Ich habe in der KINOWELT Lizenzdatenbank
http://www.kinoweltlizenz.de/de/library/datenbank.html
gestöbert und dabei zu meiner großen Überraschung zwei rare und kultige 50er-Jahre-Perlen entdeckt, die sicherlich eine gute Entschädigung für die entäuschte Wallace-Gemeinde wären. Dies habe ich sogleich bei dvdinside im KINOWELT-Forum gepostet; leider halten sich die Reaktionen im Moment noch in Grenzen. Wer also Interesse an diesen Veröffentlichungen hat, sollte es am besten hier posten:
http://www.dvd-inside.de/forum/showthrea...3815#post733815
ANDERS ALS DU UND ICH (BRD 1957; Regie: Veit Harlan)
Mit Christian Wolff (erste Filmrolle des Falkenau-Försters: Audikommentar bzw Interview drängt sich auf), Paula Wessely, Paul Dahlke, den Wallace-Stars Hans Nielsen, Friedrich Joloff und Siegfried Schürenberg; "Elektronen-Musik" von Oskar Sala ("Die Vögel") - das schrägste und kultigste Gay-Movie aller Zeiten. Es existiert eine zweite Schnittfassung mit dem Titel DAS DRITTE GESCHLECHT. Die FSK verlangte 1957, daß alle Szenen, in denen die Gays sympathisch dargestellt wurden, herausgeschnitten werden mußten. Nacher wurde es dann Veit Harlan in die Schuhe geschoben, und er war wieder einmal der Buhmann. Ein Review in englischer Sprache gibts unter http://www.metamovie.de/
MADELEINE TEL. 13 62 11 (BRD 1958; Regie: Kurt Meisel)
Ein Stelldichein der Wallace-Stars, bevor es Wallace gab: Heinz Drache, Sabina Sesselmann, Ilse Steppat, Tilly Lauenstein, Kai Fischer, Stanislav Ledinek sowie Eva Bartok und Synchron-Legende Alfred Balthoff in der Rolle seines Lebens als Universitätsprofessor, der Vorlesungen über Prostitution hält ! Mitreißender Swing-Score von Willy Mattes ! Die schrägen Striptease-Szenen von Kai Fischer und Shari Khan ziehen einem heute noch die Schuhe aus ! Für 1958 ganz schön gewagt - und Heinz Drache guckt verwundert zu...
Ausführliche Filminfos und Filmfotos zu beiden Streifen gibts natürlich bei http://www.deutscher-tonfilm.de/
Beide ARCA-Produktion waren seinerzeit erst ab 18 Jahren freigegeben und wurden von der bösen FSK trotzdem geschnitten. Die Filme liefen vor 15 Jahren (!!) das erste und bislang einzige Mal auf dem damaligen Tele5 (MADELEINE lief sogar uncut) und sind heute heißbegehrte Raritäten. Diese Sittenfilme zeichnen ein amüsantes Bild der Wirtschaftswunderjahre und sagen weitaus mehr über die Adenauer-Ära aus, als viele andere zeitgenössische Streifen. Definitiv die schrillsten und kultigsten deutschen "Exploitation-Filme" der 50er. Damit wird jede Videosession zum absoluten Lachschlager !