So kernige, kantige Typen wie Sieghardt Rupp hat der deutsche Schauspielerpool schon lange nicht mehr zu bieten. Er war ja so ein bißchen der deutsche Sean Connery mit seiner kraftvollen maskulinen Präsenz und dem unbeirrbar selbstsicheren Auftreten. Als Kressin hat er die Damen mit einer nonchalanten Herablassung behandelt, die man einem anderen übelgenommen hätte, ihm aber nicht. Er war ein echter "Typ" und hat nicht bloß wie unser Nuscheltilschweiger auf billige Weise den harten Hund markiert. Wenn man sich Sieghardts Filmographie ansieht, hat man immmer ein bißchen den Eindruck, dass er unter Wert verkauft wurde und sein Star-Potential nicht wirklich entfalten konnte. Was bleibt, sind tolle Erinnerungen an den raubautzigen Kressin oder an den fiesen, unrasierten Spaghetti-Schurken Esteban ("Für eine Handvoll Dollar").
Und es stellt sich die Frage, weshalb es heute keine Typen mehr gibt wie Rupp, George, Harmstorf, Adorf, Löwitsch. Die heutigen Kino-und TV-Darsteller wirken eigentlich alle wie ein nasses Handtuch.