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Forum Edgar Wallace ,...



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Dieses Thema hat 32 Antworten
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 Edgar-Wallace-Forum
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Mr. Krimi Offline




Beiträge: 297

28.08.2011 19:14
Karin Dor vs. Uschi Glas - Ein Duell das keines ist. Zitat · Antworten

Zweifelsohne, Karin Dor und Uschi Glas haben, so unterschiedlich ihre Rollen und deren Interpretationen auch waren, die Edgar-Wallace-Serie nachhaltig geprägt.

Die beiden Schauspielerinnen, so unterschiedlich sie auch sind, haben dann doch bei näherer Betrachtung auch einige Gemeinsamkeiten aufzuweisen.

Beide stehen uneingenommen für die Edgar-Wallace-Serie(1959-1972) - beide Schauspielerinnen markieren sowohl den Beginn, den weiteren Verlauf als auch das Ende der Serie.

Dor und Glas stehen auch für den Wandel innerhalb der Serie; von schwarz-weiß(1959-1965) zu Farbe(ab 1966), von den adaptierten Originalromanen über Wallace-Motive bis hin zu frei erfundenen Filmstoffen, von biederen und erotikfreien Mädchen bis hin zum weiblichen Lustobjekt, von den prüden End-50er bis zur vielzitierten "freien Liebe" Ende der 60er Jahre.

Letztendlich bieten die Filme von Dor und Glas trotz kriminalistischem Hintergrund und englischem Kontext eine Zeitreise durch 13 Jahre bundesrepublikanischer Wirklichkeit.

Karin Dor hat während ihrer Wallace-Zeit (1960-1965) die weibliche Hauptrolle, als gleichsam größtes Opfer sämtlicher Intrigen, Gefahren und Bedrohungen bereits mit ihrem 1. Auftritt in Die Bande des Schreckens (1960) perfektioniert und Maßstäbe für alle weiteren Darstellerinnen der jeweiligen weiblichen "Opferrolle" gesetzt.

Nicht nur durch ihre aparte äußere Erscheinung, den vielgerühmten großen weit aufgerissenen Augen und den ängstlichen Schreien, nein, auch schafft die Dor es jeder ihrer Rollen einen gewissen Tiefgang zu verleihen, soweit es hierbei natürlich überhaupt und grundsätzlich möglich war. Karin Dor nutzte jede noch so kleine "künstlerische" Lücke ihrer jeweiligen Figur Leben einzuhauchen.

Belohnt wurde sie dann mit der Rolle der Denise Marney in Zimmer 13 (1963/64) mit einer Rolle die ihr wahrhaft alles abverlangt, und wo ihr ein Spagat von der beschützenden und zubeschützenden Frau hin zur dämonisierten, kranken und am Ende suizidierten Phsychopatin gelingt.

Das Jahr 1965 markiert dann der Wendepunkt innerhalb der Wallace-Serie. Mit dem Krimi Der unheimliche Mönch realisiert nicht nur Dr. Harald Reinl seinen letzten Film für diese erfolgreiche Serie, nein, auch Karin Dor nimmt mit der Rolle der Gwendolin Abschied von Wallace.

In ihrem letzten Wallace-Auftritt kann sie noch einmal allen zeigen, was sie am besten kann und das es kein besseres und überzeugenderes weibliches Hauptopfer gibt, als sie, die Dor!

Karin Dor wirkt nun im Vergleich zu ihrer ersten Rolle vor über fünf Jahren zwar gereifter und selbstbewußter - doch nimmt man ihr die Rolle der unschuldig-hilflosen Frau immer noch ab. So überzeugend spielt sie diese Gwendolin.

Am Rande der Dreharbeiten wird Karin Dor aufmerksam von einer jungen Frau "auf Schritt und Tritt" beobachtet, Gesten und Mimik genau studiert...nichts ahnend, das sie, die junge Frau bald da stehen wird, wo Karin Dor jetzt steht...

Neben dem Gespann Dor/Reinl das der Wallace-Serie ade sagt, verabschiedet sich auch ein weiteres Merkmal der so erfolgreichen Reihe; der schwarz-weiß Krimi und mit ihm der "Londoner Nebel" und die unheimliche (schwarze) Finsternis, die ab jetzt nie wieder so finster sein wird.

Mit Uschi Glas wird nun eine echte "bayrische" Pflanze der neue "Wallace-Super-Star" und Horst Wendlandt glaubt fest an die 21jährige.

Bis 1972 spielt Glas in vier weiteren Wallace-Filmen mit, 1967 steht sie dann zum ersten Mal in einer Hauptrolle vor der Wallace-Kamera: Der Mönch mit der Peitsche. In dieser neuen Adaption vom "unheimlichen Mönch" konnte Uschi Glas eigentlich nur scheitern, nicht nur das besagte Fußstapfen der Dor von Anfang an zu groß waren, nein selten war ein Opfer so "leblos" und uninterssiert anzuschauen wie sie.

Dieses von Anfang an unstimmige Gefühl zwischen dem geneigten Kinozuschauer und Uschi Glas blieb dann auch bis zu ihrem letzten Film erhalten, mal war ihre Rolle und ihre Interpretation nur schlecht und mal richtig katastrophal, mal konnte sie dem Film nichts anhaben (Die Tote aus der Themse und mal wußte man nicht mal mehr so genau, was eigtl. schlimmer war Der Gorilla von Soho.

Als die langjährige Filmserie 1972 ihr Ende in den hisigen Kinos fand, und dann einige Zeit später die Wallace-Ära im Fernsehen los ging, wurden die großen Namen der Serie wieder lebendig;Fuchsberger, Drache, Kinski, Arent, Dor, Peters... von Uschi Glas hingegen, war im Zusammenhang mit Wallace, dann wohl keine Rede mehr.

Bleibt auch nach über 40 Jahren noch die Frage, warum Horst Wendlandt sich so auf Uschi Glas fixiert hatte, und ob es nicht doch auch andere Optionen gegeben hätte???

Karin Dor vs. Uschi Glas - ein Duell das keines ist.

Mr. Krimi (Der Mann von Miss Krimi)

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.519

28.08.2011 23:12
#2 RE: Karin Dor vs. Uschi Glas - Ein Duell das keines ist. Zitat · Antworten

Eine profunde Analyse, wie man sie von Mr. Krimi gewohnt ist. Aber ganz ehrlich - in letzter Zeit ist das Uschi-Glas-Bashing hier im Forum offensichtlich zur Mode geworden. Frei nach dem Motto: Schreibe etwas Schlechtes über Frau Glas - und du kannst dir der Beifallsstürme sicher sein.

Ja, Karin Dor ist im Vergleich mit Uschi Glas sicherlich die bessere Schauspielerin. Das sehe ich auch so, das sieht das Forum so, wie der letztjährige Schauspieler-Grandprix eindeutig bewiesen hat. Wenn hier von einem von Anfang an unstimmigen Gefühl zwischen dem Kinozuschauer und Uschi Glas die Rede ist, so handelt es sich allerdings um eine unzulässige, durch nichts bewiesene Verallgemeinerung. Ich finde sie in keiner Wallace-Hauptrolle schlecht - nicht im "Mönch mit der Peitsche", wo ihre Rolle im Übrigen ganz anders angelegt ist, als die von Karin Dor im "Unheimlichen Mönch", nicht mal im "Gorilla". In "Die Tote aus der Themse" spielt sie durchschnittlich, in "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" passt sie dafür ganz ausgezeichnet. Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre war Uschi Glas die beliebteste deutsche Filmschauspielerin. Kein Wunder also, dass Wendlandt sie so häufig besetzte. Unvergessen ihr Auftritt in "Zur Sache, Schätzchen!" Ein Kultfilm der 68er Generation, der Glas endgültig zum Superstar machte. Wendlandt wäre doch dumm gewesen, wenn er sie nach diesem Erfolg nicht gleich wieder im "Gorilla" besetzt hätte! Und dann die großen Erfolge an der Seite von Roy Black! Keine große Filmkunst, natürlich - aber enorm populär! Ein großes Schauspiel-Talent ist Uschi Glas nie gewesen. Aber eine gewisse Ausstrahlung kann man ihr kaum absprechen. Und die führte, wenn passend eingesetzt, sogar zu mehr als überzeugenden Leistungen, wie etwa in der "Kommissar"-Folge "Ein Mädchen nachts auf der Straße".

Und man kann die Verehrung für Karin Dor auch übertreiben. Ich hoffe, dass ich Dir jetzt nicht allzu sehr auf den Schlips trete. Ich werde jetzt mal ein wenig polemisch. Die beste Wallace-Darstellerin ist sie in meinen Augen nicht. Nein, auch nicht Marisa Mell (Prisma möge mir verzeihen), sondern Karin Baal! Selbst Brigitte Grothum muss sich nicht hinter Karin Dor verstecken, hatte sie doch, wie Baal, drei sehr unterschiedliche Rollen, die sie allesamt glaubwürdig ausgefüllt hat. Ja, Karin Dor war bei James Bond, ja, Karin Dor war bei Hitchcock, ja, Karin Dor war und ist eine gute Schauspielerin. Eine überragende Schauspielerin ist sie nicht. Sie hat nicht die Klasse einer Hannelore Elsner, einer Cornelia Froboess, oder einer Senta Berger. Ansonsten würde sie heute in Film und Fernsehen andere Rollen spielen, als das seichte Pilcher- und Traumschiff-Zeug, in dem sie gelegentlich zu sehen ist. Ihr Auftritt in "Ich bin die Andere" wird in diesem Zusammenhang auch überschätzt.

So, jetzt könnt Ihr mich zerreißen!

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

29.08.2011 00:13
#3 RE: Karin Dor vs. Uschi Glas - Ein Duell das keines ist. Zitat · Antworten

Mr. Krimi schildert Ansichten, die im Forum sehr populär und gängig sind. Dass Uschi Glas angeblich eine fürchterlich schlechte Schauspielerin ist, gehört ebenso dazu wie die gern geäußerte Behauptung, Wallace-Filme verlören mit dem Einzug der Farbe ihren Grusel-Effekt. Dass diese Ansichten sehr beliebt und oft unterstützt sind, bedeutet, dass sie wohl etwas Wahres beinhalten, aber zu unumstößlichen Fakten macht sie das, wie Marmstorfer schreibt, nicht. Ich unterstütze natürlich Mr. Krimis Lob für Karin Dors Leistungen in der Wallace-Reihe, attributiere diese aber nicht nur der Schauspielerin. Während Dor wie keine andere damalige Jungschauspielerin für die Reihe steht (und das zurecht), liegt ein erheblicher Teil der Wirkung einer Rolle beim Drehbuch. Karin Dor hatte insofern Glück, hauptsächlich Rollen zu erwischen, die entweder gute Drehbucherfindungen mit einigem Hintergrund, der außerordentliche Verwirklichung erlaubt, sind (z.B. "Zimmer 13"), oder sehr eng an Wallace-Romanen liegen (z.B. "Der Fälscher von London"). Wallace gestaltete seine Frauenrollen meist mit noch mehr Liebe zum Detail als die Männer, was ihm sogar schon Würdigungen als "feministischer Autor" einbrachte. Insofern kann Karin Dor auf eine hervorragende Ausgangslage zurückgreifen, die Uschi Glas ein Stück weit abgeht. Dieser Mangel betrifft die beiden Vohrer-Filme, in denen sie 67/68 auftrat (den "uMönch" wollen wir für sie außen vor lassen) und die kaum Wert auf nachhaltige Figurenzeichnungen, schon gar nicht die der Mädchenrolle, legten. Eine Besserung für Glas stellte sich diesbezüglich erst mit "Die Tote aus der Themse" und insbesondere "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" ein und - siehe da - ihre Leistungen besserten sich.
Nicht zustimmen würde ich Mr. Krimi darüber hinaus in zwei Punkten seiner anfänglichen Erläuterung. Erstens ist es nicht zutreffend, dass Uschi Glas "uneingenommen für die Edgar-Wallace-Serie steht". Wenn ich diese Formulierung richtig verstehe (nämlich im Sinne von "uneingeschränkt stehen" und nicht von "unvoreingenommen sein"), so würde ich einwenden, dass der Name Uschi Glas dem heutigen Allerweltspublikum - im Gegensatz zu dem von Karin Dor - nicht hauptsächlich durch Wallace in Erinnerung geblieben ist. Glas ist als langjährige Darstellerin aus populären Soap-Vorläufern, als Vermarkterin einer zweifelhaften Gesichtscreme und neben Veronica Ferres als Spottschauspielerin der Nation bekannt. Bei Karin Dor hingegen stimmt es tatsächlich: Ihr berühmtestes Prädikat ist und bleibt "Miss Krimi", denn sowohl als Hitchcock- als auch als Bond-Girl war sie am Ende auch nur "eine von vielen".
Einspruch 2: Uschi Glas verkörperte nicht die Wendung weiblicher Rollen hin zum Lustobjekt oder zur "freien Liebe" der Spätsechziger. Wiederum merkt man gerade ihren 67/68er-Rollen, aber auch den anderen beiden Auftritten eine bürgerliche, brave Ausrichtung an: entweder frisch verheiratet, auf monogamer Bräutigamssuche oder besorgt um ein Familienmitglied - eine "wilde Biene" fliegt anders.

Mr. Krimi Offline




Beiträge: 297

29.08.2011 21:23
#4 RE: Karin Dor vs. Uschi Glas - Ein Duell das keines ist. Zitat · Antworten

Zitat von Marmstorfer

Und man kann die Verehrung für Karin Dor auch übertreiben. Ich hoffe, dass ich Dir jetzt nicht allzu sehr auf den Schlips trete. Ich werde jetzt mal ein wenig polemisch. Die beste Wallace-Darstellerin ist sie in meinen Augen nicht. Nein, auch nicht Marisa Mell (Prisma möge mir verzeihen), sondern Karin Baal! Selbst Brigitte Grothum muss sich nicht hinter Karin Dor verstecken, hatte sie doch, wie Baal, drei sehr unterschiedliche Rollen, die sie allesamt glaubwürdig ausgefüllt hat. Ja, Karin Dor war bei James Bond, ja, Karin Dor war bei Hitchcock, ja, Karin Dor war und ist eine gute Schauspielerin. Eine überragende Schauspielerin ist sie nicht. Sie hat nicht die Klasse einer Hannelore Elsner, einer Cornelia Froboess, oder einer Senta Berger. Ansonsten würde sie heute in Film und Fernsehen andere Rollen spielen, als das seichte Pilcher- und Traumschiff-Zeug, in dem sie gelegentlich zu sehen ist. Ihr Auftritt in "Ich bin die Andere" wird in diesem Zusammenhang auch überschätzt.

So, jetzt könnt Ihr mich zerreißen!



Naja, ganz bestimmt bin ich bei meiner Analyse auch vorbelastet...und tendire natürlich so von vornherein für Karin Dor.

Ich will mit diesem "Duell" einfach mal herausfinden, wie das Forum so über die beiden, für die Wallace-Ära unbestritten wichtigsten Hauptdarstellerinnen der Serie denkt.

Bei näherer Betrachtungsweise ist dieses "Duell" vielleicht auch nicht ganz gerecht, stehen die beiden, Dor und Glas doch auch für ganz unterschiedliche Jahre;

Karin Dor: (Hauptdarstellerin der ersten Jahre (1960-65), Schauspielerin der s/w-Ära, erster weiblicher Krimi-Star, Figurenzeichnungen eng an Wallace angelehnt, unterschiedliche Rollen, Ausbruch aus bestehendem Opferbild, Vorbild und auch Opfer-Ideal späterer Darstellerinnen, Hauch von unterkühlter und unterdrückter Erotik, Remisszenz des Wallace-Girls)

Uschi Glas: (Hauptdarstellerin der mittleren und der letzten Jahre (1965-72), Schauspielerin der Farb-Ära, typisiertes Rollenbild nach Wendlandt und Vohrer, kein Ausbruch aus Rollenklischee, bleibt trotz "68er-Zeitgeist" bieder, brav und angezogen)

Wer für die typischen s/w-Filme der Reihe schwärmt, den fasziniert dann mehr Karin Dor, wer die Farbfilme favorisiert der findet dann wahrscheinlich auch Uschi Glas ganz ansprechend, wer die original-getreuen Adaptionen mag, mag vielleicht mehr Karin Dor und wer die "Krimi-Märchen" ala Vohrer toll findet, der findet dann auch Uschi Glas...wer die italienischen Co-Produktion mag, der wohl dann auch die Glas....

Das das Forum so konsequent "Anti-Glas" ist, glaube ich garnicht mal, vielleicht melden diese sich hier einfach nicht so rege...

Mr. Krimi (Der Mann von Miss Krimi)

kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

29.08.2011 21:39
#5 RE: Karin Dor vs. Uschi Glas - Ein Duell das keines ist. Zitat · Antworten

Zitat von Mr. Krimi
[quote="Marmstorfer"]

Wer für die typischen s/w-Filme der Reihe schwärmt, den fasziniert dann mehr Karin Dor, wer die Farbfilme favorisiert der findet dann wahrscheinlich auch Uschi Glas ganz ansprechend, wer die original-getreuen Adaptionen mag, mag vielleicht mehr Karin Dor und wer die "Krimi-Märchen" ala Vohrer toll findet, der findet dann auch Uschi Glas...wer die italienischen Co-Produktion mag, der wohl dann auch die Glas....

Das das Forum so konsequent "Anti-Glas" ist, glaube ich garnicht mal, vielleicht melden diese sich hier einfach nicht so rege...

Mr. Krimi (Der Mann von Miss Krimi)





Ich könnte nicht sagen, das ich Grundsätzlich die S/W den Farbfilmen vorziehen würde und für mich ist z.B. Bogenschütze und Gräfin mehr "Krimi-Märchen" als alle Farbfilme zusammen - Trotzdem ziehe ich Hübner, Galbo und Körner klar Glas vor.
Sebst da wo sie mich nicht stört (Halbmond und Tote aus der Themes) währe mir Schürmann in der Hauptrolle lieber gewesen....

Ushi Glas steht für mich für Belanglose bis Nervtötende Unterhaltung (Schagerfilme und Verwechslungskomödien...) da Hilft auch der eine Aufreger "Zur Sache Schätzchen nicht"...

Ich muss auch sagen, das gerade eine Karin Baal mit Auftritten in S/W und Farbfilmen oder
Brigitte Grothum eher zu einem Vergleich mit Door taugen...

Meine Favoritin bleibt auf Jendenfall Renate Ewert - Auch wennn sie leider nur einen Wallace Auftritt hatte

Mag der Buchswald tot sein, der Buchsgeist lebt weiter!

Happiness IS the road ! (Marillion)

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

29.08.2011 23:14
#6 RE: Karin Dor vs. Uschi Glas - Ein Duell das keines ist. Zitat · Antworten

Karin Dor gegen Uschi Glas. Auf den ersten Blick sieht es wirklich wie ein ungleiches Duell aus. Wenn ich von meinem persönlichen Geschmack ausgehe, und davon, wie ich eine gute und nachhaltige Leistung beurteile, dann liegt Karin Dor bestimmt mit großem Vorsprung vorne. Uschi Glas habe ich dafür in ihren Filmen eher zur Kenntnis genommen und ihr schauspielerisches Repertoire nie besonders hoch eingeschätzt. Meine Meinung. Im Gegensatz zu ihr, war Karin Dor relativ wandlungsfähig.
Das Problem bei den Wallace Darstellerinnen ist aber, dass man im Gegensatz zu den Herren kaum Konstanten ausmachen kann. Fünf Auftritte in einer über 30-teiligen Reihe ist für mich persönlich eine schwächere Konstante. Verglichen mit anderen wie Eddi Arent, Klaus Kinski und Joachim Fuchsberger ist das schon eindeutig, verglichen mit den anderen Damen (Filme 2+) schon wieder relativ.
Hier haben die Herren eindeutig die Nase vorn. Gut, Karin Dor wird aufgrund ihrer zahlreichen Auftritte in ähnlichen Konkurrenzproduktionen als "Miss Krimi" bezeichnet, ein Titel, den sie ohne jeden Zweifel verdient hat.
Ich spiele mal weiter und stelle mir vor was geschehen wäre, wenn die Serie weitergelaufen wäre. Glas wäre wohl mit von der Partie gewesen.
Die Frage ist, wer der beiden war der größere Wirtschaftsfaktor, bzw. Publikumsmagnet? Dem vernehmen nach pilgerten die Massen damals schon wegen Uschi Glas in die Kinos, das sollte man nicht unterschätzen. Wegen Karin Dor ging man damals bestimmt auch ins Kino, aber wohl nicht in diesem Ausmaß.
Die Frage, wer der beiden die Serie am meisten geprägt hat, ist wegen unterschiedlicher Gesichtspunkte nur schwer zu beantworten. Fakt ist, dass man Uschi Glas als Wallace-Größe hier nicht wegdiskutieren kann, entgegen aller Aversionen und Unzulänglichkeiten. Karin Dor sehe ich innerhalb der Reihe auf einem hohen, wenn auch unterschiedlichen Niveau, Uschi Glas wurde mit jedem Auftritt stärker, im Halbmond würde ich sie nicht austauschen wollen.

Was Marmstorfers Marisa Mell Anmerkung betrifft: Prisma verzeiht Dir
Mit zwei Auftritten bei denen 10 Jahre dazwischen liegen behaupte selbst ich nicht, dass sie die Beste gewesen ist. Das übrigens sogar im Bezug auf ihre gesamte Karriere. Sie schätze ich aus unzähligen Gründen, jedoch nicht als die Wallace-Größe.

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

30.08.2011 00:22
#7 RE: Karin Dor vs. Uschi Glas - Ein Duell das keines ist. Zitat · Antworten

Ich habe nichts für und nichts gegen Uschi Glas aber ein Vergleich zu Karin Dor ist, als wenn man eine Imbissbude mit einem Feinschmecker Restaurant vergleicht. Karin Dor ist filmisch gesehen, ein ganz anderer Kaliber. Sie hat es immerhin geschafft zur "Miss Krimi" des deutschen Films zu werden. Sie ist bis heute das einzige deutsche James Bond Girl und wird alleine dadurch bei Millionen James Bond Fans in aller Welt immer in den Köpfen bleiben. Bond Girls are forever! Sie war die Frau, die am meisten an Winnetous Seite sein durfte und in die sich der Apachenhäuptling sogar verlieben durfte.
Desweiteren besetzte sie sogar Alfred Hitchcock und bezeichnete Dor damals als die Frau mit den schönsten Augen der Filmgeschichte.
Wer kann hier ernsthaft eine Uschi mit einer Karin Dor vergleichen? Uschi, der Name sagt eigentlich alles oder?
Die Uschi war für eine kurze Zeit (Zur Sache Schätzchen) süß und das Schätzchen der Nation, mit Sicherheit war sie als Bravo Star perfekt und kam bei den Teenagern verdammt gut an. Die Teenager mochten 1967/68 Uschi Glas weil sie süß war. Karin Dor hingegen war einfach gut, in dem was sie machte aber ein Teenie Star war sie nie.
Karin Dor war auch ein Opfer ihrer Zeit, weil sie eher die Nummer Sicher in der weiblichen Besetzung eines Films war aber nicht diejenige, die die Massen in die Kinos zog. Die Massen wurden von Sean Connery, Pierre Brice angezogen und sonst von gar niemand. Der Name Wallace zog die Leute ins Kino und wenn Fuchsberger und Dor mitspielten lief es halt einen Tick besser.

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

30.08.2011 00:31
#8 RE: Karin Dor vs. Uschi Glas - Ein Duell das keines ist. Zitat · Antworten

Ach noch was. Karin Dor hätte meiner Meinung nach ein echter Weltstar werden können, was aber nicht am Niedergang des amerikanischen Studiosystems oder dem Niedergang des deutschen Film lag, sondern eher an ihrer Einstellung.
Ich habe Dutzende Interviews aus allen Zeiten von ihr gesehen und sie hat immer und immer wieder zugegeben, keine Geduld gehabt zu haben.
Mit ihrem Aussehen und Talent hätte sie in USA gute Chancen gehabt aber dazu ist Ausdauer nötig, die sie nicht haben wollte.

Karin Dor ist ein Star geworden, weil sie verdammt viel Talent und ein aussergewöhnlich gutes Aussehen hatte.
Da lief alles ganz von selbst. Sie hätte aber irgendwann Mut zur Hässlichkeit beweißen müssen, nach anspruchsvollen Rollen suchen, Geduld haben, in der Öffentlichkeit auf sich aufmerksam machen müssen. Sie war hingegen der Star ohne Skandale und so jemand verschwindet auch wieder in der Versenkung.

Ihr heutiger Ruhm und mittlerweile ihr Ruf als "Filmlegende" hängt mit ihrem unglaublichen Glück zusammen in den absoluten Kultserein mitgespielt zu haben, die man auch noch in 20 Jahren ansehen wird.

Tarzan Offline



Beiträge: 1.038

30.08.2011 19:29
#9 RE: Karin Dor vs. Uschi Glas - Ein Duell das keines ist. Zitat · Antworten

Ist das hier "Das goldene Blatt"?

Mit dem amerikanischen Studiosystem ist Frau Dor nie in Kontakt gekommen. Sie hatte einzig eine gute Agentin. Viel mehr Chancen als Elke Sommer hätte sie in den USA auch nicht bekommen. Die Mitwirkung in deutschen Kultfilmen hat sie Harald Reinl zu verdanken, weniger weil sie mehr Talent oder Schönheit als andere hatte.

Karin Dor ist eine tolle Schauspielerin und eine sehr charmante Frau. Sie hat bis heute perfekt diese "Rolle" gespielt. Wie es tiefer in ihr ausschaut, hat sie weder der Öffentlichkeit (etwa durch eine Autobiografie) noch guten Freunden erlaubt richtig kennen zu lernen. Selbst nach dem Lesen von hunderten Interviews wird die "Marke Karin Dor" schwer richtig (menschlich) einzuschätzen sein.

Mr. Krimi Offline




Beiträge: 297

30.08.2011 20:29
#10 RE: Karin Dor vs. Uschi Glas - Ein Duell das keines ist. Zitat · Antworten

Das Manko von Schauspielerinnen im Film und noch dazu im deutschen Film der 50er - 70er Jahre, also sprich das Unterhaltungskino, wozu die Edgar-Wallace-Filme natürlich gehören, lag zunächst daran, das sie eigentlich nur "schönes Beiwerk" waren.

Zwischen dem edlen Helden und dem unbekannten Täter und den unzähligen Verdächtigen, mußte immer auch eine schöne Frau her.

Das der dt.Unterhaltungsfilm und, vorallem auch seine unzähligen hübschen Darstellerinnen bis heute nicht aureichend gewürdigt werden, ist sicherlich eine Folgerung aus der oft primitiven Seichtigkeit der vielen "Wald- und Wiesenfilme", und den ganzen Schlagerversatzstücken.

Gerade die Frauen hatten hier eigentlich immer nur eines zu sein; Schön!

Das dieses Attribut dann auf Dauer, sowohl für das Kino, als auch für den "Star" zu wenig war, haben die meißten relativ schnell gemerkt, und weg waren sie, viele haben nicht mal eine Dekade überlebt.
Wer noch singen konnte, der hatte dann noch ein zweites Standbein, aber auch diese war oft nur von kurzer Dauer.

Dann gab es dann noch die sogenannten Charakter-Gesichter, die spielten zwar gut und waren auch oft unverwechselbar, doch leider immer nur in der zweiten Reihe.

Schauspielerinnen, die egal, ob hier bei uns in Deutschland, in Europa oder weltweit erfolgreich waren, und von denen man heute noch spricht, hatten alle eines gemeinsam, sie waren talentiert, waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort, und waren natürlich auch schön.
Nicht zuletzt standen sie dann als Hauptrolle an mind. zweiter Stelle oder sogar an Erster.

Die "Stars" die aus dem "Unterhaltungskino" nachhaltige Wirkung entfacht haben, und über die "seichte Unterhaltung" hinaus kamen, sind für mich;

* Karin Baal
* Senta Berger
* Karin Dor
* Cornelia Froboess
* Romy Schneider
* Sabine Sinjen

Ob und wer davon nun ein Weltstar wurde, ist oder auch nur fast, das ist mir eigtl. egal, bzw. das müssen andere sagen...

Bei dem Duell Dor - Glas geht für mich ganz klar Karin Dor als Siegerin hervor.

Welch Überraschung!

Mr. Krimi (Der Mann von Miss Krimi)

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

30.08.2011 22:04
#11 RE: Karin Dor vs. Uschi Glas - Ein Duell das keines ist. Zitat · Antworten

Zitat von Tarzan
Mit dem amerikanischen Studiosystem ist Frau Dor nie in Kontakt gekommen. Sie hatte einzig eine gute Agentin. Viel mehr Chancen als Elke Sommer hätte sie in den USA auch nicht bekommen. Die Mitwirkung in deutschen Kultfilmen hat sie Harald Reinl zu verdanken, weniger weil sie mehr Talent oder Schönheit als andere hatte.





Karin Dor drehte immerhin einiges für Universal, Topas, Al Mundy, Ironside.
Ganz so "ohne Berührung" kam man da nicht aus.
Desweiteren ist Harald Reinl nicht für ihre Engagements bei 007 oder Hitchcock oder ihren US TV Serien verantwortlich gewesen.
Ohne ihre Attraktivität und ohne großes Talent hätte Reinl sie auch nicht in Hauptrollen einsetzen können.
Ganz nebenbei gehört ein guter Agent zu jedem Schauspieler.

Dor hätte in USA bleiben müssen, den eisernen Willen und Ausdauer mitbringen müssen, was sie laut eigener Aussage nicht wollte.

Karin Dor hätte Mitte der sechziger Jahre auch beste Chancen im italienischen Film gehabt aber Reinl war von da ab das Hemmnis.

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

30.08.2011 22:15
#12 RE: Karin Dor vs. Uschi Glas - Ein Duell das keines ist. Zitat · Antworten

Mir fällt gerade eine Aussage von Bully Herbig über Karin Dor ein und die trifft dieses Thread Thema ganz genau.

Bully Herbig sagte, dass er mehr auf Karin Dor stand, weil sie immer diesen "internationalen Touch" hatte und ihre indianische Perücke einfach besser "saß", als die von Uschi Glas.

Da sind wir wieder beim Vergleich Imbiss zum Feinschmecker Restaurant, weil Uschi Glas nicht mal einen Hauch von "besagtem Touch" besaß und schauspielerisch hat es auch nicht wirklich "gesessen".

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

30.08.2011 22:52
#13 RE: Karin Dor vs. Uschi Glas - Ein Duell das keines ist. Zitat · Antworten

Tarzan Offline



Beiträge: 1.038

30.08.2011 22:58
#14 RE: Karin Dor vs. Uschi Glas - Ein Duell das keines ist. Zitat · Antworten

Das sog. US-Studiosystem war zu Dors Zeiten längst Vergangenheit. In US-TV-Serien Parts zu bekommen, war auch gar nicht so schwer. Das gelang auch Damen wie Susanne Cramer etc.
Das Engagement 007 hat Karin Dor einzig ihrer Agentin zu verdanken... betont sie ja selbst immer wieder.
Wäre Reinl mit einer anderen Darstellerin verheiratet gewesen - dann hätte diese die Rollen bekommen (trotz Karin Dors Talent).
Karin Dors Karriere hat m. E. wegen ihrer Erkrankung weitere Möglichkeiten in den USA verpasst.

eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

30.08.2011 23:20
#15 RE: Karin Dor vs. Uschi Glas - Ein Duell das keines ist. Zitat · Antworten

Ich klinke mich nun mit einem netten Bildchen aus dem Thema aus.

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