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  • Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15)Datum22.12.2023 22:41
    Foren-Beitrag von Savini im Thema Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15)

    In ein paar Tagen wird "Zimmer 13" von Nitro ausgestrahlt. Die "TV Spielfilm" bezeichnete ihn bei früheren Gelegenheiten als einen "Wallace-Film der etwas anderen Art". Diesmal heißt es, es sei der "´erwachsenste´ Film der Wallace-Reihe". Sicher hebt ihn die Auflösung am Ende heraus, aber trotzdem enthält er noch genügend Stilelemente, die für die Reihe ziemlich typisch sind.
    Nicht ganz fehlerfrei ist die Inhaltsangabe:
    "Sir Robert Marney wird erpresst: Unterweltler Legge will, dass er bei einem Eisenbahnraub mitmacht. Legge ist ein uralter Bekannter Marneys und steht in Verdacht, etwas mit Prostituiertenmorden zu tun zu haben. Um sich und seine Tochter zu schützen, engagiert er Detektiv Johnny Gray (Joachim Fuchsberger)."

    Ob der Verfasser den Film gesehen hat? Vielleicht ist es zumindest etwas länger her.
    Bie keinem der drei Opfer liegt Prostitution nahe, Legge wird weder von der Polizei verdächtigt noch liegt es für den Zuschauer nahe, ihn für den Täter zu halten, zumal er bei zwei der drei Morde ein Alibi hat (er sitzt im Zug. Bzw. spricht mit Sir Robert). Und Marney scheint hauptsächlich um die Sicherheit seiner Tochter (und danach um seinen Ruf) besorgt zu sein, aber nicht um sein eigenes Leben.

  • Winnetou und die "richtige" ReihenfolgeDatum22.12.2023 19:35

    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #78
    Tujungas Tod unterstreicht gerade noch einmal die Sinnlosigkeit des ganzen Gemetzels vorher. Dramaturgisch finde ich das durchaus sinnvoll.

    Wobei diese Filme doch vermutlich eher den Wunsch hatten, ihr Publikum zu unterhalten, als über Sinn oder Unsinn des Kämpfens nachdenklich zu machen. Insofern würde ich eher sagen, dass man einen möglichst actionreichen Höhepunkt wollte, ohne Rücksicht darauf, ob dieser sinnvoll ist oder nicht.

    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #78
    Dass die Siedler sich ins Fort flüchten, trägt eben dazu bei, realistisches Feeling zu verbreiten. Ist halt so eine Burg, wo sich die Bevölkerung hin flüchtet, die sonst von den Indianer abgeschlachtet worden wäre.

    Allerdings wissen die Zuschauer, dass es den Apachen in Wirklichkeit allein um den Angriff auf das Fort geht und die Zivilisten daher nichts zu befürchten haben. Dass sie sich trotzdem dorthin begeben, spielt für den Kampf selbst keine Rolle; es sei denn, man wollte Spannung erzeugen, dass sie eventuell nach der Erstürmung unfreiwillig hineingezogen würden (wozu es durch das Auftauchen des Generals aber nicht mehr kommt). Deshalb erscheint es mir völlig verzichtbar.
    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #78
    Dass der Hauptschurke überlebt, ist auch beim Ölprinz so, wobei ihn ein furchtbares Ende erwartet. Und Captain Bradley wird ja nicht davonkommen, wie Hawkens andeutet, wird man ihn wohl an die Wand stellen oder gar unehrenhafterweise aufhängen.

    Was den Ölprinzen angeht, so gibt es ja nach seinem Wegschleifen eine Überblende zur Ankunft am See, die sicher viele Stunden später (oder an einem anderen Tag) erfolgt. Man kann also annehmen, dass er da schon nicht mehr am Leben ist und den Film daher nicht überlebt. Dass Bradley "nicht davonkommt", ist völlig klar. Es wirkt nur eben ungewohnt, da bei dieser Reihe der Hauptschurke entweder durch einen der Helden oder (so wie auch in vielen Büchern von Karl May) durch das Schicksal seine Strafe erhält, aber nicht durch die weltliche Rechtsprechung. Deswegen wirkt es hier so ungewohnt, ebenso wie der während des Finales komplett passive Old Shatterhand und die Tatsache, dass ein deus ex machina am Ende den eigentlichen Sieg über die Bösen herbeiführt.
    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #78
    Was die zeitlichen Fragwürdigkeiten im Handlungsablauf angeht - die sind generell eine ganz große Schwäche dieser Filme. Riesige Entfernungen, trotzdem treffen die Hauptpersonen immer wieder zufällig zusammen, wobei sie einmal hier und dann ganz am anderen Ende des Geschehens auftauchen - das ist in anderen Verfilmungen noch auffälliger.

    Zwei Sachen, die ich zuvor vergessen hatte: Warum überhaupt zu Beginn betont wird, dass Old Shatterhand einige Zeit verschwindet, ist eigentlich unklar, da er relativ bald nach dem Wiedereinsetten der Handlung wieder vor Ort ist.
    Daneben ist es etwas ungeschickt, dass nach seinem Abschied von Winnetou zwar der Vorspann einsetzt, dieser dann aber abbricht, den Mord an den Farmern und das Verstecken ihres verängstigten Sohnes zeigt, um dann wieder einzusetzen. So wird man mittendrin aus der Spannung herausgerissen.

    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #78
    Persönlich schätze ich den Film nun mal sehr, für mich eine ganz passable Synthese der Mayschen Figuren und realistischerem Touch, auf keinen Fall hätte man einen anderen Western draus machen dürfen.

    Allerdings lebt der Kosmos von Karl May ja gerade von seiner Märchenhaftigkeit, die Filme der Rialto haben sich auch überwiegend als Märchen verstanden; insofern wäre die Frage, ob "realistischere" Ansätze bei der Handlung oder den Figuren sich damit überhaupt vertragen können.

  • Winnetou und die "richtige" ReihenfolgeDatum22.12.2023 14:42

    Hier wären noch ein paar Zitate aus der neulich erwähnten Diskussion aus einem anderen Forum:
    A äußerte sich sehr abfällig über die Winnetou-Filme (die man "endgültig verschrotten" könne) und fügte danach hinzu:
    "Immerhin: einen Karl May-Film, den einzig ansehbaren und wirklich guten, habe ich sogar zuhause: ´Old Shatterhand´."
    B war daraufhin empört und meinte: "Ach du lieber Himmel, diesen Schotter? Mit dem schmierigen Getöne von Riz Ortolani? Brrrr ..."
    Zur Erklärung schrieb A:
    "´Old Shatterhand´ ist ein großartiger Film, nahezu ohne Rückprojektionen, ohne holprige Übergänge, mit deutlich weniger dieses teils unerträglichen Pathos und einfach sauber und temporeich inszeniert. Ortolani klaut zwar ein wenig bei Elmer Bernsteins Thema aus "Die glorreichen Sieben", aber die Musik ist fantastisch und ist ausgesprochen spannungsfördernd eingesetzt. So ein Film braucht viel und abwechslungsreiche Musik, nicht zwei, drei stets gleichbleibende Themen, die ohne Rücksicht auf die Bildgestaltung monoton durchgespielt werden."

    Danach meldete sich C zu Wort:
    "Ich habe mir gestern diese Obergurke von OLD SHATTERHAND mal wieder angesehen. Ich wusste gar nicht mehr, wie furchtbar der war. Für mich schlimmer als APANATSCHI, der wenigstens noch Heimatfilmqualitäten hat. Hier stimmt nichts:
    -die Mucke (Ortolani hat nicht kapiert, worum es geht, und das, wie schon gesagt wurde, von Berstein geklaute Hauptthema wird bis zum Erbrechen wiederholt, einmal sogar als Gesangsnummer! Das ist kein Pathos mehr sondern Kitsch hoch drei),
    -die Handlung (wirre Mischung aus Original-Motiven, die völlig sinnfrei verbunden wurden. Die Figur der Paloma hat null Bedeutung. Schon bei der Aufblende weiß Winnetou, von den Verschwörern (woher überhaupt?). Warum ist er dann später so überrascht von den Ereignissen und läuft immer wieder in die Falle?)
    -die Synchro (Brandt auf Madison statt auf Battaglia)
    -die Kostüme (wer sind diese Typen, die sich als Komantschen ausgeben? Das reicht nicht mal für einen Kinderfasching!)
    -die Bauten (die Stadt ist als Kulisse ein Witz und die Apachen wohnen plötzlich in winzigen Tipis. Wo ist Winnetous Pueblo?)

    Kaum zu glauben, dass Atze Brauner mit TAL DER TOTEN letztlich noch einen der fünf besten Karl-Mays produziert hat. Man kann in den Reinl-Böttcher-Filmen sicher Pathos entdecken, aber das hat mal das Flair ausgemacht. Jetzt ausgerechnet die Filme hervorzuheben, die noch nicht mal hinkriegen das anständig zu kopieren, ist wie Mineralwasser im Biergarten zu bestellen."

    Dazu kam von A noch das:
    "Vielleicht ist genau DAS der Grund, warum ´Old Shatterhand´ so gut funktioniert. Weil hier fast alles fehlt, was an Karl May aus meiner Sicht unausstehlich ist. Wobei es auch den Autoren der anderen Filme hochanzurechnen ist, aus dem unlesbaren, pathetischen Gestammel von Mays Büchern überhaupt etwas herauszufiltern, das umsetzbar war."

    Danach verschob sich das Thema etwas und es kam zu einigen leicht positiven Aussagen von A (und einem anderen Mitglied) über "Old Firehand".

  • Winnetou und die "richtige" ReihenfolgeDatum22.12.2023 14:33

    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #73
    Apropos Bradley - ich habe mich immer gefragt, ob er für den tödlichen Schlangenbiss von Colonel Hunter persönlich verantwortlich war oder ihn anders um die Ecke gebracht hat. Oder war es nur großer Zufall? Manche Dinge bleiben da halt offen.

    Zumindest ein Zufall kann wohl getrost ausgeschlossen werden.

  • Winnetou und die "richtige" ReihenfolgeDatum22.12.2023 14:32

    Nachdem ich den Film nun wieder gesehen habe, wären hier noch ein paar weitere Anmerkungen:

    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #69
    Seltsam ist irgendwie, dass die Dixon-Banditen (Anführer ist wieder mal Rik Battaglia) einmal vor Shatterhand bei Tujungas geplantem Aufhängen reißaus nehmen, ihn dann allerdings später übel in Bedrängnis bringen.

    Die Szene, in der Old Shatterhand Tujunga rettet, ist für mich die einzige, bei der man tatsächlich von einer "mythischen Überhöhung" sprechen könnte: Zwei Banditen schießt er die Waffen aus der Hand, danach erkennen sie ihn und ergreifen alle sechs (!) die Flucht. Er scheint also einen geradezu überirdischen Ruf erlangt zu haben.

    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #69
    eine große und dramatische Schlacht, die trotz der weiter oben beschriebenen Mängel sehr eindrucksvoll ist und wo sogar mit schwerem Geschütz gefeuert wird

    Ehrlich gesagt, ist diese Schlacht für mich eine der großen Schwächen des Films: Sie zieht sich sehr in die Länge, Karl-May-Stimmung kommt absolut nicht auf, außerdem ist sie dramaturgisch sinnlos, da Tujunga unabhängig davon umkommt und sowohl die Rettung Old Shatterhands als auch die Bestrafung des Hauptschurken durch den als deus ex machina erscheinenden General Taylor erfolgt. Komisch: Einerseits scheint die Region so überschaubar zu sein, dass Old Shatterhand seinem alten Freund Sam Hawkens ganz zufällig über den Weg läuft, andererseits dauert es mindestens 24, wenn nicht sogar 48 Stunden, bis der General über Dixons Geständnis informiert wurde und Bradley zur Verantwortung zieht. Und warum es unbedingt eingebaut wurde, dass die Bewohner der Stadt in das Fort flüchten, erschließt sich mir auch nicht.
    Überraschend war auch, dass der Captain nach seiner Enttarnung tatsächlich Wort hält und Winnetou und Old Shatterhand gehen lässt, nachdem er das Geständnis erhalten hat. So "ehrenhaft" kennt man die Schurken dieser Reihe gar nicht.
    Komischerweise wird hier zwar (wie in der Reihe üblich) "geihrzt", aber die Angehörigen der Kavallerie reden sich untereinander mit "Sie" an.
    Dass die FSK den Film seinerzeit "ab 12" freigab, wirkt angesichts des Gemetzels, Old Shatterhands Drohung an Bradley, der Nacktheit am Wasserfall (einschließlich teilweise sichtbarem Schamhaar!), der im Bild gezeigten Ermordung eines Kindes und der (unnötigen) Anspielungen auf Prostitution in einer Szene erstaunlich, wenn man bedenkt, wie kleinlich die Behörde zu dieser Zeit noch sein konnte.
    Insgesamt hätte man die Geschichte auch in 90 oder maximal 100 Minuten erzählen können; es wirkt so, als habe Brauner die Konkurrenz auch in dieser Hinsicht übertreffen wollen.
    Als konventionellen Western kann man den Film akzeptieren, als Karl-May-Verfilmung ist er nicht nur aufgrund der fehlenden Vorlage, sondern auch in inhaltlicher und stilistischer Hinsicht Etikettenschwindel. Entschuldigung wegen der harten Worte!
    Hier wäre ein ausführlicher Verriss, dem ich weitgehend zustimmen würde:https://www.ofdb.de/film/3080,642865,Old-Shatterhand/review/

  • Winnetou und die "richtige" ReihenfolgeDatum19.12.2023 15:49

    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #73
    Trotz allem sind die Elemente, die die Beziehungen der immer wiederkehrenden Hauptpersonen untereinander betreffen, im Vergleich zur restlichen Serie schon recht ausgefeilt , besonders die stets etwas ironische Art, mit der sich der immer etwas geschwätzige und prahlerische Sam Hawkens und der männlich-ernste Old Shatterhand begegnen, den der alte Trapper Hawkens immer noch "Greenhorn" nennt. Während "Greenhorns" Verhältnis zu seinem roten Bruder Winnetou etwas ambivalenter ist als in den anderen Filmen, einerseits wirkt der große Häuptling fast etwas hilflos und verloren, als ihn sein weißer Freund anfangs verlässt, andererseits agieren beide oft auch recht eigenständig voneinander, am Ende muss Shatterhand den "wilden" Winnetou fast ausbremsen, der sich gleich in den Kampf stürzen will. Sie wirken da richtig fremd voneinander (wie es bei Paaren nun mal ab und an vorkommt... ).

    Kurz kam mir der Gedanke, ob es für den Film besser wäre, wenn die Handlung als US-Western verfilmt worden wäre, bei dem die Protagonisten anders heißen. Filme, die für die indianische Seite Partei ergriffen oder diese zumindest differenziert darstellten, gab es in Hollywood ab 1950 ja durchaus.
    Was das getrennte Agieren von Winnetou und Old Shatterhand angeht, so war dies zuvor im "Schatz im Silbersee" und im kurz danach entstandenen "Winnetou II" über weite Strecken ja ähnlich; und in "Winnetou I" wurde der Apache ja auch deutlich kriegerischer und weniger sanftmütig dargestellt. Insofern passt dieser Film doch noch einigermaßen in die Frühphase der Reihe.

    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #73
    Das mag sein, aber bei den "normalen" Winnetou-Filmen wird mit den Pferden im allgemeinen wenig pfleglich umgegangen. Ich glaube, die armen Tiere haben da Elektroden an den Kopf gebunden bekommen, die nach Auslösen allerlei spektakuläre Stürze verursachten. Götz George hat sich meiner Erinnerung nach mal sehr kritisch gegenüber dieser Praxis geäußert, wobei er auch die jugoslawischen Stuntmen ihres Umgangs mit den Tieren gerügt hat.
    Dass bei der Schlacht um das Fort die Pferde immer stets weiterlaufen, ist halt tierfreundlicher, aber im Prinzip ein "Fehler".

    Wer weiß: Vielleicht wurde der Regisseur Fregonese hier stärker durch die ungeschriebenen Gesetze Hollywoods beeinflusst als Reinl, Vohrer etc.?

    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #73
    Das Gesicht des Drahtziehers blieb bei der ersten gezeigten Begegnung mit Dixon bei den damaligen Fernsehausstrahlungen komplett im Dunkeln, was sicher auch so beabsichtigt war. Durch die moderneren Bearbeitungen des Filmmaterials erkennt man ja Captain Bradleys Gesicht in der Zivilkluft, in dem Falle eher ein "Versehen"?

    Wahrscheinlich, denn solche Versehen passierten auch bei anderen DVD/BD-Veröffentlichungen. Zwei Beispiele aus dem Wallace- bzw. Epigonen-Bereich:
    Ich meine, bei der Stelle, als Kerky Minelli im Tabakladen O´Connor anstrahlt, waren dessen Gesichtszüge früher bei Kabel1 (zumindest bevor man die DVD-Master verwendete) nicht zu erkennen.
    Und bei den Szenen im Büro von "Inspektor Conway in der "weißen Spinne" waren manche Einstellungen (wenn der Schreibtisch aus Mrs. Irvines Sicht zu sehen ist) viel klarer und heller, als ich es von früher in Erinnerung hatte.
    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #73

    Apropos Bradley - ich habe mich immer gefragt, ob er für den tödlichen Schlangenbiss von Colonel Hunter persönlich verantwortlich war oder ihn anders um die Ecke gebracht hat. Oder war es nur großer Zufall? Manche Dinge bleiben da halt offen.

    Da die letzte komplette Sichtung fast zehn Jahre her ist, kann ich dazu im Moment leider nichts sagen.
    Was Bradley angeht (da du ihn bereits "geoutet" hast) würde mich interessieren, ob du die beiden Punkte auch im Rahmen der Karl-May-Filme als untypisch ansiehst.
    Also einmal, dass er nicht allein aus Habgier handelt und eben auch, dass er am Ende nicht im Showdown umkommt, sondern festgenommen und vor Gericht kommen wird.

  • Winnetou und die "richtige" ReihenfolgeDatum18.12.2023 10:54

    Ich meine, mir war schon beim ersten Sehen durch den Titel bewusst, dass dieser Film auf keiner Vorlage von Karl May beruhte.
    Eine andere Besonderheit ist noch, dass hier zunächst versucht wird, ein Rätsel um die Identität des Drahtziehers zu machen; dies bleibt aber sehr halbherzig, da (anders als bei vielen Edgar-Wallace-Filmen und manchen ihrer Epigonen) keine "fremde" Stimme eingesetzt wurde, so dass man ihn sehr leicht akustisch identifizieren kann.

    In einem anderen Forum meinte übrigens jemand, der ansonsten mit Karl May auf Kriegsfuß stand, dieser Film sei für ihn der "einzig ansehbare und wirklich gute" der Reihe, was Proteste hervorrief ("Obergurke", "Schotter", Ortilanis Musik sei "schmierige(s) Getöse", da der Komponist "nicht kapiert" habe, "worum es geht").

  • Winnetou und die "richtige" ReihenfolgeDatum18.12.2023 09:02

    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #69
    Wie es scheint, hat man bei der Ausstattung des Westerns eine Liebe zum Detail vorgelegt und nicht unbedingt gespart. Es wirkt alles tatsächlich amerikanischer als in den anderen Beiträgen der Winnetou-Reihe.

    Artur Brauner wollte wohl die eben angelaufene Reihe der Rialto-Konkurrenz überbieten, da sich deren Erfolg abzeichnete. Die inhaltlichen und stilistischen Unterschiede lassen sich sicher einmal dadurch erklären, dass noch kein wirklicher Stil etabliert war; als "Der Rächer" entstand, gab es ja auch erst zwei Wallace-Produktionen der Rialto, so dass dieser Film auch anders wirkt. Und die "amerikanischere" Wirkung wurde wahrscheinlich dadurch gefördert, dass sowohl der Regisseur als auch einer der Drehbuchautoren (Ladislas Fodor) jahrelang in Hollywood gearbeitet hatten.
    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #69
    Ist wohl auch das einzige Mal, dass sich Old Shatterhand und Sam Hawkens nicht wie üblich „ihrzen“, sondern duzen.

    Das wirkt im Karl-May-Universum tatsächlich ähnlich ungewohnt wie das Siezen im "Ölprinz".
    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #69
    Bei den Kanonenschüssen purzeln auch nur immer die Reiter herunter, die Pferde mit wesentlich größerer Angriffsfläche laufen weiter. Ist eben auch nur ein Film.

    Am Anfang von "Für ein paar Dollar mehr" gibt es eine Szene, in der ein Kopfgeldjäger erst das Pferd eines flüchtenden Banditen erschießt und dann diesen selbst. Im Auiokommentar heißt es, dies sei ein Bruch mit einer Western-Tradition gewesen.
    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #69
    Shatterhand lässt sich sogar zwischendurch in eine Falle locken und muss das wilde Gemetzel um Fort Grant tatenlos und gefesselt miterleben.

    So passiv war Lex Barker im Rahmen der Karl-May-Filme sonst wohl nur in der "Pyramide des Sonnengottes", wo er insgesamt relativ wenig zur Handlung beitrug.
    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #69
    Der Hauptschurke des Filmes erklärt seinen blindwütigen Hass auf die Indianer durch selbst erlittenes Unrecht, als seine Frau und Kinder bei einem Überfall getötet wurden.

    Das dürfte untypisch für die Reihe sein, deren Bösewichter ansonsten (abgesehen vom stark aus der Reihe fallenden "Old Firehand") aus purer Habgier handeln.
    Ein anderer Punkt, der von Wikipedia hervorgehoben wird und der mir schon beim ersten Sehen untypisch vorkam: Der Hauptbösewicht überlebt den Film und wird vor Gericht gestellt werden. Das könnte man allenfalls über "Winnetou III" sagen, wenn man dort nicht Rollins, sondern Vermeulen in dieser Funktion sieht. Der Ölprinz wird zwar am Ende nur weggeschleift, aber man kann davon ausgehen, dass er nicht mehr am Leben ist, als die Siedler in der letzten Szene den See erreichen.

  • Plötzlich im letzten Sommer (1959)Datum28.11.2023 12:49
    Foren-Beitrag von Savini im Thema Plötzlich im letzten Sommer (1959)

    Zitat von Prisma im Beitrag #2
    Vielen Dank für diese Vorstellung, den Film kenne ich bislang noch nicht.
    Klingt aber ziemlich interessant. Bei der exzellenten Besetzung habe ich mir den direkt mal bestellt.

    Ich bin gespannt, wie dein Urteil nach der Sichtung ausfallen wird.
    Meine letzte liegt schon einige Jahre zurück; aber mir ist in Erinnerung geblieben, dass man dem Film nicht nur anmerkt, dass er auf einem Theaterstück beruht, sondern vor allem auch, wie skandalös er auf das damalige Publikum gewirkt haben muss.

  • Licht und Schatten Mainstream TVDatum14.11.2023 08:52
    Foren-Beitrag von Savini im Thema Licht und Schatten Mainstream TV

    Zitat von Fabi88 im Beitrag #5
    Man schaue sich gern einmal "klassische" Hollywood-Filme aus den 30ern oder 40ern an. Der dort von allen Schauspielern gepflegte "Mid-Atlantic accent" wird von modernen Muttersprachlern (!) in der Retrospektive ausgelacht. In den 50ern legte man diesen entsprechend ab und kam zu einer "natürlicheren" Sprechweise. Spätestens im Kino des New Hollywood kommen dann auch Akzente, Dialekte, Sprachfehler, Nuscheln und Co als Stilmittel der Figurenzeichnung stärker zum Tragen.

    Ein kurzer Clip, der auf die phonetischen Merkmale des "Mid-Atlantic"-Akzets und dessen Wirkung auf heutige Amerikaner eingeht:https://www.youtube.com/watch?v=Gpv_IkO_ZBU
    Übrigens ließ man in "Nachts im Museum 2" Amy Adams in ihrer Rolle als Amelia Earhart so sprechen, um sie wie einen Menschen aus einer "anderen Zeit" wirken zu lassen.
    Man acte auf den akustischen Kontrast zwischen ihr und Ben Stiller:https://www.youtube.com/watch?v=Ed4jNb6jEas

  • Ranking der Wallace-BücherDatum25.10.2023 09:15
    Foren-Beitrag von Savini im Thema Ranking der Wallace-Bücher

    Zitat von Count Villain im Beitrag #26
    "Der unheimliche Mönch" muss es auch als Theaterstück geben. Den hat nämlich damals unser Lehrertheater aufgeführt und ich denke nicht, dass sie das selbst für die Bühne adaptiert oder von einer englischen Ausgabe übersetzt haben.

    Es hätte mich auch sehr gewundert, wenn Wallace diese Geschichte nicht zuerst für die Bühne und dann erst als Buch geschrieben hätte. Denn ähnlich wie bei einigen anderen Werke ("Hexer", "Zinker" oder "indisches Tuch") beschränkt sich die Handlung auf relativ wenige Schauplätze und viele Kapitel lesen sich wie Theaterszenen.

  • Winnetou und die "richtige" ReihenfolgeDatum23.10.2023 10:41

    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #67
    Angeführt wird er von Richter Leader (welch geniales Wortspiel).

    Nachdem es in einem anderen Film einen Banditen namens "Judge" gab, ist das auch nicht gerade überraschend.
    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #67
    Auf der Gegenseite nuschelt sich als Obergangster Preston Sieghardt Rupp durch die Handlung, der eigentliche Hauptschurke ist jedoch der schleimig-bösartige „Priester“ Weller, gespielt von Mihail Baloh, der irgendwie schon fast lustig wirkt. Im Roman gibt es hier nur eine Figur, den Anführer Preston, genannt „Stealing Fox“, der sich die Haare färbt und als heiliger Mann ausgibt.

    Die Aufteilung wurde wahrscheinlich gemacht, damit die Geier in den Szenen, in denen Weller (der sich übrigens als Prediger "Tobias Burton" nennt) nicht bei ihnen ist, nicht wie ein kopfloser Haufen wirken. Aber Preston wirkt im Vergleich zu Weller tatsächlich extrem farblos, da hat Michael Petzel recht (gleiches galt ja schon bei "Winnetou II" für Forrester im Vergleich zu David Lucas).
    Erwähnenswert wäre eventuell noch, dass Mihail Baloh die Stimme von Claus Holm erhielt, der eher selten größere Rollen synchronisierte, aber den Kennern der Wallace-Filme bekannt sein dürfte.
    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #67
    Die verwüstete Farm sieht zur Schlafensgehzeit schon wieder ordentlich aufgeräumt aus, mir ist erst bei der letzten Sichtung bewusst geworden, dass die Geschichte ja am selben Tag spielen soll wie der Überfall.

    Das kam mir auch schon früher komisch vor. Dass Baumanns Haushälterin noch da ist, obwohl sie weder an der Bärenjagd beteiligt noch Zeugin des Überfalls war, ließ sich zumindest nach dem erneuten Sehen noch damit erklären, dass in der Anfangsszene (meine ich) gesagt wurde, dass sie den Tag über woanders hin geschickt werde. Eine brennende Farm wirkte natürlich effektvoller. Interessanterweise kopierte Alfred Vohrer hier eine Sequenz aus John Fords klassischem Western "Der schwarze Falke". Aber viele Jahre später sollte sich ja auch George Lucas im ersten "Star Wars"-Film bei Ford bedienen.
    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #67
    Da kommen auch noch eine Menge Gäste zwischendurch an – furchtbarer Quatsch.

    Zumindest Old Surehand wurde von seinem alten Freund Baumann als Gast erwartet (siehe seine Bemerkung in der Anfangsszene). Burton alias Weller wollte wohl ein Gerücht streuen und sich mit seinem Kontaktmann treffen. Dass Annie zufällig auch noch dabei ist (und Gold bei sich trägt, um ihre spätere Entführung zu rechtfertigen) war natürlich ETWAS zu viel.
    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #67
    Obwohl die Geier schon die ganze Zeit in unmittelbarer Nachbarschaft zu leben scheinen, sind sie den Ranchern vollkommen unbekannt.

    Das ist tatsächlich komisch, zumal sie sicher schon einige Zeit ihr Unwesen treiben (wenn es glaubhaft erscheint, dass eine Schwadron zu ihrer Bekämpfung geschickt wurde). Immerhin war es ein guter Einfall, dass der Überfall auf die Farm eine eigenmächtige Entscheidung von Weller und zwei anderen Banditen war, weil sie eigentlich nicht zu dem geplanten viel größeren Coup passt.
    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #67
    Naja, gibt bessere Beiträge der Reihe.

    Zumindest die Spielfreude der Schauspieler und die temporeiche Inszenierung entschädigen hier für manche inhaltliche Schwäche.
    Aber insgesamt wirkt es manchmal so, als habe man hier zwei Handlungen (Baumanns Konflikt mit den Schoschonen und die Rettung der Siedler vor den Banditen) miteinander verknüpft. Da man hier Motive aus zwei Erzählungen kombinierte, ist das nicht weiter überraschend.
    Siehe dazu diesen Artikel:https://www.karl-may-filme.de/filme/ug.html

  • Winnetou und die "richtige" ReihenfolgeDatum06.10.2023 13:35

    Nachtrag: Entschuldigung für den vorangegangenen Anfall von Klugscheißerei! Aber ich konnte einfach nicht widerstehen ...

    Als kleine Ergänzung wäre noch zu sagen, dass laut Michael Petzel für das Ende des Films eigentlich noch ein Gastauftritt von Old Shatterhand und Sam Hawkens vorgesehen war, bei dem auf den kurz danach gedrehten "Winnetou III" verwiesen werden sollte; es fand sich aber kein Termin für einen gemeinsamen Dreh mit Lex Barker.

  • Winnetou und die "richtige" ReihenfolgeDatum01.10.2023 08:54

    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #64
    Karl Mays Bücher bestehen zu einem großen Teil aus Anschleichen, Gefangennehmen, Befreien bzw. Flüchten und dann das Ganze von vorne. Zumindest in meiner Erinnerung, bei machen Romanen ist es vielleicht besonders auffällig. Vielleicht ist man in jüngeren Jahren auch unkritischer und es fällt einem später mehr auf.

    Natürlich kommen diese inhaltlichen Elemente bei Karl May ständig vor. In diesem Fall war es mir nur schon als Kind unangenehm aufgefallen, weil die zweite Hälfte des Buches (nachdem der Ölprinz durch den Betrug zu dem unterschriebenen Scheck gekommen war) praktisch nur noch daraus bestand und es ansonsten kaum noch eine Handlung gab.
    Ein anderes Merkmal der Bücer (nicht unbedingt hier, aber bei einigen anderen) ist oft, dass diese oft keine durchgehende Handlung enthalten, sondern mehrere eigentlich in sich abgeschlossene Geschichten erzählen. Vor einiger Zeit bin ich auf eine Art Wikipedia über Karl Mays Leben und Werk gestoßen, in der genauer erläutert wird, dass May hier oft ältere, küürzere Erzählungen recycelte und allenfalls die Figuren umbenannte oder leicht veränderte.
    Aber das ist ja nicht weiter ungewöhnlich: Raymond Cahndler hat bei seinen Romanen bekanntlich auch oft mehrere Kurzgeschichten zusammengebastelt und viele Szenen und Dialoge 1:1 übernommen.
    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #64
    Da lob ich mir eher so eine "naive", aber dafür nachvollziehbare Story wie beim Schatz im Silbersee.

    Wobei man eigentlich bei allen Filmen der Reihe von "naiv sprechen kann; in Bezug auf den "Schatz" wäre "schlicht" oder "einfach" sicher treffender.
    Übrigens sticht der "Ölprinz" noch dadurch etwas heraus, dass die Figuren sich hier Siezen, während sie sich in den übrigen Filmen mit "Ihr" anreden, ganz wie in Karl Mays Romanen (zumindest, wenn dort Englisch gesprochen wird).

  • Winnetou und die "richtige" ReihenfolgeDatum29.09.2023 22:56

    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #62
    Innerhalb der Surehand-Episoden würde ich einen mittleren Platz zuweisen. Zum Schluss wünscht sich Winnetou ein sehr baldiges Wiedersehen mit seinem weißen Bruder, sie scheinen sogar ein Stück zusammen wegzureiten. Anders als beim Ende der Geierbande, wo Surehand den Treck der Siedler noch bis nach Arizona bringen will und sicher längere Zeit abwesend ist.

    Interessant, dass die drei Surehand-Filme bei dir demnach eine chronologische Reihenfolge bekommen, die genau umgekehrt zu der ihrer Produktion/Premiere ist.
    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #62
    Nach meiner Erinnerung besteht das Buch aus einer Unmenge Gefangennahmen, Befreiungen und gegenseitigen Belauschungen.

    Das deckt sich mit meiner Erinnerung, bei der es mir öfter so vorkam, als habe Karl May versucht, eine relativ dünne Geschichte zu strecken, da er hier nicht (wie in einigen anderen Büchern) verschiedene Handlungsstränge mit unterschiedlichen Protagonisten einfach kombinieren konnte, sondern eine einigermaßen durchgehende Story brauchte.
    Übrigens wurde der Tod der Hauptschurken bei einer späteren Bearbeitung deutlich grausamer gestaltet, da dem Verlag die von Karl May ursprünglich geschriebene Bestrafung wohl zu harmlos (oder zu einfach?) erschien. Hier wurde also gerade nicht nachträglich ent-, sondern eher verschärft.
    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #62
    Der von Harald Leipnitz verkörperte Film-Ölprinz ist einer der wenigen Pluspunkte des Streifens. Seine Bösartigkeit, Verschlagenheit und Coolness erinnern irgendwie an einen Mafia-Paten. Demgegenüber fällt seine lächerliche Enddarbietung nach seiner Entlarvung stark ab, wirkt sehr übertrieben, obwohl man seinen „Muffengang“ tatsächlich gut nachvollziehen kann.

    Zusammen mit "Old Shatterhand" dürfte dies der einzige Film der Reihe sein, in dem der Hauptbösewicht Off Screen bestraft wird.
    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #62
    Ebenso seltsam wirkt der riesige Aufwand, den der Ölprinz betreibt, um die Unterschrift des Bankiers zu bekommen. Hätte es da ein versierter Fälscher in seinen Diensten nicht auch getan?

    Ebenso gut könnte man sich auch fragen, warum er den Siedlertrek überhaupt als Bedrohung seiner Pläne ansah, da er seinen Betrug offenbar am selben Tag durchzieht, an dem der Häuptlingssohn getötet wurde und er dem Bankier gleich nach der Unterschrift eine tödliche Falle stellt. Die Siedler hätten seinen Plan also eigentlich gar nicht mehr stören können.
    Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #62
    Ganz schlecht sind gleich zu Beginn die Filmszenen, die aus Winnetou 2 herausgeschnitten wurden und einen Ölbrand zeigen, wobei man den Ölprinzen und seinen willfährigen messerwerfenden Handlanger auch noch mit sehr billig wirkenden Rückprojektionen hineinversetzt hat.

    Noch stärker als bei "Old Surehand" erinnert diese Anfangssequenz (zu der noch der Mord am Besitzer der Ölquelle nach dem Vorspann gehört) an den Anfang eines klassischen James-Bond-Films: Ein effektvoller Einstieg, der nicht das geringste mit der "eigentlichen" Handlung zu tun hat. Denn was soll der Ölprinz davon aheb, wenn er eine echte Ölquelle kauft oder vernichtet? Für seinen Betrug spielt diese so oder so keine Rolle.

  • Nachtrag: Natürlich ist mir "Goldfinger" auch auf DVD untergekommen.
    Da war er dann wieder ungekürzt, so wie bei dem älteren Mitschnitt.

  • Zitat von Fabi88 im Beitrag #27
    Hast du Denn die Blu-Rays gesehen oder beziehst Du Dich ausschließlich auf TV-Ausstrahlungen?

    Auf BD habe ich "Goldfinger" noch nicht gesehen, auf DVD eventuell schon (bin da gerade nicht sicher).
    Was Schnitte angeht, beziehe ich mich jetzt auf die verschiedenen Ausstrahlungen.

  • Zitat von Fabi88 im Beitrag #25
    Zitat von Savini im Beitrag #22
    Nachdem Bond in der Anfagnssequenz den Mann in die Badewanne geprügelt hatte, sah man zwar noch, dass er eine Lampe hineinwirft; es fehlte aber die Einstellung, in der das Wasser aufglüht und dieser geröstet wird.

    Auch hier könnte ich beschwören es gesehen zu haben, man sieht ja sogar im Making Off, wie das Lampenkabel das Bein des Stuntmans berührt und bekommt die Anekdote erzählt, dass dies nicht geplant war und er tatsächlich Verbrennungen erlitt.

    Vor 1997 hatte ich diese Szene auch schon gesehen, sowohl in einem Mitschnitt der (untertitelten) Originalfassung, die ein Familienmitglied aufgezeichnet hatte, als der Film im holländischen Fernsehen lief, als auch bei einer Aufzeichnung der deutsch synchronisierten Fassung, die mir ein Freund auslieh. Gerade deshalb fielen mir hier (und auch bei dne anderen Stellen) die Schnitte 1997 (und zumindest teilweise 2000) unangenehm auf, weil ich den Film ungekürzt kannte.

  • Nachdem Bond in der Anfagnssequenz den Mann in die Badewanne geprügelt hatte, sah man zwar noch, dass er eine Lampe hineinwirft; es fehlte aber die Einstellung, in der das Wasser aufglüht und dieser geröstet wird.
    Extrem gekürzt wurde beim Kampf um Fort Knox: Als Goldfinger sich als Soldat ausgibt, fehlte die Einstellung, in der er seinen Auftraggeber Mr. Ling erschießt (obwohl weder Einschusslöcher noch Blut zu sehen war!); ich meine auch, das daneben auch geschnitten wurde, dass er einige GIs mit dem Maschinengewehr durchlöchert, bin aber nicht sicher. Der Mord an Kisch im Panzerraum wurde auch entschärft: Man sah und hörte noch, dass Oddjob ihn packte und er "Nein, nein!" rief - zack lag er tot unten. Es fehlte, dass er hinuntergeworfen wird und dabei schreit. Ebenso geschnitten wurde die Einstellung, in der ein Angehöriger von Goldfingers Privatarmee von der Panzertür zerquetscht wird oder das Rösten von Oddjob: Bond hielt das Kabel an das Gitter und der Koreaner fiel direkt um.
    Alle diese Kürzungen fielen mir bei der Ausstrahlung im Frühjahr 1997 unangenehm auf, weil ich den Film zuvor ungeschnitten gesehen hatte. Wie bereits erwähnt, gab es 2000 einige Ausstrahlungen im Spät- oder Nachtprogramm. Ich zeichnete diese öfter in der Hoffnung auf, eine ungekürzte Version zu erwischen - leider vergeblich. Ich weiß nicht, ob dabei alle Kürzungen vorkamen; aber einige waren es auf jeden Fall.

    @Count Villain: Überrascht dich die Auflistung jetzt? Oder fehlten manche dieser Sachen auch in den dir bekannten Ausstrahlungen?

  • Zitat von Markus im Beitrag #19
    Ich kann hier selbst nichts beitragen, bin aber sehr gespannt, was dabei herauskommt. Fun Fact: Anfang der 2000er lief Dr. No in der ARD noch stärker gekürzt. So sah man nach "...sind in der Matratze" Bond nur einen Schuss abgeben, dann Schnitt. Kein Schuss in den Rücken, kein Schalldämpfer.

    Eine so stark gekürzte Version dieser Stelle habe ich im Januar 1997 in der ARD gesehen. Da die Szene in Klaus-Peter Walters "James-Bond-Buch" beschrieben worden war (als Beleg, wie wenig Connerys Bond das Töten ausmache) fiel mir die Kürzung natürlich auf. Daneben war auch geschnitten, dass Bond am Ende des Dinners zusammengeschlagen wird. Nach Dr. Nos Satz, man solle ihn "etwas auffrischen", wurde direkt in die Zelle geschnitten, in der Bond sich aufrichtet. Ich meine, dass bei den Ausstrahlungen zu Sean Connerys 70. Geburtstag diese Stellen aber wieder enthalten waren, zumindest bei einer, die ich damals aufgezeichnet hatte.
    Noch krasser waren allerdings die Schnitte bei "Goldfinger": Sowohl im Frühjahr 1997 als auch bei den SEHR vielen Ausstrahlung um 2000 herum war er heftigst zensiert, selbst wenn er im Nachtprogramm lief. Krass, wenn man bedenkt, dass er Jahre zuvor um 20.15 Uhr ungeschnitten gezeigt werden konnte.
    Falls es jemanden interessiert, kann ich auflisten, was da alles fehlte.
    Kurioser war das Finale von "Diamantenfieber" im Frühjahr 1997 wiederum kaum oder sogar gar nicht geschnitten, anders als bei einer Ausstrahlung 1995, wo nicht nur große Teile des Endkampfs, sondern sogar der Schlussdialog fehlten.

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