Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Forum Edgar Wallace ,...



Sie können sich hier anmelden
Dieses Board hat 1.693 Mitglieder
182.162 Beiträge & 7.256 Themen
Beiträge der letzten Tage
Foren Suche
Suchoptionen
  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum30.12.2022 09:00
    Foren-Beitrag von Savini im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    Eine interessante Sicht auf Herbert Reinecker als Drehbuchautor, die ich allerdings nur bedingt teile.
    Über ihn gibt es ja einen eigenen Thread, der vielleicht besser für ein paar Anmerkungen zu seinen stilistischen Eigenheiten geeignet wäre. Mal sehen, ob ich in ein paar Tagen dazu komme, dort etwas zu schreiben.
    Was seine EW-, JC- oder KM-Drehbücher angeht, so meinte jemand, mit dem ich mich mal ausführlicher über HR ausgetauscht habe, diese seien wohl deshalb so anders, weil Reinecker in dieser Art von Kino eine "Märchenwelt" gesehen habe.

  • Das Gasthaus an der Themse (1929)Datum30.12.2022 08:49
    Foren-Beitrag von Savini im Thema Das Gasthaus an der Themse (1929)

    Danke, dass noch jemand sich die Mühe gemacht hat, etwas mehr über diesen Roman zu schreiben! Interessant, dass diesmal zur Abwechslung nicht die Weltbild-, sondern eine der (von Joachim Kramp bekanntlich wenig geschätzten) Scherz-Ausgaben als Grundlage diente.

    Zitat von Mr. Igle im Beitrag #13
    Dagegen kann ich nicht nachvollziehen, wieso sich Lila Smith – nach der Meinung mancher Rezensenten – irgendwie von sonstigen bedrohten Schönheiten mit hohem Erbvermögen im Nacken abheben soll. Gut, sie entdeckt irgendwann ihre Wirkung auf das starke Geschlecht, bleibt aber ansonsten – von ihrem Ausbruch abgesehen – bis zuletzt passiv und reagiert auf die immer neuen Enthüllungen mit konstant bleibender Naivität.

    Hier muss man allerdings bedenken, dass sie lange Zeit keine Ahnung von ihrer wahren Herkunft hat, was ihre Naivität durchaus erklärt. Und die Passivität ist erst ihrer scheinbar aussichtslosen Situation und dann ihrer Gefangennahme geschuldet. Immerhin befreit sie sich aus eigener Initiative, wozu der formale Held der Geschichte nichts beiträgt, was immerhin eine originelle Abwechslung ist.
    Zitat von Mr. Igle im Beitrag #13
    Trefflich hat der Altmeister auch das Schurken-Trio rund um Kapitän William Aikness, Golly Oaks und Raggit Lane entworfen, die alle individuell ihrer gerechten Strafe zugeführt werden.

    Wie schon früher geschrieben, finde ich besonders die gemeinsamen Szenen von Oaks und Aikness im letzten Dritte des Romans sehr gelungen - nicht nur wegen der Dialoge, sondern auch wegen der Beschreibung der Gedanken, die beide dabei hegen.
    Zitat von Mr. Igle im Beitrag #13
    Trotz Schwächen im letzten Drittel

    Persönlich sehe ich hier keine Schwäche, aber durchaus einen Bruch in der Erzählperspektive. Auch wenn du es nicht geschrieben hast: Ist dir auch aufgefallen, dass die ersten zwei Drittel fast durchgehend aus Wades Sicht erzählt werden, was sich erst ändert, als klar wird, wer der Drahtzieher ist? Und kommt es dir auch so vor, dass der Inspektor gegen Ende praktisch zur Nebenfigur wird?

  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum29.12.2022 21:44
    Foren-Beitrag von Savini im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    Zitat von Count Villain im Beitrag #1090
    Zitat von Savini im Beitrag #1087
    Vermute ich richtig, dass er bei seinem größten Auftritt ein Monokel trug (weshalb Joachim Kramp sich an Fritz Lang erinnert fühlte) und 25 (!) Jahre jünger als die Kollegin war, die seine Schwester spielte?


    Ist das dann jetzt ein Kompliment für die Schwester oder eine Beleidigung für ihn?

    Weder noch, sondern eher ein Beispiel für das Missverhältnis zwischen Schauspieler- und Rollenalter, das mitunter entstehen kann, wenn jemand deutlich älter wirkte, als er war.

    De Hinweise auf Monokel und andere Dinge, die mit Augen zu tun haben, war wieder sehr interessant! Das war mir bei Vohrer noch gar nicht aufgefallen.

  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum29.12.2022 12:27
    Foren-Beitrag von Savini im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    Danke für diesen SEHR umfassenden Beitrag! Da es bisher noch keine umfangreiche Biographie über Alfred Vohrer gibt, dürfte dieser Text wohl die derzeit umfassendste Sammlung recherchierter Fakten (und korrigierter Legenden) zu seiner Person sein.
    Dass Vohrer vor seiner Karriere als Film- und Fernsehregisseur auch viel in der Synchronisation arbeitete ist natürlich schon länger bekannt. Aber dass er davor wiederum so viele Hörspiele inszenierte war mir dann doch neu. Interessant, dass er schon in diesem Bereich sowohl mit Klaus Kinski als auch mit Friedrich Schoenfelder in Kontakt kam! Schoenfelder gehörte bekanntlich spätestens ab seinem Umzug nach Berlin zu den festen Größen der dortigen Synchronszene (neben seinen vielen Arbeiten als Film-, Fernseh- und Theaterschauspieler); bei Kinski würde der frühe Kontakt erklären, warum er bei seinem nur etwa 10 Sekunden (!) dauernden Auftritt in dem amerikanischen Kriegsfilm "Entscheidung vor Morgengrauen" mit seiner eigenen Stimme zu hören ist, anders als andere deutschsprachige Schauspieler wie Egon Lippert, Robert Freitag oder Charles Regnier. Die Synchronregie bei diesem Film hatte nämlich Vohrer inne.

    Zitat von Peter Ross im Beitrag #1086
    Morgen geht es mit einem Adelsgeschlecht weiter, einem Darsteller mit 5 teilweise recht kurzen Auftritten in den Wallace-Filmen.

    Vermute ich richtig, dass er bei seinem größten Auftritt ein Monokel trug (weshalb Joachim Kramp sich an Fritz Lang erinnert fühlte) und 25 (!) Jahre jünger als die Kollegin war, die seine Schwester spielte?

  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum27.12.2022 09:20
    Foren-Beitrag von Savini im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    Zitat von Peter Ross im Beitrag #1080
    Morgen widmen wir uns einem in Peking geborenen französisch-deutschen Schauspieler russisch-schwedischer Herkunft, der morgen seinen 100sten Geburtstag gefeiert hätte.

    Vermute ich richtig, dass es innerhalb der Wallace-Reihe bei einem (noch dazu sehr späten) Auftritt blieb? Und dass er hier zumindest mit seiner eigenen Stimme zu hören ist, während er in einem Film mit Christopher Lee fremdsynchronisiert wurde?

  • Zitat von Lord Low im Beitrag #6
    Frohe Weihnachten euch allen!

    Dem schließe ich mich an!

  • Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #4
    Hab noch eine Menge Material, das ich beitragen wollte, aber mir fehlt zur Zeit meistens echt der Antrieb für so was. Lese aber immer noch gerne mit.

    Vielleicht bekommst du heute zur Bescherung den nötigen Antrieb für das nächste Jahr geschenkt!

  • Harry WüstenhagenDatum22.12.2022 12:46
    Foren-Beitrag von Savini im Thema Harry Wüstenhagen

    Eigentlich ist Harry Wüstenhagen ein Schauspieler, der für Wallace-Verfilmungen wie geschaffen erscheint. Warum?
    Wie in den Threads über Wallace-Romane öfter erwähnt wurde, hatte der Autor eine Vorliebe für kleine Gauner, die sich trotzdem noch einen Rest an Ehre bewahrt haben oder Skrupel bekommen, weswegen sie durchaus Sympathiepunkte erhalten; daneben liebte er Verbrecher mit einer gutsituierten Fassaden.
    Beide Typen konnte Harry Wüstenhagen hervorragend bedienen, manchmal auch eine Vermischung von beiden, etwa bei Arthur Gine.
    Dass seine beiden ersten (und auch größten) Auftritte in der Serie genau in diese Kerbe hauen war insofern nur folgerichtig.
    Beim Lesen der Bücher stößt man ab und an auf Figuren, für die er sich im Falle einer Verfilmung angeboten hätte, etwa den Halbwelt-Gauner Monty Norman in den "drei Gerechten" oder den Arzt Dr. Hallam im "Unheimlichen", der vom Autor gegen Ende überraschend milde behandelt wird, wenn man bedenkt, dass er einen Drogenring leitete.
    Übrigens hätten sich bei der "Bande des Schreckens" gleich zwei Kandidaten gegeben, wenn man nach der Charakterisierung im Buch ginge: Entweder der verweichlichte Dandy Jackson Crayley, den doch noch das Gewissen übermannt, oder auch der Anwalt Henry, dem trotz seiner gelackten Fassade mitunter die Nerven entgleisen.

  • Edgar Wallace AusstrahlungenDatum22.12.2022 11:49
    Foren-Beitrag von Savini im Thema Edgar Wallace Ausstrahlungen

    Leider hatte ich noch nicht die Geduld, den Thread komplett durchzulesen, wollte aber trotzdem hier etwas zu den Ausstrahlungen auf Kabel1 schreiben:
    Im Juni 1994 begann man auf diesem Sender (der damals noch "Kabelkanal" hieß) mit den beiden "Hexer"-Filmen und dem "Zinker", neben den Rialto-Filmen liefen auch der "Rächer" und das "silberne Dreieck". Ende Januar 1995 war man durch und begann gleich wieder mit allen Filmen, die zuvor gezeigt worden waren, mit einer Ausnahme: "Die blaue Hand" fehlte! Im Frühjahr 1996 startete der nächste Durchlauf, nun fehlte neben der "Hand" auch das "Dreieck". Beim Durchlauf von Ende 1997 bis Frühsommer 1998 fehlte das "Dreieck" erneut, dafür zeigte man wieder die "Hand", allerdings als letzten Film (eine Woche später lief die "schwarze Witwe" auf dem Sendeplatz, danach begann die Mabuse-Reihe der CCC). Das "Dreieck" wurde erst im März 2000 wieder gezeigt.
    Hat jemand eine Erklärung dafür, dass man die "Hand" zweimal wegließ? An Gewaltdarstellungen dürfte es kaum gelegen haben, da die Kabel1-Ausstrahlungen vor 2002 bekanntlich oft massiv gekürzt waren.
    Beim "Dreieck" könnte natürlich Rechtefragen im Spiel gewesen sein, wobei allerdings der "Rächer" meist zusammen mit den anderen Filmen lief (wohl wegen der Beteiligung von Drache, Schürenberg und Kinski). Beachtlich, wenn man bedenkt, dass dieser Film bekanntlich erst 1992 aus der Versenkung geholt worden war!
    Nie auf diesem Sender gezeigt wurde übrigens "Der Fluch der gelben Schlange", von dessen Existenz ich erst erfuhr, als er Ende im Spätprogramm von RTL II lief (gesehen habe ich ihn erst Anfang 2012 auf DVD). Aber als CCC-Produktion lagen hier sicher rechtliche Gründe vor, zumal andere BEW-Filme bis 1999 ja auch von RTL II gezeigt wurden.

  • NEWS vom WIXXERDatum22.12.2022 11:26
    Foren-Beitrag von Savini im Thema NEWS vom WIXXER

    Zitat von Jan im Beitrag #24
    Vor Kabel 1 war es übrigens Sat 1. Wallace lief hier Anfang der 1990er Jahre am Samstagabend zur Primetime in einer durchmischten und auch immer nicht ganz vollständigen Reihenfolge.

    Natürlich; aber ab 1994 hatte Kabel1 über viele Jahre praktisch ein Monopol auf die Ausstrahlungen der Wallace-Filme im Free-TV und sendete sie immer mal wieder als Reihe, also über ettliche Monate hin.
    Zitat von Jan im Beitrag #24
    3Sat sendete aber auch schon damals Krimiunterhaltung, wenngleich eher die Selbstgemachte vom Kommissar, Derrick oder Alten.

    Diese waren allerdings weniger als "reine" Unterhaltung konsumierbar, da Herbert Reinecker hier bekanntlich seine typischen Marotten einbaute.

  • Wolfgang LukschyDatum22.12.2022 11:21
    Foren-Beitrag von Savini im Thema Wolfgang Lukschy

    Zitat von Gast im Beitrag #3
    Wolfgang Lukschy spielte seine uns wohl bekannteste Rolle als Versicherungskaufmann Stephen Judd in Alfred Vohrers beeindruckendem Wallace-Film „Die toten Augen von London“. Jeder Wallace-Fan erinnert sich an sein Doppelgesicht als Biedermann und als teuflischer Verbrecher in Zusammenarbeit mit dem ebenso überzeugenden Dieter Borsche. Nach seinem gelungenen Auftritt ist es verwunderlich, dass man ihm keine weitere Rolle mehr in einem Rialto-Wallace-Film anbot. Krimifans müssen sich trotzdem keine Sorgen machen, denn der von da an immer etwas verdächtige Lukschy tauchte auch noch in „Das 7. Opfer“, „Scotland Yard jagt Dr. Mabuse“ und „Sherlock Holmes und das Halsband des Todes“ auf.

    Im "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz wird Wolfgang Lukschys Rollentyp so charakterisiert (S. 232):
    "Der Bösewicht im Gentleman-Look. Auf ausgesprochene ´Helden´ legte er nur dann Wert, wenn es ´brüchige´. gezeichnete Charaktere waren. Er war zwar auch als Kaiser Wilhelm II., russischer General, als Forscher und Arzt zu sehen, aber sein Hang zum Unbürgerlichen führte ihn doch immer wieder auf die interessanten und gebildeten - und nur scheinbaren - Biedermänner mit den (sic!) Whiskyglas in der Hand und der fragwürdigen Vergangenheit zurück."
    Eigentlich hätte ihn das für Bösewichter oder zumindest Verdächtige in der Wallace-Reihe und deren Epigonen prädestinieren müssen und es ist überraschend, dass er in diesem Bereich nicht aktiver war (zumal man seinen Auftritt im "Halsband des Todes" aufgrund der Kürze fast vergessen kann).
    Jede der drei Wallace-Rollen von Richard Häussler z. B. hätte er gut spielen können (natürlich nicht alle drei), ebenso auch den Anwalt in der "blauen Hand", Connor in der "Gruft" oder Havelock in der "Tür".
    Neben dem bereits erwähnten Butler im ursprünglichen "Gorilla"-Drehbuch war er laut Joachim Kramp auch beim "Peitschenmönch" als Cress Bartling vorgesehen.

  • NEWS vom WIXXERDatum22.12.2022 10:18
    Foren-Beitrag von Savini im Thema NEWS vom WIXXER

    Zitat von DanielL im Beitrag #22
    Ich habe nur den Anfang gehört, fand aber die schonungslose Analyse interessant, dass Anfang der Nuller Jahre (Unglaublich das der erste Wixxer bald auch schon wieder 20 Jahre alt ist und damit selbst Oldtimer) die Filme noch so präsent waren durch Fernsehausstrahlungen, das jedem die Parodie klar war und das heutige junge Zuschauer das eher wie ein eigenes Film-Universum begreifen würden. Zwar wissen wir alle, dass die Wallace Filme in Spartensender abgewandert sind und nicht mehr so prominent gezeigt werden wie damals in der Kabel-Eins-Primetime-Ära, aber da ist mir doch noch mal bewusst geworden, wie sehr sich die Sache verändert hat und das die Wallace-Filme wohl doch nach und nach zwar Kult bleiben aber mehr aus dem kollektiven Gedächtnis verschwinden.

    In den ersten Jahren nach der Jahrtausendwende war Kabel1 auch noch bekannt dafür, jenseits der Feiertage Filmklassiker zu zeigen, besonders am Freitagabend und Wochenende. Darunter befanden sich oft Western und im Nachtprogramm liefen Horrorfilme aus dem Hause Hammer. Das hat sich natürlich schon mit dem Anwachsen des DVD-Marktes geändert, von anderen Dingen ganz zu schweigen. Lang, lang ist´s her!
    Andererseits: Dass sich der betont "anspruchsvolle" Sender 3sat eine größere Anzahl von Wallace-Filmen ausstrahlte (wie in den letzten Jahren schon öfter geschehen) wäre vor zwanzig Jahren sicher auch unvorstellbar gewesen.

  • Zitat von Havi17 im Beitrag #1
    Danke Euch allen für die wertvollen Beiträge die positiven Tagesmeldungen und die Belebung des schriftstellerichen Niveaus besonders durch Savini, Peter Ross und Fritz_K.

    Der Dank gebührt in diesem Fall hauptsächlich den beiden Letzgenannten; meine Beiträge sind allenfalls Ergänzungen/Antworten. Außerdem habe ich bei weitem nicht zu jedem Kalendereintrag etwas schreiben können.

  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum21.12.2022 08:28
    Foren-Beitrag von Savini im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    Zitat von Peter Ross im Beitrag #1071
    Eine gute Rolle im Film ist eine Rolle, in der die Schauspielerin nicht nur einen prägnanten Charakter zu spielen hat, sondern durch die Handlung auch eine Entwicklung macht, die zu einem in irgendeiner Hinsicht dramatischen Abschluss kommt. Leider bekam die ausgezeichnete Schauspielerin Ilse Steppat (1917- 1969) keine zufriedenstellende Rolle in Edgar-Wallace-Filmen, denn die Drehbücher sahen für ihre Charaktere weder eine Entwicklung vor, noch wurde ihnen ein dramatischer Höhepunkt zugestanden. Dabei wäre da einiges drin gewesen.

    Wenn man den Roman "Die seltsame Gräfin" liest, schreit die Beschreibung der Titelfigur dort geradezu nach ihr, da die Gräfin dort als stattliche Frau mit tiefschwarzem Haar und einer dunklen, sonoren Stimme beschrieben wird.
    Zitat von Peter Ross im Beitrag #1071
    In “Der unheimliche Mönch” (1965) ist sie die Internatsleiterin und Mutter eines völlig missratenen Sohnes. Ursprünglich waren dafür Elisabeth Flickenschildt und Klaus Kinski vorgesehen. Ich kann mir vorstellen, dass die hoch dotierte Flickenschildt die Rolle abgelehnt hat, weil das Drehbuch sie einfach im Laufe der Handlung vergisst. Außerdem schwankt die Figur uninspiriert zwischen Gerechtigkeit bewahren wollen, was das Erbe betrifft und am eigenen Sohn zu verzweifeln, der ihr schlimmsten Kummer macht. Ilse Steppat macht ihren Job dennoch professionell, was hier gar nicht so einfach ist. Eine würdige Schlussszene hätte sie wenigstens verdient ( man denke an die Schlussszene der Flickenschildt in “Das indische Tuch”).

    Da der Film im letzten Drittel zunehmend actionlastiger wird und sich auf Ereignisse außerhalb des Schlosses konzentriert ist es leider nur konsequent, dass die Rolle dort keine Rolle mehr spielt. Allenfalls hätte man sie (wie von Joachim Kramp vorgeschlagen) in der letzten Szene unterbringen können). Und für eine Ermordung durch den Mönch gab es kein Motiv, da dieser durch seine Abhöraktion ja wissen mussten, dass von Patricia keine Gefahr für Gwendolin ausging.
    Zitat von Peter Ross im Beitrag #1071
    Auch “Die blaue Hand” (1967) bietet ihrem Talent keine adäquaten Möglichkeiten. Anfangs noch scheint die Lady Emerson eine interessante Figur zu werden, die das Drehbuch irgendwann leider zwischen den vielen bösen Männern erdrückt.

    Dazu trug sicher (auch) bei, dass die Handlung sich in der zweiten Hälfte immer stärker auf die Anstalt von Dr. Mangrove konzentriert.
    Zitat von Peter Ross im Beitrag #1071
    In “Ehe im Schatten” (1947) kann sie als jüdische Frau eines Schauspielers in der Nazizeit vollends überzeugen

    Wie schon früher erwähnt, hätte ich sie in dieser Rolle ohne Vorwissen weder optisch noch akustisch erkannt.
    Zitat von Peter Ross im Beitrag #1071
    Traurig war Ilse Steppat wohl auch, als sie erfuhr, dass Horst Wendlandt alle jemals in einem Wallace-Film mitwirkenden Schauspieler zu einer Party anlässlich des 25. Wallace- Filmjubiläums eingeladen hatte - nur sie wurde anscheinend als einzige Darstellerin vergessen.

    Das ist natürlich bitter und war mir bisher noch nicht bekannt. Woher stammt diese Information?

  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum20.12.2022 09:54
    Foren-Beitrag von Savini im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    Zitat von Peter Ross im Beitrag #1069
    Die morgige Darstellerin spielte neben 3 Edgar-Wallace-Filmen auch in "Der Tod im roten Jaguar" mit, bevor sie im dann folgenden Film die Rolle ihres Lebens erhalten sollte

    ... um unmittelbar danach zu versterben, was sich morgen zum 53. mal jähren wird.

  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum17.12.2022 13:37
    Foren-Beitrag von Savini im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    Zitat von Peter Ross im Beitrag #1061
    Morgen widmen wir uns einer Darstellerin, die in nur einem Wallace-Film in der weiblichen Hauptrolle mitgewirkt hat und ihren 89sten Geburtstag feiern kann

    ... nachdem vor einigen Jahren spekuliert wurde, dass sie gar nicht mehr unter uns sei.
    Jedenfalls scheint sie bei dem betreffenden Film das einzige noch lebende Mitglied der gesamten Besetzung zu sein.

  • Soweit ich weiß, wurde die Hinrichtung entweder in einer speziellen Kammer durchgeführt, oder man baute im Gefängnishof einen Galgen auf.

  • Zitat von Lord Low im Beitrag #181
    Wo spielt denn die geplante Hinrichtung? In Old Bailey?

    Dort ganz sicher nicht, da es sich dabei um ein Gerichtsgebäude handelt. Im Roman wird der Name des Gefängnisses erwähnt, im Film nach meiner Erinnerung nicht.

  • Harry WüstenhagenDatum14.12.2022 15:56
    Foren-Beitrag von Savini im Thema Harry Wüstenhagen

    Nachdem er neulich woanders gewürdigt wurde, grabe ich diesen Thread mal aus.

    Obwohl er (abgesehen von seinem ersten Auftritt, bei dem er trotz Betrügereien auf der "guten Seite" stand) stets Ganoven spielte, fand ich HarryWüstenhagen nie unsympathisch. Ob es daran lag, dass er (zumindest on-screen) nie zum Mörder und (abgesehen von der Schlägerei in der "Gruft") auch nicht gewalttätig wurde? Jedenfalls hat mich seine ganz spezielle Spielweise immer schon beeindruckt: zugleich leichtfüßig und präzise, mit einer gewissen schmierigen Note, aber zugleich noch mit Sympathiepunkten. Man merkt wirklich, dass der gehobene Boulevard seine Domäne war, dort trat er bevorzugt in Stücken britischer und französischer Autoren auf.
    Was neulichebenfalls angesprochen wurde: Nach zwei relativ großen Rollen direkt nacheinander trat er erst in zwei Filmen von Gottlieb wieder auf. Im "Abt" war er für den leichtfertigen Dandy Arthur Gine, der zwischen Arroganz und Nervosität schwankt, ideal besetzt; in der "Gruft" stach er unter den anderen Gaunern für mich zumindest noch etwas heraus (ich weiß, da gibt es auch andere Ansichten). Im "Hund" dagegen war er für mich praktisch verschwendet, im "Glasauge" kann er erst in seinen beiden letzten Szenen zumindest etwas punkten.
    Laut Joachim Kramp war er als Frank Keeny im "Peitschenmönch" vorgesehen. Das hätte sicher gepasst, obwohl er dann gleich in zwei Szenen als Mörder hätte gezeigt werden müssen. Daneben gibt es einige weitere Rollen in der Serie, in denen ich ihn mir vorstellen könnte: Basil Hale im "Fälscher" wäre eigentlich genau sein Typ gewesen, der "schöne Steve" im Grunde auch, ebenso wie Joe Igle in "Zimmer 13". Und da Wüstenhagen Nervosität hervorragend spielen könnte, wäre vielleicht sogar Sir Cecil Ramsey etwas für ihn gewesen (oder Dr. Brand im selben Film). Natürlich wäre es langweilig geworden, wenn er alle diese Rollen gespielt hätte; aber zumindest in einer oder zweien davon wäre er vielleicht etwas gewesen (ohne die tatsächlichen Besetzungen schmälern zu wollen).

  • Zitat von Count Villain im Beitrag #363
    Zitat von Savini im Beitrag #362
    Für solche Themen würde sich der Konferenzraum besser eignen.


    Stimmt. Da ist ja nur ein verstecktes Mikrofon.

    ... von dem die Familie zu diesem Zeitpunkt aber noch nichts ahnt.

    Zitat von Count Villain im Beitrag #363
    Als er auf die Mädchen zugeht, haben sie ihn doch schon längst entdeckt (ihre Schreie kamen, als wir Gwendolyn im Bett liegen sehen haben). Und wenn das Kind ohnehin schon in den Brunnen gefallen ist, kann er sie doch zusätzlich noch ein bisschen bedrohen/ängstigen. Er mag ja keine Frauen. Bis auf eine.

    Da wir ihn erst nach dem Schrei sehen, kann man natürlich nicht sagen, ob er schon vorher keinen Versuch unternommen hat, sich zu verbergen, oder es sogar darauf angelegt hat, gesehen zu werden. Die Mädchen gezielt zu bedrohen/ängstigen mag für einen Frauenhasser naheliegend sein, für einen Mädchenhändler (aus dem zuvor genannten Grund) weniger.

    Zitat von Count Villain im Beitrag #363
    Wahrscheinlich stand er bereits auf Abruf bereit, falls etwas schief gehen sollte. Richtig unglaubwürdig wäre es erst, wenn man Smithy kurz zuvor in "zivil" gesehen hätte.

    Wobei es in diesem Fall immer noch sinnvoller gewesen wäre, sie zu betäuben oder sonst wie festzuhalten, als sich ohne Not eine Mordermittlung aufzuhalsen.

    Danke für den psychologischen Exkurs in Anlehnung an Sir John!

Inhalte des Mitglieds Savini
Beiträge: 756
Seite 6 von 38 « Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 38 Seite »
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz