Hallo liebe Wallace-Fans,
ich beschäftige mich derzeit intensiver mit der Rialto Reihe 1959-1972. Ich würde gerne mit euch darüber diskutieren, wie ihr die Entwicklung der Gewaltdarstellungen innerhalb der Serie beurteilt. Besonders ab 1965 verändert sich diese immens.
In Filmen wie "Die toten Augen von London" werden noch Grusel und Humor kombiniert, so dass die Detektion im Vordergrund steht.
Im Hexer dagegen geht die erotische Bedrohung von der Femme Fatale aus. Die Beruhigung erfolgt durch die wahre Liebe.
Im Buckligen von Soho werden Mordinstrumente erotisch aufgeladen, sie kennzeichnen sich durch einen phallischen Charakter. (Verklemmte sexuelle Anspielungen: Szene im Waschkeller: Heimmädchen "zeigt" der Oberin ihre Brüste)
Der Mönch mit der Peitsche thematisiert die Grenzüberschreitung der Lehrer, die eine sexuelle Beziehung mit den Schülerinnen eingehen. Der Mönch=die Heimleiterin, tötet die Männer, da sie von ihrem eigenen Ehemann betrogen worden ist. Der gesellschaftliche Umbruch spiegelt sich meiner Meinung nach hier deutlich wider.
Seht ihr in den frühen schwarz-weiss Filmen historische Anlehnungen an das Wirtschaftswunder? Sind die frühen Filme womöglich kein Gegenentwurf der realen Welt, sondern stellen die realen Verhältnisse auf unterhaltsame Weise dar. Die späteren Filme ab 1965, spiegeln diese eher die Emanzipation und gesellschaftlichen Umbruch wider?