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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 919 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

13.06.2013 21:12
"Schachnovelle" (Curd Jürgens, Hansjörg Felmy, BRD 1960) Zitat · Antworten

Nicht unbedingt in das Gebiet des klassischen Krimis fällt die „Schachnovelle“, die vielmehr eine Melange aus Kriegsdrama und Thriller darstellt, aber wie bei so vielen Nazistoffen genug kriminelle Energie aufweist, um hier sicher den einen oder die andere zu interessieren.



Schachnovelle
Kriminaldrama, BRD 1960. Regie: Gerd Oswald. Drehbuch: Herbert Reinecker, Gerd Oswald, Harold Medford (Buchvorlage: Stephan Zweig). Mit: Curd Jürgens (Werner von Basil), Claire Bloom (Irene Andreny), Hansjörg Felmy (Hans Berger), Mario Adorf (Mirko Centowic), Hans Söhnker (Bischof Ambroß), Albert Bessler (Wissenschaftler), Rudolf Forster (Hotel-Geschäftsführer), Alan Gifford (MacIver), Jan Hendriks (1. Offizier), Albert Lieven (Hartmann) u.a. Uraufführung: 2. September 1960, Wien.

Zitat von Schachnovelle
„Ein Flüchtlingsschiff“, echauffiert sich Schachmeister Mirko Centowic, als er auf dem Dampfer eincheckt, der ihn zu seinem nächsten Turnier bringen soll. Er ahnt nicht, dass er schon bald eine anregende Partie gegen den österreichischen Flüchtling Werner von Basil spielen wird, der ein meisterhafter Stratege ist, obwohl er bisher noch nie eine Schachfigur angefasst hatte. Woher stammen seine außerordentlichen Fähigkeiten?


Stefan Zweigs 1942 in Buenos Aires erstveröffentlichte „Schachnovelle“ bildet die Grundlage für eine filmische Kriegsaufbereitung der etwas anderen Art. Nicht um in den Tod marschierende Uniformen oder bittere Gefühle gegen harten Kruppstahl geht es in diesem Antinazidrama, sondern um die raffinierte Kunst des Schachspielens, die wohl als die geistig forderndste Sportart angesehen werden kann. Gerade jener Schulung der Beweglichkeit von Fantasie und Kombinationsgabe verdankt das Schachspiel dieses literarische und filmische Denkmal: Als Widerstandsmittel gegen geistige Aushungerung bildet das Spiel um König und Dame, um Schwarz und Weiß, um acht mal acht Felder einen letzten Rettungsanker für einen politischen Gefangenen.
Gerd Oswald – ein Regisseur, der später auch den J.M.-Simmel-Film „Bis zur bitteren Neige“ inszenieren sollte – wirft mit seiner internationalen Erfahrung ein wichtiges Pfand in die Waagschale der groß angelegten Produktion. Der Sohn des Regisseurs Richard Oswald hatte das, was Werner von Basil in der „Schachnovelle“ widerfährt, zwar nicht selbst miterleben müssen, war als Jude mit seiner Familie aber vor den Nationalsozialisten über verschiedene Stationen in Europa in die USA geflohen, wo er sich im Folgenden einen Namen als Regisseur von TV-Serien, z.B. einzelner Episoden aus der Reihe „Perry Mason“, machte. Oswald inszeniert die „Schachnovelle“ in einem nüchternen Stil, was sicher als eine Hommage an den Ich-Erzähler des Originals betrachtet werden kann, bei dem es sich um einen österreichischen Reporter handelt, der in Dr. B., wie Werner von Basil bei Zweig gekürzt genannt wird, einen Landsmann erkennt.

Zitat von Stefan Zweig: Schachnovelle. Frankfurt/M.: Fischer, 2008, 59. Auflage. S. 46f
Ich benötigte nicht lange, um auf dem Promenadendeck den so eilig Entflüchteten aufzufinden. Er lag auf seinem Deckchair und las. Ehe ich auf ihn zutrat, nahm ich die Gelegenheit wahr, ihn zu betrachten. Der scharfgeschnittene Kopf ruhte in der Haltung leichter Ermüdung auf dem Kissen; abermals fiel mir die merkwürdige Blässe des verhältnismäßig jungen Gesichts besonders auf, dem die Haare blendend weiß die Schläfen rahmten; ich hatte, ich weiß nicht warum, den Eindruck, dieser Mann müsse plötzlich gealtert sein. Kaum ich auf ihn zutrat, erhob er sich höflich und stellte sich mit einem Namen vor, der mir sofort vertraut war als der einer hochangesehenen altösterreichischen Familie. Ich erinnerte mich, dass ein Träger dieses Namens zu dem engsten Freundeskreise Schuberts gehört hatte und auch einer der Leibärzte des alten Kaisers dieser Familie entstammte.


Mit Curd Jürgens wurde die Rolle treffend besetzt, vermittelt dessen beeindruckende Gestalt doch automatisch die mit Dr. B. verbundene kühle Würde und namhafte Herkunft. Zwar wurde Jürgens in München geboren, nahm jedoch 1946 die österreichische Staatsbürgerschaft an und lebte bereits zuvor in Wien. Selbst bei der Beschreibung der Frisur Dr. B.s muss man konstatieren, wie sehr die beiden Personen sich doch ähneln. Es kommt erleichternd hinzu, dass über Jürgens’ schauspielerische Güte kein einziges Wort mehr verloren zu werden braucht und er auch die schwierige Rolle eines langsam in den Wahnsinn getriebenen Intellektuellen sozusagen „im Handumdrehen“ meistert.
Umso schwerer wiegt folgende Kritik an seiner Darstellung und der Filmkonzeption als solcher, die der Autor des Booklets der Curd-Jürgens-Edition als einen literaturhistorischen Konsens darstellt und die, sollte sie tatsächlich zutreffen, nur dessen Snobismus unterstreicht.

Zitat von Curd-Jürgens-Edition, Booklet zur Kinowelt-DVD-Veröffentlichung
Trotz vieler gewogener Kritiken wurde die Adaption der Zweig-Novelle nicht selten als dem Thema nicht angemessen und zu ‚konventionell-effekthascherisch’ kritisiert. Denn die beschriebenen Vorgänge im Kopf der Hauptfigur, die große literarische Leistung Zweigs, werden kaum mit filmischen Mitteln übersetzt und somit größtenteils ausgeblendet. Regisseur Oswald konzentriert sich darauf, dass Curd Jürgens einmal den Wahnsinnigen geben darf und auf einem Schattengitter an der Decke Schach spielt. Die erheblichen psychischen Probleme der Hauptfigur können in der filmischen Erzählzeit jedoch nur angedeutet werden. Ähnliches gilt auch für die Folter an sich, die zwar thematisiert und problematisiert wird, aber doch einen verharmlosten Eindruck macht.


Vorwürfe, die der Adaption der „Schachnovelle“ Verharmlosung und fehlende Eindringlichkeit zur Last legen, können aus einer auch das Medium Film ernstnehmenden Sichtweise heraus keineswegs aufrecht erhalten werden. Tatsächlich ist das Gegenteil des Geschriebenen der Fall: Durch die Konzentration der filmischen Umsetzung auf die Geschichte Werner von Basils, durch die ein nicht unwesentlicher, sich mit Centowic befassender Teil des Buches gekürzt wird, gelingt es Oswald und seinen Darstellern, der Geschichte von Basils mit besonderer Akkuratesse und Dramatik Leben einzuhauchen. Die Szenen im einsamen Zimmer sowie beim Verhör durch Hans Berger knistern geradezu vor Spannung, sodass man alles andere als ein fehlendes Mitgefühl und einen Abbruch der dargestellten Unmenschlichkeit feststellen kann. Dazu trägt neben Jürgens auch ein eiskalter Auftritt Hansjörg Felmys bei, der – auf unberührbar nordisch geschminkt – seinem Gegner Paroli zu bieten versucht, aber nicht bemerkt, wie am Ende beide Antagonisten ihren Ruf und ihre Gesundheit verlieren.

Der Tagesspiegel bezeichnete die „Schachnovelle“ als einen verborgenen Schatz und ein psychologisches Rätsel. Beides ist es wert, geborgen und genossen zu werden, zumal sich die filmische Umsetzung durch eine ansprechende Originaltreue, hervorragende darstellerische Leistungen sowie eine gestochene Schwarzweißfotografie auszeichnet. 5 von 5 Punkten.



Die DVD von StudioCanal (Kinowelt) begrüßt den geneigten Filmfreund mit einer äußerst ansprechenden Schachmusteraufmachung auf dem Keepcase und im Menü. Springt man sogleich zum Film weiter, wird man auf einen kinoweltüblichen Transfer stoßen, der sauber und qualitativ in Ordnung ist, aber verrät, dass keine hochwertige Restauration stattgefunden hat. Dadurch, dass das Filmmaterial sich in einem guten Zustand befindet, macht das nicht viel aus – hier kann man durchaus bedenkenlos zugreifen. Die DVD enthält Kapitelanwahl und optionale deutsche Untertitel, ist im Bonusbereich aber etwas schwach auf der Brust und nur mit dem Nötigsten ausgestattet. Das bedeutet, dass man (immerhin) einen Original-Kinotrailer findet sowie zwei Bildergalerien und Biografien wichtiger Beteiligter.
Gemeinsam mit „Des Teufels General“, „Der Schinderhannes“ und „Teufel in Seide“ kann man „Schachnovelle“ auch in der 4-DVD-Box „Curd Jürgens Edition“ beziehen, in der zusätzlich ein Booklet Auskunft über Jürgens und diesen Film gibt.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

13.06.2013 21:52
#2 RE: "Schachnovelle" (Curd Jürgens, Hansjörg Felmy, BRD 1960) Zitat · Antworten



BEWERTET: "Schachnovelle" (Deutschland 1960)
Mit: Curd Jürgens, Claire Bloom, Hansjörg Felmy, Albert Lieven, Mario Adorf, Hans Söhnker, Jan Hendriks, Rudolf Forster, Albert Bessler, Dietmar Schönherr, Wolfgang Wahl, Karel Stepanek, Alan Gifford, Dorothea Wieck, Harald Maresch u.a. - Drehbuch: Harold Medford, Gerd Oswald nach dem gleichnamigen Werk von Stefan Zweig aus dem Jahr 1941 - Regie: Gerd Oswald

Dr. Werner von Basil stammt aus einer angesehenen altösterreichischen Familie. Er übernahm seines Vaters Rechtsanwaltskanzlei und leitete sie nach dessen Tod allein. Er widmete sich fast ausschließlich der Verwaltung der Gelder einiger Mitglieder der kaiserlichen Familie und der Rechts- und Vermögensberatung der großen Klöster. Durch seine Diskretion und Unauffälligkeit gelang es ihm, wichtige Kunstschätze vor der Machtübernahme der Nazis in Österreich außer Landes zu schaffen. Nachdem Hans Berger von der Gestapo in Wien eintrifft, um die Kulturgüter des annektierten Landes für das Großdeutsche Reich zu sichern, gerät Werner von Basil in Gefahr. Bischof Ambrosses Warnungen kommen zu spät: Der Rechtsanwalt wird verhaftet und in eine Einzelzelle gesteckt. Durch eine stumpfe Isolationshaft ohne geistige Nahrung soll sein Verstand mürbe gemacht werden. Doch der Zufall kommt von Basil zur Hilfe: ein Schachbuch wird zum einzigen und alles beherrschenden Zeitvertreib....



Curd Jürgens, "der österreichische Schauspieler mit dem leichten Akzent von der Spree" [1] schlüpft in die Rolle des Herren von etwa fünfundvierzig Jahren, dessen schmales, scharfes Gesicht mir schon vordem auf der Deckpromenade durch seine merkwürdige, fast kreidige Blässe aufgefallen war. Im Gegensatz zu der Vorlage sind jedoch nicht er und sein Gegenspieler, der ungarische Schachweltmeister Mirko Czentovic, die Hauptpersonen des Dramas, sondern der Nazi Hans Berger, die Primaballerina Irene Andreny und Werner von Basil selbst. So stellt die filmische Umsetzung weniger den Kampf eines Mannes gegen seine geistige Aushungerung dar, sondern ein klassisches (Liebes-)Dreieck vor zeitgeschichtlichem Hintergrund. Die Kritik äußert sich teils enttäuschend:

Zitat von Das Lexikon des Internationalen Films
Vom Thema her packend und zunächst von starkem Eindruck, bei näherem Zusehen jedoch nur in Einzelleistungen überzeugend. Im Ergebnis nicht mehr als ein effektvolles Gesellschaftsspiel.


Von besonderer Intensität sind vor allem die einleitenden Szenen, die unter dem Zeitdruck stehen, den zusätzlichen Passagier an Bord des Überseedampfers zu bringen. Ebenso beeindruckend sind die düstere Ankündigung der schleichenden Nazifizierung Österreichs und die damit verbundenen Reaktionen der Wiener. Von der Notwendigkeit, sich zu beugen, um nicht zu brechen, ist die Rede und von der heldenhaften Treue zu sich selbst und seinem Vaterland. Der geschmeidige Hansjörg Felmy wird als intellektuelle Ausgabe des stumpfen Nationalsozialisten präsentiert; eines Mannes, der Ideale vertritt und den die rustikalen Brachialmethoden seiner Kollegen abstoßen. In gewisser Weise erzählt "Schachnovelle" auch die Tragik dieses Mannes, der zuerst seine Geliebte und dann sein Amt verliert. Dadurch wird die Aufmerksamkeit des Publikums umverteilt. Konzentriert sich der Leser von Stefan Zweigs bekanntestem Werk vollständig auf "das Leben unter der Glasglocke im schwarzen Ozean des Schweigens", so verfolgt der Zuseher auch die Entscheidung, die Claire Bloom für oder gegen ihr Gewissen und einen der beiden Männer treffen muss. Albert Lieven, von preußischer Strenge und unbeirrbarer Klarsicht, lässt sich nicht täuschen und unterstreicht einmal mehr seine Eignung für kühle Befehlshaberrollen. Die Mannschaft an Bord des Schiffes kann sich ebenso sehen lassen wie Hans Söhnker und Rudolf Forster in Wien: Jan Hendriks beweist als Erster Offizier Standhaftigkeit im Umgang mit dem launischen Bauernschlauen Mario Adorf; Albert Bessler und Dietmar Schönherr glätten die Wogen im hitzigen Schachwettkampf.

Zitat von Stefan Zweig: Schachnovelle, Fischer Taschenbuch Verlag
... denn ich zweifle jetzt immer mehr daran, ob jene Hunderte und vielleicht Tausende Partien, die ich gespielt habe, tatsächlich regelrechte Schachpartien waren und nicht bloß eine Art Traumschach, ein Fieberschach, ein Fieberspiel, in dem wie immer im Traum Zwischenstufen übersprungen wurden.


Curd Jürgens überzeugt durch sein leises, kraftvolles und dynamisches Spiel und gewinnt Sympathie und Mitgefühl des Publikums - ein weiterer Triumph für den kosmopolitschen Darsteller, "der auf halbem Wege zwischen Hamburg und der Côte d'Azur, in München, auf die Welt kam - als Sohn einer charmanten Südfranzösin und eines Hamburger Exportkaufmanns, die auf einem Ball im zaristischen Petersburg miteinander tanzten" [1].

[1] Friederike Mat: Unsere Filmlieblinge - Ein Bilderbuch, Verlag Bernhard Reiff, 2. Auflage 1956, Seite 142-143

Peter Offline




Beiträge: 2.886

13.06.2013 21:55
#3 RE: "Schachnovelle" (Curd Jürgens, Hansjörg Felmy, BRD 1960) Zitat · Antworten

Ein Höhepunkt der deutschen Exilliteratur, kongenial und mit glimmender Leidenschaft unter spröder Oberfläche verfilmt - suggestiv und damit zwingend sehenswert. Genau wie sein Protagonist verzweifelt gegen Diktatur gestemmt, spendet der Autor Stefan Zweig Willenskraft zum geistigen Abwehrkampf, doch im Gegensatz zu seiner letzten Widerstandsfigur Werner von Basil, der dem Wahn entrinnen kann, verlor die Welt Stefan Zweig durch tragischen Selbstmord - kurz nach Erscheinen der "Schachnovelle".

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

13.06.2013 22:11
#4 RE: "Schachnovelle" (Curd Jürgens, Hansjörg Felmy, BRD 1960) Zitat · Antworten

@Percy Lister: Die zitierte Kritik finde ich für LdiF-Verhältnisse recht positiv. Man muss ja schon froh sein, wenn dieses Nachschlagewerk überhaupt einmal einen halben lobenden Nebensatz über einen deutschen Film der Fünfziger oder Sechziger verliert. Ich war bei den Vorbereitungen zum Bericht auch über die Kritik gestolpert, verstehe ihren Ansatz aber erst nach deiner Besprechung. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, die Rolle von Claire Bloom als so wichtig und zentral zu empfinden. Für mich steht sie eindeutig hinter der eigentlichen dramatischen Handlung zwischen von Basil und Berger zurück.
Dazu hat vielleicht auch beigetragen, dass Claire Bloom ein für mich völlig unbekanntes Gesicht war. Ein wenig erinnerte sie mich an Doris Kirchner oder eine junge Adelheid Seeck.

Peter Offline




Beiträge: 2.886

13.06.2013 22:57
#5 RE: "Schachnovelle" (Curd Jürgens, Hansjörg Felmy, BRD 1960) Zitat · Antworten

Die inneren und äußeren Kämpfe im Kern dieser schmalen Novelle hätten den Mindestanforderungen eines halbwegs kommerziellen Films nicht entsprochen. Sie bleiben aber Mittelpunkt und werden von der durchaus reizvollen Beziehungsdramatik nicht entscheidend gestört. Die Rolle der Claire Bloom, die in jenen Jahren recht angesagt war, um Publikum auf dem angelsächsischen Markt zu gewinnen und genügend Qualität besaß, schwerwiegende Dramen nicht zu zerstören, ist in der Tat nicht von zentraler Bedeutung. Der sorgfältige Umgang mit der thematischen Erweiterung tut der Werktreue keinen Abbruch und lässt die Aussagekräfte von Stefan Zweigs Vorlage bestehen.

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