Die durch „Sherlock“ wieder aufgeflammte Sherlock-Holmes-Euphorie in Großbritannien hat sich unterdessen sogar abseits der Hollywood-Blockbuster ihren Weg zurück auf die Kinoleinwände gebahnt. Am 19. Juni 2015 startete in britischen Kinos der Film
Mr Holmes
mit Ian McKellen in der Rolle des bekannten Detektivs. Im Gegensatz zur Modernisierung der „Sherlock“-Serie griff man bei „Mr Holmes“ (namenstechnisch ja die perfekte Ergänzung ) die Thematik gänzlich anders auf: Der Film spielt im Jahr 1947 und zeigt einen gealterten Sherlock Holmes, der aus dem Altersexil heraus versucht, seine Ermittlungen in einem länger zurückliegenden Fall und nebenher auch gleich ein paar Missverständnisse über seine eigene Person zu korrigieren. Auch wenn Ian McKellen mit seinen 76 Jahren sicher kein Jüngling mehr ist und von der Maske diesbezüglich noch einmal besonders nachgeholfen wurde, wirkt die Entscheidung, Holmes in die Nachkriegszeit zu verlegen, etwas übereifrig, müsste der Detektiv anno 1947 doch schon 93 Jahre gewesen sein. Das soll aber nicht der entscheidende Punkt sein; die Atmosphäre scheint gut eingefangen worden zu sein und angeblich gibt es zahlreiche Bezüge zu den Originalgeschichten.
Das Projekt „Mr Holmes“ verantworteten u.a. AI Film, BBC Films und See-Saw Films. Seine Uraufführung hatte der Film anscheinend auf der diesjährigen Berlinale, was leider an mir vorbeigegangen war. Auf der Website der Veranstaltung lässt sich ein Katalog-Auszug in PDF-Format herunterladen. Der allgemeine Kinostart in Deutschland ist just für den 24. Dezember 2015 vorgesehen.
Hier der Trailer, der einen recht vielversprechenden Eindruck vermittelt: