Sehr schön - die "TV Spielfilm" hat im Mantelteil der aktuellen Ausgabe einen kleinen Artikel anlässlich des Themenabends auf Arte veröffentlicht.
Trashkult aus Germany
Das wäre was für Quentin Tarantino: ein Edgar Wallace-Abend auf Arte.
Es war eine bizarre Szene, als Quentin Tarantino bei der "Kill Bill"-Premiere in Berlin plötzlich "Alfred Vohrer is a genius!" in den Kinosaal brüllte. Das Publikum wusste wenig damit anzufangen, vielleicht weil keiner mehr diesen Namen kannte, auch wenn höchstwahrscheinlich jeder mindestens einmal den "Hexer" gesehen hat. Eine Gedächtnisstütze liefert am 25. September der Arte-Themenabend "Hallo, hier spricht Edgar Wallace". Mit der erfolgreichen Kinoserie schufen Regisseure wie Alfred Vohrer ein ganz eigenes Genre. Spannung, Grusel und Komik - freiwillig wie unfreiwillig - prägen neben einer expressionistischen Bildsprache in Schwarz-Weiß die Edgar-Wallace-Filme der frühen 60er. Ein wilder Mix, bei dem man "manchmal gar nicht weiß, was die da genau machen wollten", sagt Oliver Kalkofe, dem mit den Parodien "Der Wixxer" und "Neues vom Wixxer" ulkige Verbeugungen vor seinen Kindheitsidolen gelang. Dabei waren die Filme selbst schon trashig genug. "Wir waren oft derart drüber und dachten, das glaubt uns sowieso kein Mensch", sagt Joachim Fuchsberger, der als Kommissar skurril maskierte Bösewichte enttarnte. "Blackys" Gegenspieler waren sowohl UFA-Stars der Vorkriegsära wie Fritz Rasp ("Metropolis") mit dem diabolischen Gänsehautblick als auch Jungtalente wie Klaus Kinski. Als Enfant terrible auf dem Weg zum internationalen Star gehörte Kinski zum festen Inventar der Wallace-Reihe, obwohl er das Filmende selten erlebte. Nach dem Vohrer-Klassiker "Das Gasthaus an der Themse" (20.15) und der anschließenden Doku "German Grusel" (21.45) erhebt der Arte-Abend den Kult zur Kultur: mit der TV-Premiere von "Der Zinker" (22.45) aus dem Jahr 1931. Diese erste deutsche Verfilmung eines Wallace-Krimis mit Paul Hörbiger und dem Diaboliker Rasp galt lange als verschollen. 32 Jahre später wurde das bekanntere Remake gedreht. Von Alfred Vohrer, dem Genie.
Heiko Schulze
Na gut, Rasp war nie Gegenspieler von Blacky - und dieser war auch Inspektor und nicht Kommissar. Dennoch ist die prominente Platzierung des Artikels in einer der meist gelesenen Programmzeitschriften Deutschlands mehr als erfreulich. Vier Fotos (Blacky im "Gasthaus", Dor im "Bogenschützen", Kinski im "Verrätertor" sowie eines aus "Der Zinker" (1931)) peppen den Artikel optisch auf.
Gubanov
(
gelöscht
)
Beiträge:
21.09.2011 22:45
#2 RE: Artikel in der "TV Spielfilm" zum Themenabend auf Arte
Tönt sehr gut. Dann werde ich mich wohl zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder durch die Zeitschriftenreihen im Supermarkt schlagen ... Nur eine weitere Korrektur: Vor dem "Zinker" von 1931 gab es natürlich schon andere deutsche Wallace-Filme, nämlich den "großen Unbekannten" (1927) und den "roten Kreis" (1929).
Vielleicht die ausführlichere Version des Artikels aus der "TV Spielfilm" - die TV-Beilage des "Sterns" wird nämlich von der Redaktion der "TV Spielfilm" hergestellt. An medialer Berichterstattung fehlt es wahrhaftig nicht.