Warum kriegt KochMedia es nie gebacken, DVDs zum angekündigten Termin zu veröffentlichen? Wenn man ein Datum nennt, muss man sich doch auch was dabei denken. Bei anderen Firmen klappt es ja besser (Universum-Film-Wallace-Boxen)...
Gestern ist die Box angekommen - und was Koch Media da auf Scheibe gepresst hat, ist wunderbar. Eine tolle Bildqualität, ungeschnittene Fassungen, englische Vor- und Abspänne. Dazu Bildergalerien zu allen Filmen, jeder Film auf deutsch und englisch ("Hund" in zwei Versionen - BRD- und DDR-Fassung, beide mit Niklas und Köhn) sowie Audiokommentare zu "Hund" und "Abenteuer". Eine tolle Box + ein informatives Booklet. Kauftipp zu mindestens 200%!
Ich frage jetzt einfach einmal hier nach, was so viele an Rathbone mögen. Das soll kein Angriff auf euch sein, aber ich verstehe nicht, warum so viele Sherlock Holmes-Fans ihn preferieren? Ich habe zu erst so ziemlich alle Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle gelesen und bin dann mit den Europa-Hörspielen in Kontakt gekommen, die zwar eine tolle Atmosphäre bieten, aber mit Pasetti meiner Meinung nach völlig fehlbesetztr sind. Danach habe ich mal eine Rathbone-Folge im TV gesehen, beziehungsweise zum Teil. Meine Meinung zum Gesehenen: - Rathbone ist völlig farblos - Das Ganze spielt anscheinend in den 40er-Jahren Die erste Jeremy Brett-Staffel habe ich mir dann gekauft ohne vorher etwas davon gesehen zu haben und ich war begeistert. GENAUSO stellte ich mir Holmes immer vor, wenn ich die Geschichten las. Man kann hier sogar die Zeichnungen (an denen wohl Doyle auch beratend beteiligt war) mit einigen Szenen in den Brett-Filmen vergleichen. Brett ist einfach genial in der Rolle. Ich habe jetzt noch einmal in eine Rathbone-Folge hineingeschaut "Stimme des Terrors" oder so und da ging es doch allen ernstes um den 2. Weltkrieg und Nazis... Vielleicht kann mir ja jemand darlegen, was er an den Filmem findet! Vorallem wirklichen Holmes-Fans kann die Serie doch nur ein Gräuel sein, wenn man sich ansieht, dass eigene Geschichten für die Serie geschrieben wurden und das ganze Geschehen in die 40er verlegt wurde. Kann auch sein, dass ich ausgerechnet die beiden einzigen Folgen erwischt habe, die dermaßen behandelt wurden! --- http://www.agentennetz.de.vu ---
Vielleicht mögen viele Rathbone, weil er schon 1939 den Holmes gespielt hat. Jeremy Brett erschien erst vielllllll später. Zugeben, ich mag Rathbone hauptsächlich wegen seiner "Schurkenrollen" in diversen Filmen. Aber als Holmes steht er, für mich, gleichberechtigt neben Jeremy Brett.
Tschüss Lutz
PS: Peter Cushing hat 1959 auch einen "schönen" Holmes abgegeben.
Da ich mich weiter oben bereits als absoluter Rathbone-Fan geoutet habe, werde ich gleich mal zur Verteidigung schreiten. Meiner Meinung nach ist er der großartigste Holmes-Darsteller, den es gibt - nicht nur, weil er optisch (bitte nicht hauen!) viel mehr Ähnlichkeit mit meiner Vorstellung von Sherlock Holmes hat, als Jeremy Brett. Außerdem muss ich sagen, dass es mir im Grunde genommen gleich ist, ob ein Darsteller äußerlich exakt mit der Rolle im Buch konform geht, solange seine Interpretation mich unterhält (auch Roxburgh und Brett finde ich wunderbar, wohingegen Cushing mich unendlich gelangweilt hat).
Nun mag es sein, dass ich Rathbone am meisten mag, weil er meine erste Sherlock-Holmes-Erfahrung war. Erst dann kamen die Bücher, dann andere Verfilmungen - somit war ich von Anfang an auf ihn eingestellt.
In Antwort auf:Rathbone ist völlig farblos
Ich bin entsetzt! Rathbone soll völlig farblos sein? Welche Folge bitteschön hast du gesehen? Sollte es sich etwa um eine der zwei oder drei handeln, die ich noch nicht kenne und in der Rathbone wirklich schlecht war. Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Rathbone spielt so facettenreich und faszinierend, dass jede Sekunde, die man ihn sieht, ein Hochgenuss ist. Seine Wandlungsfähigkeit (düster in "Der Hund von Baskerville": "Mord, mein lieber Watson. Einen gemeinen, kaltblütigen Mordfall." bis wunderbar erheiternd in "Die Abenteuer des Sherlock Holmes" mit seinem meisterhaften Varieté-Auftritt mit "I Do Like To Be Beside The Seaside") beeindruckt immer wieder aufs neue. Es mag sein, dass Brett die Extravaganz der Holmes-Rolle besser zum Tragen bringt, doch diesen Auftritt würde ich ihm bei weitem nicht zutrauen. Hast du ihn eigentlich gesehen? Rathbone schafft es ebenfalls, Sherlock Holmes in jeder erdenklichen Situation überzeugend darzustellen.
Damit wären wir beim nächsten Punkt:
In Antwort auf:Ich habe jetzt noch einmal in eine Rathbone-Folge hineingeschaut "Stimme des Terrors" oder so und da ging es doch allen ernstes um den 2. Weltkrieg und Nazis... [...] Vorallem wirklichen Holmes-Fans kann die Serie doch nur ein Gräuel sein, wenn man sich ansieht, dass eigene Geschichten für die Serie geschrieben wurden und das ganze Geschehen in die 40er verlegt wurde. Kann auch sein, dass ich ausgerechnet die beiden einzigen Folgen erwischt habe, die dermaßen behandelt wurden!
Die Rathbone-Holmes-Reihe besteht aus 14 Kinofilmen. Die ersten beiden, von 20th Century-Fox produzierten - "Hund" und "Abenteuer" (beide 1939) -, sind "echte" Holmes-Filme in viktorianischer Umgebung. 1942 übernahm Universal Pictures die Holmes Serie. Die Folgen 3 bis 5 ("Die Stimme des Terrors", "Die Geheimwaffe" (beide 1942) sowie "Verhängnisvolle Reise" (1943) drehen sich - mehr oder weniger propagandistisch - um das Thema "Zweiter Weltkrieg". "Stimme des Terrors" ist tatsächlich ein Extrembeispiel, so krass kommt der Patriotismus sonst nicht vor. Die übrigen neun Filme (Universal) sind wiederum "klassische" Holmes-Krimis, die trotzdem in die 40er Jahre hinein adaptiert worden sind. Da frage ich mich, wie penibel man mit einer so faszinierenden Figur wie Sherlock Holmes umgehen kann oder soll. Meiner Meinung nach tut diese Verlagerung dem Filmgenuss keinen Abbruch, andere denken anders.
Dr. Watson, gespielt von Nigel Bruce, mag vielleicht nicht mit Conan Doyles Dr. Watson übereinstimmen, doch als erklärter Wallace-Anhänger sollte man doch der Meinung sein, dass ein wenig Humor im Kino immer gut tut. Ebenso ist die Atmosphäre der Filme (schwarz-weiß, Nebel, Gewitter, eine beeindruckende Musik) doch weit mehr Wallace-like als die Jeremy-Brett-Reihe. Kein Einheitsbrei, aber eine gewisse Homogenität...
Ein weiterer Punkt, der zu Rathbones Popularität in Deutschland beiträgt, ist die wunderbare, ja göttliche Synchronstimme von Walter Niklaus - ein riesiger Pluspunkt, der Jeremy Brett eindeutig fehlt. Während ich mir Basil Rathbone sowohl auf deutsch als auch auf Englisch jederzeit gern anhöre, so komme ich doch nicht umhin, an den Brett-Synchronisationen herumzumäkeln. Seine eigene Stimme sowie die von Dr. Watson mögen ja noch "in Ordnung" sein, doch einige andere Stimmen sind ja nahezu grauenvoll!
Das sollte es vorerst gewesen sein. Sicherlich gibt es noch einiges mehr, was man über die Rathbone-Filme sagen könnte, aber ich könnte ins Schwafeln verfallen... Am Schluss muss ich noch sagen, dass ich auch die Jeremy-Brett-Verfilmungen mag und die zweite Staffel schon bestellt ist!
Ach ja, schau dir unter http://basilrathbone.net/films/shadventures/ einfach mal den Gesangsauftritt von Basil Rathbone an und denk daran, dass genau DAS Sherlock Holmes ist. Hoffentlich änderst du deine Meinung...
Diese Diskussion lässt sich im Grunde gut vergleichen mit der Streitfrage nach der "wahren" Miss Marple. Für viele ist das Margaret Rutherford - obwohl die Figur aus Christies Romanen völlig anders angelegt ist und dieser filmisch Joan Hickson am nächsten kommt.
Es ist also grundsätzlich die Frage, ob man an einer "werkgetreuen" Interpretation interessiert ist (wie sie die Serie mit Jeremy Brett eindrücklich und faszinierend bietet) oder ob man sich auch mit einer freieren Auslegung anfreunden kann - eine Entscheidung, die sich zumindest in meinem Fall nicht ausschließt.
Die Rutherford-Filme sind vergnügliche, spannende kleine Krimikomödien, die gut unterhalten. Ebenso sind die Rathbone-Holmes-Streifen in ihren besten Folgen effektive, gruselig-spannende B-Filme.
Dass Holmes' Deduktionen, welche die Originalstories zum Großteil ausmachen, in den Rathbonefilmen etwas kürzer treten, und Bruces Watson ähnlich werkgetreu ist wie Mister Stringer, mag den Holmes-Kenner stören.
Immerhin spielen die Filme "Hund" und "Abenteuer" als erste Holmes-Filme überhaupt in der viktorianischen Ära, und der erste Film ist eine sehr getreue Adaption des Romans. Erst Universal, die die Serie von Fox übernahmen, ließen Holmes gegen die Nazis kämpfen. Die späteren Folgen spielten zwar ebenfalls in der damaligen Gegenwart, wurden jedoch an Schauplätze des Gothic Horror verlegt. Geheimtipps für die besten Folgen u.a.: "Das Haus des Schreckens", "Juwelenraub" und natürlich "Die Kralle".
Ich verfolge mit Interesse die Diskussionen zu Sherlock Holmes und auch den Wallace-Derivaten. Ist Euch bekannt, daß es einige wenige Friedrich Glauser Romanverfilmungen gibt, welche nicht minder verzwickt und gestaltet sind und in den 40er Jahren und später in den 80ern hervorragend verfilmt wurden.
Hauptakteur ist Wachtmeister Studer, der oft in einem Geflecht von Korruption und düsteren Machenschaften seine Fälle löst. Die Neu-Inszenierung ist, ähnlich wie bei den besten "Petersen-Tatorts", atmosphärisch dicht gelungen. Nachdem ich sowohl mit den Wallace, den Durbridge und den Sherlock-Holmes - Filmen in Berührung kam, möchte ich diese absolut nicht mehr missen. Hier wurde in den 80ern hervorragende Arbeit geleistet.
Ich akzeptiere die Meinung der Rathbone-Verehrer, werde mich diesen aber wohl nie anschließen. Filme, die in den 30ern, 40ern oder 50ern spielen müssen amerikanische Privatdetektiv-Filme Marke Chandler oder Hammett sein um mir zu gefallen. Bei Holmes gefällt mir vorallem die Atmosphäre der Viktorianischen Zeit, wenn das fehlt, dann kann ich damit (vorallem unter dem Gesichtspunkt Sherlock Holmes) nichts anfangen. Gehe ich denn recht in der Annahme, dass die Filme dieser ersten Box alle noch in der viktorianischen Zeit spielen? In dem Falle KÖNNTE ich vielleicht einen Kauf wagen... --- http://www.agentennetz.de.vu ---
In Antwort auf:Gehe ich denn recht in der Annahme, dass die Filme dieser ersten Box alle noch in der viktorianischen Zeit spielen? In dem Falle KÖNNTE ich vielleicht einen Kauf wagen...
Da hast du Pech! "Terror" und "Geheimwaffe" = 2.Weltkrieg.
Tja, dann lohnt sich die Investition nicht und stattdessen wandert die Collection mit den abendfüllenden Brett-Holmes-Filmen einen Platz nach oben auf meiner Liste... --- http://www.agentennetz.de.vu ---
Wo hier gerade von Investition gespochen wird: Es gibt ein paar Sachen, die mich im Moment noch abhalten, die erste Box zu kaufen, obwohl ich auf die Filme schon lange warte.
Ich finde die Preise für die Box mit klar über 30 Euro zu hoch, die komplette englische Sammlung findet man sofort für 80 Euro. Gerne zahle ich für alle deutsche DVDs 100 Euro, aber da sollte die Grenze liegen.
Wenn es einen VÖ-Plan für die weiteren Boxen gibt, kann dann nicht ein Laden wieder ein Abo der Filme anbieten?
Wird es nach den Einzelboxen eine Sammelbox mit allen Filmen geben?
Kann jemand hier etwas dazu sagen oder diese Überlegungen an die Hersteller weiterleiten?
Ich glaube kaum, dass Koch Media eine Sammelbox mit allen Filmen herausbringen wird. Mit vier einzelnen Boxen lässt sich doch viel mehr Geld machen - auch auf lange Sicht. Irgendwann werden es sich die meisten Fans doch kaufen... Außerdem kommen in Deutschland solche Klassiker meistens nur einmal auf DVD raus, weil die Zielgruppe nicht ganz so groß ist wie zum Beispiel in den USA.
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Vorallem wirklichen Holmes-Fans kann die Serie doch nur ein Gräuel sein, wenn man sich ansieht, dass eigene Geschichten für die Serie geschrieben wurden und das ganze Geschehen in die 40er verlegt wurde. Kann auch sein, dass ich ausgerechnet die beiden einzigen Folgen erwischt habe, die dermaßen behandelt wurden! 
Meiner Meinung nach ist er der großartigste Holmes-Darsteller, den es gibt - nicht nur, weil er optisch (bitte nicht hauen!) viel mehr Ähnlichkeit mit meiner Vorstellung von Sherlock Holmes hat, als Jeremy Brett. Außerdem muss ich sagen, dass es mir im Grunde genommen gleich ist, ob ein Darsteller äußerlich exakt mit der Rolle im Buch konform geht, solange seine Interpretation mich unterhält (auch Roxburgh und Brett finde ich wunderbar, wohingegen Cushing mich unendlich gelangweilt hat).
Ich bin entsetzt! Rathbone soll völlig farblos sein? Welche Folge bitteschön hast du gesehen? Sollte es sich etwa um eine der zwei oder drei handeln, die ich noch nicht kenne und in der Rathbone wirklich schlecht war. Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Rathbone spielt so facettenreich und faszinierend, dass jede Sekunde, die man ihn sieht, ein Hochgenuss ist. Seine Wandlungsfähigkeit (düster in "Der Hund von Baskerville": "Mord, mein lieber Watson. Einen gemeinen, kaltblütigen Mordfall." bis wunderbar erheiternd in "Die Abenteuer des Sherlock Holmes" mit seinem meisterhaften Varieté-Auftritt mit "I Do Like To Be Beside The Seaside") beeindruckt immer wieder aufs neue. Es mag sein, dass Brett die Extravaganz der Holmes-Rolle besser zum Tragen bringt, doch diesen Auftritt würde ich ihm bei weitem nicht zutrauen. Hast du ihn eigentlich gesehen? Rathbone schafft es ebenfalls, Sherlock Holmes in jeder erdenklichen Situation überzeugend darzustellen.
