Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Forum Edgar Wallace ,...



Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 504 mal aufgerufen
 Edgar-Wallace-Forum
eastmancolor Offline



Beiträge: 2.622

22.06.2010 16:13
Deutsche Wallace Konkurrenz Kinofilme Zitat · Antworten

Nachdem Rialto ab 1959 erfolgreich Krimis nach Edgar Wallace in die Kinos bringen konnte, wundert mich dass es überhaupt Konkurrenz Filme geben konnte.
Da DER RÄCHER frühzeitig am Start war leuchtet mir noch ein aber wieso durfte ein Film wie DER FLUCH DER GELBEN SCHLANGE gedreht werden und auch noch mit zugkräftigen Wallace Stars wie Fuchsberger und Arent?
Später gab es ja nur noch eine Handvoll Edgar Wallace Konkurrenzfilme aber auch da frage ich mich auch, warum die möglich waren, insofern deutsche Produzenten daran beteiligt waren?

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.519

22.06.2010 16:36
#2 RE: Deutsche Wallace Konkurrenz Kinofilme Zitat · Antworten

Soweit mir aus Joachims Buch bekannt ist, hatte sich Artur Brauner die Rechte am Roman "Die gelbe Schlange" sehr früh gesichert - nämlich zu einem Zeitpunkt, als die Rialto noch nicht sämtliche Exklusiv-Optionen auf die Wallace-Kriminalromane besaß. Er ließ sich aber mit seiner Verfilmung einige Jahre Zeit. Da er sich mit der Constantin zusammentat, sorgte diese dafür, dass zum Starttermin kein Konkurrenz-Wallace der Rialto in die Kinos gebracht wurde. Auch die Verpflichtung von Wallace-Größen wie Fuchsberger und Arent ist auf die Kooperation mit der Constantin zurückzuführen. Nach diesem Film nahm Wendlandt allerdings seine wichtigsten Wallace-Stars für Rialto-Wallace-Filme unter Exklusiv-Vertrag.

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

22.06.2010 16:55
#3 RE: Deutsche Wallace Konkurrenz Kinofilme Zitat · Antworten

Hallo Uwe,
da Du ja meine Hallo-Bücher gelesen hast müsstest Du eigentlich Deine Fragen selber beantworten können.

Produzenten sind eigentlich Rechtesammler, d.h. wenn ein Buch auf dem Markt kommt interessieren sich die Produzenten bereits im Vorfeld oder im Nachhinein wenn es ein Bestseller wird. Andererseits kauft ein Studio (in den USA) für einen bestimmten Produzenten ein bestimmtes Buch. Meist werden sie verfilmt - oder wenn das Timing nicht stimmt im Archiv und werden bie verfilmt. Bestes Beispiel hierfür ist der Roman DER TALISMANN den Universal für Steven Spielberg kaufte und bis heute nicht realisiert. Ein anderes Beispiel ist der Unsiverdsal-Kauf des Romans DIE KAMMER für den Regisseur Ron Howard. Da dieser aber damals mit dem Projekt APOLLO 13 beschäftigt war hat seine Firma den Film nur produziert und ein anderer Regisseur realisierte ihn. Dadurch bliebt der erhoffte Erfolg aus.

Ähnlich funktionierte dies auch in der BRD.

Kurt Ulrich - der bedeutendste dt. Produzent der 50er-Jahre erwarb viele Bestseller-Rechte darunter auch DER RÄCHER. Als DER FROSCH MIT DER MASKE 1959 ein voller Erfolg wurde wandte er sich an Constantin's GFH um für die Constantin dieses Projekt zu realisieren. GFH lehnte aber das in seinen Augen noch nicht realisierbare Drehbuch ab und mit der Maßgabe das Projekt bis ins Jahr 1961 zu verschieben. Da aber Kurt Ulrich - wie viele andere auch - der Auffassung waren, dass nach sechs, sieben Wallace-Filmen das Geschäft abebben würde, entschloß er sich den Film für eine andere Verleihfirma zu realisieren. Was ja dann auch geschah. Er produzierte so schnell, dass er seinen Wallace-Film als dritten Film am 5. August 1960 starten konnte. Das Ergebnis ist bekannt - mit einem lachenden Augen wegen der Darsteller und mit zwei weinenden Augen wegen der Überstürzuung der Produktion, was man ja dem Endprodukt ansieht.

Hier war Artur Brauner, cleverer. Durch seine guten bzw. frd. Beziehung zu Constantin's GFH vertraute er diesem bis es eine Lücke zwischen zwei Rialto-Wallace-Filmen gab. Ursprünglich mit Christopher Lee, Lex Barker, Senta Berger und Soegfried Lowitz vorgesehen, wünschte sich Constantin - um geschäftl. sicherzugehen Joachim Fucxhsberger, Brigitte Grothum (die beiden Stars aus Gräfin & Gasthaus), Pinkas Braun und Wallace Makottchen Eddi Arent. Der Erfolg gab GFH recht. Ein weiterer echter Wallace von CCC (Terror Keep) blieb jedoch in den Vorbereitungen stecken.

Dieser Ablauf ist was ganz normales, man denke ja nur an GHF's Spagat bei "Old Shatterhand".

Joachim.
*Filme und Bücher werden niemals alt!*

Joe Walker Offline




Beiträge: 755

22.06.2010 16:55
#4 RE: Deutsche Wallace Konkurrenz Kinofilme Zitat · Antworten

Die Rechte zu "Der Rächer" und "Die gelbe Schlange" waren - wie geschrieben - schon an Ulrich/Brauner vergeben, bevor Rialto sich nach dem großen Erfolg von "Die Bande des Schreckens" die Romane zur Verfilmung exklusiv gesichert hatte. Spätere Produktionen, wie etwa von Harry-Alan Towers oder Brauners "Der Teufel kam aus Akasava" bezogen sich auf Wallace-Kurzgeschichten, die nach wie vor frei verfügbar waren, da die nicht durch den Rialto-Roman-Deal abgedeckt waren. So glaube ich mich jedenfalls an Aussagen in Joachims Buch zu erinnern.

Das bekannte Wallace-Darsteller auch in Konkurrenzprodukten mitspielten, kann mit der Beteiligung der Constantin-Film zusammenhängen. Heinz Drache bspw. war von 1963-1967 fester Vertragsschauspieler bei Constantin, somit eine Verpflichtung für von Constantin mitfinanzierte Wallace-Konkurrenzproduktionen wie "Sanders und das Schiff des Todes" oder "Das Rätsel des silbernen Dreicks" unproblematisch.

Gruß
Joe Walker

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

22.06.2010 17:05
#5 RE: Deutsche Wallace Konkurrenz Kinofilme Zitat · Antworten

Zitat von Marmstorfer
Nach diesem Film nahm Wendlandt allerdings seine wichtigsten Wallace-Stars für Rialto-Wallace-Filme unter Exklusiv-Vertrag.


Hierzu ist zu sagen, dass Fuchsberger mit Constantin bereits 1959 einen Exclusiv-Vertrag für sechs EW-Filme hatte, d.h. er hätte ohne Zustimmung von Constantin bei keiner anderen Firma einen Wallace-Film hätte drehen können. Ähnlich verhielt es sich ja auch bei Eddi Arent, er war Vertragsschauspieler bei Constantin. Auch schrieb z.B. Pierre Brice in seinen Memoiren dass er niemals von einem Winnetou-Exklusivvertrag etwas wusste (Seite 256).

Joachim.
*Filme und Bücher werden niemals alt!*

 Sprung  
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz