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  • "Lord Peter Wimsey" mit Ian CarmichaelDatum29.11.2022 13:57
    Foren-Beitrag von Jan im Thema "Lord Peter Wimsey" mit Ian Carmichael

    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #58
    Dann wäre es doch was für die Weihnachtszeit, bisschen entschleunigen...
    Die Bücher an sich sind schon britisch-betulich, aber sehr unterhaltsam, jedenfalls die anfänglichen Werke.
    Lässt sich sicher nicht mit Durbridge vergleichen, wo am Ende als Cliffhanger immer eine Leiche aus dem Schrank fällt.
    Ach, einfach mal probieren.
    Früher fand ich die Poirots mit Suchet auch immer langatmig, jetzt schätze ich die Serie sehr.

    Ich denke, ich probiere das tatsächlich. Poirot (allerdings in der Fassung mit Bruno Cremer oder Rowan Atkinson) habe ich eigentlich immer geschätzt - das sind ja auch keine Actionknaller.

    Gruß
    Jan

  • "Lord Peter Wimsey" mit Ian CarmichaelDatum29.11.2022 10:12
    Foren-Beitrag von Jan im Thema "Lord Peter Wimsey" mit Ian Carmichael

    Hier überlege ich auch noch, ob ich nicht zuschlagen sollte. Das Pidax-Angebot ist wirklich gut, und für die Vorweihnachtszeit wäre das vielleicht genau das Richtige. Sorge habe ich, ob mir das dann am Ende nicht doch zu lahm ist. Mit den britischen Studio-Durbridges bin ich nie recht warm geworden und die Aussagen hier im Thread gehen ja schon etwas in die Richtung...

    Gruß
    Jan

  • Ungelöste RätselDatum27.11.2022 20:45
    Foren-Beitrag von Jan im Thema Ungelöste Rätsel

    Zitat von Lord Low im Beitrag #92
    Zitat von greaves im Beitrag #91
    Welche Drehorte stehen noch offen was Edgar Wallace und Bryan Edgar Wallace angeht?


    Aktuell bin ich vor allem auf der Suche nach der Kanzlei von Rechtsanwalt Stone in "Der Bucklige von Soho".


    Ist denn die außen zu sehen? Könnte ich mich jetzt gar nicht daran erinnern. Innen ist ja klar CCC.

    Gruß
    Jan

  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum27.11.2022 08:22
    Foren-Beitrag von Jan im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    Zitat von Count Villain im Beitrag #977
    Zitat von Jan im Beitrag #976
    Dass Eddi Arents verunglückte Darstellung auf "M" beruht


    Du meinst Q. M wäre eher etwas für Siegfried Schürenberg.

    Richtig, ich meinte natürlich Q.

    Gruß
    Jan

  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum26.11.2022 10:35
    Foren-Beitrag von Jan im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    Zitat von Peter Ross im Beitrag #974
    Zitat von Savini im Beitrag #972
    Zitat von Peter Ross im Beitrag #971
    Hat man eigentlich bei der Rolle von Arent sich an Major Boothroyd (später "Q") aus James Bond jagt Dr. No orientiert? Weiß das jemand?

    Diese Frage wurde bereits am 20./21. Februar diskutiert.
    Aus heutiger Sicht drängen sich zwar Assoziationen auf, diese dürften aber Zufall gewesen sein; siehe dazu diesen Beitrag:Edgar Wallace - Heute vor... (14)

    Deshalb kam es mir so bekannt vor, als hätte ich schon mal darüber nachgedacht.


    Ich bin da damals eher falsch abgebogen. Dass Eddi Arents verunglückte Darstellung auf "M" beruht, kann an sich nicht sein. Vielleicht war es ne weise Vorausahnung, wobei "M" ja nie so klamaukig wurde. Ich würde mal eher sagen, dass da gar kein echtes Vorbild bestand. Interessant wäre im Übrigen einmal Heinz Oskar Wuttigs Originalmanuskript, das es ja gegeben haben soll.

    Gruß
    Jan

  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum25.11.2022 13:58
    Foren-Beitrag von Jan im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    "Zimmer 13" krankt m.E. an keinem der drei Betrüge ausschließlich, wobei alle drei aus meiner Sicht richtig angeführt werden. Es ist auch nicht unbedingt nur Harald Reinl, der hier sicher keine Sternstunde seines Schaffens hatte, der aber, vielleicht einmal abgesehen von der Führung Eddi Arents, solides Handwerk lieferte. Auch ist es m.E. nicht Karin Dor, die letztlich zu früh aus dem Rennen genommen wird und die als weibliche Irre mit Tiefgang sicher eine interessante Facette in die Reihe gebracht hätte, an der aber leider anno 1963 nun einmal so gar niemand Interesse hatte. "Zimmer 13" bringt m.E. der allzu geschäftliche Versuch zu Fall, sich hastig an das Posträuber-Thema zu hängen. Der Film wirkt anbiedernd und stillos. Das öde Skript kann nicht verbergen, dass sein Urheber keinerlei Interesse am Kriminalfilm hatte und letztlich den Auftrag übernahm, um nicht gleich vom Insolvenzverwalter zum Amtsgericht geschleppt zu werden (sondern erst zwei Jahre später bei "Neues vom Hexer"). Das "klassische Trio" - Fuchsberger, Dor und Reinl - kann sich da in Nuancen noch so strecken, und es können mit Will Tremper, Peter Thomas und Ernst W. Kalinke noch so hochrangige Köpfe beteiligt gewesen sein: allein - es hilft nix. Das Aufgreifen aktueller Themen in einem klassischen Wallace-Film ist in späteren Jahren beispielsweise beim Thema Mädchenhandel durchaus gelungen, bleibt aber dort vergleichsweise im Hintergrund, währenddessen der Postraub in seiner ganzen dilettantischen und streckenweise unfreiwillig komischen Darstellung massig Raum einnimmt. Die Rialto tat gut daran, diesen Pfad umgehend wieder zu verlassen und klassisch weiter zu machen.

    Gruß
    Jan

  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum09.11.2022 09:47
    Foren-Beitrag von Jan im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    In die traurige Liste rings um diese glamouröse Dramatik ließe sich zudem auch noch die Ehefrau Paul Hubschmids aufnehmen, die sich im Zuge der Affäre ihres Mannes das Leben nahm. Renate Ewert selbst sei, so erinnerte sich ihr langjähriger On/Off-Lebensgefährte Franz Marischka, am Ende an den Folgen zugrunde gegangen. Mit ihr verschwand ein geheimer Stern unter den Darstellern. Verheizt durch zahllose Filmchen, war Renate Ewert der ganz große Wurf tatsächlich verwehrt geblieben. Die ausbleibende Bestätigung suchte sie offenbar abseits der Leinwand, merkte aber gewiss zu spät, dass sich die Herren, mit denen sie sich da reihum einließ, vor allem ihre Popularität zu eigen machten. Einer dieser Herren war übrigens Hans-Hermann Weyer-Graf von Yorck, wohl besser bekannt als Konsul Weyer, der sich vor allem dadurch einen Namen machte, dass er einen florierenden Handel mit Doktor-Titeln betrieb.

    Bei Wallace hätte auch ich sie gerne häufiger gesehen. "Zimmer 13" wäre eine tolle Rolle für sie gewesen. Ebenso hätte ihre hintersinnige, laszive, ironische Spielweise eine ganz andere Millie Trent ergeben können. Die unterkühlt-damenhafte Inge Langen ist ja schon recht dicht an der kaum minder damenhaften Barbara Rütting dran. Eine echte Femme fatal hätte bei mir mehr Verständnis für Pfitzmanns Vorliebe erweckt, der Rolle wohl auch mehr Raum verliehen. Abseits des erotisch aufgeladenen Vamps sei aber auch erwähnt, dass Renate Ewert auch andere Rollenfächer bedienen konnte. In den bereits genannten Filmchen, oft von Franz Marischka inszeniert, spielte sie auch fröhlich-ungenierte Rollen, bewies komisches und heiteres Talent. Diese angeborene Vielseitigkeit macht den am Ende traurigen Werdegang am Ende noch unsinniger.

    Gruß
    Jan

  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum08.11.2022 13:29
    Foren-Beitrag von Jan im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    Zitat von Peter Ross im Beitrag #916
    Und dank Peter Thomas, der hier erstmalig den Soundtrack liefert, klingt es auch sehr anregend. Wenn Blacky Fuchsberger und Brigitte Grothum allmählich die Gefühle füreinander entwickeln, die in einem Wallace-Film nur den jungen Menschen zustehen, dann ertönt dunkel romantisch das Lied „Komm, leg deinen Arm um mich“. Mit Gesang hört man das leider erst in dem Film „Die endlose Nacht“, für den Peter Thomas dieses Thema noch einmal reaktivierte.


    Und man darf sich fragen, ob der Rechteinhaber das damals wohl gewusst hat. Die Band, die das Stück in "Die endlose Nacht" performt (ich glaube, echten Text hatte das gar nicht?!), soll angeblich zufälligerweise auf dem Flughafen gewesen sein. So oder so ist es ein wirklich schönes Stück, das sowohl in die "Gräfin" wie in die "Nacht" ganz hervorragend passt.

    Gruß
    Jan

  • Eins, zwei, drei (1961)Datum08.11.2022 13:17
    Foren-Beitrag von Jan im Thema Eins, zwei, drei (1961)

    Zitat von Savini im Beitrag #5
    Zitat von Jan im Beitrag #4
    Buchholz selbst erinnerte sich Jahre später an Billy Wilder vor allem dahingehend, dass dieser nichts anderes tat als die Zeit zu stoppen: "Das waren jetzt 1:05 Minuten. Ich nehme das, sobald ihr bei unter einer Minute angekommen seid", so Wilders Regieführung. Merkt man dem Film so gar nicht an.

    Das finde ich schon, da der Film ein enormes Tempo hat (sagenhaft, was hier alles in weniger als 110 Minuten gepackt wird!)

    Ich hatte das auch eher ironisch gemeint! -->



    Gruß
    Jan

  • Eins, zwei, drei (1961)Datum08.11.2022 09:43
    Foren-Beitrag von Jan im Thema Eins, zwei, drei (1961)

    Auch aus meiner Sicht ein absoluter Volltreffer. Horst Buchholz war übrigens schon eine Weile nach Hollywood gegangen, und er hatte dort am Broadway quasi ausgeharrt, weil er die Zusage über den amerikanischen Agenten Paul Kohner hatte, in einem Billy-Wilder-Film spielen zu können. Wilder war ja seinerzeit einer der Top-Regisseure, und er konnte sich erlauben, die Dreharbeiten immer weiter zu verschieben. Hätte er das mal nicht getan, denn der Film kam dann bekanntlich zur Unzeit, seine Wirkung war verpufft und der ganz große Run begann erst Jahrzehnte später. Die Berliner Atelierbetreiber waren mithin reichlich verschnupft darüber, dass Wilder sein Brandenburger Tor in München aufbauen ließ.

    Buchholz selbst erinnerte sich Jahre später an Billy Wilder vor allem dahingehend, dass dieser nichts anderes tat als die Zeit zu stoppen: "Das waren jetzt 1:05 Minuten. Ich nehme das, sobald ihr bei unter einer Minute angekommen seid", so Wilders Regieführung. Merkt man dem Film so gar nicht an.

    Gruß
    Jan

  • Zitat von michro im Beitrag #152

    Lange Rede, kurzer Sinn: Im kommerziellen Bereich herrscht das Gesetz der Wildnis - Vertragsfreiheit. Nichts ist unmöglich.


    Ganz so schlimm sehe ich es nicht, denn Nutzungsrechte, ob nun ausschließliche oder nicht ausschließliche, regeln das Thema schon. Den eigentlichen Hemmschuh, der immer wieder auftritt, hast Du aber ja auch schon genannt: War der A eigentlich berechtigt, dem B ein Nutzungsrecht einzuräumen oder war der A gar nicht im Besitz der Rechte. B kann da schnell der doppelt Gelackmeierte sein, weil er, war A nicht im Besitz, das Produkt nicht herausbringen kann und Schadenersatzansprüche noch aktiv geltend machen und vor allem nachweisen muss. Das führt unweigerlich dazu, dass viele Schätze gar nicht erst veröffentlicht werden, weil nicht jeder Distributor den finanziellen Background hat, es auf Unterlassungsklage und finanzielle Einigung mit Rechteinhabern ankommen lassen zu können, und diejenigen, die den Background haben, tummeln sich nur selten in einem Bereich, den ich mal als "forenrelevant" bezeichnen würde. Die veröffentlichen Massentaugliches und nichts für den "abseitigen Geschmack". Der Gesetzgeber hat nach Kräften versucht, das alles zu ordnen, jedoch muss man wohl resümieren, dass unklare Rechteverhältnisse aufgrund nicht mehr existenter Unterlagen, falsch aufgesetzter Unterlagen und vor allem der schieren Flut unterschiedlicher Unterlagen nicht regelbar sind, sondern im Einzelfall entschieden werden müssen. Das Nachsehen hat, neben den kleinen Distributoren mit Hang zu extravaganten Veröffentlichungen, leider am Ende der Verbraucher.

    Gruß
    Jan

  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum11.10.2022 09:36
    Foren-Beitrag von Jan im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    Tja, auf Hans Söhnker wäre ich so schnell auch nicht gekommen. Schön, dass dieser großartige Mime hier gewürdigt wird. Als Ergänzung zu erwähnen wären vielleicht noch zwei Filme, die aus zwei unterschiedlichen Gründen interessant sein könnten:

    "Der Fall Rabanser" - einer der wenigen Ausflüge Kurt Hoffmanns ins Kriminalfach. Hans Söhnker ist hier in der Titelrolle des unbeabsichtigt in kriminelle Machenschaften geratenden Journalisten Rabanser zu sehen. Kurt Hoffmann und sein Kameramann Albert Benitz hatten gut aufgepasst, wie Carol Reed und Robert Krasker kurz zuvor ihren genreprägenden "dritte Mann" gefilmt hatten, sodass auch "Der Fall Rabanser" optisch ansprechend geriet. Der Film ist, wie angesichts seines Entstehungsjahres 1950 nicht anders zu erwarten, kein Krimi-Reißer "exploitativer" Machart, aber er ist ein durchaus spannender früher Beitrag des nach dem Kriege zunächst etwas verwaisten Genres.

    "Unser Haus in Kamerun" - Hans Söhnker als Vater Götz Georges in Alfred Vohrers auf links gedrehten Interpretation deutschen Unternehmertums. Wo in den 1950er Jahren ansonsten der Herr Direktor mit Zigarre und Mercedes durch deutsche Lande fuhr, höchst geordnet, preußisch diszipliniert und sortiert seinen Geschäften nachging, da ist Vater Ambrock ein Chaot in Afrika, mit Jeep und kakifarbenem Militärhemd. Sein Büro ist eine Müllhalde, verhandeln kann er auch nicht, ein besonderer Kaufmann war er ohnehin nie. Aber er ist eine dolle Vater-Type, etwas ungelenk im Umgang, den eigenen Hang zur Nachgiebigkeit nur unzulänglich kaschierend, am Ende von überraschender Modernität.


    Gruß
    Jan

  • Endstation LiebeDatum05.10.2022 23:48
    Thema von Jan im Forum Film- und Fernsehklass...

    Endstation Liebe
    Eine Wenzel-Lüdecke-Produktion der Inter West Film im Gloria-Verleih • BRD 1958 • Darsteller: Horst Buchholz, Barbara Frey, Karin Hardt, Edith Elmay, Franz Nicklisch, Peter-Uwe Witt, Benno Hoffmann, Andreas Schürenberg uvm. • Buch: Will Tremper nach der von ihm gemeinsam mit Axel von Hahn verfassten Erzählung "Zeit bis Montag früh" • Kamera: Helmuth Ashley (Kameraführung: Franz X. Lederle) • Musik: Martin Böttcher • Schnitt: Kurt Zeuner • Produktionsleitung: Gerd Weber
    Regie: Georg Tressler


    Mecky (Buchholz) verrichtet mit seinen Freunden monotone Arbeit in einer Glühlampenfabrik irgendwo in West-Berlin. Der Arbeit längst überdrüssig und dem Abenteuer umso mehr aufgeschlossen, wettet Mecky, dass er die junge Christa (Frey), die soeben in der Glühlampenfabrik ihre neue Stellung angetreten hat, binnen eines Wochenendes flachgelegt bekommt. Die zunächst standhafte und über Meckys Annäherungsversuche nur wenig erbaute Christa wird durch Meckys immer geschickter eingefädelte Verführungsversuche immer wankelmütiger und verguckt sich schließlich in den jovialen und charmanten Aufreißer wie sich dieser ebenso ernsthaft in das aufrichtige und liebenswürdige Mädchen verliebt. Als Christa die Wette bekannt wird, scheint die aufkommende Liebe im Keim erstickt. Doch es ist Christa, die Mecky nicht ganz verloren geben will.

    Was sich dem Inhalt nach wie ein überbordender Kitschangriff von der Heimatfilmfront liest, was der Form halber alle Ingredienzen des rührseeligen Schmachtfetzens zu bieten scheint, ist in Wahrheit die inoffizielle Fortsetzung des Inter-West-Films "Die Halbstarken", der Horst Buchholz knapp zwei Jahre zuvor deutschlandweit als jugendlichen Gauner und Tunichtgut berühmt machte. "Machen Sie mal eine Fortsetzung", hatte Ilse Kubaschewski dem "Halbstarken"-Produzenten Wenzel Lüdecke zugerufen. "Aber mit mehr Gefühl", fügte die Grande Dame des deutschen Verleihs hinzu. Lüdecke wendete sich an seinen selbsternannten Pressechef Will Tremper, der sich nicht nur auf für Lüdecke offenbar unheimliche Art und Weise in dessen Inter West Film breitgemacht hatte, sondern in Personalunion auch Autor und Vermarktungsgenius des "Halbstarken"-Films gewesen war. Tremper entwickelte gemeinsam mit Artur Brauners ehemaligem Chefdramaturgen Axel von Hahn einen Stoff, dem die beiden in Anspielung auf den Kern ihrer Geschichte den Namen "Zeit bis Montag früh" gaben. Sowohl Titel wie Inhalt schienen den beiden filmreif.

    Gedreht wurde der Film in den Straßen West-Berlins und mit nur sehr wenig Atelier-Anteil. Gut zu sehen ist der Schöneberger Gasometer direkt neben der Wohnung von Mecky und seinem Vater, wo Tressler mit Buchholz auf dem Dach des Wohnhauses ganz besonders stimmige Bilder fand. Die Wohnung von Christa und ihrer Mutter liegt ebenfalls in Schöneberg in der Zietenstraße unweit der Bülowstraße und des Nollendorfplatzes in direkter Nachbarschaft zur späteren Praxis des Peter Brockmann in "Praxis Bülowbogen". Darüber hinaus scheint - ich bin nicht 100%ig sicher - der nächtliche Spaziergang von Mecky und Christa gegenüber des Bikinihauses in der Budapester Straße gefilmt worden zu sein.

    Wenzel Lüdecke besetzte die Schlüsselpositionen seines Films mit dem annähernd gleichen Team wie schon "Die Halbstarken". Lediglich "Halbstarken"-Kameramann Heinz Pehlke wurde nunmehr durch Helmuth Ashley ersetzt, die Musik schrieb wieder Martin Böttcher - der hier ganz besonders treffende Töne mit seinen Streichern erzeugte - und als Regisseur hatte sich der Wiener Georg Tressler schon dadurch bestens empfohlen, weil er eine Engelsgeduld besaß und in "Endstation Liebe" erneut mit einer Laiendarstellerin in der Hauptrolle drehen musste. Die junge Barbra Freyde, der Will Tremper umgehend das "de" im Nachnamen tilgte, wurde analog zu Karin Baal zwei Jahre zuvor per Wetbewerb ausgewählt und hatte keinerlei Filmerfahrung. Im Gegensatz zu Karin Baal, letztlich die typische Berliner Göre, suchte das Team für seinen neuen Film das exakte Gegenteil: etwas schüchtern und naiv aber mit festen Grundsätzen und keinen Flausen im Kopf. Zwar Ließ Tressler seine Hauptakteurin ebenso wie Karin Baal zuvor fremdsynchronisieren (Johanna von Koczian übernahm in diesem Fall die Aufgabe), jedoch hatte er mit der jungen Nachwuchsdarstellerin einen guten Griff getan, die Chemie zwischen ihr und dem eigentlichen Hingucker des Films, Horst Buchholz, stimmte.

    So schuf Tressler einen kleinen, wenig effekthaschenden Liebesfilm aufrichtiger Natur. Der Film folgt zwar unverkennbar der typischen Dramaturgie seinerzeitiger Liebesdramen, darf sich aber durch und durch rühmen, frei von dem in jenen anderen Filmen enthaltenen Pathos, den falschen Tönen und bigottem Mief zu sein. Tresslers Inszenierung ist nüchtern und hat weitgehend Erfolg darin, sich sowohl vor falschen Tönen wie auch vor falschen Figuren zu schützen. Unverkennbar ist eher die Nähe zum italienischen Neorealismus, auch zur französischen Nouvelle vague, obschon diese im Jahr 1958 noch gar nicht voll ins Rollen geraten war. Besonders stil- und millieusicher erweisen sich sowohl Will Trempers Buch als auch Georg Tresslers Regie stets dann, wenn die wenigen Nebenfiguren in die Handlung eingeflochten werden. Es sind weniger die halbstarken Kumpels aus der Glühlampenfabrik, die hier in einer Art "Light-Version" präsentiert werden, sondern vielmehr der Vater Meckys und die Mutter Christas, die - wenig stereotyp - als vielmehr verständnisvoll, fast bekümmert, auftreten und nur wenig autoritär wirken. Das gängige Rollenfach jener Jahre umschiffen vor allem die Nebenfiguren gekonnt.

    Horst Buchholz, der hier erstmals seinen Namen vor dem Titel sehen durfte, avancierte mit diesem Film endgültig zum deutschen Star und drohte seinem damaligen Lebensgefährten Wenzel Lüdecke langsam aber sicher zu entfleuchen. Beide drehten danach zwar noch den ebenso geglückten Film "Nasser Asphalt", dann aber dampfte "Hotte" über England endgültig gen Übersee ab, im Gepäck sein Image als Halbstarker, das er nicht zuletzt auch durch "Endstation Liebe" kaum loswerden konnte, selbst wenn seine Figur hier deutlich vielschichtiger und nur in Ansätzen präpotent angelegt ist.

    Das Gespann Lüdecke/Tressler/Tremper servierte der Münchner Verleih-Königin am Ende in gewisser Weise eine Mogelpackung, denn im Gegensatz zu "Die Halbstarken" ist "Endstation Liebe" viel mehr als nur ein bloßer Ausguck auf die Jugend der 1950er Jahre, die in den Augen der älteren Generation zu verrohen drohte durch Boogie-Woogie, Elvis, Schmalztolle, Lederjacke und Nietenhose. Er versucht vielmehr den Brückenschlag, indem er ein angestammtes Liebesthema modern variiert. Die Elterngereneration scheint hier viel versöhnlicher und weit verständnisvoller.

    Ilse Kubaschewski mag sich möglicherweise dadurch an der "Mogelpackung" gerächt haben, dass sie dem Film seinen endgültigen Titel verpasste. Der liebenswürdige Wenzel Lüdecke war über "Endstation Liebe" wenig entzückt, Georg Tressler war es egal - nur Will Tremper tobte. "Das ist Kitsch in Reinkultur", ließ er die Verleiherin anlässlich eines Treffens in München wissen. Wutschnaubend verließ er den Raum und wälzte bockig beliebige Illustrierte vor der Tür, während der Produzent drinnen weiter versuchte, den ursprünglichen Titel "Zeit bis Montag früh" durchzusetzen. Ganz gewiss zur Überraschung aller im Raum Verbliebenen riss kurz darauf ein siegsgewiss dreinblickender Will Tremper die Tür aber wieder auf und redete auf seinen Produzenten ein, den neuen Titel einfach zu akzeptieren. "Unterschreib, Wenzel" rief er ihm zu. Der Film würde nie so heißen, ganz gleich, was er da jetzt unterschreibe. Was war geschehen? In einer dieser Illsutrierten, in denen der umtriebige Tremper vor der Tür herumgeblättert hatte, war eine Verleihannonce der Warner Bros. zu finden gewesen, die ihren Film "Endstation Sehnsucht" anpries. Tremper war sich sicher, dass Warner die Titelähnlichkeit niemals akzeptieren würde und gegen "Endstation Liebe" mit allen Mitteln zu Felde ziehen würde. In Berlin wieder angekommen, hing sich der Autor, der immer auch noch die Presseabteilung der Inter West leitete, ans Telefon und verlangte den Deutschland-Chef der Warner zu sprechen, um der Frau Kubaschweski gleich selbst die "frohe" Botschaft überbringen zu können, dass sich Warner auf die Hinterbeine stellen würde. Die Stimme am anderen Ende teilte dem immer noch siegesgewissen Tremper mit, dass man ihn verbinden würde, und es meldete sich - Herr Kubaschweski, der Mann der Münchner Verleiherin. Trempers Sieg war dahin, der Film behielt seinen Kitsch-in-Reinkultur-Namen.

    "Endstation Liebe" wurde am 23.01.1958 uraufgeführt, erfüllte aber nicht die guten Hoffnungen an der Kasse, die seine Macher in ihn gesetzt hatten. Der Film soll seine Kosten eingespielt haben, an den Erfolg von "Die Halbstarken" konnte er indes nicht anknüpfen.

    Stimmungsvoller Einblick in die Menschen und das West-Berlin des Jahres 1958. Unverstellt und echt, frei von Kitsch und Pomp widersteht Regisseur Georg Tressler gekonnt der Versuchung, dem gängigen Muster herzergreifender Liebesfilme nur noch einen weiteren Vertreter hinzuzufügen. 4,5 von 5 Punkten.

  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum01.10.2022 18:01
    Foren-Beitrag von Jan im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    Zitat von Peter Ross im Beitrag #825

    Lil Dagover ( 1887-1980) - Diva aus gespenstischer Vergangenheit

    Ich muss zugeben, dass ich die Dagover anlässlich eines jüngsten Wiedersehens mit ihrer "seltsamen Gräfin" weniger exaltiert empfand als früher. Sicher - sie wirkt theatral und beinahe mystisch, schleicht durch die Szenerie wie der wabernder Nebel um ihr Schloss. Abgesehen von der ungeheuer pathetisch anmutenden Schlussszene aber empfand ich das übrige Spiel als durchaus rollengerecht, und ich fand sogar eine Reihe leiserer Töne, an die ich mich so gar nicht mehr erinnern konnte. Dass sie abseits der laufenden Kameras die exaltierte Diva gab, ist unbenommen. Das kann ich mir schon recht gut vorstellen.

    Gruß
    Jan

  • Klaus KinskiDatum30.09.2022 12:42
    Foren-Beitrag von Jan im Thema Klaus Kinski

    Zitat von Savini im Beitrag #103
    Zitat von Jan im Beitrag #102
    Zumindest letzteres ist natürlich reiner Boulevardjournalismus, den Will Tremper wie kaum ein Zweiter beherrschte. Was am Ende Wahrheit ist und wie Tremper diese adaptierte, wird sich kaum noch ermitteln lassen.

    Generell wäre ich bei Trempers zweibändigen Memoiren (durch die ich mich vor ein paar Jahren gequält habe, als sie dank Fernleihe verfügbar waren) SEHR skeptisch, da sie eine Mischung aus Prahlerei, (teilweise unappetitlichem) Klatsch und übelstem Voyeurismus/Exhibitionismus sind; wenn man ihm glauben will, stand er mit der halben internationalen Filmwelt auf Du und Du.
    Siehe hier:https://www.spiegel.de/kultur/hallodri-a...00-000007811196


    Das ist ganz gewiss so! Man muss schon einen Faible für Tremper haben - ich habe ihn -, um sich inmitten seiner unzähligen Heldentaten das Wesentliche herauszusuchen. Dieses ganze Beiwerk (was hatte der Mann nur für ein Gedächtnis! ) ist mal mehr und mal weniger amüsant ausgefallen, wie ich finde jedoch überwiegend amüsant. Worin Tremper in seinen Büchern enorm exakt und echt ist, ist die Schilderung des Berlins jener Jahre. Ich erkenne da vieles wieder, was noch Jahrzehnte danach so ist, wie es Tremper beinahe ergreifend zu beschreiben imstande war. Darüber hinaus pflegte er nur wenig Koketterie und schon gar keine Verlogenheit im Zusammenhang mit geschilderten Persönlichkeiten. Klaus Kinski war eine prägende darunter, Tremper selber, wenn man so will, auch, denn er gibt unbeabsichtigt eben auch vieles über sich selbst preis, obschon doch aus allen Zeilen die Absicht zu quillen scheint, genau das vermeiden zu wollen und anstatt dessen so eine Art Archetypus zu schaffen. Letztlich war Tremper, wie er selbst zu sagen pflegte, ein Presseschwein. Seine Bücher sind insofern über weite Strecken Produkte des Voyeurismus, wie er ihn bei Curt Riess und B.Z. und anderen Magazinen zu Perfektion trieb. Sachbücher sind es sicher nicht geworden.

    Gruß
    Jan

  • Klaus KinskiDatum29.09.2022 23:01
    Foren-Beitrag von Jan im Thema Klaus Kinski

    Da es neulich um Klaus Kinski im Narzissen-Thread ging, anbei eine Passage, die ich nicht vorenthalten wollte, die aber besser in diesen Thread passt als in den genannten:

    Zitat von Savini im Beitrag Bewertet: "Das Geheimnis der gelben Narzissen" (1961, 6)
    Zitat von Jan im Beitrag Bewertet: "Das Geheimnis der gelben Narzissen" (1961, 6)
    Dieser ganze Zinnober um das Enfant terrible entwickelte sich ja doch erst später, als Kinski offenbar mitbekam, dass man sich dadurch gut hinter einer Fassade verstecken und gleichzeitig überaus bemerkenswerte Zuschauerreaktionen erzielen konnte. Es gipfelte dann in wilden Eskapaden mit Werner Herzog am Set von (ich glaube) "Fitzcarraldo", die, rein zufällig natürlich, von einer mitlaufenden Kamera erfasst wurden. Weit und breit dürfte der arme Aufnahmeleiter, der Ziel des famos einstudierten Wutanfalls wurde, der einzige gewesen sein, der zuvor weder von Kinski noch von Herzog eingeweiht wurde. Eine Einweihung hätte den tollen Auftritt vermutlich auch ruiniert.

    Soweit mir bekannt, war Klaus Kinski bei den Aufnahmen der Wallace-Filme eher von schüchtern-introvertiertem Naturell, er war professionell und vorbereitet, gehorchte brav und wuchs einzig schauspielerisch aber nicht persönlich über sich hinaus. Von echten Eskapaden sind bestenfalls legendäre Vorschussbitten an den Produzenten und amouröse Liebesgeschichten überliefert - man musste ihn vielleicht vor einer Aufnahme halt mal kurz suchen gehen...

    War es nicht so, dass Kinski schon vor seinem Einstieg in die Wallace-Reihe durch exzentrische Auftritt im Theater und besonders bei Rezensionen einen gewissen Ruf hatte?

    Ich wärme das noch einmal auf, weil ich mir immer sicher war, einmal eine mir plausibel erscheinende Charakterisierung gelesen zu haben, hatte diese aber immer irgendwie mit Horst Wendlandt in Verbindung gebracht. Da hatte ich mich geirrt, denn es war Will Tremper, der Klaus Kinski bereits im Jahr 1947 in Berlin kennenlernte und dann auch bis zu Kinskis Tod mit ihm in Verbindung stand, sogar Ende der 1960er Jahre einen Film mit ihm drehte (immerhin von Wendlandt produziert). Tremper fasst Kinskis Wesen in seinen anekdotischen Memoiren "Meine Wilden Jahre" wie folgt zusammen: "Wenn er nur ein armer Irrer gewesen wäre, hätte ich ihn nach diesem Erlebnis kaum wiedergesehen, den Klaus. Aber er war schon damals mehr als das, er war ein kontrollierter Irrer. Einer, der genau Bescheid wusste über seine kurze Zündschnur, die ihm regelmäßig Ärger einbrachte. Doch Ärger bedeutete auch Aufsehen, und das genoss er mehr als alles andere. Er war so geltungssüchtig, so exibitionistisch, so sehr auf Bewunderung und Applaus aus, dass er einen Mord begangen hätte, um Aufsehen zu erregen - jetzt kann ich es ja verraten: Er hat nicht einen, er hat mindestens zwei Morde begangen, wenn man ihm glauben will. Beide Male versagte die Polizei, obwohl nur er als Täter in Frage kommen konnte, und beide Male hat er sich derart aufgeregt über das Ermittlungsergebnis der 'Pupen', wie er Kriminalbeamte nannte, dass er die Bluttaten noch Jahrzehnte später in seinen Memoiren genüsslich wieder aufgriff. Er war schizophren, gewiss, aber er machte das Beste daraus, indem er sein Talent, sich völlig in eine andere Figur zu versenken, bis zum Exzess entwickelte."

    Das besagte Ereignis, von dem im ersten Satz die Rede ist, soll, so Tremper, eine wilde Prügelei im Haus des Rundfunks in der Berliner Masurenallee gewesen sein. Kinski habe die Pförtner als Nazischweine bezeichnet, weil sie ihn nicht ohne vorherige Anmeldung zum damaligen Hörfunk-Guru Alfred Braun durchlassen wollten und bezog eine ordentliche Tracht Prügel. Die genannten Morde, die Kinski tatsächlich in "Ich bin so wild nach Deinem Erdbeermund" beschreibt, dürften indes eher in das Reich der Fabel gehören.

    Und Tremper legt nach. Er hat noch eine weitere frühe Anekdote des späteren Filmstars in petto. Zur Erläuterung muss vorangestellt werden, dass Alfred Braun im Jahr 1947 mit Kinski ein Hörspiel aufnahm, in dem Kinski den Romeo geben sollte, der mit einer zwölfjährigen Julia in einer Art Lolita-Version des Shakespear'schen Stückes agieren sollte. "Eine Woche später traf ich Klaus Kinski nachts in der 'Pariser Bar' in der Kantstraße wieder. Er hatte die Zwölfjährige bei sich, ein dünnes freches Ding mit Kinderbusen. 'Ach', fragte ich ihn, 'machst Du doch Romeo und Julia?' Er blinzelte mir verschwörerisch zu: 'Klar machen wir das Hörspiel! Ich muss Didi nur noch entjungfern!' Mir blieb die Spucke weg, besonders als die Kleine mit Daumen und Zeigefinger vormachte: 'So'n kleenet Stücke hatter'n schon drinnejehabt! Wir müssen nur noch'n bissken üben, dann klappt's schon!' [...] Am nächsten Abend ruft Kinski in der Redaktion an. 'Ich hab' sie entjungfert, auf dem Bahndamm am Westkreuz!' Ich wunderte mich: 'Ist die Kleine denn richtig für das Hörspiel?' Er lachte nur: 'Quatsch! Das ist nur eine von den zweihundert Zwölfjährigen, die sich bei Braun wegen der Rolle gemeldet haben!'"

    Zumindest letzteres ist natürlich reiner Boulevardjournalismus, den Will Tremper wie kaum ein Zweiter beherrschte. Was am Ende Wahrheit ist und wie Tremper diese adaptierte, wird sich kaum noch ermitteln lassen.

    Gruß
    Jan

  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum23.09.2022 22:51
    Foren-Beitrag von Jan im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    Ja, der wunderbare Hanns Lothar - er wäre eine ungemeine Bereicherung für die Reihe gewesen, und er hätte einen Typus einsteuern können, den es bis dahin bei Wallace nicht gab. Einmal, in der "Gruft", hätte es Harry Meyen sein können, der auch so eine unerklärliche Zerbrochenheit im Wechsel mit hintergründiger Härte hätte spielen können, wie es eben auch Hanns Lothar häufig möglich war. Leider wollten es weder Drehbuch noch Regie, dass Meyen diese Seite sonderlich hätte ausspielen können. In Kollaboration zwischen Vohrer und Lothar aber hätte daraus etwas ganz Eigenes, etwas ganz Großes werden können. Hanns Lothar hätte man die Prügelei ebenso abgenommen wie den Liebhaber, den energischen Verfolger bürgerlicher Rechte wie den ironisch abgeklärten Mitarbeiter Sir Johns. Was wären da gerade im Zusammenspiel mit Siegfried Schürenberg für amüsante Episoden denkbar gewesen. Leider - der frühe Tod dieses Ausnahmetalents machte der Sache den Garaus noch ehe sie beginnen konnte. War der Tod für Theater, Film und Fernsehen schon generell ein unermesslicher Verlust, so war es das für Wallace ganz im Speziellen noch einmal mehr.

    Im Übrigen wäre auch Hanns Lothars Bruder Günther Neutze so ein Aspirant für Wallace gewesen, der es zu viel Ruhm und Ehre in der Reihe hätte bringen können. Nuja, häte, hätte Fahrradkette, sagte einmal irgendein berühmter Philosoph...

    Gruß
    Jan

  • Richtig erschrocken - also im reinen Wortsinne einen Schreck bekommen - habe ich nur bei der ersten Sichtung der "blauen Hand" als der geflohene David (Klaus Kinski) unerwartet im Wald vor Schloss Gentry hochschreckt. Ich kannte damals schon einige Wallace-Filme, einen solch vergleichsweise simplen Kniff, um den Zuschauer aufzurütteln, kannte ich aus den anderen Filmen nicht und wurde entsprechend kalt erwischt.

    Da fällt mir wieder ein, dass mir unlängst eine Frau, die mitbekommen hatte, dass ich mich ein wenig mit Film beschäftige, erzählte, dass sie als junges Mädchen in den 1980er Jahren einmal in Abwesenheit ihrer Eltern an Vaters Videorecorder gegangen sei, um sich mit einer Freundin einen Film anzusehen, der sie danach nächtelang im Schlaf verfolgt habe. Sie konnte sich nicht mehr an den Titel des Films erinnern, konnte aber noch heute, bald vierzig Jahre später, eine Reihe von Details so genau beschreiben, dass ich sofort "Die blaue Hand" erkannte.

    Gruß
    Jan

  • Das England der Wallace-FilmeDatum22.09.2022 22:30
    Foren-Beitrag von Jan im Thema Das England der Wallace-Filme

    Zitat von Savini im Beitrag #18
    Zitat von Jan im Beitrag #17
    Zumindest Brigitte Horney ist meiner Erinnerung nach auch in der englischen Fassung mit ihrer eigenen Stimme zu hören. Bei Eddi Arent weiß ich's grad nicht.

    In diesem kurzen Ausschnitt kann man beide englisch sprechen hören:https://www.youtube.com/watch?v=xRhoqd7Gi4c

    Danke für den Link. Tatsächlich spricht auch Arent wirklich gutes Englisch, wenngleich, wohl nicht ganz unbeabsichtigt in der Rolle des "Herrn" Clossen, der typisch deutsche harte Anschlag unverkennbar bleibt. Interessant auch, wie dicht Erich Fiedler stimmlich an Robert Morley dran ist.

    Gruß
    Jan

  • Das England der Wallace-FilmeDatum20.09.2022 19:45
    Foren-Beitrag von Jan im Thema Das England der Wallace-Filme

    Schürenberg ist in der Nonne klar im O-Ton aufgenommen. Das macht ihn für mich immer noch ein Stück mehr zu eine Art Fremdkörper in dieser Rolle in diesem Film. Die übrigen Deutschen sprachen im Original ja ihren Text in Englisch, synchronisierten sich dann selbst. Zumindest Brigitte Horney ist meiner Erinnerung nach auch in der englischen Fassung mit ihrer eigenen Stimme zu hören. Bei Eddi Arent weiß ich's grad nicht.

    Gruß
    Jan

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