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  • Am 18. August 2017 hätte Sabine Sinjen ihren 75. Geburtstag gefeiert, wäre sie nicht bereits 1995 an diesem verd*** Krebs gestorben. Ihre Spuren als Künstlerin hat sie hinterlassen, und so bleibt ein Teil von ihr immer hier...DANKE für ALLES!

    Eine Hommage an Sabine Sinjen (†52) zum 75. Geburtstag
    https://www.youtube.com/watch?v=osGcKBnTvyw&feature=youtu.be

  • AUGUST - Sabine Sinjens Monat

    Mein Interesse, nachträglich so viel wie möglich über das Leben und Wirken dieser Künstlerin in Erfahrung bringen zu wollen, ist ungebrochen. Einige Leute würden dieses Verhalten Idealisierung nennen. Unter Romy Schneider-Fans ist das häufig zu beobachten, sehr verbreitet und ganz extrem. Bei Sabine Sinjen ist es ehrlich gesagt anders:

    Von Anfang an machte ich mir kein Bild von der Person, vom eigenständigen Menschen Sabine Sinjen fest, sondern erst einmal nur von der Künstlerin. Möglicherweise hängt dieses Glück mit dem verhältnismässig niedrigen Bekanntheitsgrad Sinjens zusammen und damit, dass sie vornehmlich auf der Bühne gearbeitet hat. Bei reinen Filmschauspielenden ist eine Idealisierung durch Verehrende viel häufiger zu beobachten, als bei Bühnendarstellenden. Ohne den Film "Mädchen in Uniform" hätte mich vermutlich leider nichts mehr an die große Sabine Sinjen erinnert, hätte mich nichts auf ihre Zeit aufmerksam gemacht. Natürlich ist da noch ihre äusserliche Erscheinung, ihre schön anzusehende Wirkung. Ich lechzte nach weiteren Filmprojekten mit Sabine Sinjen. Was mich an ihr von Beginn an so fasziniert hat, ist ihre Autobiografie. Sinjens Zeilen haben mich vom ersten Satz an in ihren Bann gezogen. Von Romy Schneider gibt es im Grunde genommen nichts Persönliches, deshalb habe ich sie bisher immer idealisiert.

    Bei Sabine Sinjen brauche ich das gar nicht, weil es niemanden gab und gibt, der Zitate womöglich erfunden hat, sondern da war nur ihr Ehemann, der für sie das Wort ergriffen hat, als ihre Kraft nachgelassen haben. Schwarz auf Weiß-Gelb! Es ist also vor allem die Autobiografie von Sabine Sinjen, welche mir entgegenkommt, ohne dass ich mir irgendetwas zurechtschnipseln kann. Nicht alles, was in Sinjens Buch steht, fühlt sich für mich gut an. Denn in einigen negativen Verhaltensmustern erkenne ich mich wieder, doch es ist auch wichtig, sich damit auseinanderzusetzen. Und genau diese Momente geben mir eine gewisse Hoffnung und den Mut, die Dinge anders zu betrachten und gewisse Gewohnheiten zu ändern.
    Nun kommt der entscheidendste Punkt, warum ich Sinjen so verehre, abgesehen von ihrem besonderen Gesicht und ihrer wunderbar natürlichen Wirkungskraft: Es hat mich unbeschreiblich tief berührt, dass Sabine Sinjen trotz allem an Gott festgehalten und sowohl in Schönem als auch in Schlechtem an einen göttlichen Funken/Sinn geglaubt hat. Die meisten Künstler heutzutage bemühen sich darum, sich so neutral wie möglich zu geben. Doch Sabine Sinjen hat ihren Glauben selbstbewusst vertreten und ausgesprochen, für jedermann lesbar. Sie hat für den Leser Situationen geschildert, Möglichkeiten des Seins nach dem Tod geäussert, welche viele von uns, wenn überhaupt, nur im engen Umfeld und nur wenigen Menschen darin anvertrauen (würden).

    Und auch etwas ganz Zentrales und Wichtiges: Beim Lesen hatte ich NIEMALS das Gefühl, einen erhobenen Zeigefinger vor mir zu haben. Zu keinem Zeitpunkt auf keiner Seite habe ich mich zu irgendeiner Glaubensrichtung gezwungen gefühlt. Die Autobiografie erzählt vom Anfang bis zum Ende die Geschichte DIESER Frau. Sabine Sinjen beschreibt all ihre Erlebnisse und Gedanken in einer Individualität, welche einen an einigen Stellen zum Umdenken anregt. Wenn man ähnlich denkt und fühlt, kann das Buch ein wertvoller Kraftspender sein. Wer ihren Glauben nicht teilt oder sich am Ende gewisse Situationen immer noch nicht vorstellen kann, wird Sabine Sinjen einfach tief bewegt bewundern für ihren Mut, ohne Hoffnung immer weiter ausgehalten zu haben, um ihre Leidenschaften auszukosten und an wertvoller Lebenszeit zu gewinnen mit ihren Lieben.

    Sabine Sinjen liebte das Leben und sprach über den Tod. Ich bin ihr dankbar für ihre Lebensschrift. Ohne sie wäre diese Nähe und die daraus resultierende Kraftschöpfung für mein eigenes junges Leben nie möglich gewesen.

    Diese Vielschichtigkeit und, insbesondere in den letzten Kapiteln, diese ungeheure Tiefe! Die unterschiedlichsten Gefühle haben darin Platz gefunden!

  • Ein Gesicht das bleibt - Schauspielerin Sabine Sinjen (1942 - 1995)
    https://www.youtube.com/watch?v=rISTeiRnLhM&feature=youtu.be

  • Wow! Toll, dass ich nicht die Letzte war, die hier reingeschrieben hat...

    Danke sehr für den TV-Tipp! Gut, es rechtzeitig zu wissen!

    Das Interessante ist, dass ich dank meiner (für mein Alter) langjährigen Romy-Schneider-Leidenschaft Sabine Sinjen "entdeckt" habe! Eben in "Mädchen in Uniform". Diesen Film hatte ich einst nur wegen Romy Schneider angeschaut, und wurde erst viel später auf Sinjen aufmerksam. Ich bin ein Schneider-Fan, seit ich denken kann; Mimik, Gestik und Stimme - dieses zarte Gesicht mit ständig wechselndem Ausdruck - hatten es mir sehr früh angetan!

    Sabine Sinjen ist mir dann ebenfalls durch ähnliche Merkmale aufgefallen: Ihre Mimik und Gestik setzt sie da schon sehr passend ein; selbst in ihren wortlosen, scheinbar passiven Augenblicken, in denen der Zuschauer sie wohl eher weniger beachtet, da sie keine Hauptrolle spielt und nur zwischendurch glänzen darf. Ich liebe die Szene ihres "Auftrittes", in der sie als aufgeweckte Internatsschülerin Ilse von Westhagen die strenge und strikt für Gehorsam plädierende Stifterin herrlich erfrischend mit viel Humor und begabter Dramatik nachahmt, um ihre Mitschülerinnen zu unterhalten und vielleicht auch zu beeindrucken! In diesem Film "Mädchen in Uniform" kommt Sinjens wunderschönes Gesicht allerdings (noch) nicht so stark zur Geltung, wie in ihren zukünftigen Projekten. Neben Romy Schneider wirkt sie sogar eher grob, obwohl sie eigentlich eine sehr zierliche Gestalt und ein zartes Gesicht hatte mit mindestens genauso vielen intensiven Gesichtsausdrücken, wie Schneider. Wenn man Sabine Sinjen in diesem Film so ansieht und ihr zuhört, denkt man, sie sei nicht nur in der Rolle, sondern auch im echten Leben näher bei sich selbst.

    Doch es hat schon was: Je mehr ich von Sabine Sinjen sehe, desto mehr bildet sich in mir eine Vorstellung davon, was mit der "deutschen Romy Schneider" gemeint sein soll, wobei Sinjen natürlich eine ganz eigene, unvergleichliche Persönlichkeit hatte und zeigte. Sie war sicherlich ein komplett anderer Typ Frau, als Romy Schneider, und eigentlich nicht mit ihr zu vergleichen, wenn man Sabine Sinjens Buch gelesen hat. Und sehr unterschiedlich im Spiel, trotz ähnlicher Film-Rollen und Masken. Was die beiden Schauspielerinnen am offensichtlichsten miteinander verbindet, ist deren beider intensiver Tatendrang und umjubeltes Gelingen, sich aus den Fängen einer gewissen Filmindustrie befreit, ihre inneren Wünsche eigensinnig durchgesetzt und sich etabliert zu haben.

  • Einen wunderschönen Samstagnachmittag!

    Gestern am Morgen ist das Buch "Sabine Sinjen - Schauspielerin - Aufzeichnungen aus meinem Leben" endlich heil angekommen! Ich freue mich schrecklich! Gleich nach der Ankunft habe ich angefangen darin zu lesen - und war überwältig davon, dass sich meine Hoffnungen von einer angenehmen und immer sehr natürlichen und ehrlichen Intimität erfüllt haben! Genau so hatte ich mir den Schreibstil von Sinjens Buch vorgestellt.

    Im Grunde genommen ist es absurd, dass ich mich so über diese Lektüre freue, denn der Hintergrund ist erschreckend. Man ist hin- und hergerissen zwischen verehrender Bewunderung, freundschaftlicher Vertrautheit und mitleidender Ohnmacht; Sabine Sinjen als kleines Mädchen in nicht leichten Verhältnissen, als Teenager voller überschwänglicher Vorfreude auf die bevorstehende Filmarbeit, als rebellierende hübsche junge Frau mit eigenen Schauspielzielen, als glückliche frischgebackene Mutter und liebende Ehefrau, als hart gehen ihre Krankheit gestemmte, von Hoffnung & Leben erfüllte Kämpferin, als eindrucksvolle leidenschaftliche Künstlerin, als verzweifelte und angsterfüllte Realistin, als schonungslos ehrlicher, feinfühliger, liebevoller und nahbarer Mensch...
    Und dennoch - oder gerade wegen Sinjens ergreifender Offenheit über Gedanken, Liebe, Leben, Leiden und Tod - beeindruckt mich dieses Buch so sehr! Wie ich gelesen habe, hat Sabine Sinjen bei den Dreharbeiten des von mir so geliebten Filmes "Mädchen in Uniform (1958)" keine so guten Erfahrungen gemacht und sie in ihrem Wunsch, zukünftig lieber auf der Bühne zu spielen, noch bestärkt. Wenn sie wüsste, dass ich sie trotz allem nur aufgrund dieser einen Rolle in diesem Film überhaupt erst für mich entdeckt habe...Damals wusste ich noch nicht, was für ein Schicksal diese Schauspielerin umgab.

    Nun, da ich dank ihrer Autobiographie weiss, das Sabine Sinjen an ihrem Glauben festhielt, an Gott glaubte und im Buch auch mehrmals von Seelen spricht, wünsche ich ihr, dass sie nun in Wärme & Liebe geborgen ist bei Gott...

  • Diesen Thread muss mir der Himmel geschickt haben! Ich kann gar nicht genug danken für diese hochinteressanten, reflektierten und unglaublich berührenden Zeilen zum Leben und Sterben einer Frau, die ich seit dem Tag ihrer Entdeckung im April 2017 wohl nie mehr vergessen werde!

    Vor ein paar Tagen habe ich das Buch "Sabine Sinjen - Aufzeichnungen aus meinem Leben" antiquarisch ergattert und hoffe nun, mit der Lieferung funktioniert alles reibungslos. Ich kann es nämlich kaum abwarten, diesen Schatz in meinen Händen zu halten! Im April dieses Jahres habe ich den Film "Mädchen in Uniform" von 1958 immer wieder angeschaut. Ich kannte den Film schon lange, hatte mich früher jedoch nie auf alle Schauspielerinnen konzentriert. Mit der Zeit fiel mir mehr und mehr eine der Haupt-Nebendarstellerinnen in der Rolle der kessen, fröhlichen und sensiblen Internatsschülerin Ilse von Westhagen auf. Ich war ganz vernarrt in ihren Blick, ihr Lächeln, in ihre Art, Mimik, Gestik und Stimme. Vernarrt in ihr unscheinbares, zartes, aber auch willensstarkes, zur Konfrontation bereites Gesicht. Ein Gesicht, das einem in Erinnerung bleibt.

    Vor wenigen Wochen habe ich angefangen, im Internet nach Informationen über die besagte Schauspielerin zu suchen - und habe dabei ihren Namen, Sabine Sinjen, herausgefunden. Bis dato war sie mir kein Begriff gewesen, muss ich gestehen. Aber da ich zum Zeitpunkt ihres allzu frühen Todes noch ein Baby war (knapp fünf Monate alt), erkläre ich mich für entschuldigt, sie nicht gekannt zu haben. Es ist wirklich bemerkenswert, was für eine tolle Schauspielerin und wunderschöne Frau aus dem Mädchen von damals wurde, und wie selbstreflektiert sie als Mensch war, anscheinend schon vor diesen Schicksalsschlägen! Es kommt mir so vor, als hätte diese, ihre verdammte Krankheit nicht gewusst, auf wen sie sich da einlässt. Oder eben doch, da Sabine Sinjens Kampfgeist ebenbürtig war. Gerade dann, als ihr vielversprechendes junges Leben eine dramatische Wende nahm, hat Sabine Sinjen sowohl künstlerisch als auch menschlich Außergewöhnliches geleistet und ihre wahre Persönlichkeit zum glänzenden Vorschein gebracht. Noch bin ich ein "blutfrischer" Fan. Doch ihr Gesicht - und natürlich ihre Art zu sprechen, diese Lebendigkeit - wirkt auf mich so vertraut, sie macht Sabine Sinjen unheimlich interessant, unvergesslich! Man hat Lust, mehr von ihr zu sehen, zu hören, zu lesen. Es wäre mir eine Ehre gewesen, ihr all dies persönlich gesagt zu haben...

    Bei allem Optimismus und aller Lebensfreude, hat Sabine Sinjen eine verletzliche, fast unerträglich realistische und weise Seite von sich gezeigt. DAS nenne ich wahre Stärke! Am meisten bewundere ich ihre schonungslose Ehrlichkeit sich selber und den Menschen gegenüber sowie ihre Lust zum Leben, zum Weitermachen, ohne dabei das Schreckliche zu verharmlosen und zu beschönigen! Sie wusste Bescheid...und sie gab nie auf! Es bleibt unsagbar schade, dass ein so vielseitiges Talent, diese großartige Schauspielerin und bemerkenswert starke Frau früh und vor allem unter derartigen Umständen sterben musste, auch wenn ihr irisches Ende sehr friedlich gewesen zu sein scheint. Doch der Weg zu diesem finalen Frieden muss steinig und schwer gewesen sein. Die Unterstützung ihrer Familie war/ist lobenswert und beispielhaft.

    Ich habe eine große Achtung und Ehrfurcht vor so viel menschlicher Größe und wünsche Sabine Sinjen und inzwischen auch ihrem Mann Günther Huber, der sie bis zu ihrem letzten Atemzug begleitet hat, den ewigen Frieden. Sabine Sinjen bleibt unvergessen.


    In Erinnerung an die Schauspielerin Sabine Sinjen (1942 - 1995): https://www.youtube.com/watch?v=yyx2Z8AOXi8

Inhalte des Mitglieds Julia denkt an Dich
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