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Dieses Thema hat 31 Antworten
und wurde 5.197 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
Seiten 1 | 2 | 3
Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

06.06.2015 13:48
"Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten





“Wenn der Vater mit dem Sohne ...”

Österreich 1971

Darsteller: Peter Weck (Alfred “Fredy” Haslinger), Fritz Eckhardt (Eduard “Edi” Haslinger), Marianne Schönauer (Frau Herz, Chefsekretärin), Dany Sigel (Maria Link, Fredys Sekretärin), Josef Hendrichs (Buchhalter Gutmann), Michael Janisch (Werkmeister Nekola), Peter Neusser (Prokurist Mölzer), Jane Tilden (Tante Rikki), Rosl Dorena (Frau Faber, Haushälterin), Peter Matic (Poldy Brims)

Regie: Hermann Kugelstadt

Episodenfolge:

1. Die Hungerkur
2. Tante Rikki
3. Puppi
4. Die Nona
5. Das liebe Geld
6. Der Krach
7. Mein Freund Charly
8. Unsere Wunderautos
9. Hexi
10. Der Urlaub
11. Die Erbtante
12. Der Geschäftsfreund
13. Happy End


“Er konnte wirklich noch Texte und pointierte Dialoge schreiben ... Als Autor bleibt er unangefochten und fehlt uns heute an allen Ecken und Enden.”
(Peter Weck über Fritz Eckhardt in seinen Memoiren “War’s das?”)


Fritz Eckhardt (1907 - 1995), berühmt für seinen Oberinspektor Marek, hat sich auch außerhalb des Krimigenres um die Fernsehunterhaltung verdient gemacht. Seine Serie “Wenn der Vater mit dem Sohne” ist ein ausgesprochenes Vergnügen in jeder Hinsicht.

Peter Weck, der am 12.08.2015 seinen 85. Geburtstag begeht, avancierte 1983 mit “Ich heirate eine Familie” zum Lieblingsvater der Nation. In “Wenn der Vater mit dem Sohne” ist er in einer anderen familiären Situation zu erleben: als charmanter, aber auch widerborstiger Sohn eines zwar gütigen, doch gelegentlich aufbrausenden Vaters.

Die Beiden geraten in allerlei turbulente Situationen geschäftlicher wie privater Natur, die sie trotz ihrer höchst unterschiedlichen Temperamente dennoch zumeist bewältigen können.

“Wenn der Vater mit dem Sohne” lebt ganz und gar von dem wunderbaren Zusammenspiel von Fritz Eckhardt und Peter Weck, die perfekt in ihren Rollen aufgehen und voller Spielfreude agieren sowie vom herrlichen Wortwitz der Drehbücher von Fritz Eckhardt.

1. Die Hungerkur

“Ihr müßt ja Hektoliter Alkohol vertilgt haben.”
(Eduard Haslinger)
“Ich bitte dich, übertreib’ nicht so.”
(Fredy Haslinger)
“Nicht im geringsten. Auf jeden Fall bist du heute früh um sechs Uhr nach Haus gekommen wie der schiefe Turm von Pisa.”
(Eduard Haslinger)

“Ich muss mir erst die Zähne putzen, bevor ich vernehmungsfähig bin.”
(Fredy Haslinger)

“Ein Bankier ist immer ein Problem!”
(Eduard Haslinger)

“Na, net gurgeln, wann ich mit dir red’!”
(Eduard Haslinger)
“Nicht essen, wann ich mit dir red’!”
(Fredy Haslinger)

“Du, dass du mir heute aber nicht wieder morgen nach Hause kommst.”
(Eduard Haslinger)
“Ich bin ja nicht von gestern.”
(Fredy Haslinger)

“Bist du zum Tanzen zu unterernährt?”
(Reni Walden)
“Garantieren kann ich für nichts. Vielleicht fall ich in Ohnmacht.”
(Fredy Haslinger)

“Ich war acht Monate bei einem Rechtsanwalt als Kanzleikraft. Aber dort bin ich weg, dort war es mir zu kalt.”
(Beatrix “Trixie” Schinagel)
“Was war Ihnen zu kalt?”
(Eduard Haslinger)
“Der Rechtsanwalt!”
(Fredy Haslinger)

“Ich habe mein ganzes Leben lang miese Sekretärinnen gehabt und bin sehr gut damit gefahren ... Ah, Frau Herz, gerade habe ich von Ihnen gesprochen ...”
(Eduard Haslinger)

“Mach nicht immer so blöde Witze! Heute bist du besonders albern.”
(Eduard Haslinger)
“Erbmasse!”
(Fredy Haslinger)

“Deine Designs die haben schon die alten Römer gehabt, und die haben’s von den Assyrern übernommen. Und wenn du mich fragst, sind sie aus der Steinzeit.”
(Fredy Haslinger)

“Was du einer Sekretärin zahlst, dafür kann ich ja nicht die Sophia Loren engagieren. Wobei nicht einmal feststeht, ob sie stenografieren kann, die Loren.”
(Fredy Haslinger)

“Mein Brotgeber, der Fabrikant Fröhlich, ist verunglückt. Natürlich tödlich. Im Auto.”
(Philomena Krz)
“Schrecklich!”
(Eduard Haslinger)
“Oh, er war sofort tot.”
(Philomena Krz)
“Na, das ist wenigstens etwas.”
(Fredy Haslinger)

“Bei dir wirkt sich eben der Hunger in einem flauen ... komplizierten Liebesleben aus.”
(Eduard Haslinger)

“Mir kannst du die Sophia Loren, die Venus von Milo und die Miss Austria auf einem Silbertablett bringen. Ich gebe sie alle drei her für eine anständige Presswurst in Essig und Öl.“
(Eduard Haslinger)

“Von dem Stückerl Fisch, das ich heute zu Mittag in einem italienischen Restaurant gegessen habe, kann vielleicht ein zweijähriges Kind satt werden, ein italienisches, aber nicht ein arbeitender Mann in meinem Alter.”
(Fredy Haslinger)

“Jetzt mach ich mir Ham und Eggs von vier Eiern und den ganzen Schinken.”
(Fredy Haslinger)
“Du, der hat mindestens dreieinhalb Kilo.”
(Eduard Haslinger)
“Das ist zuviel. Ich möchte ja nachher noch einen Käse essen.”
(Fredy Haslinger)

“Was? Es ist zu spät in der Nacht? Sie, jetzt ist Hauptgeschäftszeit für Diebe und Einbrecher.”
(Fredy Haslinger ruft bei der Polizei an)

“Fredy, sei vernünftig! Denk daran, du bist durch Hunger geschwächt.”
(Eduard Haslinger)

“Zum Glück versteht er kein Deutsch.”
(Reni Walden)
“Na, wenn ich ihm eine Ohrfeige gebe, wird er schon verstehen, der old friend.”
(Fredy Haslinger)

“Also Papa, ich bewundere, wie wir uns bei so vielen Enttäuschungen halten.”
(Fredy Haslinger)


Eduard Haslinger und sein Sohn Alfred, von allen nur Fredy genannt, leiten ein renommiertes Wiener Möbelunternehmen.

Der Herr Papa ist ein im Grunde seines Herzens gutmütiger Mensch, der allerdings mitunter zu cholerischen Ausbrüchen neigt, wenn etwas nicht nach seinem Dickkopf geht. Sein eher autoritärer Führungsstil und sein gelegentlicher Sarkasmus machen den Umgang mit ihm nicht immer zu einer reinen Freude.

Der Herr Sohn wurde von der Natur nicht nur mit beträchtlicher physischer Attraktivität beschenkt sondern auch mit einem unwiderstehlichen Charme gesegnet (beides offensichtlich eher von der mütterlichen Seite ererbt), was er - sowohl in geschäftlichen Belangen, mehr aber noch in seinem Privatleben - weidlich ausnutzt.
Im Gegensatz zu seinem konservativen Vater denkt Fredy eher progressiv, was des öfteren zu teilweise heftigen Meinungsverschiedenheiten mit seinem Herrn Papa führt, der seinen Sprössling außerdem gern endlich im Hafen der Ehe sähe, für sich selbst diese Option jedoch ebenso vehement ablehnt wie sein Sohn.

Obwohl sich die Beiden hinsichtlich ihres Temperaments und ihrer Ansichten sehr von einander unterscheiden, sind Vater und Sohn einander innig zugetan.

Vater und Sohn treffen zwei personelle Fehlentscheidungen.
Fredy Haslinger engagiert die attraktive Beatrix Schinagel als seine neue Sekretärin - sehr zum Missfallen seines Vaters, der die ausgeprägte Zuneigung seines Filius für die holde Weiblichkeit kennt. Der Herr Papa fürchtet, Fredy könne mit ihr eine Affäre beginnen. Seine Besorgnis erweist sich jedoch als grundlos, zumal die junge Dame mit einem Boxchampion verlobt ist und ihre Stellung alsbald wieder kündigt.
Eduard Haslinger stellt eine neue Haushälterin ein, eine gewisse Philomena Krz, die auf Fredy alles andere als vertrauenswürdig wirkt. Wie recht der Sohn mit seiner Anthipathie gegen die alte Frau hatte, zeigt sich, als eines Abends mit ihr nicht nur ein Teil der Wohnungseinrichtung spurlos verschwunden ist sondern, was die Haslingers als die größere Katastrophe empfinden, der gesamte Inhalt des Eisschranks.

Der Besuch bei dem Bankier Kurz ist ein ebenso schmerzhaftes Erlebnis für Vater und Sohn, wobei es dabei weniger um das Feilschen für den günstigsten Zinssatz für einen neuen Firmenkredit geht, als darum die müden Kalauer des Herrn Direktor über sich ergehen zu lassen.

Fredys Privatleben hat einen Tiefpunkt erreicht. Reni Walden, die derzeitige Dame seines Herzens, kritisiert nicht nur ständig ungerechtfertigterweise sein Körpergewicht, sondern betrügt ihn überdies mit einem anderen Mann. Wieder einmal beteuert der Charmeur, von nun an - zumindest für Jahre - der gesamten Frauenwelt entsagen zu wollen.

Den Herrn Papa trifft eine ähnlich niederschmetternde Erkenntnis, wenn auch in beruflicher Hinsicht.
Eduard Haslinger hat eine seiner ehemaligen Buchhalterinnen bei der Konkurrenzfirma “Swoboda und Brims” eingeschleust und von ihr - bevor sie enttarnt und entlassen wurde - erfahren, das jemand aus seinem Unternehmen ebenfalls Werkspionage für die Konkurrenz betreibt. Durch einen Zufall erfährt er, dass es sich um seinen Designer Maturek handelt. Ein heftiger Wutausbruch von Haslinger senior ist die unweigerliche Folge.

Eduard Haslinger ist von seinem Hausarzt eine strenge Diät verordnet worden. Fredy erklärt sich mit seinem Vater solidarisch und schließt sich ihm dabei an. Die Hungerkur bringt Vater und Sohn an den Rand eines physischen und psychischen Zusammenbruchs, bis sich beide zum Abbruch der Diät entschließen, um sich endlich einmal wieder richtig satt zu essen.

Anmerkung

Marianne Schönauer (1920-1997), die Eduard Haslingers tatkräftige und empfindsame Seketärin Frau Herz verkörpert, wird dem Zuschauer in Fritz Eckhardts Serie “Hallo – Hotel Sacher … Portier!” (1973/74) wieder begegnen. Dort spielt sie die stets nur mit “Gnädige Frau” angeredete Direktorin des Hotels und damit die Vorgesetzte des von Fritz Eckhardt verkörperten Chefportiers Oswald Huber.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

07.06.2015 00:06
#2 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten

Wunderbar Deine Hommage an diese Serie und an den großen Fritz Eckhardt

Zurzeit läuft "Hallo Hotel Sacher Portier" in ungekürzter Fassung erstmals digital auf ORF III

Gruss
Havi17
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Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

07.06.2015 14:31
#3 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten







2. Tante Rikki

“Einer der mich so oft anruft, kann nur was Unangenehmes von mir wollen.”
(Eduard Haslinger)

“Aber sie ist doch Telefonistin. Sie war ...”
(Frau Herz)
“... in der psychiatrischen Klinik, das hat sie mir gesagt. Aber wahrscheinlich nicht als Telefonistin sondern als Patientin. Die ist ja gehirnamputiert.”
(Eduard Haslinger)

“Um diese Zeit habe ich noch gar keinen Kreislauf. Mein Blutdruck beginnt immer erst, wenn ich mit dem Papa im Büro gesprochen habe.”
(Fredy Haslinger)

“Ich zieh’ mir nur rasch was anderes an im Klubhaus. In zehn Minuten bin ich beim Ausgang, ja?”
(Margot Kessler)
“Ja. Aber länger als eine halbe Stunde wart’ ich nicht.”
(Fredy Haslinger)

“Deswegen kommst du hierher? Um zu verlieren? Das hättest du doch in Salzburg viel einfacher haben können.”
(Fredy Haslinger)

“Sie ist ja großjährig, die Rikki. Weiß Gott. Und im Besitz ihrer geistigen Kräfte soweit sie überhaupt je welche gehabt hat.”
(Eduard Haslinger)

“Mein Herr Sohn hat mich ja wie einen Deppen hingestellt.”
(Eduard Haslinger)
“Würd’ ich mir nie erlauben. Ich weiß doch, was für einen guten Mitarbeiter ich in dir habe, junger Mann.”
(Fredy Haslinger)

“Aber leider bin ich ja der Sohn eines unverwüstlichen Sklaventreibers und muss jetzt arbeiten gehen.”
(Fredy Haslinger)

“Soll ich sie trösten?”
(Eduard Haslinger)
“Willst du es ihr noch schwerer machen?”
(Fredy Haslinger)

"Meine Aufregung geht Sie gar nichts an. Wenn mich der Schlag trifft, ist das meine Sache!"
(Eduard Haslinger)

"Ich geh' morgen in die Finanzlandesdirektion zum Hofrat Panz und erklär' ihm, dass bei uns bei uns in der Buchhaltung die Masern ausgebrochen sind."
(Fredy Haslinger)
"Das mit den Masern werden's dir nicht abnehmen!"
(Eduard Haslinger)
"Das ist wenigstens das einzige, was einem das Finanzamt nicht abnimmt."
(Fredy Haslinger)

“Gegen dich habe ich im Tennis so viel Chancen wie einer, der in der Nacht in einem Tunnel einen Schmetterling fangen will.”
(Fredy Haslinger)

“Aber es muss doch eine Sportart geben, in der du mich besiegen kannst, Fredy.”
(Margot Kessler)
“Vielleicht Boxen. Aber nicht einmal da bin ich sicher.”
(Fredy Haslinger)

“Was ist denn passiert, Fredy?”
(Margot Kessler)
“Was weiß ich? Frag’s Pferd. Wenn es überhaupt in der Gegend noch einmal auftaucht.”
(Fredy Haslinger)

“Na sowas, was machen Sie denn da?”
(Spaziergänger im Wald)
“Sie werden lachen, ich warte auf’s nächste Pferd.”
(Fredy Haslinger)

“Reiten Sie, Fräulein Hermi?”
(Fredy Haslinger)
“Auf einem Pferd?”
(Fräulein Hermi)
“Auf was immer. Tun Sie’s nicht. Besonders nicht auf einem Pferd.”
(Fredy Haslinger)
“Sind Sie am Ende vom Pferd gefallen?”
(Fräulein Hermi)
“Ja, aber grinsen Sie gefälligst nicht so schadenfroh.”
(Fredy Haslinger)

“Schwör nicht! Sag mir lieber die Wahrheit.”
(Fredy Haslinger)

“Wie geht’s dir denn?”
(Eduard Haslinger)
“Das weiß ich nicht. Ich mach’ grad Inventur.”
(Fredy Haslinger)

“Du hast nur das Geschäft im Kopf. Mein gebrochenes Herz, das interessiert dich gar
nicht.”
(Fredy Haslinger)
“Gebrochenes Herz! Leicht angeknackst würde ich sagen.”
(Eduard Haslinger)

“Ich muss jetzt ein paar Stunden richtig schlafen, und dann habe ich wieder einen gebrauchsfähigen Kopf.”
(Fredy Haslinger)

“Ah, du bist da?”
(Eduard Haslinger)
“Was soll ich dir darauf antworten?”
(Fredy Haslinger)

“Ich bin nicht da!”
(Eduard Haslinger)
“Das ist auch wieder eine von deinen dummen Angewohnheiten, immer zu sagen: ‘Ich bin nicht da!’”
(Fredy Haslinger)

“Oh je! Das ist die Tante Rikki. Geh sprich du mit ihr!”
(Eduard Haslinger)
“Nein, nein, nein! Also ich bin nicht da!”
(Fredy Haslinger)

“Kannst du eigentlich Skilaufen, Tante Rikki?”
(Fredy Haslinger)
“Nein, aber ich werd’s halt lernen. Das kann doch net so schwer sein.”
(Tante Rikki)
“Ach woher. Nach dem dritten Gips fährst du wie eine Rennläuferin.”
(Fredy Haslinger)

“Es ist ein bissel wie im Traum. Ich meine, dass ich mit Ihnen tanz’ und dass Sie so lieb zu mir sind.”
(Fräulein Hermi)
“Ich wäre noch viel lieber, wenn nicht mein Vater dauernd herunterschauen würde.”
(Fredy Haslinger)

“Beherrschen Sie sich! Ich beherrsch’ mich ja auch.”
(Fredy Haslinger)


Nach der tüchtigen, aber etwas mimosenhafte Chefsekretärin Frau Herz lernt der Zuschauer in der zweiten Folge weitere Mitarbeiter der Firma “Haslinger und Sohn” kennen.
Herr Gutmann, der finanzielle Leiter des Unternehmens, ist die Korrektheit in Person. Er hat die Angewohnheit, nahezu jeden Satz mit “Wie Sie wissen” zu beginnen und verfügt ob seiner Weitschweifigkeit über das Talent, seinen Herrn Chef in leichte Raserei zu versetzen. Der Herr, dessen Leichenbittermiene stets an die negativsten Situationen denken lässt, fürchtet die bevorstehende Prüfung durch das Finanzamt, da die Buchhaltung momentan personell unterbesetzt ist.
Der robuste Werkmeister Nekola hingegen ist ein Mann der offenen und klaren Worte. Doch auch dergleichen findet nicht immer den Beifall des Seniorchefs.

Fredy Haslinger trifft im Golfclub seine aus Salzburg angereiste Tante Rikki. Die temperamentvolle Schwester seines Vaters hat große Neuigkeiten. Sie hat sich verlobt und beabsichtigt zu heiraten. Fredy, der sich ebenfalls wieder einmal verlobt hat, ist sehr überrascht, als er sieht, wer seine Tante abholt: ein junger Mann, der ohne weiteres ihr Sohn sein könnte.

Eduard Haslinger ist begeistert von der Neuigkeit, dass Fredy sich mit Margot Kessler, der Tochter eines vermögenden Unternehmers, verlobt hat. Weitaus weniger enthusiastisch reagiert er auf die Anwesenheit seiner Schwester in Wien. Vater und Sohn fürchten sogar, dass die Tante Rikki in die Fänge eines Heiratsschwindlers geraten sein könnte, nämlich des jungen Mannes, der sie vom Golfklub abgeholt hat.

Während der Herr Papa mit seiner neuen Haushälterin Frau Faber endlich einmal einen personellen Glücksgriff getan hat, ist Fredys neue Sekretärin, das Fräulein Hermi, zwar sehr qualifiziert für ihre Tätigkeit aber zugleich auch unsterblich in ihren Chef verliebt. Fredy bemerkt es erst, als er seiner Sekretärin von seiner Verlobung erzählt und sie daraufhin in Tränen ausbricht. Umgehend kündigt die junge Frau ihre Stellung und wechselt ausgerechnet zur Konkurrenzfirma “Swoboda und Brims”.

Jeden Morgen unternimmt die sportbegeisterte Margot Kessler mit ihrem Verlobten verschiedene Aktivitäten wie Golf, Tennis und Reiten, bevor dieser seine Tätigkeit in der Firma aufnimmt. Fredy erkennt - nicht allein aufgrund der ihm ungewohnten und unangenehmen körperlichen Betätigung - dass er mit Margot nicht die geringsten Gemeinsamkeiten hat.
So reagiert er lediglich mit sanfter Melancholie als ihm Margot eröffnet, dass sie die Verlobung löst. Obwohl sie es nicht zugeben will, hat sie sich in einen anderen verliebt. Der junge Mann, der sie aus dem Restaurant abholt, ist der selbe, mit dem Fredy seine Tante Rikki im Golfklub gesehen hat und den er und sein Vater für einen Heiratsschwindler halten.
Freddy versäuft seinen Schmerz, und erwacht am nächsten Morgen wieder einmal mit einem heftigen Brummschädel.

Als Vater und Sohn im Nobelrestaurant “Palais Royal” ihren Salzburger Geschäftspartner Hauser empfangen, erleben sie eine Überraschung, handelt es sich bei ihm um keinen anderen als um den Verlobten von Tante Rikki, und der vermeintliche Heiratsschwindler entpuppt sich als sein Sohn.

Nachdem Fräulein Hermi nun keine Angestellte der Firma “Haslinger und Sohn” mehr ist, hat Fredy, der unverbesserliche Homme à Femmes, nichts eiligeres zu tun, als sich ihr intensiver widmen zu wollen.

Anmerkung:

Auch Josef Hendrichs, der Darsteller des Chefbuchhalters Gutmann, ist von Fritz Eckhardt für die Serie “Hallo – Hotel Sacher … Portier!” (1973/74) erneut besetzt worden. Er verkörpert dort Siegfried Hrdlicka, den zeitweiligen Verlobten von Resi Huber (Elfriede Ott), der Schwester des von Fritz Eckhardt gespielten Chefportiers Oswald Huber.



@Havi17 Vielen Dank für die freundliche Rückmeldung! Diese Serie ist ein solches Vergnügen, dass es mir die größte Freude macht, darüber zu schreiben. Für alle Fans und für die, die es werden möchten:

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

13.06.2015 15:12
#4 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten







3. Puppi

“Angesichts der vorgerückten Stunde möchte ich morgen a bisserl später ins Geschäft.”
(Eduard Haslinger)
“Klar. Dafür gehst auch a bisserl früher weg. Dann ist alles in Ordnung.”
(Fredy Haslinger)

“Ich komm dir wohl sehr blöd vor?”
(Eduard Haslinger)
“Nein, nein. Nicht blöder als ich dir, wenn ich verliebt bin. Nur dass das bei dir alle drei Jahre vorkommt und bei mir alle drei Monate.”
(Fredy Haslinger)

“Vielleicht könnten wir eine Zelle für das Kind freimachen.”
(Polizeirat Winter)
“Ah nein, da wird’s verdorben. Und vielleicht gibt’s da Ungeziefer.”
(Fredy Haslinger)
“Dafür könnte ich garantieren.”
(Polizeirat Winter)

“Ich zieh’ sie inzwischen aus.”
(Fredy Haslinger)
“Wahrscheinlich deine Spezialität, wenn auch nicht grad bei Kindern.”
(Eduard Haslinger)

“Natürlich sucht man eine Mutter nicht so intensiv wie einen sagen wir Raubmörder. Vielleicht sollten wir den Soslowetz einschalten.”
(Fredy Haslinger)
“Wer ist der Soslowetz?”
(Eduard Haslinger)
“Der Privatdetektiv, den ich manches Mal verwende.”
(Fredy Haslinger)
“Na, geh’! Der hat doch noch nie etwas herausgekriegt - außer einem Vorschuss.”
(Eduard Haslinger)

“Das Kind ist verschwunden ... Wie ich meinen Vater kenne, hat er sicher schon die Polizei alarmiert und wahrscheinlich auch das Bundesheer, die Feuerwehr und die Pfadfinder.”
(Fredy Haslinger)

“Die find’ ja net amal einen Elefanten in einer Telefonzelle!”
(Eduard Haslinger)

“Sag mal, entschuldige, wer war denn diese entsetzlich hässliche Person, die mich da jetzt begrüßt hat?”
(Fredy Haslinger)
“Das war die neue Nurse. Die wird mit keinem Mann spazieren gehen und auf das Kind nicht aufpassen.”
(Eduard Haslinger)
“Das glaub’ ich. Die schaut ja aus wie die Schwester vom Dracula. Sag mal, fürchtet sich denn das Kind nicht?”
(Fredy Haslinger)
“Gar nicht. Im Gegenteil, das Kind hat sie sofort ins Herz geschlossen. Ein kleines Kind macht doch keinen Unterschied zwischen schön und hässlich.”
(Eduard Haslinger)
“Also wenn die mir in der Nacht begegnet, flüchte ich auf einen Baum.”
(Fredy Haslinger)
“Sie wird dir nicht in der Nacht begegnen, sie schlaft nämlich nicht hier. Ob du’s glaubst oder nicht, sie ist verheiratet.”
(Eduard Haslinger)
“Ja, mit’m Frankenstein.”
(Fredy Haslinger)

“Wie die ausschaut! Sowas sieht man doch nur in einem Perchtenlauf oder in einem Gruselkabinett.”
(Fredy Haslinger)

“Na sowas! Kauft für ein Mäderl eine Eisenbahn.”
(Eduard Haslinger)
“Na und. Sie hat einen Mordsspass dran.”
(Fredy Haslinger)
“Ja, du auch!”
(Eduard Haslinger)

“Noch so a paar Amerika-Gschäfterln und wir sitzen wieder in der Tischlerei, wo der Großvater angefangen hat.”
(Fredy Haslinger)

“Ich hab’ das Glück, dass ich mit meinen fast achtzig Jahren nicht mehr verkalkt bin als unbedingt nötig ist. Sie sind um etliche Jahrzehnte jünger und weit mehr verblödet. Bitte das ist keine Beleidigung sondern eine ärztliche Diagnose.”
(Prof. Schleser)

“Der Herr Sohn - auch nicht intelligenter als der Herr Papa ...”
(Prof. Schleser)
“Woher auch?”
(Fredy Haslinger)
“ .. rast mit mir durch die Stadt in einem Höllentempo, dass ich glaube, jede Minute holt mich der Teufel. Und hier? Was finde ich hier? Ein Kind, das einen Schnupfen hat.”
(Prof. Schleser)

“Jetzt fahr’ mer endlich.”
(Prof. Schleser)
“Vielleicht ein bisschen langsamer jetzt.”
(Fredy Haslinger)
“Ja freilich, damit ich noch später ins Bett komme, Sie Benzinwurschtel.”
(Prof. Schleser)

“Bei aller Liebe zur ‘Puppi’ meine Kinder mache ich mir immer noch selber.”
(Fredy Haslinger)
“Ja, ist schon recht.”
(Eduard Haslinger)

“Was machst du mit der Puppe? Zerlegst sie ja!”
(Fredy Haslinger)

“Geh weg! Sonst machst mir noch einmal einen Blödsinn!”
(Fredy Haslinger)
“Blödsinn! Redet man so mit seinem Vater?”
(Eduard Haslinger)
“Behandelt man so einen Sohn?”
(Fredy Haslinger)
(Beide bewerfen sich gegenseitig mit Spielzeug.)


Eduard Haslinger hat in der eleganten Margit eine neue Dame seines Herzens gefunden, was seinem Sohn Fredy nicht verborgen bleibt, wenn der Herr Papa erst um drei Uhr morgens nach Hause zurückkehrt. Natürlich freut er sich über das Glück seines Vaters, wünscht sich aber auch, dass dieser aus seiner derzeitigen Verliebtheit nicht mit einem Katzenjammer erwacht.

Endlich hat Fredy die perfekte Sekretärin gefunden. Maria Link ist nicht nur überaus kompetent und tüchtig, sie ist ebenso intelligent wie sie attraktiv ist.
Die sanfte und empfindsame Frau Herz wiederum fürchtet, dass der Seniorchef ihr kündigen wolle, doch Fredy erklärt ihr ebenso einfühlsam wie liebenswürdig, dass die derzeitigen Launen seines Vaters nichts mit ihr sondern vielmehr mit dessen Privatleben zu tun haben.

Als Fredy Haslinger spätabends noch in der Firma tätig ist, findet er zu seiner völligen Überraschung im Büro seines Herrn Papa ein kleines Kind vor. Da er nichts anderes mit dem herzigen Mädchen anzufangen weiß, nimmt er es mit zu sich nach Hause. Alle, denen Fredy und das Kind begegnen, erklären, wie ähnlich ihm das Mädchen sei und halten ihn daher für deren Vater, während er glaubt, es handele sich um seine Halbschwester. Vater und Sohn schließen das bezaubernde kleine Wesen sogleich ins Herz und sorgen auf rührende Weise für “Puppi”, wie Eduard Haslinger es in Ermangelung ihres tatsächlichen Namens nennt.
Die umfassende Sorge um das Bauxerl nimmt die Haslingers derart in Beschlag, dass Eduard mehrfach Verabredungen mit seiner Freundin Margit vergisst, bis diese sich nicht mehr mit teurem Schmuck besänftigen lässt und die Beziehung beendet.
Doch “Puppi” bewahrt Vater und Sohn auch vor einem Desaster in geschäftlicher Hinsicht, da sie einen Vertragsabschluss mit einem angeblichen international tätigen Geschäftsmann durch ein umgeworfenes Tintenfass und einen versteckten Scheck verhindert.
So ist es nicht verwunderlich, dass den Beiden die Trennung von “Puppi” nahe geht, als ihr tatsächlicher Vater und dessen neue Lebensgefährtin das Mädchen bei den Haslingers abholen.

Anmerkungen:

“Puppi” markiert nicht nur den ersten Auftritt von Dany Siegel als Fräulein Link sondern auch von Hugo Gottschlich (1905 - 1984) als skurriler Nachtwächter Wondraschek, der die absonderliche Angewohnheit hat, jede an ihn gestellte Frage zu wiederholen statt sie zu beantworten.

Einen Gastauftritt als angeblicher Geschäftsmann aus Bremen absolviert Jochen Brockmann (1919 - 1990), der Wallace-Fangemeinde bestens bekannt als Philo Johnson aus “Der Frosch mit der Maske” (1959) sowie als Maurice Messer aus “Der Hexer” (1964).



Auch in seiner späteren Erfolgsserie "Ich heirate eine Familie" (1983/86) sorgt Peter Weck (privat der Vater einer Tochter und eines Sohnes) in seiner Rolle als Grafikdesigner Werner Schumann rührend für ein kleines Kind, seine Tochter Franziska:

athurmilton Offline



Beiträge: 1.083

13.06.2015 19:28
#5 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten

Eine schöne Serie, danke für die ausführlichen Infos!

Für mich ist das Werk von Fritz Eckhardt DIE Entdeckung des Jahres, es fing mit den Marek-Krimis (alte Tatorte gesammelt), über die "Hallo, Hotel Sacher ... Portier!" - Serie (mein Favorit unter den lustigen Serien - Schande, dass die DVDs gekürzt sind, aber die ORF-Ausstrahlungen gibt es Gott sei Dank noch), dann "Der alte Richter" (sehr, sehr charmant!), "Der gute Engel" (eher eine Enttäuschung nach den Vorgängern, zu episodenhaft, gewollt und schleppend) und jetzt "Wenn der Vater mit dem Sohne" (auch gut).

Da kann man sich über Monate gut und charmant unterhalten lassen!

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

14.06.2015 15:44
#6 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten






4. Die Nona

“Die Nona - der Schrecken meiner Kindertage!”
(Fredy Haslinger)

“Die ist sehr rüstig, besonders das Mundwerk.”
(Eduard Haslinger)

“In meinem Alter schaut man entweder großartig aus oder man ist tot.”
(Rosa Gfallner)

“Auf alles weiß er a blöde Antwort!”
(Rosa Gfallner über Fredy Haslinger)

“I hab das Rheuma im Knie.”
(Rosa Gfallner)
“So genau woll’n wir’s gar nicht wissen, vor allem nicht vorm Frühstück!”
(Fredy Haslinger)

“Aber jetzt müssen wir gehen. Wir haben nämlich derzeit unsere alte Haushälterin als Aushilfe, und die hat’s gern, dass man pünktlich zum Mittagessen da ist. Sie hat uns also gebeten ...”
(Eduard Haslinger)
“Gebeten ist gut. Befohlen! Also beeil dich, sonst musst du strafweise in der Ecke stehen.”
(Fredy Haslinger)

“Bohnensuppe mit Fleckerln! Also, kannst dich erinnern, Fredy? Davon habe ich immer drei Teller gegessen.”
(Eduard Haslinger)
“Soweit ich mich erinnern kann, hast du von jeder Suppe drei Teller gegessen.”
(Fredy Haslinger)

“Ich weiß nicht. Ich habe die Suppe anders in Erinnerung.”
(Eduard Haslinger)
“Ich auch. Nämlich gut.”
(Fredy Haslinger)

“Soll ich vielleicht diesen Höllenbräu hinunterwürgen, nur damit sich die Rosa nicht kränkt? Soll ich mir’s durch die Nasen einträufeln?”
(Eduard Haslinger)

“Entweder ist das Messer stumpf oder die Rosa hat meine Stiefeln aufgearbeitet.”
(Fredy Haslinger)

“Er hatte die Freundlichkeit, in der dritten Klasse so lange auf mich zu warten, bis ich sie erreicht hatte.”
(Fredy Haslinger über Poldi Brims)

“An Rausch muss er gehabt haben wie a Eckhaus nach dem Lärm, was er gemacht hat.”
(Rosa Gfallner)
“Na, sowas erfahre ich sonst nie.”
(Eduard Haslinger)
“Die Frau Faber ist ja auch diskret.”
(Fredy Haslinger)
“Diskret, diskret. Die kennt dich ja nicht so lange wie ich, wie du noch in die Windeln ge ... lacht hast.”
(Rosa Gfallner)
“Was willst du? Soll er mich übers Knie legen, oder was?”
(Fredy Haslinger)
“Na, möcht dir gar nichts schaden! Hast dir endlich eine lange warme Unterhose gekauft?”
(Rosa Gfallner)
“Nein, und ich kauf mir auch keine!”
(Fredy Haslinger)
“Dann werd’ ich eine kaufen, und du wirst’s zahlen. Lausbub boshafter!”
(Rosa Gfallner)

“Ich war gestern in der ‘Rio-Bar’ mit der Mauzi. Ein süßer Halbkretin. Der Poldi Brims war auch da.”
(Fredy Haslinger)
“Ein mieser Vollkretin.”
(Eduard Haslinger)

“Mein Englisch ist nicht mehr so gut, wie es war.”
(Eduard Haslinger)
“Na, so gut war’s nie.”
(Fredy Haslinger)

“Wenn er nicht abgeschlossen hat, dann fress’ ich einen Besen!”
(Eduard Haslinger)

“Du Fredy, dieser Mr. Goll hat soeben angerufen.”
(Eduard Haslinger)
“Na und?”
(Fredy Haslinger)
“Er war sehr freundlich und hat gesagt, dass ihm bei seinem Gegenangebot ein Rechenfehler unterlaufen ist und er möchte noch einmal mit uns sprechen. Morgen um elf Uhr.”
(Eduard Haslinger)
“Aha!”
(Fredy Haslinger)
“Was ist? Wohin gehst du?”
(Eduard Haslinger)
“Einen Besen besorgen. Willst ihn lieber zum Mittagessen oder zum Nachtmahl?”
(Fredy Haslinger)

“Very clever! Very clever!”
(Fredy Haslinger)
“Was heißt denn das wieder?”
(Rosa Gfallner)
“Das sagt immer unser amerikanischer Geschäftsfreund.”
(Fredy Haslinger)
“Ah, der Abraham Lincoln, oder wie der heißt ...”
(Rosa Gfallner)

“Du das ist ein einflussreicher Mensch. Der steht in der Zeitung. Hier, mit Bild.”
(Fredy Haslinger)
“Na wenn schon. In der Zeitung ist von jedem Gangster a Bild.”
(Rosa Gfallner)
“Gangster würde ich nicht sagen, aber er kommt dem sehr nahe.”
(Fredy Haslinger)

“Ja, wir haben ja noch mit einander ein Hühnchen zu rupfen, junger Herr! Ich lege dir eine lange warme Unterhose auf das Bett. Und was machst du?”
(Rosa Gfallner)
“Na, ich zieh’s nicht an.”
(Fredy Haslinger)
“Jawohl. Aber wart’ nur! Ich bring dir die Unterhosen einmal irgendwohin nach, wo dir’s furchtbar peinlich ist. Zu einem von deinen Pupperln.”
(Rosa Gfallner)

“Du bist ja eine vife Person. Und lieb und hilfsbereit.”
(Fredy Haslinger)
“Geh weg, was bin i denn noch?”
(Rosa Gfallner)
“Ja, very clever. Very clever bist du.”
(Fredy Haslinger)


Frau Faber, die treusorgende Haushälterin, ist zu ihrer kranken Schwester gefahren. Rosa Gfallner, genannt Nona, die frühere Wirtschafterin der Haslingers, hat sich bereit erklärt, ihren Ruhestand zeitweilig zu unterbrechen, um sich um Vater und Sohn zu kümmern. Die resolute alte Dame legt wenigstens gegenüber Eduard Haslinger ein Mindestmaß an Servilität an den Tag, während Fredy, den sie schon als Wickelkind betreut hat, von ihr nach besten Kräften mit unerwünschten Ratschlägen terrorisiert wird.
Bereits das erste von ihr zubereitete Mittagessen erweist sich als ungenießbar, doch der Herr Sohn besteht darauf, die Speisen ungesehen zu entsorgen statt der guten Rosa die Kränkung zuzufügen, sie über ihre nicht mehr vorhandenen Kochkünste aufzuklären.
Während Fredy sich strikt weigert, die von der Nona als vorbeugende Maßnahme gegen Altersrheumatismus empfohlene, lange Unterhose anzuziehen, überlässt der Herr Papa seinen allabendlich von der Rosa zubereiteten, ungenießbaren Schlaftrunk der Katze der Hausmeisterin. Umso entsetzter ist er, als er eines Morgens erfährt, dass das arme Tierchen plötzlich verstorben ist. Vorsichtig erkundigt er sich bei Rosa über die Zusammensetzung des Schlaftrunkes. Seine Besorgnis erweist sich jedoch als grundlos, denn zur großen Erheiterung von Fredy stellt sich heraus, dass die Katze nicht etwa an den Folgen von Rosas Schlaftrunk verstorben ist sondern vom Auto überfahren wurde.

Ein amerikanischer Konzern plant die Errichtung eines großen Hotels in der Wiener Innenstadt. Neben “Haslinger und Sohn” bewirbt sich auch deren Konkurrenz “Swoboda und Brims” um die Möblierung dieses Neubaus.
Fredys Versuch, über seine derzeitige ständige Begleiterin Mauzi sowie durch mehrere Flaschen Sekt Poldi Brims den Namen und das Hotel des amerikanischen Generalmanagers zu entlocken, scheitert nicht nur an Mauzis fehlender Intelligenz und Fredys anschließendem Rausch sondern vor allem an Poldi, der Fredy einfach einen falschen Namen nennt.

John Goll, so der Name des betreffenden Herrn, ist ein knallhart kalkulierender Geschäftsmann, der die beiden um seinen Auftrag konkurrierenden Möbelunternehmen gezielt gegen einander ausspielt. Während der Seniorchef wieder einmal seinem cholerischen Temperament freien Lauf lässt über das “unverschämte” Geschäftsgebaren des Amerikaners, bleibt Fredy gelassener und behält einen kühlen Kopf, was sich am Ende auch als richtig erweist.
Dass die scheinbar unvereinbaren Gegensätze zwischen Mr. Goll und “Haslinger und Sohn” am Ende dennoch überwunden werden, verdanken Eduard und Fredy in erster Linie der Nona, denn als Rosa Gfallner Mr. Goll ansichtig wird, erleben alle Beteiligten eine große Überraschung, die von der energischen Haushälterin geschickt im Sinne ihrer derzeitigen Arbeitgeber ausgenutzt wird.

Anmerkungen:

Lotte Lang (1900 - 1985), jahrzehntelang Ensemblemitglied am Theater in der Josefstadt, und berühmt für ihre Darstellung resoluter Frauenfiguren, liefert als Rosa Gfallner ein wunderbar amüsantes Kabinettstück.

Nachdem in der letzten Folge der ebenso sympathische wie dynamische Prokurist Mölzer (Peter Neusser - der Wallace-Fangemeinde als Sergeant Simpson aus “Die Tote aus der Themse” bekannt) seinen ersten Auftritt hatte, wird in dieser Episode ein weiterer Mitarbeiter der Firma “Haslinger und Sohn” vorgestellt: der junge Designer Holoubek (Reinhold Tischler)

Inmitten der wie stets überwiegend heiteren Erlebnisse von Eduard und Fredy Haslinger setzt die Chefsekretärin Frau Herz einen bewegenden Kammerton. Die gute Seele der Firma setzt sich für einen wegen Trunkenheit am Arbeitsplatz entlassenen Mitarbeiter ein. Bestürzt erfährt der Seniorchef, dass Herr Böckler aus Verzweiflung über seinen ins kriminelle Milieu abgedrifteten Sohn sich dem Alkohol ergeben hat, aber nunmehr keinen Grund mehr dafür hat: sein Sohn ist beim Überfall auf eine Sparkasse erschossen worden. Natürlich stellt Eduard Haslinger den tüchtigen Arbeiter wieder ein.



@athurmilton Vielen Dank für das freundliche Feedback! Bei den "Marek-Tatorten" sollte natürlich nicht deren Vorgänger, die Serie "Oberinspektor Marek" (1963/1970), vergessen werden, über die ich bereits einen Thread verfasst habe: "Oberinspektor Marek" mit Fritz Eckhardt

Wenn dieser Thread auch andere dazu anregt, sich mit "Wenn der Vater mit dem Sohne" (neben Fritz Eckhardt gebührt natürlich auch Peter Weck höchstes Lob für diese Serie) zu beschäftigen, dann würde es mich sehr freuen.

Mehr wer über Fritz Eckhardt und Peter Weck lesen möchte, dem sei das folgende empfohlen:

athurmilton Offline



Beiträge: 1.083

16.06.2015 17:18
#7 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten

Hach, wie schön, gerade die Folgen "Der Urlaub" gesehen - mit einem Gastbesuch (Figur + Schauspieler) aus der Serie "Der alte Richter"!!! - und "Die Erbtante" - ein Meisterwerk an Typen und Verwicklungen!!!

Den Oberinspektor Marek habe ich mir natürlich nach den Tatorten (mmh, Torten! ) auch schon angeschaut, diese Folgen gibt es ja zum Glück alle in einer Box.

Danke für den Buchtipp, ich habe mir das Buch vom Eckhardt sowie seine Autobiographie "Ein Schauspieler muss alle können" direkt gebraucht bestellt, damit wird es in die Ferien gehen.

"Minister gesucht" würde ich auch gerne mal sehen, scheint klasse zu sein, fast Kabarett, aber teilweise schwer verständlich als Nicht-Österreicher: https://www.youtube.com/watch?v=sRWOatOL-rs

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

16.06.2015 19:45
#8 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten

Zu seinem Stück "Minister gesucht" kann ich leider keine Angaben machen, aber bei Fritz Eckhardt kann man eigentlich nichts verkehrt machen, also würde ich einen DVD-Kauf durchaus "blind" empfehlen.

Was die Sprache angeht: ich bin ja auch keine Wienerin (denn dieser Dialekt wird bei Fritz Eckhardt gesprochen, während die Österreicher anderer Regionen sich wieder ganz anders artikulieren), darf aber an dieser Stelle gern einmal verraten, dass meine Zuneigung als Deutsche zu dieser Stadt und zu dieser Sprache auch in großem Maße mit bestimmten Schauspielern zu tun hat, zum Beispiel mit Peter Weck (ein "waschechter" Wiener - und für mich der Inbegriff von unwiderstehlichem Wiener Charme ), Fritz Eckhardt (stammt eigentlich aus Linz) und Kurt Jaggberg (in Wiener Neustadt geboren) aber auch mit vielen anderen (zum Beispiel die Hörbigers, Hans Moser und Fritz Muliar)
Vokabeln wie beispielsweise "Kieberer" (Kriminalpolizist) und "Häfen" (Gefängnis) habe ich erst durch Oberinspektor Marek und Bezirksinspektor Wirz kennengelernt.

Es freut mich sehr, dass dir die beiden Episoden so gut gefallen haben. Ich werde - ich bleibe bei der Serienreihenfolge - später darauf zu sprechen kommen. In diesem Sinne: viel Spaß bei der Lektüre und schöne Ferien. Ich hoffe, sie werden "leiwand" (toll - wie der Wiener sagt)

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

20.06.2015 16:41
#9 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten






5. Das liebe Geld

“Die seltsamsten Dinge passieren jetzt bei uns in aller Früh’! Du gehst Golf spielen, die Tante Rikki ruft an.”
(Fredy Haslinger)
“Und du bist schon auf.”
(Eduard Haslinger)
“Ich leg mich aber gleich wieder nieder. Ich wollt’ nur kontrollieren, ob du wirklich Golf spielen gehst, aber wie ich sehe, meinst du’s ernst. Also hoppa, Sportsfreund!”
(Fredy Haslinger)

“So groß kann die Konjunktur gar nicht sein, dass es nicht einer fertigbringt, Pleite zu gehen.”
(Eduard Haslinger)

“Ich hab’ furchtbar viel zu tun. Wir haben nämlich ein großes Geschäft abgeschlossen.”
(Eduard Haslinger)
“Ja, ja, ich weiß. Mein Mann hat mir erzählt, ihr seid dabei, einen Schweizer Supermarkt einrichten.”
(Tante Rikki)
“Es ist ein amerikanisches Hotel, aber sonst stimmt alles.”
(Eduard Haslinger)

“Mit Frauen hat er Erfahrung. Wahrscheinlich hat er deswegen noch nicht geheiratet.”
(Eduard Haslinger über seinen Sohn Fredy)

“Ist das Glück deines Sohnes nicht wichtig genug?”
(Tante Rikki)
“Vom Glück ist die Rede. Ich hab’ geglaubt vom Heiraten.”
(Eduard Haslinger)

“Das ist keine blöde Idee, trotzdem sie von meinem Mann stammt.”
(Tante Rikki)

“In welcher Beziehung haben Sie sich mich anders vorgestellt?”
(Fredy Haslinger)
“In jeder. Ich kenne Sie ja nur aus den Beschreibungen Ihrer Tante Rikki. Und die findet Sie natürlich wunderbar.”
(Gerlinde)
“Die Tante Rikki? Da schau her! Das ist mir neu.”
(Fredy Haslinger)

“Ich bin ja schon fast 22 Jahre alt.”
(Gerlinde)
“Ein Greisenalter.”
(Fredy Haslinger)

“Natürlich haben wir uns verspätet, aber das müssen Sie entschuldigen. Ein familiäres Ereignis. Wir haben ein gesundes Mädchen bekommen.”
(Fredy Haslinger)

“Frau Herz, ich wollte Sie gerade heute nicht beleidigen. Sonst gern!”
(Eduard Haslinger)

“Was ist? Was stehen Sie herum wie die Frau vom Lot an der Kinokassa?”
(Eduard Haslinger zu Frau Herz)

“Wie fühlt man sich denn als Frau vom Lot an der Kinokassa? Diese Frage bedarf keiner Antwort.”
(Fredy Haslinger)

“Was der für Blödsinn redet!”
(Eduard Haslinger)
“Er wiederholt nur das, was Sie gesagt haben.”
(Frau Herz)

“Für unangenehme Geschichten ist mein Vater Spezialist.”
(Fredy Haslinger)

“Fräulein Link, sind Sie so lieb, lassen Sie uns allein.”
(Fredy Haslinger)
“Nein!”
(Maria Link)
“Danke. Was!?”
(Fredy Haslinger)

“Gehörst du nicht zur Jugend?”
(Gerlinde)
“Na ja, so halb und halb. Ich bin schon zwischen den Fronten.”
(Fredy Haslinger)

“Was ist los mit Ihnen, Direktor Kurz? Jetzt bin ich schon fünf Minuten da, und Sie haben mir noch nicht einen Witz erzählt.”
(Eduard Haslinger)
“Erstens haben Sie noch nie über einen Witz von mir gelacht ...”
(Direktor Kurz)
“Oh ja. Voriges Jahr.”
(Eduard Haslinger)

“Warum machen’s denn so ein Gesicht?”
(Eduard Haslinger)
“‘Wenn ich Gesichter machen könnte, hätte ich dir schon ein anderes gemacht!’ sagt der Blau zum Grün. Pardon, das war ein Rückfall in meine Witzezeit.”
(Direktor Kurz)

“Wir brauchen von Ihnen eine Kredit und zwar einen Zwischenkredit von zweieinhalb Millionen.”
(Eduard Haslinger)
“Und da kommen Sie zu mir?”
(Direktor Kurz)
“Ja, stellen Sie sich vor. Der Schustermeister, wo ich sonst meine Kredite hole, der hat wegen Arbeitsunlust geschlossen.”
(Eduard Haslinger)

“Na vielleicht ist er mit dem Geld durchgegangen.”
(Fredy Haslinger)
“Das sind blöde Witze, sind des immer. Mach mich net so nervös.”
(Eduard Haslinger)

“Es ist unglaublich, dass der mit der Trompete durch den Haarwald den Mund trifft.”
(Fredy Haslinger)

“Was kann man denn trinken?”
(Fredy Haslinger)
“Double Six mit Gin.”
(Kellner)
“Klingt gut. Was immer es ist - gut.”
(Fredy Haslinger)

“Was passt Ihnen an dem Milieu denn nicht?”
(Jimmy)
“Laut, sehr laut. Wissen Sie, ich unterhalte mich lieber, wenn ich nicht schreien muss.”
(Fredy Haslinger)
“Das brauchen Sie auch nicht.”
(Jimmy)
“Im Moment nicht, aber in Kürze wird dieser infernalische Krach ... Musik wieder losgehen.”
(Fredy Haslinger)

“Verwenden Sie doch Ihre Aggressivität, um diesen wunderbaren Bauernschmaus zu vertilgen.”
(Fredy Haslinger)

“Ich war gerade in Baden im Spielkasino mit der Mary Polander dort. Die kennst du ja.”
(Poldi Brims)
“Ja, vom Wegschauen.”
(Fredy Haslinger)
“Sehr galant.”
(Poldi Brims)
“Ich schau erst weg, seit sie mit dir geht.”
(Fredy Haslinger)

“Was ist schon Geld?”
(Jimmy)
“Was ist schon Geld? Das sagen immer die, die keins haben oder es einem wegnehmen wollen.”
(Fredy Haslinger)

“Sind Sie ruhig! Keine Zeit für eine soziale Revolution!”
(Fredy Haslinger)

“Ich traue ja meinen Augen nicht! Ich komm da ahnungslos mitten in der Nacht nach Haus und finde dich da in einer wilden Umarmung. Noch dazu mit so einem Menschen mit so einem Bart.”
(Eduard Haslinger)
“Na und? Was ist’n schlecht an dem Bart?”
(Jimmy)
“Der Andreas Hofer hat auch einen gehabt.”
(Gerlinde)
“Stimmt, aber der Andreas Hofer hat nicht mitten in der Nacht einen weiblichen Gast von mir geküsst.”
(Eduard Haslinger)

“Hier mischen sich ja dauernd wildfremde Menschen in unsere Angelegenheiten.”
(Jimmy)
“Moment, Moment! Ich bin weder wild noch fremd!”
(Eduard Haslinger)

“Und anschließend sind wir dann ins Kino gegangen: ‘Der große Bankbetrug’. Also so ein Blödsinn. Da unterschlägt ein Verwaltungsdirektor .. Also ein blanker Unsinn. Bitte schauen Sie sich das nicht an.”
(Herr Gutman)
“Bestimmt nicht!”
(Eduard Haslinger)

“Sie sind uns doch hoffentlich nicht böse?”
(Fredy Haslinger)
“Böse? Wieso?”
(Herr Gutman)
“Das wir gelegentlich so ungeduldig mit Ihnen sind.”
(Fredy Haslinger)
“Aber nein. Sie sind’s ja ganz selten, und an die Art von Ihrem Papa bin ich ja schon seit Jahrzehnten gewöhnt. Und die Hauptsache ist, dass er mit mir zufrieden ist, mit meiner Arbeit und vor allem, dass er mir vertraut.”
(Herr Gutman)

“Also was das Heiraten anbelangt, mir ist jede recht, die ein anständiges Mädel ist und vor allem zu dir passt.”
(Eduard Haslinger)
“Sehr tolerant.”
(Fredy Haslinger)


Während der Herr Sohn sich allmorgendlich noch genussvoll im Bett räkelt, ist der Herr Papa bereits auf dem Golfplatz aktiv, weil es ihm sein Arzt verordnet hat. Eine gesundheitsfördernde Wirkung kann Eduard Haslinger jedoch noch nicht verzeichnen.
Eines Morgens sucht ihn im Golfklub seine Schwester Rikki auf, um ihm einen Plan nahezubringen, um seinen Sohn Freddy endlich zu einer Heirat zu bewegen. Ihre Absichten werden von ihrem Bruder erst dann wohlwollend aufgenommen, als er erfährt, dass Gerlinde, so der Name der auserwählten jungen Dame, einer überaus wohlhabenden Salzburger Familie entstammt.

Für die Finanzierung des Großauftrages von Mr. Goll ist ein Zwischenkredit für die Firma “Haslinger und Sohn” unumgänglich. Doch über den geschäftlichen Status des Bankhauses Kurz sind negative Gerüchte im Umlauf. Eduard Haslinger erfährt in einem persönlichen Gespräch von Direktor Kurz die wahren Umstände. Seine Bank wird mit einem anderen Kreditinstitut fusionieren. und er wird sich in absehbarer Zeit gänzlich vom Geschäft zurückziehen.
Die Beruhigung des Seniorchefs über die nach wie vor positive Situation des Bankhauses Kurz schlägt in Besorgnis um, als er erfährt, dass Herr Gutmann, der Leiter seiner Finanzabteilung, eigenmächtig, das gesamte dort befindliche Konto der Firma “Haslinger und Sohn” aufgelöst und damit über 300 000 Schilling abgehoben hat. Die Ungewissheit über den Verbleib des Geldes steigert sich bei Eduard Haslinger zu beträchtlicher Bestürzung, als er erfährt, dass der sonst so korrekte Gutmann scheinbar spurlos verschwunden zu sein scheint. Überdies soll er in der vergangenen Nacht in Gesellschaft einer attraktiven, jungen Dame im Spielkasino in Baden gesehen worden sein ...

Auch in einem höchst unangenehmen Gespräch zwischen Fredy Haslinger und dem Werkmeister Nekola, der als Betriebsrat fungiert, geht es um finanzielle Dinge. Einer Arbeiterin der Firma ist aus dem Umkleideraum ihre Geldbörse mit 600 Schilling abhanden gekommen. Da Fräulein Link sich dort aufgehalten hat, wird sie verdächtigt, das Geld entwendet zu haben. Fredys Sekretärin erklärt, sich dort lediglich die Hände gewaschen zu haben und ist über die haltlose Beschuldigung empört. Mysteriöserweise lehnt sie jedoch vehement eine Durchsuchung ihres Schrankes ab.
Diese Aktion erübrigt sich jedoch, denn am Abend hat sich das vermisste Portemonnaie wieder angefunden. Der von Fräulein Link so gefürchtete Blick in ihren Schrank erfolgt dennoch und zwar rein zufällig durch Fredy Haslinger, der in der ganzen Angelegenheit großes Feingefühl bewiesen hat. Mit einem amüsierten Lächeln nimmt der Juniorchef zur Kenntnis, dass seine Sekretärin ihren Schrank als einen Schrein zu Ehren von Udo Jürgens gestaltet hat.

Gerlinde, die laut Plan von Tante Rikki einige Zeit im Domizil der Haslingers wohnen soll, damit sie und Fredy einander näher kommen können, hat jedoch gänzlich andere Absichten als eine Heirat. Sie ist nämlich bereits in festen Händen und hat ihre Beziehung zu Horst Rüppert, der als derzeitiger Trompeter in einem Beatschuppen den Künstlernamen Jimmy führt, bereits legalisiert. Jimmy, der das ausgesprochene Missfallen von Gerlindes Mutter gefunden hat, stilisiert sich durch deren heftige Reaktion zu einem bärtigen und langhaarigen Rebellen gegen das Establishment. Dabei hat der studierte Diplomkaufmann eigentlich andere Prioritäten, denn er muss schließlich für seine Frau und das Kind, das sie von ihm erwartet, sorgen. Nachdem der Seniorchef ihm eine Position bei “Haslinger und Sohn” angeboten hat, steht dem Aufbau einer bürgerlichen Existenz nichts mehr im Wege.
Das einzige Problem der Jungvermählten ist lediglich, wer der tyrannischen Frau Mama beibringt, dass Gerlinde nicht nur bereits mit einem der Frau Kommerzialrat höchst unsympathischen Mann verheiratet ist, sondern darüber hinaus von diesem ein Kind erwartet ...

Anmerkungen:

Nachdem in den beiden letzten Folgen das familiäre Umfeld einiger Angestellten der Firma “Haslinger und Sohn” näher beleuchtet wurde, zum Beispiel dass der Prokurist Mölzer sich neu verheiraten will und der älteste Sohn von Frau Herz Probleme bei seinem Studium hat, erfährt man nun etwas mehr über Herrn Gutmann, unter anderem dass er verwitwet ist, zwei Töchter hat und bereits seit dreißig Jahren im Unternehmen tätig ist.

Wie der Titel bereits besagt, thematisiert diese Episode vorrangig finanzielle Dinge, doch auch der Generationskonflikt spielt eine nicht unwichtige Rolle. Im Grunde erscheinen dabei alle Beteiligten mehr oder weniger als Heuchler. Die Jungen wollen mit Äußerlichkeiten provozieren, weil sie sich von den Älteren unverstanden und zu Unrecht kritisiert fühlen. Gibt man ihnen aber den Wohlstand einer bürgerlichen Existenz, ist es mit ihrer Rebellion sogleich vorbei. Die Älteren empören sich ob langer Haare und Vollbärte, doch hält diese Entrüstung nur solange an, bis der Betreffende als erwünschter Beschäftigter in der eigenen Firma betrachtet wird.

Was Vater und Sohn Haslinger angeht, so hat selbst die Nachsicht des charmanten Fredy seine Grenzen. Sich zum Beispiel in einem Beatlokal bei lautstarker Musik aufzuhalten oder gar sich dazu zu bewegen, entspricht in keiner Weise seiner Vorstellung von einem angenehmen Abend. Die Toleranz des Herrn Papa wird wiederum von Fredy auf die Probe gestellt. Er präsentiert seinem Vater seine neueste Freundin - eine Amerikanerin japanischer Herkunft.

Cora Ann Milton Offline



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21.06.2015 17:25
#10 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten








6. Der Krach

“Familie ist da von ihr. Eine Menge Familie. Die meisten sind zwischen 90 und 110. Ein Onkel schaut aus, wie wann er den Napoleon bei seinem Einzug schon begrüßt hätte.”
(Eduard Haslinger)

“Ich habe über einen Menschen noch nie so viel erfahren wie über dich.”
(Christiane)
“Was, durch den Fredy? Oh je, das ist mir aber peinlich. Das musst nicht alles glauben, was der Fredy sagt.”
(Eduard Haslinger)
“Er sagt ja nur Gutes über dich.”
(Christiane)
“Genau wie er mir nur Gutes über dich sagt. Das ist ein Prachtbursche, der Fredy, oder ein großer Lügner.”
(Eduard Haslinger)

“Wir suchen für den Papa eine Braut.”
(Christiane)
“Der sucht sich schon selber eine, wenn er Bedarf hat. Mein Vater ist ein alter Sucher. Nur heiraten will das Bürscherl nicht.”
(Fredy Haslinger)

“Oh, dein Papa schaut aber so bös’ drein.”
(Henny)
“Ach, der schaut immer so aus. Wie eine Bulldogge im Dienst.”
(Fredy Haslinger)

“Na, haben wir einen Kater?”
(Fredy Haslinger)
“Kater is’ ka Ausdruck. Das ist a Königstiger. Hab ich denn wirklich so viel getrunken?”
(Eduard Haslinger)
“Noch mehr!”
(Fredy Haslinger)

“Weil du einen Kater hast, muss ich das Frühstück reinschlingen. Ich kann nix dafür, dass ich als Vater einen Säufer hab' und einen Lüstling.”
(Fredy Haslinger)

“Sie, dem sein Sohn möchte ich nicht sein.”
(Frau Linek)
“Ja, ich habe ihn mir auch nicht ausgesucht.”
(Fredy Haslinger)

“Na, was sagst du?”
(Fredy Haslinger)
“Primitiv. Lasst sich von dir einwickeln wie a Landbrot.”
(Eduard Haslinger)

“Ich muss sagen, du lügst mit einer Leichtigkeit ...”
(Eduard Haslinger)
“Hab’ ich von dir gelernt.”
(Fredy Haslinger)

“In den letzten zwei Wochen kommt er sehr spät heim. Auch im Geschäft lax. Ich werd’ ihn mir einmal vornehmen, den Jüngling.”
(Fredy Haslinger über seinen Vater)

“Ja, was machst du denn hier?”
(Mary Nowottny)
“Ich? Ich wohne hier.”
(Fredy Haslinger)

“Fredy, wir woll’n doch nicht streiten!”
(Eduard Haslinger)
“Nein, wollen wir auch nicht. Also, ich jedenfalls nicht, sonst würde ich ja nicht ausziehen.”
(Fredy Haslinger)
“Also bitte! Zieh aus, wenn du so ein Dickschädel bist.”
(Eduard Haslinger)
“Dickschädel? Ja von wem hab’ ich denn den Dickschädel? Von dir!”
(Fredy Haslinger)

“Entschuldigen Sie bitte, wenn ich zu spät bin, aber es ist eine Katastrophe eingetreten.”
(Herr Gutmann)
“Ja, ja, wie immer.”
(Eduard Haslinger)

“Warum hat er sich dann mit dir so abgegeben? Er hat doch ein völlig anderes Leben geführt.”
(Fredy Haslinger)
“Weil wir in der gleichen Situation waren. Mich hat der Franzl verlassen und ihn hast du verlassen.”
(Mary Nowottny)
“Du meinst ...”
(Fredy Haslinger)
“Das weiß ich. Und wenn du jetzt zu ihm gehst, jetzt gleich, dann machst du’s ihm leichter und mir auch. Glaub mir, mir auch.”
(Mary Nowottny)

“Ich hab’ genau gespürt, wie sehr du unter der Trennung von deinem Vater leidest.”
(Christiane)

“Ich hab mir ja nie Illusionen gemacht ...”
(Eduard Haslinger)
“Wirklich nie, Papa?”
(Fredy Haslinger)


Fredy Haslinger hat sich mit der erfolgreichen Pianistin Christiane verlobt. Um den Anlass gebührend zu feiern und der betagten Verwandtschaft von Chris, wie Fredy seine Verlobte nennt, zu entfliehen, suchen sie eine Bar auf, in der Eduard Haslinger nicht nur ausgiebig dem Alkohol zuspricht sondern auch die junge und attraktive Mary Nowottny, eine entfernte Bekannte seines Sohnes, kennenlernt. Vater und Sohn ahnen nicht, welche weitreichenden Folgen diese Bekanntschaft noch haben wird.

Frau Linek, eine Bäckermeistersgattin aus Ottakring, sucht die Firma “Haslinger und Sohn” mit einer Beschwerde in Bezug auf eine von ihr erworbene Couch auf. Während der Seniorchef sich von der resoluten Dame maßlos enerviert fühlt und ihr das auch deutlich zu verstehen gibt, kann sein Sohn Fredy sie mit seinem unwiderstehlichen Charme so bezaubern, dass sie nicht nur besänftigt die Firma verlässt, sondern sogar noch zwei größere Möbelstücke erwirbt.

Fredy Haslinger lacht aus Höflichkeit ein letztes Mal über die Kalauer von Direktor Kurz, denn dieser zieht sich nach der Fusionierung seines Bankhauses mit einem Frankfurter Kreditinstitut endgültig aus dem Geschäftsleben zurück. Das wäre nicht das größte Übel, doch die neuen Inhaber des Bankhauses kündigen der Firma “Haslinger und Sohn” den soeben abgeschlossenen Zwischenkredit für den Großauftrag von Mr. Goll, weil Fredy Haslinger sich weigert, einen höheren Zinssatz als den ursprünglich vereinbarten zu zahlen.

Mary Nowottny stellt unterdessen das gesamte private und geschäftliche Leben der Haslingers auf den Kopf.
Eduard Haslinger vernachlässigt ihretwegen seine Firma, vergisst die wichtigsten Termine und schläft vor Übermüdung am hellichten Tat in seinem Büro ein. Nachdem Fredy sich diesen unhaltbaren Zustand einige Zeit mit angesehen hat, liest er seinem Vater die Leviten, und die Auseinandersetzung eskaliert in solcher Intensität, dass der Sohn die gemeinsame Wohnung verlässt, um bis zur Hochzeit mit seiner Verlobten im Hotel zu wohnen.

Als wäre all das nicht unangenehm genug, findet in der Firma die seit langem erwartete Prüfung durch das Finanzamt statt, eine Tatsache, die Herrn Gutmann mit großer Besorgnis erfüllt, zumal der betreffende Herr eine äußerst deprimierende Wirkung auf sämtliche Beteiligten hat.

Eduard Haslinger, der sich die Zurechtweisung durch seinen Sohn offensichtlich zu Herzen genommen hat, entwickelt unterdessen wieder geschäftlichen Ehrgeiz und behebt das Kreditproblem ebenso wie die lästige Frage der in der Firma durch den Großauftrag anfallenden Überstunden. Einer zaghaften Versöhnung der beiden Dickköpfe stände nichts mehr im Wege - außer ein Anruf von Mary.

Fredys Privatleben gerät ebenso aus den Fugen wie das seines Vaters.
Seine Verlobte Chris eröffnet ihm, dass sie eine einjährige Konzerttournee in die Vereinigten Staaten unternehmen wird, während Mary ihm beichtet, sie habe sich lediglich aus Liebeskummer von seinem Vater trösten lassen, doch inzwischen habe sie sich mit ihrem Freund versöhnt und werde zu ihm nach Australien auswandern. Da sie es nicht übers Herz bringt, Eduard diese Neuigkeit persönlich zu übermitteln, hat sie ihm einen Brief geschrieben.

Fredy kehrt nach Hause zurück, um seinen deprimierten Herrn Papa zu trösten. Vater und Sohn versichern einander in ironischem Tonfall, dass sie einander nicht ertragen können, um sich schließlich in die Arme zu fallen und einander abzubusseln.

Anmerkungen:

“Der Krach” markiert die bisher schwerste Krise in dem zwar des öfteren nicht konfliktfreien, doch im Grunde stets innigen Verhältnis zwischen Eduard und Fredy Haslinger, was sich auf die gesamte Episode auswirkt und sie zur bisher ernstesten der ganzen Serie macht.

Fredys erneute Verlobung endet zwar nicht in einem ebensolchen Desaster wie seine Beziehung zu Margot Kessler vor sechs Monaten, doch ist davon auszugehen, dass Christiane wohl ebenfalls nicht die nächste Frau Haslinger junior werden wird.

Die Neuigkeiten über die Belegschaft der Firma “Haslinger und Sohn” bestehen unter anderem darin, dass der Prokurist Mölzer seine in der Episode “Puppi” angekündigte neue Heirat inzwischen vollzogen hat sowie dass der Werkmeister Nekola und seine Frau sich über ihren Sohn köstlich amüsieren können, wie der Herr Betriebsrat im angeregten Gespräch mit der Chefsekretärin Frau Herz erzählt.

Cora Ann Milton Offline



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27.06.2015 19:51
#11 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten










7. Mein Freund Charly

“Ich glaub', ich hab' den Espresso im Espresso vergessen. Den Kaffee.”
(Nachtwächter Wondraschek)
“Na sicher, wenn Sie ihn nicht unterwegs verloren haben.”
(Fredy Haslinger)
“Na, na, das hätt’ ich gehört.”
(Nachtwächter Wondraschek)

“Er ist doch ein Hypochonder. Jeden Augenblick ein anderes Leiden. Zum Glück beeinträchtigt keine seiner Krankheiten seinen Appetit. Also so ein Hypochonder ist er wieder nicht.”
(Fredy Haslinger über seinen Vater)

“Also, sagen Sie mal, sind Sie wahnsinnig geblieben? Vor mindesten einer Stunde sind Sie nach diesem vergessenen Kaffee gegangen.”
(Fredy Haslinger)

“Wie ist’n die Nummer von der Funkstreife?”
(Fredy Haslinger)
“Mich fragen’s?”
(Charly)
“Na, wenn Sie’s nicht wissen, wer dann.”
(Fredy Haslinger)

“Was haben Sie bisher gestohlen?”
(Fredy Haslinger)
“Nichts. Ich schwör’s Ihnen beim Leben von meiner Großmutter.”
(Charly)
“Die ist doch tot.”
(Fredy Haslinger)
“Ja. Wieso wissen Sie das?”
(Charly)
“Das sehe ich Ihnen am Gesicht an, dass Ihre ... Sie Lügner! Sie sind ein Gauner. Ein Verbrecher sind Sie!”
(Fredy Haslinger)
“Ironie zieht bei mir überhaupt nicht!”
(Charly)

“Was? Die Polizei, die wollen Sie wirklich kommen lassen?”
(Charly)
“Wen denn? Die Eisrevue?”
(Fredy Haslinger)

“Warum weckst mich denn nicht auf?”
(Eduard Haslinger)
“Habe ich ja die ganze Zeit probiert, aber gegen dich ist ein Murmeltier ja ein Nachtfalter.”
(Fredy Haslinger)

“Ich geh jetzt die Polizei holen.”
(Fredy Haslinger)
“Polizei holen? Wie willst’n das machen?”
(Eduard Haslinger)
“Na wie? Ich werd’ auf die Straßen rennen und jodeln.”
(Fredy Haslinger)

“Ihr Sohn ist ja brutal wie ein Freistilcatcher!”
(Charly)

“Bleiben’s nur stehen. Sie werden in nächster Zeit genug sitzen.”
(Fredy Haslinger)
“Das finde ich sehr geschmacklos!”
(Charly)

“Also fassen Sie sich, und vor allem fassen Sie ihn.”
(Fredy Haslinger zu einem Wachtmeister)

“Was regst du dich auf, wenn ich einen Einbrecher fang’?”
(Fredy Haslinger)

“Darf ich Sie darauf aufmerksam machen, dass es nicht meine Gewohnheit ist, mich nicht wie ein Kavalier zu benehmen.”
(Fredy Haslinger)

“Verkalkt bin ich. Ich erkenne nicht einmal die Leute, die ich gesellschaftlich kennengelernt habe.”
(Eduard Haslinger)
“Einen Wachmann hast du gesellschaftlich kennengelernt. Du bist ein Psychopath!”
(Fredy Haslinger)

“Ich war in meiner Jugend Amateurboxer. Und wenn Sie die geringste ...”
(Eduard Haslinger)
“Ah, von Ihnen hat Ihr Sohn die Brutalität.”
(Charly)

“Mir wollen Sie erzählen, was man mit den behördlichen Organen mitmacht?”
(Charly)

“Da staune ich, auf was für Gedanken ein so verbrecherisches Gehirn kommt.”
(Eduard Haslinger)
“Welches von unseren zwei Hirnen meinen Sie?”
(Charly)

“Was haben Sie mir jetzt zu sagen?”
(Herr Katzerversinsky)
“Dass ich Sie eigenhändig die Treppen hinunterwerfe, wenn Sie nicht augenblicklich diesen Raum verlassen!”
(Fredy Haslinger)

“Wenn es ums Essen geht, glaube ich eigentlich nicht, dass er nein sagt.”
(Fredy Haslinger über seinen Vater)

“Ich sag dir Fredy, was mich dieser Gutmann Nerven kostet, da ist die Frau Herz nix dagegen.”
(Eduard Haslinger)
"Das sind Witze ..."
(Frau Herz)

“Was würden Sie sagen, Frau Herz, wenn mein Papa Sie heute in das Restaurant ‘Premiere’ einladen würde?”
(Fredy Haslinger)
“Ich würde sagen, er ist total ... Aber es kommt sowieso nicht in Frage.”
(Frau Herz)

“Du warst doch sonst net so schüchtern. Und die Link ist ja sehr hübsch und trostbedürftig ist sie auch. Also ...”
(Eduard Haslinger)
“Hör auf, mich hier als Playboy hinzustellen!”
(Fredy Haslinger)

“Tun’s mer nix! Ich tu Ihnen a nix. Ich bin ja unbewaffnet.”
(Charly)
“Ich auch. Das ist ja das Malheur! Aber ich hab' einen Hund.”
(Nachtwächter Wondraschek)
“Wo? Im Westentascherl?”
(Charly)

“Da schau her, der Charly! Und einen Hund hat er sich auch mitgebracht.”
(Fredy Haslinger)
“Was heißt mitgebracht. Das ist mein Hund, der Nero. Ein scharf auf den Mann dressierter Wachhund."
(Nachtwächter Wondraschek)
“Na, aber auf den Mann scheint er nicht scharf dressiert zu sein.”
(Fredy Haslinger)

“Sie hätten wirklich das Herz und übergeben mich der Polizei?”
(Charly)
“Wem denn? Der Heilsarmee?”
(Eduard Haslinger)

“Der hat abgesperrt. Von außen. Das erschwert jede Verfolgung.”
(Nachtwächter Wondraschek)

“Schließlich ist das Wichtigste, dass man seriös bleibt, net. Seriös will ich bleiben. Sonst ist man doch ein, ein ...”
(Eduard Haslinger)
“... alter Gauner.”
(Fredy Haslinger)


Als Fredy Haslinger spätabends aus dem Büro nach Hause kommt, trifft er in seinem Wohnzimmer einen Einbrecher bei der Arbeit an. Charly, so der Name des unerwünschten Besuchers, verfügt über ein loses Mundwerk, das nur noch von seiner Dreistigkeit übertroffen wird. Beides verhindert jedoch nicht, dass er zumindest zeitweise im Gefängnis Quartier nehmen muss.

Während Eduard Haslinger gegenüber Frau Herz sich das alleinige Verdienst seines Sohnes um die Verhaftung des Einbrechers auch selbst mit zugute hält und von ihr erfährt, dass Poldi Brims seinen Compagnon Swoboda aus der bisher gemeinsamen Firma hinausgedrängt hat, hat Fredy Haslinger mit seiner Sekretärin Maria Link gänzlich andere Probleme.
Ihr Verlobter Herr Katzerversinsky, bei dem es sich allerdings aufgrund seines fortgeschrittenen Alters eher um ihren Vater wenn nicht gar um ihren Großvater handeln könnte, beschwert sich bei Fredy Haslinger über die häufig anfallenden Überstunden seiner Braut. Dass ihr Chef sie spätabends erst nach Hause bringe, könne ihrem guten Ruf abträglich sein. Daher verbittet er sich jegliche weitere Überstunden.
Maria erklärt die äußerst ungewöhnliche Beziehung damit, dass sie sich Herrn Katzerversinsky zu Dank verpflichtet fühle, weil er für sie und ihre Geschwister bei der schweren Erkrankung, die dem Tod ihrer Mutter vorausging, gesorgt habe.
Als der höchst unsympathische Mensch soweit geht, Maria Link eine Affäre mit ihrem Chef zu unterstellen, ist die Geduld sowohl seiner Braut als auch von Fredy Haslinger erschöpft. Erstere löst freudig die Verlobung, letzter bietet dem gewesenen Bräutigam Schläge an.

Eduard Haslinger beabsichtigt den Erwerb der Stahlrohrmöbelfabrik “Kaltz und Company”, deren Besitzer verstorben ist und dessen in Australien ansässige Erben kein Interesse an einer Weiterführung des Unternehmens haben. Dieser Plan findet nicht die enthusiastische Zustimmung seines Sohnes aber wenigstens die Unterstützung seines Sohnes. Auch die Firma Brims ist an dem Unternehmen interessiert und bietet angeblich einen deutlich höheren Preis als “Haslinger und Sohn”.

Charly, der ohne Wissen der Beiden ein Gespräch zwischen Vater und Sohn über die geplante Transaktion belauscht hat, wittert seinen Vorteil. Er beendet eigenmächtig seinen Aufenthalt im Gefängnis und stattet der Firma Brims einen nächtlichen Besuch unter Mitnahme der Geschäftskorrespondenz ab. Im Gegenzug für Gefälligkeiten finanzieller Art sei er bereit, Eduard Haslinger Einblick in die besagten Papiere zu gewähren. Es stellt sich heraus, dass Brims nicht mehr für das Unternehmen “Kaltz und Company” geboten hat, sondern dass vielmehr der höchst unseriöse Nachlassverwalter Dr. Brill mit gezielten Falschinformation den Kaufpreis in die Höhe treiben wollte.

Nachdem sich Charly dem Arm des Gesetzes ein weiteres Mal entziehen konnte, hat er nichts anderes zu tun, als in die Firma “Haslinger und Sohn” einzubrechen. Dass er dabei vom Nachtwächter Wondraschek überrascht wird, erweist sich nicht als besonders unangenehm, denn der alte Mann ist ebenso unfähig wie sein Bernhardiner Nero, der statt den Einbrecher zu stellen, sich sogleich mit ihm verbrüdert. Charly kann entfliehen, wird allerdings zum wiederholten Male von der Polizei gestellt.

Eduard Haslinger lässt sein Gewissen, sich einen Vorteil durch illegale Methoden - auch wenn diese nicht von ihm persönlich angewendet wurden - erworben zu haben, nicht ruhen und tritt von dem geplanten Kauf der Firma “Kaltz und Company” zurück, denn schließlich ist er ein ehrenwerter Geschäftsmann und kein Gauner.

Anmerkungen:

Vater und Sohn zeigen in dieser Folge neue Facetten ihrer interessanten Charakters.
Der Herr Papa ist ein Hypochonder und nicht allzu sehr mit Courage gesegnet, dafür aber mit dem Talent Verdienste anderer sich selbst anzurechnen. Wenn man ihn aber reizt, dann triumphiert sein Jähzorn über die Furcht.
Der Herr Sohn beweist, dass er nicht nur mit seinem unwiderstehlichen Charme zu bezaubern versteht, sondern sich auch energisch gegen unliebsame Zeitgenossen zur Wehr zu setzen weiß. Gewöhnlich ist Fredy ein Inbegriff für Geduld und Liebenswürdigkeit im zwischenmenschlichen Umgang, doch können selbst seine Nerven durch einen inkompetenten Nachtwächter und einen unverfrorenen Einbrecher derartig strapaziert werden, dass er sich zu der seltenen Gelegenheit hinreißen lässt, beide anzubrüllen.
Anders übrigens als sein Darsteller Peter Weck, der über sich selbst in seinen Memoiren “War’s das?” schreibt: “Ich streite nicht ab, dass es heißt, ich sei ein Choleriker. Aber ehrlich, irgendwo muss ja auch ich mein Adrenalin ablassen können ...”

Wenn Ossy Kolmann auf der Szene erscheint, ist Heiterkeit garantiert. Bereits in “Oberinspektor Marek” war sein Auftritt als dreister Kleinkrimineller mit dem Spitznamen “Amerikaner-Motzl” in der Folge “An einem einzigen Tag” sehr amüsant ebenso wie seine spätere Darstellung des stets alkoholisierten und in Geldverlegenheiten befindlichen Malers Kerzl in “Hallo – Hotel Sacher … Portier!” Die impertinenten Klagen des Einbrechers Charly darüber, weshalb man ihn nicht einfach seinem “Gewerbe” nachgehen lassen kann statt ihn ständig dabei zu stören und ihn gar der Polizei übergeben zu wollen, sorgen für wahre Lachsalven.

Einen schönen Insidergag liefert Fritz Eckhardt als er die Radiosendung “Autofahrer unterwegs” erwähnt, in der Ossy Kolmann als Herr Montag auftrat.

Für ebenso viel Erheiterung sorgt Hugo Gottschlich bei seinem erneuten Auftritt als Nachtwächter Wondraschek. Der Herr, von dem seine Frau nicht zu Unrecht behauptet, er habe kein Gehirn, ist nicht nur ausgesprochen vergesslich und für seinen Posten in keiner Weise geeignet, dafür verfügt er allerdings über ein nimmermüdes Mundwerk, mit dem er jedermann zur Weißglut treiben kann.

Auch in dieser Folge erfährt der Zuschauer wieder mit einige Informationen privater Natur über die Mitarbeiter der Firma “Haslinger und Sohn”.
Frau Herz erwähnt ihre drei Kinder und Herr Gutmann erzählt, dass er früher einmal ein Medizinstudium erwogen hat sowie dass er Mitglied eines Numismatikervereins ist.
Maria Link hat bereits zwei schwere Enttäuschungen mit den Herren der Schöpfung hinter sich und glaubt deshalb nicht mehr an die große Liebe. Wahrscheinlich könnte dieser Trugschluss leicht von jemand Bestimmtem korrigiert werden, der ihr gar nicht fremd ist ...

Cora Ann Milton Offline



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05.07.2015 14:49
#12 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten








8. Unsere Wunderautos

“Mein Vater fasst das als eine revolutionäre Tat auf, wenn man sich einen Bart wachsen lasst.”
(Fredy Haslinger)

“Du gehörst auf eine Schwarze Liste gesetzt!”
(Fredy Haslinger zu seinem Vater)

“Du solltest einmal in den Tapezierersaal Vier gehen. Da tätst zerspringen.”
(Fredy Haslinger)
“Warum? Hat einer einen Bart?”
(Eduard Haslinger)
“Nein, einen Kopf. Na, den muss er haben, aber auf’m Kopf - Haare hat der. Ich habe in meinem Leben nie geglaubt, dass jemand so viele Haare haben kann.“
(Fredy Haslinger)

“Wie Sie wissen ...”
(Prokurist Mölzer)
“Jetzt fangt der auch an mit ‘Wie Sie wissen’ ...”
(Eduard Haslinger)
“Geben Sie acht! Der Herr Gutmann klagt Sie auf Verletzung des Urheberrechtes.”
(Fredy Haslinger)

Verhaut der Kerl in drei Jahren das ganze väterliche Erbe.”
(Eduard Haslinger)
“Da siehst du, was du an mir für einen Sohn hast.”
(Fredy Haslinger)
“Du hast ja noch net geerbt.”
(Eduard Haslinger)

“ .. weil du aufsässig bist. Warst du schon als Kind.”
(Eduard Haslinger)
“Ja, weil du provozierst.”
(Fredy Haslinger)

“Mit dem Auto bin ich in eineinhalb Stunden in Salzburg.”
(Fredy Haslinger)
“Und was machst dann in Salzburg?”
(Eduard Haslinger)

“Ich liebe eben rasante Wagen. Nicht nur deswegen, dass ich schneller von dir wegkomme.”
(Fredy Haslinger)

“Wie willst ihn denn erkennen?”
(Fredy Haslinger)
“Geh, an Möbelfabrikanten erkenn’ ich auf’n ersten Blick.”
(Eduard Haslinger)
“Ja? Wie denn? Glaubst du, der schwitzt Sägespäne?”
(Fredy Haslinger)

“Es gibt doch keinen Unsinn, den du nicht begehst. Und ich Idiot lass mich immer hinreißen, mitzumachen.”
(Fredy Haslinger)

“Ich habe das Gefühl, ich bin schon gegrillt.”
(Eduard Haslinger)
“Ja, am Hintern.”
(Fredy Haslinger)

“Schöne Hilfe bist du mir! Für was bist überhaupt mitgekommen?”
(Eduard Haslinger)
“Ich? Ich schwitz’ gern.”
(Fredy Haslinger)

“Hast du Geld mit?”
(Eduard Haslinger)
“Wo soll ich’s haben? Im Mund?”
(Fredy Haslinger)

“Hast du nicht gelesen draußen? Die haben hier ein geheiztes Bassin.”
(Fredy Haslinger)
“Na schön, dann riskier’ ich’s. Das ist ja eiskalt! Und du sagst, das Bassin ist geheizt?”
(Eduard Haslinger)
“Verdreh’ mir nicht immer die Worte, ja! Ich hab gesagt, die haben hier ein geheiztes Bassin. Ich hab ja nicht gewusst, welches. Jetzt weiß ich’s, jetzt geh ich ins geheizte.”
(Fredy Haslinger)

“Ich finde, man müsste die Herren informieren, bevor sie uns zerfließen.”
(Herr Gutmann)

“Ich finde es aber sehr heiß hier.”
(Herr Gutmann)
“Was Sie nicht sagen. Wir frieren schon die ganze Zeit.”
(Fredy Haslinger)

“Kauft sich ein schwarzes Auto! Schaut ja aus wie ein Leichenwagen!”
(Fredy Haslinger)

“Das ist nämlich kein Auto, das ist eine Affenschaukel!”
(Eduard Haslinger)
“Du nennst mich also einen Affen?”
(Fredy Haslinger)
“Wieso?”
(Eduard Haslinger)
“Na ja, wenn mein Auto eine Affenschaukel ist, dann bin ich ein Aff’.”
(Fredy Haslinger)
“So hab ich’s nicht gemeint, aber wenn du glaubst, ist mir’s auch recht.”
(Eduard Haslinger)
“So? Dann darf ich dich wohl daran erinnern, dass ich von dir abstamme.”
(Fredy Haslinger)

“Das ist eine Spezialität von meinem Vater, immer einem anderen die Schuld zu geben.”
(Fredy Haslinger)

"Wo haben's denn den auslassen ..."
(ein Verkehrspolizist über Eduard Haslinger)

“Ich hab gehört, der Junge ist ein Playboy und der Alte ein Schwachkopf.”
(Dr. Kindel über “Haslinger und Sohn”)

“Heute ist außerdem noch das Jubiläum vom Kommerzialrat Holl. Da halt ich die Festrede.”
(Eduard Haslinger)
“Bin ich froh, dass ich nicht dort bin.”
(Fredy Haslinger)

“Um es kurz zu machen ...”
(Herr Gutmann)
“Wofür ich Ihnen dankbar wäre.”
(Eduard Haslinger)

“Ich bin noch nie einer Frau hereingefallen.”
(Eduard Haslinger)
“Also, wenn du mal einen freien Vormittag hast, dann zähl ich dir alle auf.”
(Fredy Haslinger)

“Glauben Sie mir, Sie kennen die Herren Haslinger nicht so gut wie ich. Die sind nicht ernst zu nehmen.”
(Herr Gutmann)

“Fredy, es ist halb neun Uhr. Wir müssen in zweieinhalb Stunden unten sein. Das ist für ein Auto unmöglich.”
(Eduard Haslinger)
“Für ein Auto, aber nicht für mein Auto!”
(Fredy Haslinger)

“Soll ich sonst noch etwas?”
(Frau Herz)
“Ja, beten Sie für uns!”
(Eduard Haslinger)
“Beten Sie aber schnell, weil sonst sind wir früher dort, bevor Sie Amen gesagt haben.”
(Fredy Haslinger)

“Weißt du überhaupt, wo wir sind?”
(Fredy Haslinger)
“Nein, ich kenn doch die Orte hier nicht.”
(Eduard Haslinger)
“Wer spricht denn von Orten? Ich möchte wissen, sind wir noch in der Steiermark oder schon in Kärnten?”
(Fredy Haslinger)

“Reiss dich von diesen Wurstwaren los!”
(Fredy Haslinger zu seinem Vater)

“Es ist beruhigend zu wissen, dass es in Unterloipnigg etwas gibt, was Ihnen nicht gehört. Nämlich die Tankstelle.”
(Fredy Haslinger)
“Nein, die gehört meinem Sohn.”
(Groiss)

“Glauben Sie, man schickt ihn wieder nach New York zurück, wenn man ihn nicht rechtzeitig abholt?”
(Fredy Haslinger)

“Für so einen Rostbraten geb ich dir sämtliche Beefsteak und Rumpsteak und Hamburger von New York.”
(Eduard Haslinger)

“Vielleicht ist sie rasend in dich verliebt.”
(Fredy Haslinger)
“Witzbold!”
(Eduard Haslinger)

“Ich hab den neugierigsten Vater von der Welt.”
(Fredy Haslinger)

“Ich hab nichts übrig für lange Haare.”
(Eduard Haslinger)
“So? Na, die Frau Dr. Kindel hat doch auch lange Haare. Ich gebe zu, sonst hat sie mit’m Taler wenig Ähnlichkeit.”
(Fredy Haslinger)

“Na, fang dich! Schaust ja aus, wie wenn dir die Hühner das Brot wegfressen.”
(Fredy Haslinger)


Eduard Haslinger ist entsetzt, was sich seit neuestem in seiner Firma tut. Nicht nur, dass sein Herr Sohn einen sündhaft teuren Sportwagen erworben hat, sondern auch dass der Designer Holoubek sich einen Bart stehen lassen hat. Ganz zu schweigen von dem Tapezierer Taler, der mit seiner Haarpracht, wie Fredy Haslinger meint, direkt aus dem Musical “Hair” entsprungen sein könnte.
Sogleich unternimmt der Seniorchef energische Gegenmaßnahmen. Er kauft sich einen noblen, schwarzen Wagen, bei dessen Handhabung er allerdings noch eine Probleme hat, und macht Herrn Holoubek mit sanfter Nötigung deutlich, dass er sich seinen Bart abrasieren soll. Nur gegen den imposanten Tapezierer Taler, der überdies ein tüchtiger Arbeiter ist, hat Eduard Haslinger außer einem täglichen entsetzten Kopfschütteln im Angesicht von dessen Haar- und Bartwuchs noch kein Gegenmittel gefunden.

Das Sägewerk “Südostholz” in Unterloipnigg hat Konkurs angemeldet und soll versteigert werden. “Haslinger und Sohn” beabsichtigen, das Unternehmen aufzukaufen. Bei ihren Unternehmungen erhalten sie jedoch Konkurrenz in Gestalt der Firma “Recco Möbel”, die von einem gewissen Dr. Kindl, einem Möbelfabrikanten aus Deutschland, erworben wurde. Das einzige, was von ihm bekannt ist, sind seine allmittäglichen Besuche im Dampfbad. Um den Herrn gesellschaftlich kennen zu lernen und ihm ein Fairnessabkommen für die bevorstehende Auktion zu unterbreiten, suchen Vater und Sohn Haslinger die Sauna auf, ohne allerdings die geringste Ahnung zu haben, wie der Gesuchte aussieht. Die im wahrsten Sinne des Wortes schweißtreibende Aktion erweist sich jedoch als völlig sinnlos, da es sich bei Dr. Kindl nicht um einen Herren sondern um eine Dame handelt.

Ein Zufall lässt Eduard Haslinger doch noch die Bekanntschaft von Frau Dr. Kindl machen, denn sie hält ihn, als er in legerer Freizeitbekleidung mit seinem neuen Auto unterwegs zum Golfklub ist, für einen Taxifahrer und lässt sich von ihm zu ihrer Firma “Recco Möbel” chauffieren.

Als Eduard Haslinger befürchtet, dass die ebenso attraktive wie geschäftstüchtige Frau Dr. Kindl ihm bei der geplanten Versteigerung zuvorkommen könnte, unternimmt Fredy mit seinem Herrn Papa eine derartig rasante Autofahrt von Wien nach Unterloipnigg, dass der Seniorchef um seine körperliche Gesundheit fürchtet. Dort angekommen müssen sie entsetzt feststellen, das der Termin erst auf den nächsten Tag festgesetzt ist.

Nachdem die geschäftlichen Transaktionen zur Zufriedenheit der Firma “Haslinger und Sohn” abgeschlossen wurden, lädt Fredy Haslinger seinen alten Freund, den Reiseschriftsteller Bernie Rosner und dessen frisch angetraute Gattin, die soeben unerwartet aus Indien zurück gekehrt sind, zum Essen ein. Die äußere Erscheinung der Beiden ist für Eduard Haslinger ein noch größerer Schock als der Anblick seines Tapezierers Taler.

Anmerkungen:

Fredy Haslinger hat eine Vorliebe für extravagante Sportwagen in gelber Farbe, denn auch der Vorgänger seiner Neuerwerbung war ein höchst auffälliges Auto in besagtem Farbton.
Die Leidenschaft für rasante Wagen teilt Fredy Haslinger mit dem Herren, der ihn verkörpert, denn auch Peter Weck hat sich stets für derlei Fahrzeuge begeistert und noch im fortgeschrittenen Alter von achtzig Jahren einen neuen “Jaguar” erworben.

Eduard Haslingers konservative Wertvorstellungen werden in dieser Episode besonders intensiv thematisiert. Hatte er sich in “Das liebe Geld” über den Vollbart von “Jimmy” noch dezent negativ geäußert, dürfen seine Angestellten nicht auf derlei vornehme Zurückhaltung hoffen.

Fritz Eckhardt und seine Saunagänge scheinen ein Kapitel für sich zu sein. Während sein zeitweiliger Aufenthalt im Dampfbad in dieser Folge von “Wenn der Vater mit dem Sohne” offenbar keinerlei negative Folgen nach sich zog, erntete der Schauspieler einen Sturm der Entrüstung, als er als Oberinspektor Marek in dem “Tatort” “Mordkommando” aus dem Jahre 1982 zu einem Treffen mit seinem übrigens von Michael Janisch (dem Darsteller des Werkmeisters Nekola) verkörperten Informanten eine Sauna aufsuchte.

Georg Bucher (1905-1972), der bereits einen fulminanten Gastauftritt als kauziger Kärntner Kleinkrimineller mit dem Spitznamen “Blaas Ederl” in der Episode “Perfekter Mord” in “Oberinspektor Marek” absolvierte, glänzt in dieser Folge als “Alleinherrscher” von Unterloipnigg, dem nicht nur das ortsansässige Wirtshaus, das Delikatessengeschäft, die beiden Hotels, der Zigaretten- und Zeitungsvertrieb sondern auch das nächstgelegene Ausflugslokal inklusive Ruderboot- und Fahrradvermietung gehören.

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

14.07.2015 11:47
#13 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten






9. Hexi

“Im Laufe der Jahre hat er ja alle Krankheiten gehabt. Das heißt bis auf Kindbettfieber.”
(Fredy Haslinger über seinen Vater)

“Im Gesicht sind Sie ganz frisch.”
(Frau Herz)
“Im Gesicht fehlt mir ja nichts.”
(Eduard Haslinger)

“Haben Sie schon einmal was von einem Petrosus Inferior gehört?”
(Eduard Haslinger)
“Nein.”
(Frau Herz)
“Hab ich auch.”
(Eduard Haslinger)
“Was heißt das auf Deutsch?”
(Frau Herz)
“Das weiß i net, aber ich hab’s.”
(Eduard Haslinger)

“Herr Gutmann, ich schlage vor, wir sprechen über alle Todesfälle in Ihrer Verwandtschaft und Bekanntschaft, wenn mein Vater wieder gesund ist.”
(Fredy Haslinger)

“Wie Sie wissen, lässt sich Ihr Vater ja nichts ausreden, wenn er sich was einredet.”
(Herr Gutmann)

“Na mein Sohn, der wird schauen, dass er schon wieder a Kind kriegt.”
(Eduard Haslinger)

“Oh je, das ist kein gutes Zeichen, wenn er nichts isst.”
(Fredy Haslinger)
“Na, nichts isst, würde ich nicht sagen. Er hat zwei Teller Rindsuppe gegessen, ein halbes gebratenes Huhn mit Kartoffeln und Salat ...”
(Frau Faber)
“Brav!”
(Fredy Haslinger)
“ ... und ein Stück Cremetorte.”
(Frau Faber)

“Puls scheint aber in Ordnung.”
(Fredy Haslinger)
“Im Puls hab’ ich halt kein Fieber.”
(Eduard Haslinger)

“Es gibt Menschen, die können noch fünf Minuten vor ihrem Tod etwas essen.”
(Eduard Haslinger)
“Ja, zu denen gehörst du bestimmt.”
(Fredy Haslinger)

“Du hast immer herausquellende Augen gehabt.”
(Fredy Haslinger)
“Was ich?!”
(Eduard Haslinger)
“Ja, wie mittlere Scheinwerfer.”
(Fredy Haslinger)

“Bildet sich ein, er hat Basedow und Struma, und die ganze schwere Krankheit sind zu enge Hemdkragen.”
(Fredy Haslinger)

“Du bist ein gescheiter Kerl.”
(Eduard Haslinger)
“Das Kompliment kann ich dir leider nicht zurückgeben. Ich bin nämlich ein Apfel, der sehr weit vom Stamm gefallen ist.”
(Fredy Haslinger)

“Merkwürdige Hobbies hast du. Entweder Kollitis oder ein Kind.”
(Fredy Haslinger zu seinem Vater)

“Wer hat dich eigentlich hierher geschickt?”
(Eduard Haslinger)
“Niemand. Man braucht mich doch nicht schicken. Ich habe einfach meine Koffer gepackt.”
(“Hexi”)
“Acht.”
(Fredy Haslinger)
“Was?”
(Eduard Haslinger)
“Acht Koffer hat das Kind.”
(Fredy Haslinger)

“Ist eigentlich angenehmer, als wenn’s ein kleines Kind wäre.”
(Eduard Haslinger)
“Ein Baby?”
(Fredy Haslinger)
“Na ich mein ja nur. Auf einen Teenager muss man ja weniger aufpassen als auf ein kleines Kind.”
(Eduard Haslinger)
“Ja, natürlich. Man muss sich net sorgen, ob sie vom Sessel runterfallt oder ob sie in die Windeln sch ...”
(Fredy Haslinger)

“Sie bleibt ja net lang hier. Nur bis diese Erbschaftsangelegenheit erledigt ist.”
(Eduard Haslinger)
“Erinner’ dich, wie lang die Erbschaftsangelegenheit Klinger gedauert hat. Acht Jahre.”
(Fredy Haslinger)
“Neun.”
(Eduard Haslinger)

“Ein liebes Kind. Man muss sie einfach gern haben.”
(Fredy Haslinger)
“Ja, bezaubernd.”
(Eduard Haslinger)
“Nur diese ewige Abküsserei muss sie sich abgewöhnen. Ich mein’, das macht die Faber ja auch nicht.”
(Fredy Haslinger)
“Gott behüte!”
(Eduard Haslinger)

“Ich bin überzeugt davon, wenn Sie nicht Möbelfabrikanten geworden wären, Sie wären eine bekannte Künstlerfamilie. So wie die Thimigs, die Hörbigers.”
(Herr Halusch)

“Sie hat auf der Buchhaltungsmaschine unseren Reingewinn errechnet. 30 Milliarden Dollar.”
(Herr Gutmann über "Hexi")

“Na, da bin ich aber neugierig. Du als Fernsehstar.”
(Fredy Haslinger)
“Redst immer von mir. Du bist schließlich auch dabei, nicht? Aber ich habe ja auch Amateurtheater gespielt in meiner Jugend."
(Eduard Haslinger)
“So?”
(Fredy Haslinger)
“Ja. Sogar einmal die Titelrolle von Schiller. Was war das?”
(Eduard Haslinger)
“Jungfrau von Orleans?”
(Fredy Haslinger)
“Titelrolle.”
(Eduard Haslinger)
“Braut von Messina?”
(Fredy Haslinger)
“Wilhelm Tell.”
(Eduard Haslinger)
“Das muss auch furchtbar gewesen sein.”
(Fredy Haslinger)

“Es gibt kein Fettnäpfchen, in das du nicht hineintrittst.”
(Fredy Haslinger zu seinem Vater)

“Jetzt fehlt nur noch, dass die Herz, die Link und der Gutmann auch einen Werbefilm machen.”
(Eduard Haslinger)
“Ändern wir unseren Firmennamen auf Komödienstadel.”
(Fredy Haslinger)


Eduard Haslingers Neigung zur Hypochondrie hat einen neuen Höchststand erreicht, seit ihm ein “Halbkretin” das Buch “Arzt für alle Lebenslagen” zum Geburtstag geschenkt hat, wie sein Sohn Fredy gegenüber der Chefsekretärin Frau Herz erklärt, woraufhin sie ihn darüber informiert, dass es sich bei der besagten Person um sie selbst handelt. Fredy Haslinger vermutet, dass sein Herr Papa durch diverse eingebildete Krankheiten einer bevorstehenden, unangenehmen Firmenkonferenz aus dem Wege zu gehen beabsichtigt.

Ein kürzlich verstorbener Fabrikant aus Salzburg hat testamentarisch festgelegt, dass sein Jugendfreund Eduard Haslinger zeitweilig für seine Enkelin Angelika sorgen soll, um sie auf diese Weise sämtlichen Erbschaftstreitigkeiten ihrer Verwandtschaft zu entziehen. Das vermeintlich kleine Mädchen, das aufgrund ihres eher mangelhaften Betragens in ihrer Kinderzeit den Spitznamen “Hexi” erhielt, entpuppt sich als ebenso attraktiver wie liebenswerter Teenager. Die Sechzehnjährige bezaubert mit ihrem Charme und ihrer natürlichen Anmut nicht nur Eduard und Fredy Haslinger sondern auch die gesamte Belegschaft ihres Unternehmens.

Die Firma “Haslinger und Sohn” hat einen Fernsehsessel entworfen, der sich trotz seiner unbestreitbaren Vorzüge so gut wie nicht verkaufen lässt. Auf Anraten von Prokurist Mölzer beabsichtigt Fredy Haslinger, den Absatz dieses Möbelstückes durch eine intensive Reklamekampagne zu erhöhen. Zu diesem Zweck wird der umtriebige Werbefachmann Halusch engagiert, für den jedoch sowohl Bescheidenheit als auch Dezenz Fremdworte sind. Überdies lässt er die Herren Haslinger in einem Werbespot im Fernsehen auftreten. Die Dreharbeiten gestalten sich für sämtliche Beteiligten zu einer nervenaufreibenden Angelegenheit, deren einziger Effekt darin besteht, dass sich der Fernsehstuhl noch weniger verkauft als zuvor. Erst “Hexis” charmanter Auftritt in einer Neufassung des Reklamefilms sorgt für einen reißenden Absatz.

So ist es nicht verwunderlich, dass Eduard und Fredy Haslinger die Rückkehr des bezaubernden Mädchens nach Salzburg als sehr betrüblich empfinden.

Anmerkung:

Erneut wurde für “Wenn der Vater mit dem Sohne” ein Darsteller besetzt, der bereits in einer Folge von Fritz Eckhardts Serie “Oberinspektor Marek” mitgewirkt hat. Curt A. Tichy (1923-2004), der in “Hexi” als Rechtsanwalt Dr. Gass auftritt, war zuvor in der Episode “Perfekter Mord” (1970) als Studienrat Glanz zu sehen. Weitaus bekannter machte ihn jedoch seine Rolle als Alfred Schrammel in der Fernsehserie “Kottan ermittelt” (1976/85)

Berthold Deutschmann Offline




Beiträge: 194

30.07.2015 17:29
#14 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten

Danke für die vielen Bild- und Dialog-Extrakte, Cora Ann. Die Zusammenstellung spricht für sich. Nicht nur, dass Du wohl einer der größten Fans dieser Serie bist, sondern man erkennt auch, gerade wenn man die Dialoge geschrieben vor sich hat, deren hohe Qualität. Was da alles an Witz und Raffinesse enthalten ist ... Im Film läuft das alles wie selbstverständlich ab und viele Feinheiten gehen beim Zusehen und Zuhören wohl an einem vorbei, jedenfalls ergeht mir das oft so. Beim Nachlesen hingegen kann man sich auf Einzelheiten viel besser einlassen, und man entdeckt dabei so etliche gekonnte Ausfeilungen des Drehbuchautors, der ja kein anderer war als Fritz Eckhardt selbst. Sicherlich ist der große Erfolg seiner Serien dem zuzuschreiben, dass Fritz Eckhardt sich seine (Haupt-)Rollen selbst "auf den Leib geschrieben" hat. Ich freue mich darüber, dass es solche Fans gibt wie Dich. Grüße, Berthold.

Cora Ann Milton Offline



Beiträge: 5.110

30.07.2015 20:32
#15 RE: "Wenn der Vater mit dem Sohne" mit Fritz Eckhardt und Peter Weck Zitat · Antworten

Vielen Dank für diese nette Rückmeldung, die mich natürlich sehr freut. Ich kann dir das Kompliment in Bezug auf Rupert Davies und seinen "Maigret" nur zurückgeben!

"Wenn der Vater mit dem Sohne" war für mich eine "Liebe auf den ersten Blick". Ich kannte die Serie gar nicht, habe sie wegen Fritz Eckhardt und Peter Weck spontan auf DVD erworben und bin bei jedem Ansehen immer wieder aufs neue davon begeistert. Natürlich liegt das in erster Linie an den beiden Hauptdarstellern, die großartig mit einander harmonieren, aber auch die Nebencharaktere sind so liebevoll und einprägsam gestaltet und überdies perfekt besetzt. Dazu kommt der wunderbare Wortwitz der Drehbücher von Fritz Eckhardt, so dass diese Serie wirklich ein einziges großes Vergnügen ist.

Bevor ich die Besprechung zu "Wenn der Vater mit dem Sohne" fortsetze, hier schon einmal der Trailer für alle Fans und die es werden möchten:

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