervt aufgibt wie sein Vater, ist ein wahrer Genuss.

Nachdem das Privatleben einiger Angehöriger der Firma “Haslinger und Sohn” bereits näher beleuchtet wurde, erfährt man in dieser Folge etwas mehr über Herrn Nekola. Der robuste, ganz und gar bodenständige Werkmeister, der “Carmen” für eine Operette hält und in seiner Freizeit die Präsidentschaft eines Sparvereins inne hat, ist offenbar dem “zweiten Frühling” erlegen und hat sich in Abwesenheit seiner Gattin, die wegen Rheumatismus einen Kuraufenthalt absolviert, mit einer Frau eingelassen, über deren charakterliche Defizite er sich nicht im klaren ist, bis ihm sein “Herr Chef” die Augen öffnet.
Michael Janisch (1927 - 2004) gehörte von 1949 bis 1987 dem Ensemble des Wiener Burgtheaters an. Populär machte ihn seine Rolle als grantiger Inspektor Fichtl im "Tatort", wo er 1987 in "Der letzte Mord" auf Fritz Eckhardt als pensionierten Oberinspektor Marek traf. In dem Tatort "Mordkommando" (1982) begleitete er als Informant Molitor den berüchtigten Saunagang von Fritz Eckhardt, nachdem er bereits 1966 in "Oberinspektor Marek" in der Episode "Tödlicher Unfall" als Einbrecher Swoboda einen Gastauftritt hatte.

Heinz Reincke (1925 - 2011), der als Hardy Neffke teilweise hemmungslos outriert, wenn der von ihm verkörperte Charakter betrunken ist, hat jedoch auch seine leisen Momente. Der gebürtige Kieler, dessen norddeutsche Diktion auch in seiner Rolle als Düsseldorfer Unternehmer unverkennbar ist, hatte eine enge persönliche Beziehung zu Wien, wo er von 1968 bis 1985 Ensemblemitglied des Burgtheaters war. Ein Jahr nach seinem Gastauftritt in “Wenn der Vater mit dem Sohne” absolvierte er bei Fritz Eckhardt im Tatort “Die Samtfalle” eine komplett überzogene und doch amüsante Vorstellung als Kleinkrimineller.

Lotte Ledl, häufig in Rollen von unsympathischen Damen aller Couleur besetzt, verkörpert auch hier als Sigrid eine unangenehme Frau, die ausschließlich auf ihren finanziellen Vorteil bedacht ist. Umso überraschender war ihr späterer Auftritt in der Serie “Ich heirate eine Familie” als liebenswerte Traudel, die den Onkel des von Peter Weck gespielten Werbegrafikers Werner Schumann heiratet.



@Havi17 und @Berthold Deutschmann Vielen Dank für eure Beiträge!

Berthold Deutschmann Offline




Beiträge: 194

15.08.2015 19:16
#28 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten

Du bist eine Künstlerin, Cora Ann!: Hast wieder ein paar gekonnte Farbtupfer gesetzt ...

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

16.08.2015 17:07
#29 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten

Ich danke dir!

"Das ganze ist eine Sache der Vorstellungskraft. Phantasie."
(Heinz Drache in "Der Hexer")

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

22.08.2015 13:44
#30 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten








13. Happy End

“Der Napoleon ist auch in die Frühpension gegangen, und Frankreich steht heute noch.”
(Eduard Haslinger)

“Als Sekretärin sind Sie ja ein wahrer Glücksfall. Na bitte, ist das kein Kompliment?”
(Fredy Haslinger)
“Ja, ich glaube, jetzt bin ich sogar ein bissel rot geworden.”
(Maria Link)
“Tatsächlich. Steht Ihnen aber gut. Nein, nein, ich bin überzeugt, Sie wären eine ideale Ehefrau.”
(Fredy Haslinger)

“Du redest ja vollkommen wirr.”
(Fredy Haslinger)
“Ich rede völlig normal.”
(Jimmy)
“Was du normal nennst ...”
(Fredy Haslinger)

“Dann entscheide dich aber bitte beizeiten, ob du eifersüchtig bist oder trunksüchtig.”
(Fredy Haslinger)

“Du und die Gerli - mein bester Freund und meine beste Frau. Das ist doch nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn das geschehen würde.”
(Jimmy)

“Der liebe Gott hat die Schwiegermütter in seinem größten Zorn geschaffen.”
(Jimmy)
“Aber das ist nicht wahr, es gibt ja auch prachtvolle Schwiegermütter.”
(Fredy Haslinger)
“Ja, ja, es gibt ja auch prachtvolle Kobras. Ich kenn’ nur eine, das ist die Kobra ... die Mama von der Gerli.”
(Jimmy)
“Ja, du weißt’, ich bin jetzt zu müd’ für Privatzoologie.”
(Fredy Haslinger)

“Sag amal, wie kommst du denn in mein Bett?”
(Fredy Haslinger)
“Ich hab mich hereingelegt. Du warst ja nicht da.”
(Gerlinde)
“Natürlich war ich nicht da, sonst wärst du nicht dort.”
(Fredy Haslinger)

“Dein Mann war nämlich da.”
(Fredy Haslinger)
“Jimmy?”
(Gerlinde)
“Wer denn? Wie viele Männer hast du?”
(Fredy Haslinger)

“Mich interessiert nicht deine arme Mama und dein armer Mann. Mich interessiert nur, wieso du ausgerechnet mein armes Bett ausgesucht hast, um dich niederzulegen.”
(Fredy Haslinger)
“Ich war plötzlich entsetzlich schläfrig.”
(Gerlinde)
“Na und? Wenn alle Frauen, die schläfrig sind, sich da in mein Bett legen würden ...”
(Fredy Haslinger)
“Das wär ein Gedränge.”
(Gerlinde)

“Ich lass mich von dir nicht in fremde Betten einweisen!”
(Fredy Haslinger)

“Schlaf wieder oder gib dir ein Polster vors Gesicht aber keinen Laut. Am besten, du drückst den Polster fest ans Gesicht."
(Fredy Haslinger)
“Da erstick’ ich ja!”
(Gerlinde)
“Ersticken - das ist a Lösung. Aber leise, sonst ham mer zwei Leichen im Haus.”
(Fredy Haslinger)

“Wir sind wahnsinnig in einander verliebt und daher auch wahnsinnig verlobt.”
(Fredy Haslinger)

"Gerlinde, es wäre sehr nett, wenn du dich jetzt schon langsam aus meinem Pyjama schälen würdest. Mein Vater wird jeden Moment kommen."
(Fredy Haslinger)

“Wenn einer so blöd ... wenn einer gleich zwei Knöpfe auf einmal drückt.”
(Hausmeister)
“Und was geschieht jetzt?”
(Eduard Haslinger)
“Na, gar nix.”
(Hausmeister)
“Ach, das ist schön!”
(Eduard Haslinger)
“Der Aufzug steht bis jemand von der Firma kommt. Von der Firma “Heinemann und Ness”, die was den Aufzug erbaut hat. Im Jahre 1903. Ich werd’s die Firma anrufen.”
(Hausmeister)
“Ja, da wär ich Ihnen sehr dankbar.”
(Eduard Haslinger)
“Aber eines kann ich Ihnen jetzt schon sagen, unter einer bis eineinhalb Stunden kommen Sie da nicht heraus.”
(Hausmeister)

“Und was soll ich Ihnen sagen, der ist heute der Sonnenschein in Pension ... in Person.”
(Herr Gutmann)

“Stellen’s sich vor, ich bin jetzt zwei Stunden in einem Aufzug gesteckt.”
(Eduard Haslinger)
“Wozu?”
(Herr Gutmann)

“Der Fredy kann sich ganz gut beherrschen, aber Ihnen sieht man’s deutlich an, dass Sie bis über beide Ohren in ihn verknallt sind.”
(Gerlinde)

“Wann du jetzt nicht sofort deine Braut küsst, dann passiert was!”
(Jimmy)
“Was denn?”
(Fredy Haslinger)
“Dann küss ich sie!”
(Jimmy)
“Das kann ich ihr nicht antuen.”
(Fredy Haslinger)

“Warum schaust du mich denn so an?”
(Maria Link)
“Also, ich weiß es ja schon eine ganze Zeit, aber ich hab’s mir nie eingestehen wollen. Und du?”
(Fredy Haslinger)
“Was?”
(Maria Link)
“Na ...”
(Fredy Haslinger)
“Ich auch ...”
(Maria Link)

“Ihr seid ja nicht normal ihr zwei!"
(Fredy Haslinger)
“Herr Haslinger!”
(Frau Herz)
“Bei Ihnen stört mich’s nicht, aber sie will ich ja heiraten.”
(Fredy Haslinger)

“Mir ist jede recht, die du lieb hast. Dass du sie liebst, das ist doch die Hauptsache.”
(Eduard Haslinger)

“Darauf wäre ich im Leben nicht gekommen!”
(Eduard Haslinger)
“Ich bin auch lange nicht drauf gekommen, aber jetzt umso heftiger.”
(Fredy Haslinger)

“Ich gratuliere dir, Papa.”
(Fredy Haslinger)
“Ich dir auch. Ich wünsch dir alles Gute, Fredy. Alles Glück auf der Erde. Noch ein Wort und ich fang zu weinen an.”
(Eduard Haslinger)

“Servus, zeig mal deine Schuh’! Der hat ja noch größere Füße als du!”
(Fredy Haslinger)
“Das ist aber ein komischer Empfang für einen Trauzeugen.”
(Herr Hauser)
“Geh, tu dir nix an. Er hat sich wollen deine Schuh’ ausborgen.”
(Eduard Haslinger)
“Meine Schuh’? Wieso? Ist hier eine allgemeine Geistesverwirrung eingetreten?”
(Herr Hauser)

“Ihr seid’s mir zwei schöne Hochzeiter! Der eine will meine Schuh’, der andere meinen Cut. Ich kann doch nicht als Nackerter zur Hochzeit gehen.”
(Herr Hauser)

“Ich weiß nicht. Mich drückt der linke Schuh so.”
(Eduard Haslinger)
“So? Das ist merkwürdig. Mir ist er viel zu groß. Wahrscheinlich haben wir in der Eile den linken Schuh verwechselt.”
(Fredy Haslinger)


Eduard Haslinger erlebt einen merkwürdigen Tag. Nachdem ihm seine treusorgende Haushälterin Frau Faber gekündigt hat, weil sie in den Stand der Ehe treten möchte, eröffnet ihm Herr Gutmann, der langjährige Leiter der Finanzabteilung von “Haslinger und Sohn”, dass er aus gesundheitlichen Gründen seine Frühpensionierung erwägt. Erst nach reiflicher Überlegung wird der verdienstvolle Mitarbeiter zu der Erkenntnis gelangen, dass er nicht ohne seine berufliche Tätigkeit auskommen kann.

Für Fredy Haslinger hält die Nacht ebenfalls einige Überraschungen bereit. Als er spätabends die Tür öffnet, stürmt der aufgebrachte Horst Rüppert, besser bekannt als der frühere Möchtegern-Hippie Jimmy, in die Wohnung, in der er seine Frau Gerlinde vermutet, die ihn nach einer heftigen Auseinandersetzung verlassen hat, nicht ohne ihm in einem Abschiedsbrief zu erklären, dass sie zu Fredy Haslinger zurückkehre. Jimmy ist keinerlei Vernunftsargumenten zugänglich, vertilgt Unmengen von Kognak und lässt sich nur mit großer Mühe dazu zu überreden, endlich wieder zu gehen.
Fredy trifft fast der Schlag, als er Gerlinde in seinem Bett vorfindet. Die Peinlichkeit der Situation wird lediglich durch das erneute Auftauchen des inzwischen auf mysteriöse Weise ausgenüchterten Jimmy überboten, der auf Fredys unbedacht geäußertes Angebot zurückkommt, die Wohnung nach seiner Gattin durchsuchen zu wollen. Nachdem Jimmy Gerlinde in Fredys Pyjama vorfindet, scheint die Konfrontation des Ehepaars unvermeidlich. Fredy das zerstrittene Paar nur durch eine Notlüge wieder mit einander versöhen. Er habe nicht nur keinerlei Interesse an Gerlinde sondern sei vielmehr in eine andere Frau verliebt, mit der er sich bereits heimlich verlobt habe, da sein Vater gegen die Verbindung sei. Als Gerlinde und Jimmy darauf bestehen, den Namen der betreffenden Dame zu erfahren, fällt Fredy keine andere ein als seine stets loyale Sekretärin Maria Link, zumal Gerlinde davon überzeugt ist, dass die Beiden eine Affäre mit einander haben.

Da Jimmy und Gerlinde darauf bestehen, Fredy und seine angebliche Verlobte zum Heurigen einzuladen, bleibt ihm nichts anderes übrig, als Frau Link ins Vertrauen zu ziehen. Während er sich vor Verlegenheit windet, reagiert sie gänzlich anders als er es erwartet hat und erklärt sich gern bereit, die Verabredung anzunehmen.

Eduard Haslinger trifft unerwartet seine ehemalige Verlobte Margit Fennwäscher wieder und bleibt mit ihr im Aufzug stecken. Der Zwangsaufenthalt gibt den Beiden die Gelegenheit zu einer umfassenden Aussprache. Nachdem sie zwei Stunden später aus dem Fahrstuhl befreit sind, hat Eduard Haslinger seinen geplanten Termin beim Patentanwalt versäumt und seinen Flug nach Hamburg verpasst, hat sich aber dafür erneut mit Margit verlobt. Eine Tatsache, die er seinem Sohn erst noch schonend beibringen muss.

Fredy Haslinger und Maria Link gestehen sich endlich ihre Liebe ein. So ist es kein Wunder, dass der Juniorchef am nächsten Morgen in strahlender Laune die Firma betritt. Umso bestürzter ist er, als er dort erfährt, dass seine Sekretärin fristlos gekündigt hat. Aufgebracht verlangt er von Frau Herz, ihm Marias Aufenthaltsort zu nennen und fährt zu seiner zukünftigen Ehefrau.

Nachdem Vater und Sohn einander über ihre jeweils kurz bevorstehende Heirat informiert haben und sich mit Tränen der Freude in die Arme gefallen sind, erweisen sich die Vorbereitungen am Tag der Hochzeit als ein völliges Chaos. Fredy findet kein passendes Paar Schuhe, und der Cut für Eduard Haslinger ist noch nicht geliefert worden. Daher bedarf es einiger Improvisation, bis die Beiden endlich vor den Traualtar treten können.

Anmerkungen:

“Happy End” markiert den überaus gelungenen Abschluss der heiteren Erlebnisse von Eduard und Fredy Haslinger sowie das Ende der Wohngemeinschaft der beiden eingefleischten Junggesellen, die endlich die jeweils richtige Frau fürs Leben gefunden haben. Dabei kommt Fredys Heirat mit Maria Link für den Zuschauer weniger überraschend als die seines Vaters, hatten der Juniorchef und seine Sekretärin in den vorangegangen Episoden doch immer wieder in zarten Andeutungen signalisiert, dass sie sich zu einander hingezogen fühlen.

Ulli Fessl und Heinz Maracek haben nach der Folge “Das liebe Geld” als Gerlinde und Jimmy einen erneuten Auftritt, der für großes Vergnügen sorgt, während Lotte Tobisch ihre Rolle als ebenso elegante wie charmante Margit aus der Episode “Puppi” wiederholt.

Bereits vor "Wenn der Vater mit dem Sohne", wo sie auf ganz wunderbare Weise mit einander harmonieren, hatten Fritz Eckhardt und Peter Weck mehrfach zusammen gearbeitet. Zum ersten Mal standen sie 1962 in der Disney-Produktion "Ein Gruß aus Wien" gemeinsam vor der Kamera, in der Peter Weck den Chorleiter der Wiener Sängerknaben verkörperte, zu denen der Schauspieler einst selbst gehörte und Fritz Eckhardt den Vater einer seiner Zöglinge spielte. Der große Erfolg von "Wenn der Vater mit dem Sohne" führte dazu, dass die Beiden 1972 in der Komödie "Trubel um Trixie" erneut als Vater und Sohn agierten, die diesmal gemeinsam eine Wiener Spielwarenfabrik leiteten. Peter Weck inszenierte darüber hinaus auch zwei sehr gelungene Filme der Reihe "Tatort" (1975 "Urlaubsmord" und 1976 "Annoncenmord") mit Fritz Eckhardt als Oberinspektor Marek.

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