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  • James Bond, eine KopieDatum16.03.2023 19:38
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema James Bond, eine Kopie

    Zitat von Havi17 im Beitrag #5
    Es geht nicht um die amerikanischen Kinos, das wäre natürlich noch zu ergänzen gewesen. Auch Joachim bezog sich nicht darauf. In den USA gibt es schon lange Geheimagenten, z.B. Dick Barton, welchen ich auch als Serie kenne. Der Hinweis zu dem Metallschädel bezog sich auf die Idee mit dem großen Magneten, bei dem Devon am Kopf hochgezogen wurde, beim Beißer natürlich an den Zähnen.

    Die von uns angesprochenen Filme liefen aber zumindest auch in Frankreich, bzw. waren den dortigen Filmemachern bekannt, so dass auch dort Lemmy Caution kein Pionier auf irgendeinem Gebiet war.

  • James Bond, eine KopieDatum15.03.2023 21:28
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema James Bond, eine Kopie

    Ich lasse mich schon wieder viel zu leicht triggern, aber bei dem Thread-Titel ist das von Dir ja auch mit ziemlicher Sicherheit absolut gewollt.
    Aber der Reihe nach: Dein erster Satz, der erste Fehler.
    Ich wüsste nicht, dass die Lemmy Caution-Reihe noch vor Fritz Langs "Spione" 1928 den Weg in die Kinos fand und auch später (bzw. früher als 1953) gab es in Hollywood im Rahmen der B-Movies und Serials so Einiges Agenten-mäßiges wie "Spy Smasher" von 1942, was in die selbe Kerbe schlägt und teilweise sogar mehr von Bond vorwegnimmt, als Caution. Lemmy Caution erinnert mich doch wesentlich mehr an die späteren Jerry Cotton-Filme als an Bond.

    Du schreibst es ja schon: Lemmy Caution erledigt Gangster - und das meist mit den Fäusten. Der Mann arbeitet für das FBI. Die Männer dort heißen zwar auch Agenten, sind aber im Grunde Kriminalpolizisten, keine Spione. Allein da hinkt der Vergleich zu James Bond und Co. Es gibt keine Auftragsmorde für den Staat, keine internationalen Spionagefälle, keine atomare- oder sonstige weitreichende Bedrohung. Alles ein paar Nummern kleiner als die Weltbeherrschungspläne bei Bond.
    Eher versuchten die Franzosen da mit der Filmreihe wohl an die von ihnen sehr geschätzten Film Noirs amerikanischer Bauart anzuknüpfen, aber das Ganze noch etwas reißerischer und unernsthafter anzugehen. Wahrscheinlich waren die Rechte an Peter Cheyneys Romanen einfach günstig und man hätte viel lieber Raymond Chandlers Philip Marlowe oder Dashiell Hammets Sam Spade verfilmt, konnte sich das jedoch nicht leisten.
    Die Caution-Filme zeigen oder erzählen im Grunde Nichts, was aus Amerika nicht 10 Jahre vorher schon (oft besser ausgeführt) auf die Leinwand kam. Peter Ceyney seinerseits dürfte auch 1936 schon fleißig Dashiell Hammett und Co gelesen haben, bevor er "This Man is Dangerous" schrieb. "Sein Lieblingsgetränk war Whisky" trifft auch etwa auf 95 Prozent aller Hardboiled-Hauptfiguren, die es vorher in Romane und Filme schafften, zu.

    Da war Herman Cyril McNeiles mit seinem literarischen Bulldog Drummond schon 1920 eher auf Bond-Pfaden, wobei er die Idee einen Gegner immer wieder auftreten zu lassen ohne Conan Doyles Professor Moriarty wohl auch nicht gehabt hätte. Agentenromane gab es vorher auch schon von John Buchan ("Die neununddreißig Stufen" 1915) und anderen. Ja, Ian Fleming hat James Bond 1953 sicher nicht aus dem literarischen Nichts herbeifantasiert, aber wird sich eher von McNeiles, John Buchan und bekanntermaßen eigenen Erfahrungen im Geheimdienst inspirieren lassen als von einem englischen Hardboiled-Autor aus der zweiten Reihe wie Peter Cheyney.
    Was Bond (als Filmreihe) zum Erfolg werden ließ, war ein junger, charismatischer Hauptdarsteller, bunte Bilder, exotisches Flair mit internationalen Drehorten, groß angelegte Pläne dunkler Mächte, extravagante Studio-Sets und dann auch zunehmend Gadgets und Co. Nichts davon bietet Caution. Ganz im Gegenteil wurde Eddie Constantine bewusst als "Gangstertype" gecastet um einen Kontrast zu seiner positiven Ermittlerrolle zu schaffen. Dass der Held dann auch oft mit Frauen rumschäkert genügt nicht für eine direkte Verwandschaft zu Bond.
    Bei Lemmy Caution gab es Bond-artiges mit entführtem Wissenschaftler und Co erst ein Jahr nach dem Kinostart von "Dr. No". Bei der günstigen Produktionsweise damals, wird der Film "Zum Nachtisch blaue Bohnen" wahrscheinlich als direkte Antwort auf "Dr. No" produziert worden sein. Andersherum werden Broccoli und Saltzman sicher nicht Lemmy Caution im Kopf gehabt haben, als sie "Dr. No" produzierten. Es lassen sich nämlich zumindest zu den ersten beiden Caution-Filmen "Im Banne des blonden Satans" und "Dieser Mann ist gefährlich" nicht einmal amerikanische oder britische Kinostarttermine finden. Möglich, dass sie dort erst später, nur als Teil von Double Features oder gar nur im TV liefen.

    So sehr ich nachvollziehen kann, wenn man seine Liebe für eine bestimmte Filmreihe so lebt, aber der gute Lemmy gibt diese weitreichende Bedeutung, die Du ihm zuschreiben willst objektiv gesehen nicht her. Hier James Bond oder Anderen "Abkupferei" zu unterstellen ist weit überzogen. Die Filme sind international ohne Bedeutung, liefen wohl außer im Heimatland Frankreich nur in Deutschland relativ erfolgreich - wohl weil dort aufgrund des NS-Regimes die Film Noir-Klassiker, bzw. unterhaltsamen B-Movies um FBI-Agenten der 40er-Jahre nie aufgeführt und daher unbekannt waren. Bei der IMDB rangieren die Lemmy Caution-Filme mit wenigen hundert Stimmen alle bei 5 bis knappen 6 Punkten von 10, so dass man hier auch nicht von "übersehenen Perlen" oder ähnlichem sprechen kann.

    Und ich schätze Kramp ja sehr, aber wo "Dr. No" ein kleiner Flop gewesen sein soll, wüsste ich gern. Vielleicht reißt Du hier aber ja das Zitat auch wieder irgendwo bewusst aus dem Zusammenhang um dein gewünschtes Ergebnis zu erzielen? Möglicherweise war "Dr. No" in Deutschland nicht sofort ein Riesenerfolg und daher für den Verleih ein "Flop", weil man sich ähnlich volle Kinos wie in Großbritannien und den USA erhofft hatte, aber laut IMDB hat der Film weltweit das 16-fache seines geringen Budgets eingespielt. Zu den Lemmy Caution-Filmen gibt es nicht einmal Zahlen und dass die Reihe ausgerechnet im Moment der Bond-Erfolge eingestellt wurde, spricht auch Bände - hätte dies doch eigentlich der Zeitpunkt sein müssen, wo auch das angebliche (!) "Original" endlich die Anerkennung findet, die es verdient. Stattdessen gab es mit "Alphaville" dann noch einen Film, bei dem Godard sich der Figur des Lemmy Caution bediente um eine Dystopie mit noch stärker in den Vordergrund gestellten Film Noir-Elementen zu schaffen.

    Das einzige, was man noch halbwegs als Diskussionsbasis nehmen kann ist dein Hinweis auf Matt Helm und "abgekupferte Ideen" bei Bond. Ja, irgendwann nach "Diamantenfieber" hängten sich die Bond-Produzenten gern an Trends und andere Filme. So ist "Leben und sterben lassen" ein Ritt auf der durch "Shaft" und ähnliche Filme losgetretenen "Blaxploitation"-Welle und "Moonraker" eine mehr als deutliche Reaktion auf den Erfolg des ersten "Star Wars"-Films.
    Aber der Beißer in "Moonraker" hat keinen Metallschädel, sondern ein metallenes Gebiss und eine allgemein überzeichnete "eiserne Konstitution". Da hat sicher niemand der Autoren an Matt Helm gedacht.
    Eher finden sich in "Moonraker" zahlreiche Elemente aus dem amüsanten Agentenfilm "Unser Mann in Rio".

  • Licht und Schatten Mainstream TVDatum27.02.2023 14:44
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Licht und Schatten Mainstream TV

    Der Link führt zu "Neues ARD-Studio in Kiew".
    Aber schön, habe ewig keinen Teletext mehr gesehen!

  • Hollywood - Licht und SchattenDatum24.02.2023 13:53
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Hollywood - Licht und Schatten

    Zitat von Havi17 im Beitrag #4
    Es gibt Fakten. Man kann eine Meinung dazu haben, doch macht es keinen Sinn dies als Hysterie zu verharmlosen und Menschen oder TV-Beiträge zu diskreditieren.
    Sollte ich das falsch interpretiert haben, bitte ich um Entschuldigung.

    Natürlich gibt es Fakten, aber wo werden diese genannt? Und wen diskreditiere ich? Hans Zimmer? Dich?
    Hollywood war immer das Epizentrum des kommerziellen Kinos schlechthin, der Ort, wo Produzenten Filme machen, keine Künstler. Die Künstler drehten on Location oder irgendwo in Independent Studios oder waren Ausnahmen in Hollywood.
    Da irgendwie eine Entwicklung hin zum Kommerz zu bemängeln, ist aus meiner Sicht eine Verklärung der "guten alten Zeiten". Wie gesagt: ich bin der Meinung, dass ein Gros der Musicals, Schnulzen und Sandalenfilmen aus dem klassischen Hollwood im qualitativen Sinne kein Deut besser oder gar "unkommerzieller" als die heutigen Marvel-Filme sind - um ein Beispiel zu nennen. Und ich schaue übrigens gerade diese Marvel-Filme selbst nicht (wobei der erste "Iron Man" oder "Captain America" meiner Meinung nach zumindest recht unterhaltsam waren, aber danach schwand mein Interesse an immer neuen Aufgüssen der selben Formel).

  • Hollywood - Licht und SchattenDatum17.02.2023 13:26
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Hollywood - Licht und Schatten

    Das ist aber jetzt etwas viel Hysterie.
    Als ob die Oscar-Verleihung die Essenz von Hollywood wäre. Und als ob Hans Zimmer (der ja durchaus Humor besitzt) mit einer Äußerung über die Materialqualität der Trophäe als Basis für eine Hollywood-Kritik dienen kann? Ich denke nicht... gerade, weil Hans Zimmer wie kaum jemand anderes für mich lange der Inbegriff des "generischen Bombast-Soundtracks ohne Inhalt" war. Ob Disney oder Bruckheimer, er hat sein Gedröhne doch lange Zeit auf jeden Blockbuster gelegt, der dickes Geld abgeworfen hat. Bei mir persönlich rehablitiert hat er sich erst spät durch den Soundtrack zu Ritchies "Sherlock Holmes" (schön angelehnt an Morricones "Todesmelodie"-Musik) und "Inception" und "Interstellar" von Nolan. Zimmers Musik zum zweiten "Blade Runner" und zum letzten Bond fand ich dann wieder ziemlich vergessenswert.
    Die Oscars waren schon immer kommerziell und eigentlich eher unbedeutend. Hitchcock wurde erst sehr spät für das Gesamtwerk gewürdigt, als man bemerkte, dass man über Jahrzehnte falsch geurteilt hat. Seine Filme zogen gegen (heute komplett vergessene) Musicals und Melodramen den Kürzeren und das gilt für Vieles mehr. Wenn man sich allein schon die wenigen Film Noirs anschaut, die Oscars erhielten, trifft es da fast nur Filme, die irgendwo noch ein Happyend herzauberten oder primär von Liebe und Herzschmerz erzählten.
    Die Sandalenfilme wurden für Ausstattung, Effekte und pompöse Musik prämiert, wie es heute für den Superhelden-Quark üblich ist.
    "Citizen Kane" wurde 1942 für 9 Kategorien nominiert, weil selbst die Jury damals wohl keine Begründung fand ihn zu ignorieren, aber es reichte mit Ach und Krach für den Drehbuch-Oscar. Erinnert sich noch jemand an den "Besten Film"? "Schlagende Wetter"/"So grün war mein Tal". Letztmals in Deutschland 2010 auf DVD veröffentlicht. Das gilt übrigens für viele Preisträger der 30er bis 60er Jahre. Hierzulande entweder komplett unbekannt oder vor Jahrzehnten mal auf VHS oder DVD veröffentlicht und das dürfte oftmals dann auch für die USA ähnlich gelten.
    Wenn man sich die Mühe macht und die Preisträger aus den Jahrzehnten durchschaut, ist da enorm viel dabei, was im Rückblick keine Würdigung wert ist.
    Die heute als Klassiker wirkenden, zeitlosen Filme sind durch die Bank leer ausgegangen. Prämiert wurden Schnulzen, bunter Prunk und Rührseliges. Für mich persönlich gibt es wenig Unterschied zwischen einem inhaltsleeren, aber aufwändigen und bunten Musical aus den 50ern und dem x-ten Marvel-Film.
    Unser Blick auf das "klassische Hollywood" ist verzerrt. Wir schauen uns die Highlights aus 100 Jahren an und sind begeistert, vergessen dabei aber, dass auch damals schon der kommerzielle Kram dominierte. Der war damals erfolgreicher als die wirklich starken Filme, hat die Zeit aber einfach nicht überdauert, bzw. ist zum Großteil auch weder auf physischen Datenträgern noch im Streaming präsent. Genau so werden wir in 30 und mehr Jahren auf einige aktuelle Filme blicken, die wir vielleicht zur Zeit des Erscheinens selbst sogar übersehen haben, weil wir von der Masse an Superhelden-Filmen und leichten Action-Filmen geblendet wurden. Die Filme, die zeitlos oder einfach phantastisch gemacht sind, gibt es nach wie vor. Sie machen aber (wie auch in den 20ern, 30ern, 40ern, 50ern,60ern,...) eben nicht 70 Prozent der produzierten Filme aus, sondern vielleicht 2-3 Prozent.

    Und was die Politik betrifft, sollte man angesichts des lange geltenden Hays Code (1934 bis 1967) und seltsamer Auswüchse wie "wir verlegen Sherlock Holmes jetzt mitten in der laufenden Filmreihe aus dem viktorianischen Zeitalter in die Aktualität, damit wir ihn gegen Nazis antreten lassen können" und der zahllosen Filme, die in den 80ern (unterstützt vom Militär) gegen die "rote Gefahr" wetterten vielleicht ein wenig vorsichtiger sein, bevor man aktuelle Entwicklungen hysterischer betrachtet, als sie es verdienen.
    Dass eine Branche, die davon lebt, einem möglichst breit-gefächerten Publikum Traumwelten zu zeigen, panisch reagiert, wenn Schauspieler klare Haltung zu politischen Themen zeigen, ist quasi evolutionär bedingt. Selbst Disney hat ja trotz eingebranntem konservativstem Familienbild offensichtlich Angst davor liberale Zuschauer zu verlieren und macht hier und da Zugeständnisse. Andersherum trauen sich sicherlich viele Action-Stars nicht ihre liberale, demokratische Grundhaltung zu offen zu zeigen, weil sie dann die Republikaner im Publikum möglicherweise vergraulen. Das Spiel lief doch schon immer so.
    Und ebenso gibt es die Gegenbeispiele wie Gian Maria Volonté, der sich seine Rollen seiner eigenen Gesinnung entsprechend auswählte und so sicherlich den ein oder anderen Erfolg "versäumte".
    Letztlich dienen Schauspieler früher wie heute ja als Projektionsfläche für den Zuschauer und je mehr hier quasi schon mit Ölfarbe vorgemalt ist oder vom Menschen hinter der Rolle zu stark durch die Leinwand scheint, desto schwieriger wird es für den Zuschauer.

  • Wallace-Filme im Kino /BerlinDatum30.01.2023 09:16
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Wallace-Filme im Kino /Berlin

    Zitat von Dr.Mangrove im Beitrag #5
    Heute wurde der "Fälscher von London" gezeigt. Das Kino war erstaunlich gut gefüllt und es war schön, den Film mal auf großer Leinwand zu sehen - übrigens in perfekter Bildqualität.
    Frage als Laie: Weiß jemand der Experten zufällig, ob dort digitale Medien gezeigt werden (also werfen die eine BluRay in den Player?) - oder wird "richtiger" analoger Film verwendet, der restauriert wurde?

    Das Kino ist sowieso sehr zu empfehlen - und war auch gut geheizt :-)





    Weder noch, vermute ich.
    Entweder ist es analoger Film, dann aber eher eine damalige Kinokopie, die dann auch entsprechende Altersspuren zeigt, oder aber es ist eine DCP, also ein speziell für Kinos produziertes Containerformat, dass die Kinos vom Verleiher zur Verfügung gestellt bekommen. Das ist dann die 4K-Abtastung, also quasi das, was dann für die Blu-Ray herunterkonvertiert wurde.

  • Wallace-NeuverfilmungsmöglichkeitenDatum13.01.2023 15:46
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Wallace-Neuverfilmungsmöglichkeiten

    Zitat von Edgar007 im Beitrag #410
    Das würde mich sehr freuen, wenn man Edgar Wallace mal in einer schönen internationalen Produktion würdigen würde. Er war ja mal einer der meistgelesenen (Krimi)Autoren Englands... Leider hat es nie zu einer wirklich großen Verfilmung gereicht, wie z.B. bei Agatha Christie. Deren Romane fand ich jetzt auch nicht unbedingt besser als die von Wallace. Dass so "altmodische" Filme erfolgreich sein können zeigen ja auch die beiden Poirot-Filme und die Knives out-Filme mit Daniel Craig

    Die genannten "Knives Out"-Filme sind aber ja eben nur in ihrer Struktur "altmodisch" und füllen diese mit Zeitgeist, modernen Figuren und aktuellen Themen. Christie gibt das her, Wallace eher weniger, weil dort Todesstrafe, zu beschützende Erbinnen und Co zentrale Rollen spielen. Da nun moderne Figuren reinzuwerfen, die mit Handys hantieren, würde kaum noch das Label "Wallace" rechtfertigen.
    Im Grunde müsste man Wallace-Verfilmungen in der Zeit ansiedeln, in der die Romane erschienen sind. "Moderne" Verfilmungen und Wallace schließen sich in meinen Augen quasi aus. Schon die romangetreueren Verfilmungen der 60er funktionierten nur in einem nostalgisch angehauchten Märchen-Setting. Fraglich, ob man so etwas heute wieder erzeugen könnte.

  • Rating aller 24 Bond-FilmeDatum13.01.2023 15:34
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Rating aller 24 Bond-Filme

    Zitat von Edgar007 im Beitrag #34
    Bis vor kurzem war für mich DER MORGEN STIRBT NIE (vor allem wegen dem "Bösewicht") der schwächste Bond-Film. Die goldene Zitrone hat er aber inzwischen locker an KEINE ZEIT ZU STERBEN abgegeben - dieser Film hat mit James Bond rein gar nichts mehr zu tun.

    Die goldene Zitrone dürfte für alle Zeiten "Stirb an einem anderen Tag" für sich beanspruchen. Besch***ene Effekte, blöde Story, lachhafte Gadgets,...

  • Rangliste aller Bond-DarstellerDatum13.01.2023 15:11
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Rangliste aller Bond-Darsteller

    Zitat von Edgar007 im Beitrag #10
    Ich sehe eher Connery, Moore und Lazenby (im besten Bond-Film) auf einer Stufe, dahinter dann Brosnan. Craig ist für mich kein James Bond, funktioniert aber zumindest in CASINO ROYALE ausgesprochen gut. Dalton war leider eine krasse Fehlbesetzung.

    Ich habe mittlerweile mit Dalton tatsächlich meinen Frieden gefunden. Ich kann die Meinung vieler Fleming-Leser unterschreiben, dass Dalton optisch wohl näher an der literarischen Figur ist als alle anderen Darsteller.
    Und als ich vor etlichen Jahren in London war, lief dort im BFI eine Bond-Retrospektive im Kino. Man war "leider" bereits bei "Der Hauch des Todes" angelangt. Obwohl kein Fan des Films, habe ich ein Ticket gelöst und er hat mich auf großer Leinwand ziemlich begeistert. Gerade nach den zuletzt sowohl albernen, als auch hüftsteifen Auftritten von Roger Moore, führt Dalton Bond wieder zu den Wurzeln. Die Anfangssequenz knallt gut und die Fallschirmlandung auf dem Boot mit anschließendem One-Liner und Cocktailglas in der Hand ist eigentlich purer Connery. Auch anschließend gibt es noch viel klassischen Bond zu sehen und wenig "Neuerungen", eher ein Zurückfahren der Moore'schen Supermann-Atitüde mit (zu) viel Selbstironie. Dass man dann aber mit "Lizenz zum Töten" die Grenzen überschritten hat, sehe ich auch so. Da hat man mit der Brechstange versucht, was mit Craig und "Casino Royale" später wesentlich besser gelang.

    Für mich sieht die Rangliste wie folgt aus:
    1. Connery (na klar, er setzt den Standard)
    2. Brosnan (manche finden ihn zu glatt, ich jedoch finde, er trifft die Mitte aus Eleganz und Härte perfekt - die Filme halten leider oft nicht mit)
    3. Lazenby (hatte Glück im vielleicht besten Bond-Film zu spielen und wäre vielleicht in kommenden Filmen noch besser in die Rolle gewachsen, in "Diamantenfieber" kann ich ihn mir durchaus sogar vorstellen)
    4. Dalton (passt gut in die 80er, ich hätte ihn gern schon in "Im Angesicht des Todes" gesehen, dafür vielleicht dann "Lizenz zum Töten" mit etwas weniger "eigenem Stil", für "Goldeneye" jedoch wiederum unpassend)
    5. Moore (in "Leben und sterben lassen" noch ein fantastischer Bond auf einem Level mit dem spätem Connery und Lazenby, danach leider schnell zu alt und zu albern)
    6. Craig (überragend als neuer Typus in "Casino Royale", auch in "Quantum" trotz Drehbuch mit Schwächen überzeugend, danach fehlte die - zumindest von mir - gewünschte Entwicklung zum Gentleman, woran er zumindest anteilig selbst Schuld trägt)

    Eine Rangliste ist aber im Grunde schwierig. Ich könnte Dalton, Moore und Craig theoretisch vielleicht sogar noch beliebig tauschen. Bei Moore ist natürlich auch im Deutschen mit Niels Clausnitzer eine Top-Besestzung am Werk, was sozusagen zusätzliche "Wohlfühlpunkte" bringt. Auch Brosnan hat mit Frank Glaubrecht natürlich Vorteile gegenüber Dalton. Lutz Riedel ist zwar ein guter Sprecher, bleibt aber (zumindest mir) weniger im Ohr als Clausnitzer oder Glaubrecht.

  • Interessant finde ich, dass Pidax selbst auch Streaming nutzt, bzw. ihre Titel auf diesem Wege auswertet. Da hatte ich bisher vermutet, dass das die Rechteinhaber selbst tun und nicht Kombi-Lizenzen für sämtliche Veröffentlichungsrechte vergeben. Vielleicht kommt ja von dieser Seite dann noch schneller als gedacht der Druck Richtung 1080p.
    Und wenn ich lese, dass da jedes Jahr 200-250 Titel jährlich (!) auf physischen Datenträgern kommen und der Umsatz im siebenstelligen Bereich liegt, fühle ich mich in vielen, was ich in meinem (zugegeben etwas langen) Beitrag schrieb, bestätigt - vorallem in Bezug auf "Die Masse macht's".
    Aber wenn man dann schon bei einigen Titeln drei Jahre in die Lizenzklärung investiert, wäre es umso schöner und (in vielen Fällen) angemessener dann wenigstens auch einige Wochen/Monate für Quellensuche aufzuwenden. Nach einer so mühseligen Klärung der Rechte dann einfach das zugelieferte Master auf DVD zu pressen, würde mich persönlich nicht zufriedenstellen - gerade, wenn es doch angeblich Lieblingsfilme und -serien sein sollen.

  • Zitat von Tarzan im Beitrag #7
    Gäbe es denn im "Besserwisser-Kundenkreis" (ist auch nicht despektierlich gemeint) genug Käufer, damit sich eine Blu-Ray-Abtastung lohnt? Es stünde jedem in unserem Lande eigentlich offen, ein eigenes Label zu gründen und dann seine hohen Qualitätswünsche zu verwirklichen. Schön schwätzen ist immer so schön leicht, vor allem bei den so ach jungen und klugen Jahrgängen. -)-)-)

    Da ich eine gewisse Ironie herauslese, muss ich da wohl noch einmal genauer erläutern, dass ich mit dem "Rentner-Kundenkreis" nicht meine, sondern die mögliche (!) Sichtweise von Pidax zeigen wollte.
    Dort malt man sich die Kundschaft wahrscheinlich als "Ü60 und froh bestimmte Filme überhaupt (nochmal) sehen zu können" aus.
    Viele der Stamm-Kunden haben quasi ein Abo und kaufen Alles, was im Pidax-Shop auftaucht. Da kann man dann mit bestehenden Mastern und dem ollen DVD-Standard mit wenig Geld immer mindestens die Kosten wieder reinholen.
    Ein stückweit hat man da mit der Einschätzung vielleicht sogar recht. Von der Zeit, wo 14-16jährige Edgar Wallace oder die Connery-Bonds für sich entdeckt und sich Alles, was ähnlich war reingezogen haben, sind wir wieder weit entfernt.
    Wenn überhaupt entdeckt die heutige Jugend aufgrund von "Stranger Things" und Co vielleicht ein paar Sachen aus den 80ern noch für sich.
    Aber auch hier im Forum sind doch viele Mitglieder (teils weit) unter 60 und dennoch potentielle Kunden für Pidax und Co.
    Dass Pidax ein Nischenlabel ist und von der Liebhaberei einiger Mitarbeiter und Außenstehender (!) lebt, die dort Projekte vorantreiben (Georg sei hier speziell genannt), weiß ich ja auch.
    Dass das andere Extrem, wie es beispielsweise Subkultur betreibt - teilweise über Jahre an einzelnen VÖ zu arbeiten, aus verschiedensten Quellen Negative, Interpositive, Kinokopien zusammenzutragen, selbst abtasten zu lassen, Interviews mit Beteiligten zu produzieren usw. - nicht für jedes Label möglich ist, ist mir auch klar. Das geben auch viele der Pidax-Filme von der Nachfrage und filmischen Bedeutung wahrscheinlich gar nicht her - Wobei Subkultur da ja auch trickst und persönliche Lieblinge "unterschmuggelt", die dann eben aufgrund der Zugehörigkeit zur "Edition Deutsche Vita"-Reihe von Kunden/Fans mitgekauft (=quersubventioniert) werden. Subkultur bleibt teilweise auch mal ein Jahr ohne einzige VÖ, Pidax versucht durch pure Masse lukrativ zu arbeiten.
    Ich bin aber fest überzeugt, dass viele dieser scheinbaren Pidax-"Bestandskunden" mittlerweile auch Blu-Ray-Player besitzen oder einen solchen erwerben würden, wenn man auch bei Pidax nach etwa 20 Jahren mal so langsam endlich auf den aktuellen Datenträger-Standard umsteigt. Sehr wahrscheinlich würde man den ein oder anderen Kunden zusätzlich gewinnen - gerade im "Besserwisser-Kundenkreis".
    Und ja, es gibt einige Filme, die einfach noch nicht in 1080p oder gar 4K abgetastet wurden, wo die Nachfrage auch eine (allein) vom Label finanzierte Abtastung nicht unbedingt zum Selbstläufer macht, aber die bestehenden Master zumindest eine solide DVD hergeben. Das ist ja im vorliegenden Fall so. Da der Film primär eine italienische Produktion ist, sind die Wege zu etwaigen Negativen auch nicht gerade kurz.
    Dann finde ich eine DVD-VÖ zwar prinzipiell vertretbar, stelle sie mir selbst aber nicht (mehr) ins Regal. Bei den meisten Filmen zucke ich dann auch einfach nur mit den Schultern und kann damit leben, weil sie dann eben einfach nicht geschaut werden und meist ohnehin für mich nicht in die Kategorie "muss ich unbedingt gesehen haben!" fallen.
    Ich kaufe prinzipiell keine DVDs mehr und habe auch sämtliche DVDs aus meinem Regal verbannt. Wenn die genutzten Master dann irgendwo im TV ausgestrahlt werden oder bei dem "bösen A" im Stream angeboten werden, reicht mir das zum einmal schauen.
    Wütend werde ich natürlich bei persönlichen Lieblingen oder Filmen, die von ihrer Bedeutung klar gute Qualität und Blu-Ray-Standard verdient haben.
    Da sind wir dann wieder an dem Punkt, dass ich davon überzeugt bin, dass eine DVD-VÖ eine Abtastung (die teilweise gleichbedeutend mit der "Rettung" eines Films ist) noch unwahrscheinlicher macht und nicht einfach nur um ein paar Jahre nach hinten schiebt.
    Es gibt ja auch durchaus VÖ, bei denen ich mich wundere (aber auch freue), dass es sie gibt. Beispielsweise "Argoman - der phantastische Supermann" von Ostalgica auf Blu-Ray, der mir stark danach aussieht, als hätte man hier (mindestens) eine Kinokopie abgetastet und (gut) nachbearbeitet. Wahrscheinlich zog da auch ein absoluter Liebhaber im Hintergrund die Fäden und an der Limitierung auf 1000 Stück und dem Preis von ca. 25 Euro sieht man ja, wieviel Kohle am Ende wieder reinkommen soll/muss.
    Auf der anderen Seite (und da spreche ich aus Erfahrung) sind Abtastungen aber mittlerweile auch für dreistellige Summen machbar, gerade wenn es beim Label selbst jemanden mit abgeschlossener Mediengestalter-Ausbildung oder Postproduktions-Erfahrung gibt, der die Nachbearbeitung selbst erledigt.
    Wenn der Rechteinhaber die Negative nicht herausrückt, bzw. sich an der Abtastung auch nicht beteiligen will, liegen immer noch viele Kinokopien bei Sammlern oder tauchen gar bei Auktionen auf.
    Man muss nicht immer so tun, als würde die Diskrepanz beim finanziellen Aufwand zwischen dem Pressen eines alten zugelieferten Masters auf DVD und der Lokalisierung von 35mm-Quellen, ihrer Abtastung, Bearbeitung und Pressung auf Blu-Ray im fünf- bis sechstelligen Bereich liegen.
    Die Summen der Digitalisierungsförderungen, die wir hier im Forum ja schon öfter bei Wallace oder May gelesen haben, sind deswegen so hoch, weil hier die besten Unternehmen am Markt eingeschaltet werden und der komplette Prozess vom Rechteinhaber outgesourced wird. Da sprechen wir vom Transport etlicher Filmrollen mit wahrscheinlich nötigen Versicherungen, Abtastung mehrerer Kopien, bzw. Elemente eines Films, Compositing von Titeln und Vorspännen, aufwändiger Farbkorrektur (Bearbeitung der Negativ-Abtastung in Richtung der Farbgebung der Interpositive), Einzelbildretusche und und und.
    Ich übertreibe mal ein wenig: Wenn ein Labelinhaber selbst gegen Gebühr eine Kinokopie von einem Sammler leiht, sie persönlich zu einer Postproduktionsfirma mit Cintel-Scanner karrt, den Leuten dort eine selbst gekaufte HDD in die Hand drückt und sich dann anschließend selbst um die Entfernung von Kratzern, die Bildstabilisierung, Farbkorrektur und Co kümmert, ist dafür keine Filmförderung notwendig.
    Gerade bei kleinen Labels gibt es diese Liebhaber, die viele Prozesse (Anlegen von Tonspuren, Authoring und Co) selbst erledigen und so die Kosten minimieren. Da finde ich den Weg, die Kosten durch „bestehendes Material mit möglichst wenig Aufwand auf DVD pressen“ gering zu halten den deutlich unschöneren Weg - ist aber vielleicht nur meine Meinung.
    Von einem eigenen Label habe ich übrigens seit meiner Kindheit geträumt, aber Lizenzrecht ist tatsächlich ein Dschungel und im aktuellen Markt (wenn man ihn noch so nennen will) macht es wohl kaum Sinn neu zu starten.
    Da ich von einem Titel, der mich in der Kindheit sehr geprägt hat, mittlerweile eine 35mm-Kopie auf IB Tech-Material (wurde primär für Archivierungen genutzt, weil es auch nach längerer Zeit so gut wie keine Farbverschiebungen oder Ausbleichen gibt) und eine 35mm-Kopie des deutschen Kinotrailers besitze, passiert da aber trotzdem vielleicht nochmal was.
    Vor den Kosten für die Abtastung habe ich wenig Angst, an die Nachbearbeitung würde ich mich selbst wagen und auch Pressungen kosten nicht mehr die Welt, aber überhaupt erst einmal den Rechteinhaber zu ermitteln ist tatsächlich eine Hürde und dann noch einen Vertrieb zu finden (gerade, wenn man nur mit einem Titel startet) nicht leicht. Außerdem muss man da noch neben Familie und eigentlichem Beruf die Zeit finden.
    Das heißt aber auch, dass ich von jemandem, dessen Arbeit beim Label sein eigentlicher Beruf ist, durchaus etwas Aufwand erwarten kann.
    Auch ohne ein Label zu führen, würde ich es also begrüßen, wenn die bestehenden Labels (die zudem nun einmal die Lizenzen von bestimmten Filmen schon besitzen) gewisse Qualitäts-Standards einhalten würden, so dass ich die Produkte gern kaufe. Das hat Nichts mit "Besserwisserei" zu tun.
    Ich finde sogar, dass in einer Zeit, wo selbst der öffentlich-rechtliche Rundfunk zumindest in 720p sendet, Streaming-Anbieter kaum noch (reines) SD anbieten und Blu-Ray schon längst wieder einen Nachfolger bekommen hat, eine einfache Blu-Ray in 1080p kein „hoher Qualitätswunsch“ ist, sondern eher eine Art "Mindestmaß".

  • Wallace-FilmbücherDatum06.01.2023 16:05
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Wallace-Filmbücher

    Zitat von Savini im Beitrag #4
    Mich wundert ebenso, dass die "Tür" bei Kramp, Tses und Hohmann gleichermaßen schlecht wegkommt (Pauers Beurteilung habe ich gerade nicht in Erinnerung) - in den letzten Jahren wurde sie im Forum dafür umso besser beurteilt.

    Man muss hier aber auch mal ehrlich sein. Die mittlerweile besseren Bewertungen der "Tür" kommen wahrscheinlich einfach daher, weil die Besetzung fantastisch ist und sehr viel an den liebgewordenen Wallace-Klischees vertreten ist. Mit Heinz Drache erstmals in einem Rialto Wallace, Schürenberg mit seinem Sir John-Debüt, außerdem Kinski, Arent, Pinkas Braun, Werner Peters, Gisela Uhlen, Jan Hendriks, Ady Berber... dazu viel Nebel, düstere Kulissen, Peter Thomas-Musik, viele Morde,... Das Alles hat ja auch schon dazu geführt, dass der Film (als einer von insgesamt sechs Teilen der Reihe) über 3 Millionen Kinozuschauer erreichte.
    Aber der Film an sich hat dann doch leider viele Rhythmus-Probleme, Vohrers Fokus lag scheinbar mehr auf skurillen Momenten (die auch nicht allesamt zünden wollen) als auf einem nachvollziehbaren Kriminalfall usw.
    In meiner Kindheit/Jugend fand ich den Film auch noch toll, das hat sich aber mit jeder Sichtung mehr gelegt... Mag sein, dass ich damit hier allein bin, aber zumindest Kramp und Co schienen es eben auch so zu sehen.
    An anderer Stelle hatte ich ja schon erwähnt, dass "Das Verrätertor" für mich zu den absoluten Schlaftabletten der Reihe zählt und die ausnahmsweise einmal "echte britische Atmosphäre" dem Werk in meinen Augen eher schadet. Dem "Bogenschützen" konnte ich auch nie viel abgewinnen. Zuviele Meta-Ebenen-Scherze und die parodistischen Elemente gelangen bei "Das Rätsel der roten Orchidee" weitaus besser, finde ich.

  • Zitat von Edgar007 im Beitrag #4
    Ich verstehe auch nicht, wieso man im Jahr 2023 eine DVD neu auf den Markt bringt. Was ist mit BluRay?

    Weil man ausschließlich zugelieferte Master nutzt und für einen (nicht despektierlich gemeint) Rentner-Kundenkreis produziert, dem man unterstellt weder Blu-Ray-Player zu besitzen noch auf hohe Qualität wert zu legen.
    Aus dem Ausland kam eine Abtastung im Original-Bildformat, dann legt man den deutschen Ton an, untertitelt die restlichen Stellen (immerhin!) und am Ende schneidet man einfach nochmal Alles weg, was nicht synchronisiert wurde und hat auch noch eine "Rekonstruierte deutsche Kinofassung" als Bonus.

  • NEWS vom WIXXERDatum16.12.2022 16:33
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema NEWS vom WIXXER

    Sehr launiger Podcast!
    Aber es klingt ja stark wie ein Rückblick auf Abgeschlossenes. Wenn es (noch) etwas im Köcher gäbe, hätten sich beide wahrscheinlich auch nicht ausreichend zusammenreißen können um diese Infos auf eine zweite Folge zu schieben.
    Auch die Erzählungen, wie hart die Finanzierung des ersten Filmes war und die Erinnerungen an Völz und Fuchsberger (die ja nun einmal beide nicht mehr unter uns sind) klingen sehr nach "nochmal geht sowas nicht".

  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum04.11.2022 12:49
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    @fritz k:
    Auch von mir ein Dank für die zutreffende Beschreibung!
    Wie Du schon schreibst, passt das Ganze eher nach Hamburg. Rolf Olsen versuchte sich etwa zur selben Zeit dann ja auch in seinen St. Pauli-Krimis an dieser Mischung aus Sittengmälde, Giallo, Rotlichtmilieu und Cotton-/Wallace-Krimi-Elementen, wo das Ganze auch aus meiner Sicht stimmiger wirkt, wenn es auch noch eine Spur schmieriger ausfällt und natürlich die Budgets kleiner waren (wobei: sicher kann man sich da nicht einmal sein).
    Es war wohl dann eine Mischung aus St. Pauli-Krimis und italienischen Gialli im Kino und des größer werdenden Krimi-Angebots im TV, die Wallace "unnötig" machten.
    Mehr Gewalt und Schauwerte gab's beim Giallo, das Schmierige war bei St. Pauli-Krimis ausgeprägter und die einstigen Alleinstellungsmerkmale Grusel und Komik gelangen den Wallace-Filmen immer weniger, da Vohrer Ersteres (schon immer) eher ironisch und selten wirklich bedrohlich nutzte und die Komik in peinliche "Pennäler-Filme"-Richtung abdriftete. Klassischer "Grusel" war ohenhin nicht mehr gefragt, das bekam ja auch Hammer zu dieser Zeit kräftig zu spüren.
    Wie hätte man Wallace retten können? Aus meiner Sicht gar nicht. Zurück zu den Wurzeln wie "Der Frosch mit der Maske" und "Das Gasthaus an der Themse" hätte nur noch die ältere Zuschauerschicht bei Laune gehalten, aber die jungen Zuschauer endgültig verloren. Gialli "made in Germany" wäre quasi, als wolle man den Amerikanern Cola verkaufen - die Italiener hatten das Genre einfach drauf. Und etwas eigenständiges (was ja Vohrer versuchte) wirkte zunehmend wie Etikettenschwindel.
    Die Idee das Ganze ernsthafter zu gestalten, war ja gar nicht so grundverkehrt, mit Sir Arthur und "komischen Assistenten" wie Stefan Behrens funktionierte die altbewährte Balance zwischen Spannung und Entspannung aber gar nicht mehr. Bordelle und 68er-Thematik wollten auch zum ollen Wallace und was man davon erwartete nicht passen. Man musste sich einfach von Wallace verabschieden und auf die Suche nach zeitgemäßeren Autoren gehen. Das tat dann ja Waldleitner mit Simmel.

  • Ich denke auch, dass hier irgendein CCC-Mitarbeiter sich was zusammenfabuliert hat, vielleicht ja sogar aufgrund von Notizen die dort intern zu finden sind.
    Dass es bei vielen CCC-Filmen Probleme mit dem Material gibt, ist ja bekannt. Der frühere Wasserschaden hat da sicherlich einiges in Mitleidenschaft gezogen und die Aktion, das Material dann einfach beim Filmarchiv abzuladen, hat den Zustand wahrscheinlich nicht verbessert, weil dort die finanziellen Mittel und Restaurierungs- und Lagerungsmöglichkeiten auch endlich sind. Einer der Karl May-Orient-Filme galt ja quasi auch als "unrestaurierbar" und es gab ihn doch später plötzlich auf Blu-Ray.
    Also rein technisch ist es schon möglich, dass das selbe Material, was 2003 (oder war es später?) für die DVDs abgetastet wurde mittlerweile in einem schlechteren Zustand ist, aber wenn man mal Richtung Subkultur Entertainment schaut, sieht man, was man auch aus "kaputten" Negativen noch rausholen kann. Notfalls eben unter Zuhilfenahme von Interpositiven oder gar Kinokopien. Das ist aber Arbeit und kostet. Wenn da Zuschüsse von der FFA fehlen, kann ich mir vorstellen, dass man das scheut. Auch sehe ich keinen Grund, warum ausgerechnet diese beiden Filme mehr Schwierigkeiten machen sollten als "Würger" oder "Ungeheuer".
    Allerdings dürften die Ablehnungen wirklich Formfehler sein. Da hat vielleicht bei der FFA jemand nur kurz draufgeschaut und "Todesrächer von Soho" und "Phantom von Soho" verwechselt und den "falschen" Film durchgewunken. Und bei "Geheimnis der schwarzen Koffer" gab es analog vielleicht eine Verwechslung mit "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe"? Was haben die Filme auch alle so ähnliche Titel?
    Ein Einspruch gegen diese Entscheidungen könnte daher vielleicht für CCC auch nach hinten losgehen und "Koffer" und "Phantom" dann zwar Zuschüsse bescheren, für "Todesrächer" und "Handschuhe" aber auch Rückforderungen nach sich ziehen, wer weiß?

  • EDDI ARENT - DER HERR DER SKETCHEDatum25.10.2022 09:45
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema EDDI ARENT - DER HERR DER SKETCHE

    Zitat von Savini im Beitrag #15
    Zitat von c.n.-tonfilm im Beitrag #14
    Arent ist leider nicht der Typ Schauspieler, der echten Humor aus sich selbst zu schöpfen vermag. Die Qualität seiner Leistung steht und fällt erbarmungslos damit, wie gut sein Text geschrieben ist und wie gut der Regisseur ihn in seiner Rolle führt.

    War es nicht so, dass Arent beim Dreh öfter improvisierte und die Regie (zumindest bei Vohrer) es ihm durchgehen ließ? Das wird jedenfalls bei Christos Tses so berichtet.

    Christos Tses ist aber auch niemand, dem man kritische Distanz zu seinen Themen nachsagen kann.
    Sicherlich wird die ein oder andere Geste mal "dazuimprovisiert", aber selbst die Wallace-Filme (lange vor heutigen Schnittgewittern) waren schon so durchgeplant, dass es aufgrund der Auflösung wenig Raum für große Improvisationen gab. Irgendwann passen die Anschlüsse dann ja auch vorne und hinten nicht mehr, wenn ein (oder schlimmer: mehrere) Schauspieler sich frei spielen.
    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Arent bei den Proben was angeboten hat und der jeweilige Regisseur das dann angenommen hat, aber das ist eben auch mein Eindruck, dass dies mit der Zeit mehr wurde, bzw. Arent zunehmend mehr eigene Ideen einbringen konnte, bzw. auch weniger gute Vorlagen bekam.

  • EDDI ARENT - DER HERR DER SKETCHEDatum24.10.2022 12:48
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema EDDI ARENT - DER HERR DER SKETCHE

    Puh, das ist wirklich kaum länger als 2-3 Minuten durchzustehen. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass die "Gags" und ihre Darbietung nicht großartig anders sind, als seine Auftritte bei Wallace. Sie werden bei Letzterem nur eben wohldosiert in einen Spielfilm eingestreut. Diese Art von Humor trägt eben nicht allein 30 Minuten oder gar eine komplette Sendereihe.
    Würde man mir all seine Wallace-Auftritte eng zusammengeschnitten präsentieren, wäre ich sehr sicher auch nach wenigen Minuten genervt. Inmitten von Mord und Totschlag sind es aber (oft) lustige, auflockernde und angenehme Einsprengsel.
    Und bei insgesamt eher schwächeren oder einfach "anders" gestrickten Wallace-Filmen wirken seine Auftritte dann eben auch mal eher nervend, obwohl sie sich für sich genommen gar nicht zwingend von den anderen unterscheiden.
    Im todernsten "Zimmer 13" ist der Kontrast einfach zu groß, in "Die Gruft mit dem Rätselschloss" gibt es ohnehin schon Fehlbesetzungen, Rhythmus- und Drehbuchprobleme, so dass der Film an sich nicht in Schwung kommt und das "Spannung-Entspannung-Spannung..."-Prinzip bei seinen Auftritten einfach nicht greift und im "Verrätertor", der stark britisch geprägt (und meiner persönlichen Meinung nach eher "bräsig") ist, wusste man ihn einfach von Regieseite nicht einzusetzen - um nur drei Beispiele zu nennen.
    Seine besten Momente hat er entsprechend in den besten Wallace-Filmen, also wenn der Film an sich packend ist und er Schockmomente konterkariert, auf Spannungsszenen folgt und das Publikum wieder einfangen darf, wenn die Stimmung droht zu ernst zu werden. Auch in seiner "letzten" Phase funktioniert er gut, wo er als vermeintlicher "komischer Sidekick" plötzlich eine ernste und vorallem abgründige Seite zeigen darf.

  • Zitat von Peter Ross im Beitrag #1

    Kinski: "Die toten Augen von London" - insbesondere die Szene seiner Ermordung sehr ausdrucksstark
    Arent: Vielleicht sogar wirklich "Das Verrätertor" - eine seiner größten Rollen
    Drache: "Der Hexer" - sehr imponierend sein Auftritt nach Ermordung von Mr. Messer, an Coolness kaum zu überbieten
    Fuchsberger: "Das Gasthaus an der Themse" - hier ist er einfach der klassische Ermittler, so wie wir uns Fuchsberger wünschen
    Schürenberg: "Der Hund von Blackwood-Castle" - größte Rolle und klasse Zusammenspiel mit Ilse Page

    Bei Kinski, Drache und Fuchsberger unterschreibe ich Deine Auswahl direkt, inklusive Begründungen. Im "Hexer" zeigt Drache meiner Meinung nach internationale Klasse (wie auch in "Das Rätsel des silbernen Dreieck"), während Fuchsberger teils eher bemüht "cool" spielt, bzw. inszeniert wirkt und nicht völlig überzeugt. In "Das Gasthaus an der Themse" wird er wesentlich besser eingesetzt.
    Bei Arent und Schürenberg sehe ich es komplett anders. Arent ist beim "Verrätertor" aus meiner Sicht mittlerweile schon über die Schwelle zum Nervfaktor getreten (wenn auch schlimmer in Filmen wie "Zimmer 13") und bei "Der Hund von Blackwood Castle" legt Vohrer die Rolle des Sir John schon gefährlich nah an den späteren Sir Arthur mit seinen zahlreichen Fremdscham-Momenten an. Da überzeugt mich Schürenberg beispielsweise in "Der unheimliche Mönch" wesentlich mehr, wo die Balance zwischen Respektsperson und "Trottel" noch besser austariert ist und es wirklich pointierte Komik gibt, die keinen Klaps auf den Hintern von Sekretärinnen oder anzügliche Witze gegenüber Schulmädchen benötigt.

  • Ein Schuss im Dunkeln (1964)Datum21.10.2022 09:53
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Ein Schuss im Dunkeln (1964)

    Zitat von Savini im Beitrag #7
    Zitat von Fabi88 im Beitrag #6
    Bei den weiteren Teilen kann man darüber streiten, aber hier gibt es ja sogar den seltenen Fall, dass der deutsche Verleih passendere Titel fand. So haben Teil 4 und 5 im Original "Pink Panther"-Titel, wurden in Deutschland aber als "Inspektor Clouseau"-Filme vermarktet.

    Sicher sind die Originaltitel nicht gerade sinnvoll; aber die deutschen passen auch nicht so recht: Beim vierten wird im Film selbst nie von "Interpol" gesprochen, außerdem bedeint er wieder die populäre Legende, es handele sich dabei um eine eigene Polizeibehörde, die Ermittlungen durchführe. Und der Titel des fünften Films ist so schauderhaft dämlich, dass ich ihn im Gespräch so gut wie nie zu zitieren wage.

    Da stimme ich dann auch wiederum zu.
    Da war ich zu sehr fokussiert auf den Punkt, dass der deutsche Verleih aus inhaltlichen Gründen freiwillig auf den "rosaroten Panther" im Titel verzichtet.

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