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Dieses Thema hat 13 Antworten
und wurde 468 mal aufgerufen
 Edgar-Wallace-Forum
ProfChallenger Offline




Beiträge: 62

13.03.2009 15:37
Vertragsspieler bei Rialto? Zitat · Antworten

Hallo zusammen,

ich bilde mir ein, dass ich in einem von Joachim Kramps Buechern gelesen hatte, dass einer der Gruende fuer das bekannte Stammpersonal bei Rialto nicht so sehr ein kreativer als eher ein finanzieller war. Das naemlich (mit Ausnahme von ein paar der grossen Hauptdarsteller) die meisten Darsteller schlicht bei Rialto unter Vertrag standen und die Produktionsgesellschaft schlicht nichts extra fuer die ausgeben mussten. Seit einer halben Stunde nun versuche ich das Zitat dazu in den Buechern zu finden (ich habe das Lexikon und die erste Ausgabe von Hallo..), aber kann das nicht mehr entdecken. Habe ich mir das nun etwa eingebildet oder stimmte das wirklich? Das laesst mir momentan wirklich keine Ruhe. ;-)

Vielen Dank fuer die Hilfe.

Holger
http://krimifilm.blogspot.com/

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

13.03.2009 16:30
#2 RE: Vertragsspieler bei Rialto? Zitat · Antworten

Oder verwechselst du da etwas? Im Buch von Tses spricht Brigitte Grothum bei den Interviews über ihren Anfängervertrag bei Brauner und den höheren Filmgagen, die dieser bekam wenn er sie der Rialto auslieh. Das ist so spontan die einzige Stelle die mir dazu ind en Sinn kommt. Allerdings habe ich auch schon länger nicht mehr in Joachims Buch geschaut. Am Besten du wartest auf Joachims Antwort.

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

13.03.2009 16:32
#3 RE: Vertragsspieler bei Rialto? Zitat · Antworten

In der Regel hat die Constantin als Auftraggeber flexible Verträge über eine gewisse Anzahl von Produktionen mit einigen wenigen Akteuren vereibart, um Filmstars oder Regisseure längerfristig zu binden. Dies war aber eher für die Hauptdarsteller als für die Nebendarsteller üblich.

Man kann aber nicht sagen, dass dadurch "nichts Extra" gezahlt werden musste für diese Darsteller. Die Veträge beinhalteten schließlich eine Summe X pro Film. Und diese musste bei Zustandekommen des Filmes gezahlt werden, so oder so.

Inwieweit die Rialto Film während der EW-Zeit selber Verträge bzw. Exklusivvereinbaarungen mit Schauspielern getroffen hat, darüber ist mir wenig bekannt. Für eine gewisse Zeit soll es ja nach dem FLUCH DER GELBEN SCHLANGE soetwas gegeben haben...

Dies ist ein Fall für Joachim!

Gruß,
Daniel

ProfChallenger Offline




Beiträge: 62

13.03.2009 16:39
#4 RE: Vertragsspieler bei Rialto? Zitat · Antworten

Zitat von Count Villain
Oder verwechselst du da etwas? Im Buch von Tses spricht Brigitte Grothum bei den Interviews über ihren Anfängervertrag bei Brauner und den höheren Filmgagen, die dieser bekam wenn er sie der Rialto auslieh. Das ist so spontan die einzige Stelle die mir dazu ind en Sinn kommt. Allerdings habe ich auch schon länger nicht mehr in Joachims Buch geschaut. Am Besten du wartest auf Joachims Antwort.


Das Tses Buch besitze ich nicht, aber vielleicht hast Du recht das ich da eventuell was verwechsle. Jetzt schwant mir, als ob eventuell Eva Ebner in einem ihrer Interviews so etwas erzaehlt haette. Mal sehen, was Joachim dazu zu sagen hat.

Vielen Dank fuer all die Hilfe so weit. Ist ein Wunder, dass ich erst jetzt zu Euch gefunden habe. ;-)

Holger
http://krimifilm.blogspot.com/

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

13.03.2009 17:35
#5 RE: Vertragsspieler bei Rialto? Zitat · Antworten
Hallo,
da ich persönlich angesprochen wurde, versuche ich einmal "Licht" in diesen "Dschungel" zu bringen, denn so einfach war das damals alles nicht.

Constantin hatte einen "Stall voll Schauspieler/innen" unter Vertrag, die eine Ausbildung erhielten und Rollen in verschiedenen Filmen.
Diesen "Stall voll Schauspieler/innen" fand GFH am 1. April 1959 vor als er stellvertretener Geschäftsführer und Produktionschef der Constantin wurde. All diese Schauspieler, unter ihnen Renate Ewert, Walter Wilz, Eva Anthes, Vivi Bach, Claus Wilcke, Klausjürgen Wussow, Eddi Arent, Thomas Alder und weitere mehr erhielten pro Monat ein festes Gehalt. Dafür mussten sie auch entsprechend in Filmen untergebracht werden. Grundsätzlich wollte GFH diesen enormen Kostenfaktor für Constantin abbauen. Meist wurden nach Auslauf der Verträge diese meist von Constantin nicht mehr verlängert. Heute ist es von Seiten der einzelnen Schauspieler ein Leichtes zu behaupten, dass sie keine Vertragsverlängerung mehr wollten. Grösstenteils sind dies aus heutiger Sicht Schutzbehauptungen da kein Schauspieler sich die Blöße geben will, dass ihm sein "Ast" abgesägt wurde.

Eine andere Angelegenheit waren Exklusivverträge mit Darstellern wie Lex Barker als Old Shatterhand, Pierre Brice als Winnetou und Stewart Granger als Old Surehand die besagten, dass diese Schauspieler speziell diese Rollen nur bei Constantin/Rialto-Produktionen spielen dürfen. Oder Eddi Arent, Joachim Fuchsberger durften ihre speziell für Edgar-Wallace-Filme kreierten Rollen nur bei Constantin/ Rialto spielen.

Andererseits war Uschi Glas ab 1966 für fünf Jahre exklusiv bei Rialto unter Vertrag, einschl. Ausbildung. Rialto übernahm alle Kosten und Uschi Glas bekam eine mtl. Gage. Wenn sie also in einem Film bei anderen Produktionen mitwirkte erhielt Rialto die entsprechende Gage und zahlte ihrerseits Uschi Glas weiterhin. (So in etwa wurde es mir damals mitgeteilt.)

Markantestes Beispiel ist das "Ausleihen" von Elke Sommer von CCC an Rialto. Pierre Brice war bei Rialto unter Vertrag und GFH benötigte ihn für seinen Freund Brauner als Winnetou in "Old Shatterhand". Brauner hatte zwar die Alternative Sabu als Winnetou. Dies mißfiel vor allem GFH, denn "Old Shatterhand" sollte nach "Winnetou 1.Teil" aufgeführt werden und eine Wechsel des Darstellers hielt GFH für einen Fehler. Er sprach ein "Machtwort" damit Brice in "Old Shatterhand" mitwirken konnte und dafür überzeugte GFH Brauner den Vertrag für einen noch ausstehenden Film mit Elke Sommer auf Rialto zu übertragen. Vorgesehen war die weibliche Hauptrolle (neben der Knef) in "Wartezimmer zum Jenseits". Als das aus Termingründen nicht ging erfand man für Elke Sommer den Part der Ann in "Unter Geiern".

Soweit eine erste Stellungsnahme zum Thema. Sollte mir noch mehr einfallen werde ich darüber schreiben. Auch beantworte ich gerne weitere Fragen, sofern dies möglich ist.

Joachim.
P.S.: Eva Ebner konnte zwar sehr viele Anekdoten erzählen, aber von den Vertragsabschlüssen wusste sie nichts.
ProfChallenger Offline




Beiträge: 62

13.03.2009 18:37
#6 RE: Vertragsspieler bei Rialto? Zitat · Antworten

Ja vielen vielen Dank!!! Das ist so ungefaehr das, was mir heute auf einmal wieder eingefallen war. Schoen zu sehen, dass ich nicht ganz gesponnen habe und prima, dass das jetzt so genau erklaert wurde.

Holger
http://krimifilm.blogspot.com/

ewok2003 Offline




Beiträge: 1.290

19.03.2009 13:31
#7 RE: Vertragsspieler bei Rialto? Zitat · Antworten

Ich hatte irgendwie in Erinnerung, dass mit den Schauspielern Eddi Arent, Klaus Kinski, Siegfried Schürenberg, Heinz Drache und Joachim Fuchsberger Exklusiv-Verträge im Jahr 1961/1962 für 8 Jahre oder so abgeschlossen wurde, dass diese fünf Schauspieler nur bei Rialto für Filme in der Wallace-Reihe mitspielen durften.
Meines Wissens hatte ja auch tatsächlich erst Siegfried Schürenberg in der 70ern wieder Auftritte bei Akasava und Todesrächer, die anderen gar keine bei anderen "Wallace-Firmen".

Gruß, Ewok

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

19.03.2009 13:54
#8 RE: Vertragsspieler bei Rialto? Zitat · Antworten

In Antwort auf:
die anderen gar keine bei anderen "Wallace-Firmen".


Nach dem FLUCH DER GELBEN SCHLANGE waren Heinz Drach und Eddi Arent aber noch in der TOWERS/CONSTANTIN Produktion von 66 zu sehen (DREIECK). Drache zudem noch bei der TOWERS/CONSTANTIN Wallace-Abenteuer Reihe.

Gruß,
Daniel

Mr. Wooler Offline




Beiträge: 443

19.03.2009 14:27
#9 RE: Vertragsspieler bei Rialto? Zitat · Antworten

Hmm... auch ich habe irgendwo gelesen, dass Constantin/Rialto versucht hat, bestimmte Schauspieler in Sachen Wallace vertraglich an sich zu binden, um zu verhindern, dass diese bei möglichen Wallace-Produktionen anderer Gesellschaften auftreten. Zumindest im Falle Schürenberg habe ich das gelesen, der ja seinen ersten Wallace-Auftritt beim Rächer hatte, der ja bekanntlich kein Rialto-Wallace war. Lässt sich denn gar nicht mehr ermitteln, wer das geschrieben hat oder wo das nachzulesen ist?

Edgar007 Online




Beiträge: 2.595

19.03.2009 14:51
#10 RE: Vertragsspieler bei Rialto? Zitat · Antworten

Zitat von Daniel Lantelme
In Antwort auf:
die anderen gar keine bei anderen "Wallace-Firmen".


Nach dem FLUCH DER GELBEN SCHLANGE waren Heinz Drach und Eddi Arent aber noch in der TOWERS/CONSTANTIN Produktion von 66 zu sehen (DREIECK). Drache zudem noch bei der TOWERS/CONSTANTIN Wallace-Abenteuer Reihe.

Auch diese Filme wurden m.W. von Constantin veröffentlicht. Das würde dem "Exclusiv-Vertrag" dann ja nicht widersprechen.

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

19.03.2009 16:18
#11 RE: Vertragsspieler bei Rialto? Zitat · Antworten
In Antwort auf:
In Antwort auf:


Nach dem FLUCH DER GELBEN SCHLANGE waren Heinz Drach und Eddi Arent aber noch in der TOWERS/CONSTANTIN Produktion von 66 zu sehen (DREIECK). Drache zudem noch bei der TOWERS/CONSTANTIN Wallace-Abenteuer Reihe.

Auch diese Filme wurden m.W. von Constantin veröffentlicht. Das würde dem "Exclusiv-Vertrag" dann ja nicht widersprechen.


--->

In Antwort auf:
(...)dass diese fünf Schauspieler nur bei Rialto für Filme in der Wallace-Reihe mitspielen durften


Ja klar. Deswegen habe ich ja auch Towers/Constantin
geschrieben. Die Rede war aber zuvor von Rialto-Verträgen.
Ist ja nun ein Unterschied ob Rialto oder Constantin hier Verträge abgeschlossen wird. Momentan wird hier beides vermischt.

Es wäre mal interessant, ob es nur Constantin-/-Schauspieler Verträge gab oder auch Rialto-/-Schauspieler Verträge gab und inwiefern dies Exklusiv-Verträge waren.

Gruß,
Daniel

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

19.03.2009 17:19
#12 RE: Vertragsspieler bei Rialto? Zitat · Antworten
Zitat von ewok2003
Ich hatte irgendwie in Erinnerung, dass mit den Schauspielern Eddi Arent, Klaus Kinski, Siegfried Schürenberg, Heinz Drache und Joachim Fuchsberger Exklusiv-Verträge im Jahr 1961/1962 für 8 Jahre oder so abgeschlossen wurde, dass diese fünf Schauspieler nur bei Rialto für Filme in der Wallace-Reihe mitspielen durften.
Meines Wissens hatte ja auch tatsächlich erst Siegfried Schürenberg in der 70ern wieder Auftritte bei Akasava und Todesrächer, die anderen gar keine bei anderen "Wallace-Firmen".

Hallo Ewok2003,
hier trügt Dich Deine Erinnerung. Keiner hatte 1961/62 Verträge für acht Jahre. Nur der Regisseur Dr. Harald Reinl war an das Haus Constantin bis 1970 und ab 1972 exklusiv gebunden.
Was Fuchsberger betrifft hatte er inkl. Frosch einen Vertrag für sechs Edgar-Wallace-Verfilmungen. Der endete mit "Das Gasthaus an der Themse". Danach kam CCC mit "Der Fluch der gelben Schlange" - ging auch nur weil der Drehstart von der Rapid-Produktion "Die Diamantenhölle am Mekong" (Regie: Dr. Harald Reinl mit Joachim Fuchsberger, Karin Dor, Marianne Koch, Horst Frank und Eddie Arent) von November 1962 auf 1963 - letztendlich auf 1964 verschoben wurde. Ob er ab "Der schwarze Abt" wiederum Verträge für mehre Filme hatte, könnte sein (aber dann nur für drei Filme), muß aber nicht. Für die späteren Filme hatte er Einzelverträge.

Joachim.
ewok2003 Offline




Beiträge: 1.290

19.03.2009 18:36
#13 RE: Vertragsspieler bei Rialto? Zitat · Antworten
Hallo Joachim,
vielen Dank für die Antwort. Wobei mir aufgefallen ist, dass im Film "Die Diamantenhölle am Mekong" dann ja scheinbar doch noch die Besetzung geändert wurde. Lediglich Horst Frank wurde gemäß der ursprünglichen Planung übernommen.

Gruß, Ewok

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

19.03.2009 19:03
#14 RE: Vertragsspieler bei Rialto? Zitat · Antworten

Zitat von ewok2003
Hallo Joachim,
vielen Dank für die Antwort. Wobei mir aufgefallen ist, dass im Film "Die Diamantenhölle am Mekong" dann ja scheinbar doch noch die Besetzung geändert wurde. Lediglich Horst Frank wurde gemäß der ursprünglichen Planung übernommen.

Das stimmt. Damals war es schon ein Problem manche Schauspieler zum gleichen Drehbeginn unter "einen Hut" zu bringen. Dafür gibt es noch genügend weitere Beispiele wie Du ja sicher im Thread "Vermischtes aus alten Zeiten" schon verfolgen konntest.

Joachim.

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