Corny Collins, 1933 in Berlin geboren, war eine populäre Schauspielerin im deutschen Unterhaltungsfilm der 50er Jahre. 1963 spielte sie die Isla Harris in dem Wallace-Krimi "Das indische Tuch" unter der Regie von Alfred Vohrer. Er hatte zuvor schon die Filme "Schmutziger Engel" und "Verbrechen nach Schulschluß" gedreht, in denen sie ebenfalls mitwirkte.
Eigentlich ist Corny Collins für mich immer noch ein relativ unbeschriebenes Blatt, aber in diesem Jahr konnte ich einige zusätzliche Auftritte von ihr sehen und der eher schwache Eindruck aus "Das indische Tuch" hat sich relativiert. Jüngst überzeugte sie mich in einem Gastauftritt in "Der Kommissar - Der Tod des Apothekers", wo sie in einer doch schwachen Folge durch geschickte Pointen und Ausdrucksstärke beeindrucken konnte. Besonders angenehm wirkt ihre reifer gewordene Stimme, die prädestiniert für spitzfindige Dialoge und interessante Konversationen war. Ihre frühen Rollen in Lustspielen oder auch dramatisch angehauchten Filmen erscheinen für mich die weniger überzeugenden Arbeiten von Corny Collins zu sein, da sie meistens auch nur wenige Möglichkeiten für eine individuelle Farbgebung bekam. Aus dieser Zeit mag ich vielleicht ihre Inge aus "Am Tag als der Regen kam" von 1959, in bester Erinnerung habe ich sie jedoch aus ihren TV-Rollen wie "Tatort", "Die Mädchen aus dem Weltraum" oder sogar "Percy Stuart". Im Karriere-Kontext wurde bei ihr einfach zu viel Potential liegen gelassen und Kapazitäten hemmungslos verschenkt, was ihre vielen belanglosen Partizipationen leider beweisen. Aber damit ist sie ja bei einigen in guter Gesellschaft. Dennoch sehe ich Corny Collins mittlerweile sehr gerne, und freue mich, wenn ich etwas Neues mit ihr entdecke.
Sie wurde in den Schlager-/Heimatfilmen häufig nach Klischee besetzt ( z.B in mehreren Heinz Erhardt-Filmen) in denen sie sich kaum entfalten konnte und meist als hübsches Beiwerk auftreten musste. Eigentlich gibt es nur zwei Ausnahmen, die beiden Vohrer-Filme 'Schmutziger Engel' und 'Verbrechen nach Schulschluss', wobei ich letzteren zugegebenermaßen nicht kenne.
Vor wenigen Tagen waren Gubanov und ich wieder einmal auf einem unserer Lieblingsfriedhöfe, dem Waldfriedhof Heerstraße in Berlin Charlottenburg. Im Schaukasten nahe des Eingangs neben der Blumenhandlung Haase fand ich die Info, dass dort ein Friedhofsführer erhältlich wäre. Natürlich habe ich ihn sofort erworben, weil ich ohnehin bereits einige Bücher zum Thema habe und stets froh über eine Ergänzung meiner kleinen Sammlung bin. Nun, wo ich wieder zuhause bin und das 112 Seiten starke Büchlein aufmerksam durchsehe, entdecke ich ein Grab, das wegen des bürgerlichen Namens der Verstorbenen bisher durch den Raster unserer Aufmerksamkeit gefallen ist: Gisela Szymanski, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Corny Collins. Die gebürtige Berlinerin (18. Dezember 1933 - 6. November 2007) ist dem Edgar-Wallace-Forum vor allem wegen ihrer Darstellung der Erbin Isla Harris in "Das indische Tuch" (1963) bekannt. Nun ärgere ich mich natürlich, diesen Hinweis nicht eher entdeckt zu haben, um das Grab aufsuchen zu können. Es muss nun bis zu meinem nächsten Berlin-Urlaub warten oder Gubanov sucht es alleine auf, zumal die Stelle in dem Buch genau angegeben wird.
Handelt es sich bei dieser Gisela Szymanski wirklich um die Schauspielerin Corny Collins? Ich habe folgenden Link entdeckt: https://www.geni.com/people/Gisela-Szyma...000003540456761 Könnte es sich beim Grab auf dem Waldfriedhof nicht um diese Gisela handeln? Das Todesdatum ist jedenfalls identisch. Wäre ja sonst ein sonderbarer Zufall.
Zitat von Wesch68 im Beitrag #5Handelt es sich bei dieser Gisela Szymanski wirklich um die Schauspielerin Corny Collins? Ich habe folgenden Link entdeckt: https://www.geni.com/people/Gisela-Szyma...000003540456761 Könnte es sich beim Grab auf dem Waldfriedhof nicht um diese Gisela handeln? Das Todesdatum ist jedenfalls identisch. Wäre ja sonst ein sonderbarer Zufall.
Ich habe das gerade kurzzeitig bei Wikipedia eingestellt, ist aber falsch. Es handelt sich um unterschiedliche Personen mit unterschiedlichen Geburtsdaten und unterschiedlicher Vita.
Im Juni 1967 sorgte Corny Collins für Schlagzeilen: Sie heiratete den skandalumwitterten Nervenarzt Hermann Tillmann, den sie erst im Februar kennengelernt hatte. Tillmann war 1962 wegen Unzucht und Kuppelei zu einer 6-jährigen Haftstrafe verurteilt worden. Ende 1965 wurde er auf Bewährung entlassen. Ins Rollen gebracht hatte den Prozess seine damalige Ehefrau, die ihn wegen seiner Vorliebe für zwielichtige Partys verlassen hatte. Die Karriere von Corny Collins lief anfangs auf vollen Touren. Dann aber wurde sie vom Pech verfolgt. Ihre Ehe mit dem Schauspieler Christian Wolff scheiterte. Ein schwerer Autounfall führte zu einem wochenlangen Krankenhausaufenthalt. Die Rollenangebote wurden weniger und Ende 1966 fiel ihr bei Dreharbeiten aus 5 Meter Höhe ein Scheinwerfer in den Rücken. Trotz eines gebrochenen Lendenwirbels drehte sie weiter. Die Versicherung zahlte nicht, da sie den Unfall auf "höhere Gewalt" zurückführte. So gingen Cornys gesamten Ersparnisse drauf. Im Gegensatz zu ihr stand Tillmann finanziell auf soliden Füßen. Er soll an der Erfindung eines Anti-Baby-Sprays beteiligt gewesen sein, das in 18 Länder verkauft werden konnte. Immerhin erhielt Corny als Hochzeitsgeschenk einen Sportwagen und man plante eine Reise auf die Bahamas. Die Schauspielerin äußerte sich damals dahingehend, dass das Vorleben und die Meinung der Leute über den sogenannten "Party-Doktor" Tillmann sie nicht interessiere:"Ich liebe ihn und das reicht."