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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 1.014 mal aufgerufen
 Giallo Forum
Georg Offline




Beiträge: 3.259

06.07.2008 22:04
Im Dienste eines Monsters (1977) Zitat · Antworten

Habe dieser Tage eine alte Fernsehaufnahme des Films "Il mostro" (Im Dienste eines Monsters) gefunden. Kennt ihn hier jemand? Ich habe ihn sehr zwiespältig in Erinnerung - einerseits recht spannend, andererseits nervt Hauptdarsteller Johnny Dorelli (ein TV-Moderator, der ja auch bei den Fernsehzuschauern recht unbeliebt war). Musik: Ennio Morricone, Regie: Luigi Zampa. Sydney Rome spielt eine weitere Hauptrolle, in einer Nebenrolle ist Henning Schlüter, der Polizeichef "Millinger" aus "Der Alte", zu sehen.

Dorelli spielt darin einen erfolglosen Journalisten, dem ein Mörder, der sich IL MOSTRO (deutsch "Das Monster") nennt, anonyme Briefe zukommen lässt, wen er als nächstes ermorden wird. Der Journalist hat darauf hin einige Exklusivstorys und wird natürlich für die Kripo der Hauptverdächtige. Die Mordopfer sind stets bekannte Leute (TV-Stars, Fußballer, der Verlagschef der Zeitung (Henning Schlüter)) etc. Eindrucksvoll auch die spannende Morricone-Musik.

Mike Pierce ( gelöscht )
Beiträge:

06.07.2008 22:29
#2 RE: Im Dienste eines Monsters (1977) Zitat · Antworten

Bei Youtube gibt es einen Filmausschnitt zu sehen. Einfach "Il Mostro Luigi Zampa" eingeben.

Gruß
Mike

Georg Offline




Beiträge: 3.259

08.09.2011 11:19
#3 RE: Im Dienste eines Monsters (1977) Zitat · Antworten

Im Dienste eines Monsters (Il mostro)

Der Boulevardjournalist Valerio Barigozzi (Johnny Dorelli) arbeitet in einem riesigen Verlagshaus. Sein Job ist es, als Briefkastentante Leserbriefe in einem billigen Frauenmagazin zu beantworten. Sein Job ist mies, sein Arbeitsplatz ebenso, denn sein Schreibtisch befindet sich in einem Büro ohne Fenster neben der Toilettentür. Sein Chef, der Commendatore (Henning Schlüter ("Millinger" aus "Der Alte")), kennt ihn nicht mal. Dies ändert sich schlagartig, als Barigozzi eines Tages einen anonymen Brief erhält, in dem steht, dass Großvater Gustavo, der eine Kindersendung im TV moderiert, sterben soll. Barigozzi wendet sich an die Polizei, die ihn jedoch nicht ernst nimmt. So versucht Barigozzi, Großvater Gustavo zu warnen, doch er kommt zu spät. Er wurde brutal ermordet. Fortan erhält Barigozzi immer wieder Briefe des unbekannten Mörders, der diese mit "Il mostro" ("Das Monster") unterzeichnet. Barigozzi schlachtet die Morde zur Sensation aus, steigt dabei auf, steigert die Auflagenzahlen des Verlags und geht dabei im wahrsten Sinne über Leichen. Das Schlimmste was ihm passieren könnte ist, dass das Monster aufhört zu morden...

"Il mostro" (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen großartigen Krimikomödie von Roberto Benigni!) ist mehr als nur ein Giallo. Luigi Zampa steht als Regisseur eigentlich für Qualität. Und so bietet der Film auch einen Einblick in die (nicht nur?) 1977 vorherrschende korrupte Gesellschaft und aktions"geile" Medienwelt. Barigozzi tut alles, um Erfolg zu haben, setzt dabei sogar das Leben anderer aufs Spiel und schlachtet die Mordserie zum großen Spektakel aus. Aber nicht nur er, auch die Gesellschaft um ihn herum ist schlecht. Zudem lebt Barigozzi mit seinem Sohn Luca getrennt von der männerhungrigen Mutter (Sydne Rome!) und sorgt mit seiner Anschauung "Alle Welt ist schlecht" für einen Effekt, den er sicherlich nicht gewollt hat. Das Ende ist überraschend brutal im psychologischen Sinne. Erfreulich ist der Auftritt von "Millinger" Henning Schlüter (allerdings von Klaus Höhne synchronisiert!) als eiskalter Medienmogul. Renzo Palmer (synchronisiert von Hans-Georg Panczak) spielt den geldgeilen Sohn, dem nicht einmal der Mord am eigenen Vater etwas ausmacht, brillant. Und dann ist da noch die Musik von Ennio Morricone, die hier wie selten in einem Krimi, extrem passend und stimmig ist. Schön ist auch der Song, den Angelica Ippolito zum Besten gibt.
Nach dem Wiedersehen: ganz gute und spannende Krimiunterhaltung mit viel Sozialkritik.

Regie: Luigi Zampa, Buch und Idee: Sergio Donati, Musik: Ennio Morricone, Kamera: Mario Vulpiani, Produzent: Claudio Mancini, Mit: Johnny Dorelli, Sydne Rome, Renzo Palmer, Yves Beneyton, Henning Schlüter, Enzo Santaniello u.a.

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