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  • 0 Uhr 15 Zimmer 9 (1949)Datum28.04.2009 00:33
    Foren-Beitrag von tobo im Thema 0 Uhr 15 Zimmer 9 (1949)

    Liebe Filmfans,

    hier Einiges zur Bearbeitung des Films. Das Ausgangsmaterial war eine schlechte Umkopierung von einem 35-mm-Nitro-Negativ auf Safety-Film bei IFU-Remagen 1984 (das Nitro-Original-Negativ wurde dann vernichtet!). Das Nitro-Negativ hatte schon zu Produktionszeiten keine gute Qualität, man hatte Qualitätsprobleme mit dem Guss der Filmschicht, die dicker oder dünner ausfiel (deshalb auch die Helligkeitsschwankungen). In jenen Jahren war man überhaupt froh, dass man an 35-mm-Negative herankam. Rabenalt war der erste, der auch wieder in Tempelhof drehen konnte nach der Freigabe der Besatzer. Putzwerkzeuge wie heute für 35-mm-Filme gab es zu jener Zeit nicht und so hatte man auch sehr viel Negativschmutz in den Kopien. Defekte Kameras (Randunschärfen und Bildstand) taten ihr Übriges und die Umkopierung auf Safetymaterial diente ausschließlich zu archivarischen Zwecken.

    Der mit Lichttontechnik aufgenommene Ton wurde für die Veröffentlichung nachbearbeitet. Zu dieser Zeit stand keine Magnettontechnik zur Verfügung. Die Qualität war dementsprechend mager; dies änderte sich erst mit Perfospielern und Tonbandgeräten Anfang der 50er. Der Ton, der auf der Kopie war, war wirklich kaum verständlich und musste erst bearbeitet werden, sodass er überhaupt so verständlich wurde, wie er jetzt ist.

    Trotz dieser Widrigkeiten haben wir diesen Film neu abgetastet - mit dem besten Material, das im Bundesarchiv noch verfügbar war. Wir haben auch keine Kosten gescheut, den Film zu retuschieren. Die Trailer haben wir verständlicherweise so belassen, wie sie im Kino zur damaligen Zeit gezeigt wurden (was damals keinen gestört hat). Heute hat man für filmtechnische Mängel kein Verständnis mehr. Die Filme aus der Zeit zwischen 1945 und 1952 sind aus technischer Sicht nicht so gut wie aus dem 1000-jährigen Reich, weil man froh war, überhaupt etwas machen zu können. Dafür hat man Filme zu Themen gedreht, die man heute vergeblich sucht. Magic Picture versucht, auch diese Filme dem heutigen Publikum wieder zugänglich zu machen.

    Wer eine Multi-Millionen-Dollar-Restaurierung erwartet hat, vergisst leicht, dass von diesen Filmen gerade (wenn überhaupt) 1000 Stück verkauft werden und man froh sein kann, wenn die Unkosten für die Produktion wieder reinkommen. Normalerweise müsste man mindestens 20 Euro je DVD verlangen, aber dann wird das als Abzocke für so einen ollen Film betitelt. Die DVDs von Magic Picture richten sich an den Filmfan, der so wie wir echtes Interesse an Filmen aus vergangenen Tagen hat. Allein die Suche nach Plakaten, Trailern und Bildern dauert meist ein Jahr, bis wir alles zusammen haben. Ich hoffe, das hat euch einen kleinen Einblick gegeben, warum manches so ist, wie es ist, und dass ihr Verständnis habt, dass es Dinge gibt, die man nur bedingt ändern kann.

    Auf bald!
    Magic-Picture

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