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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 286 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker international
kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

09.01.2009 13:22
Richard Blackburn : Lemora - A Child's Tale of the Supernatural 1973 Zitat · Antworten

Vor einiger Zeit ist dieser Film im Post über Vampir filme aufgetaucht - vieleicht erinnert sich noch einer daran ...

Ich selbst habe die Synapse DVD schon seit etwa 2 Jahren und hab den Film auch schon mal im Halbschlaf angesehen .

Gestern abend hatte ich dann keine Lust auf nichts und griff mir spontan die DVD raus ...

Cast : Lesley Gilb ,Cheryl Smith ,William Whitton ,Steve Johnson ,Hy Pyke ,
Maxine Ballantyne ,Parker West ,Richard Blackburn ,Buck Buchanan ,Jack Fisher ,Charla Hall...

Inhalt : Tief im Süden der USA in den 30er Jahren (vermutlich) lebt die 13 jährige Lila Lee bei dem Baptistenpredigers Reverend Mueller .
Lila ist ein unschuldiges hübsches Mädchen und der Reverend muß sich stark bemühen seine
Gefühle dem jungen Mädchen gegenübe unter Kontrolle zu halten.

Ihr Vater der Bankräuber Alvin Lee hat Lilas Mutter und deren Liebhaber im Bett erschossen und befindet sich auf der Flucht .


Eines Tages erhält Lila ein Brief von jemand namens Lemora . Ihr Vater würde im sterben liegen und würde vor seinem Tod gerne Lila noch einmal sehnen und um Vergebung bitten - sie dürfe allerdings niemandem sagen wohin sie geht .
Also macht sich Lila in der Nacht auf, ihren Vater zu treffen - sie hinterläßt allerdings dem Reverend einen erklärenden Brief .

Bereits der Weg zu dem Ort der im Brief erwähnt wird erweist sich als kompliziert . Die Bushaltestelle von der sie abfahren soll befindet sich nicht gerade in der Besten Gegend und der Mann am Fahrkartenschalter erklärt ihr das der Buss nur heute für sie fahren würde und sie das Ticket beim Fahrer bezahlen muß - danach drängt er ihr noch Schokoladenpralinen auf .


Lila ist auch der einziger Fahrgast in dem Gefährt das selbst für die Zeit in der der Film spielt schon antik wirkt . Der Fahrer vermittelt auch nicht den Normalsten Eindruck . Nach einiger Zeit bleibt der Bus in einem Wald liegen , der Fahrer ,der Versucht das Gefährt wider in Gang zu bringen , wird von werwolfeartigen Wesen angegriffen er fordert Lila auf zu verschwinden - und die bekommt tatsächlich den Motor wider gestartet nur um kurz darauf an einem Baum zu landen .


Als sie wieder aus dem durch den Unfall verursachten Koma erwacht befindet
sie sich in einer kleinen Hütte.

Eine alte Frau die wie eine Märchenhexe aussieht erschreckt sie fürchterlich und an den vergitterten Fenster erscheinen immer wieder unheimliche blasse Kinder ...
Als die Alte Frau am abend wiederkommt gelingt Lila die Fluch ins Haus gegenüber .

Hier begegnet sie zum ersten mal Lemora .... Doch ist Lemora wirklich so freundlich wie sie tut und welchen Plan verfolgt sie ...



Der Film ist einfach ein geniales Gruselmärchen für Erwachsene - Surreal , Nachdenklich und unheimlich stimmungsvoll .

Optisch erinnert das Ganze ein bißchen Jean Rollins genialen Lèvres de sang (1975) ohne
allerdings die ganzen nackten Damen auftreten zu lassen . Irgendwie poetisch wie ein Alptraum ...
Der Blaufilter wird sehr geschickt eingesetzt und verbreitet einfach ein tolle Stimmung ohne den Film Kalt wirken zu lassen . Auch die Ausstattung und die Make Up Effekte sind recht gelungen wenn ach ziemlich kostengünstig hergestellt - Der Film sieht viel "Teurer" aus als er ist .
Richard Blackburn inzeniert den Film langsam und traumartig ohne das Langeweile aufkommt ...

Die Schauspieler passen von ihrem leicht übertrieben Spiel gut in diese Surreale Welt und übertreiben es mit dem Overacting glücklicherweise nie . Besonders Loben muß man Cheryl Smith die als Lila absolut überzeugen kann und Lesley Gilb die als Lemora ebenfalls eine sehr gute Leistung zeigt .

Erfolg hatte der Film leider zum Erscheinungszeitpunkt überhaupt keinen - es blieb deshalb leider auch Blackburn einziger Film - und positive Reviews gab es nur aus Frankreich (wo ja poetische , märchenhafte Filme eh mehr Erfolg haben ).

Das Ganze wirkt auch überhaupt nicht wie ein Amerikanischer 70er Jahre Horrorfilm sondern eher wie eine Europäische Produktion .
Ein richtiger Horrorfilm ist Lemora sowieso nicht - Kaum Gewalt und trotz einigen erotischen Szenen gibt es kaum nackte Haut - nur einmal und da wird auch so wenig wie möglich gezeigt .


Wer Filme wie Rollins Lèvres de sang , Les Deux orphelines vampires (1997) oder Harry Kümmels Blut an den Lippen (1971) und auch mit Robert Sigls Laurin (1989) was anfangen konnte wird sicher seine Freude an dem Film haben.

Die eigentlich zurecht gelobte DVD von Synapse hat (ausser dem nur mäßig gelungen Cover ) nur einen Nachteil : es gibt keine Untertitel .
Bild und Ton sind für einen Alten Low Buged Film richtig gut und ein Booglet mit Zusatzinformationen gibt es auch noch .

5 von 5 Punkten für diesen schönen Film



Don't think twice, it's all right ...

Bob Dylan

Reinhard Offline



Beiträge: 1.373

09.01.2009 17:08
#2 RE: Richard Blackburn : Lemora - A Child's Tale of the Supernatural 1973 Zitat · Antworten

Du hast eigentlich schon alles geschrieben, fast etwas zuviel (Spoiler), aber ich möchte das noch einmal unterstreichen - der Vergleich zu Rollin oder Kümel (da man den Film durchaus auch als "tragischen Märchenfilm mit ordentlichem Horror-Einschlag" bezeichnen könnte, würde ich noch Argento in den Raum werfen) ist natürlich sehr adäquat und es ist wirklich schade, dass der Film trotz seiner nun auch schon über zwei Jahre zurückliegenden DVD-Veröffentlichung (die sich wirklich lohnt) immer noch ein Obskurandum zu sein scheint.

Auch von mir eine überzeugte Empfehlung für Freunde des etwas anderen Genre-Kinos!

http://www.ofdb.de/view.php?page=poster&...view&Name=24510

kaeuflin Offline




Beiträge: 1.259

09.01.2009 17:12
#3 RE: Richard Blackburn : Lemora - A Child's Tale of the Supernatural 1973 Zitat · Antworten

Ja , leiche Ähnlichkeit gerade mit einigen Szenen von Phenomena hat die Sache auf jednfall auch ... Besonders Optisch .

Hab ,mir Mühe gegeben nicht zu viel zu Spoilern ....

Peter

Don't think twice, it's all right ...

Bob Dylan

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