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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 449 mal aufgerufen
 Edgar-Wallace-Forum
DanielL Offline




Beiträge: 4.155

04.11.2003 17:46
Karin Dor über Hitchcock & Topas Zitat · Antworten

Unterföhring (ots) - Am 29. Oktober 2003 um 23:15 Uhr zeigt Kabel
1 Alfred Hitchcocks "Topas". Karin Dor spielt darin die hübsche
Castro-Vertraute Juanita. Kabel 1 traf die berühmte Schauspielerin zu
einem kurzen Interview.

Knüpften Sie mit "Topas" an Ihre Auftritte in Kriminalfilmen an
oder war dieser Film etwas ganz anderes für Sie, eine Art neue
Herausforderung?

KD: "Topas" war nicht vergleichbar mit den Filmen, die ich davor
gemacht habe. Es ist auch kein üblicher Hitchcock-Film, er wollte
hier alles anders machen als sonst. Das kam schon daher, weil die
Vorlage für den Film kein Roman oder ein erfundenes Drehbuch war -
Topas beruht ja auf Tatsachen.

Wie kamen Sie damals zu der Rolle?

KD: Ich erinnere mich noch genau: Die Dreharbeiten liefen schon,
da rief mich morgens um 4 Uhr mein Agent aus den USA an und sagte:
"Packen Sie sofort Ihren Koffer und kommen Sie hier vorbei -
Hitchcock will Sie sehen!" Er hatte sich bereits viele
Darstellerinnen angesehen und ich konnte gar nicht glauben, dass
ausgerechnet ich die Rolle bekommen sollte, also packte ich nur einen
kleinen Koffer. Als sich Hitchcock für mich entschied und ich sofort
bleiben sollte, sagte ich: "Aber ich habe gar nichts zum Anziehen!"
Er darauf: "Gehen Sie doch einkaufen und schicken Sie die Rechnung an
Universal!" Das tat ich dann und blieb für die nächsten zwei Monate
in den USA.

Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Alfred Hitchcock erlebt?

KD: Ich habe mich immer sehr gut mit ihm verstanden. Auf einer
Pressekonferenz fragte ihn ein Journalist, warum er mich ausgewählt
habe, ich sei doch gar nicht blond wie alle seine anderen
Hauptdarstellerinnen. Darauf antwortete er: "She's inside blonde."Er
meinte damit, ich hätte eine "saubere Ausstrahlung" - und das war es
auch, was er an seinen blonden Darstellerinnen liebte. Er war eine
absolute Respektsperson am Set, die Techniker nannten ihn "Sir" und
es herrschte Totenstille beim Dreh. Die Kameraleute unterhielten sich
nur per Handzeichen, um ihn nicht zu stören ....

Wie empfanden Sie seine Art, Filme zu machen?

KD: Ich bin ein Riesenfan von Alfred Hitchcock, ich war begeistert
von seiner Akribie, seiner Phantasie und seiner exakten Vorbereitung:
Er hat vor dem Dreh jeder Szene genau erzählt, wie jede Einstellung,
ja wie der Fall eines Kleides auszusehen hatten.


Erinnern Sie sich an besondere Erlebnisse?

KD: Hitchcock liebte Wortspiele und Tricks - so hatte ich eine
Szene, in der ich auf der Galerie bin und die Treppe hinunter kommen
sollte. Ich stand im Schlafzimmer hinter einer Tür und konnte nicht
wissen, wann ich wohin gehen sollte. Seine Anweisung für mich
lautete: "Sie warten bis das Licht leuchtet und dann gehen Sie zu dem
zu heiß gewaschenen Pullover!" Ich überlegte, was er wohl damit
meinen könnte, bis ich plötzlich wusste, er meint den Schrank! (
"shrink" bedeutet eingehen, einlaufen, von dort musste die
Assoziation zu Schrank gehen, Anm.d.Red.) Seine Bemerkung darauf: "I
knew you would get it!" Ich freue mich noch heute, dass ich seine
Sympathie gewinnen konnte und das war im Grunde nach einem
Wortwechsel, an den ich mich noch gut erinnere: Es war sehr kalt am
Set und ich fror. Also sagte ich: "Is it cold inside or is it only
cold for me?" Er antwortete: "First: You are a cold hearted woman.
Second: You are a frigid woman. And third: You'reeating too much
icecream!" Ich konterte, dass ich zu den ersten beiden nicht äußere
und sagte: "But I hate icecream", was übrigens nicht
stimmte ...

Seitdem hatte ich seine Zuneigung gewonnen und wurde oft von ihm
und seiner Frau zum Essen eingeladen, ich habe mich zauberhaft mit
den beiden unterhalten!

Kabel 1 2003

Gruß,
Daniel

Dirk Offline



Beiträge: 2.788

05.11.2003 14:22
#2 RE:Karin Dor über Hitchcock & Topas Zitat · Antworten

Hallo,

in einer Kochshow mit Alfred Biolek hatte sie auch erwähnt, dass sie für Hitchcock oft deutsches Essen kochen sollte.

MfG
Dirk

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