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  • @greaves es gibt ihn bereits als Blu Ray. Der Film bietet eine interessante Variation des klassichen Vampirthemas, ohne die typischen Charakteristika zu vernachlässigen.

    https://www.amazon.de/Circus-Vampire-Blu...i/dp/B004Q8IYWI

  • Zitat von Edgar007 im Beitrag #10
    Hat jemand die Pidax-DVD? Mich würde der Film (vor alem wegen Wolfgang PReiss) interessieren. Wie ist denn die Qualität des Films?


    Ist schon wieder einige Monate her als ich den Film sah, kann mich aber nicht erinnern, dass ich am Bild etwas auszusetzen hatte. Die obigen Screenshots sind von der Pidax-DVD.

  • Als UK-Importe gibt es schon länger Blu-Ray von Hammer, mittlerweile aber auch schon in deutsch, wie dem unteren Link entnommen werden kann. Ich habe mir gerade den Luxus gegönnt "Scream of Fear" (Ein Toter spielt Klavier), einen meiner Lieblingsfilme, auf Blu-Ray zu ordern. Billig ist er zwar nicht, aber es handelt sich ja schließlich um einen Lieblingsfilm. Den darf man ruhig doppelt haben. Solltest du ihn nicht kennen, greife zu, denn als Wallace-Fan kannst du da nichts falsch machen.

    https://www.amazon.de/Satan-mit-den-lang...PT82K3AK2DVRB7C

  • Der "Weiße Hai" bedient ein ganz anderes Genre. "Kingdom of Spiders" und "Frogs" sind Filme, die sich an "The Birds" orientieren. Man erkennt an denen deutlich, dass Hitchcock Pate gestanden hat. Natürlich hat der Film nichts mit Hitchcocks Krimis zu tun. Mir gefällt er aber trotzdem außerordentlich gut. Ich mag Tierhorror und auch den Aufbau der Atmosphäre und die Gegend in der er sich abspielt sehe ich immer wieder gern. Der Darstellerriege kann man auch keine Vorwürfe machen. Für mich ein 5 von 5-Punkten-Film.

  • Eigentlich finde ich nicht, dass der Film schlecht gealtert ist. Er legte ein Thema vor, dass später immer wieder verwendet worden ist. Natürlich hat sich das inzwischen längst totgelaufen. Aber irgendwie ist "The Birds" die Mutter der Tierinvasions-Filme.

  • Honor Blackman gestorbenDatum06.04.2020 21:04
    Foren-Beitrag von patrick im Thema Honor Blackman gestorben

    Interessanterweise sah ich sie trotz ihrer besonderen Ausstrahlung nur in ganz wenig Filmen. Abseits von Goldfinger habe ich sie eigentlich nur aus dem mittelmäßigen Horrorfilm "Die Fratze", einer kleinen Rolle in "Kampf um Rom" und auch mit Sean Connery in "Shalako" in Erinnerung. Ihre "Avengers-Episoden" kenne ich bislang nicht.

  • Honor Blackman gestorbenDatum06.04.2020 20:52
    Foren-Beitrag von patrick im Thema Honor Blackman gestorben

    Sie war für mich das tollste Bond-Girl im tollsten Bond-Film. Legendär war ihre Kampfeinlage mit Sean Connery. Man sah ihr 1964 das für ein Bond-Girl doch schon etwas gesetztere Alter überhaupt nicht an.

    RIP

  • Hier noch meine Liste:

    1. Die Kralle
    2. Der Hund von Baskerville
    3. Das Spinnennest

    4. Das Haus des Schreckens
    5. Gespenster im Schloss
    6. Die Perle der Borgia
    7. Die Frau in Grün
    8. Juwelenraub
    9. Die Stimme des Terrors
    10.Die Geheimwaffe
    11.Verhängnisvolle Reise
    12.Die Abenteuer des Sherlock Holmes
    13.Jagd auf Spieldosen
    14.Gefährliche Mission

    Erfreulicherweise kann ich keinen einzigen Beitrag als wirklich misslungen betrachten, was ich durch eine Mindest-Bepunktung mit 3,5 ausdrücke. Sehr oft vergab ich 4 bis 4,5 Punkte, allerdings nur ein einziges Mal die vollen 5. "Die Kralle" ist für mich konkurrenzlos und unumstritten der Spitzenreiter, weshalb ich aus "Gewissensgründen" keinem anderen Beitrag die gleichen Punkte geben wollte. Hat Spaß gemacht. Vielen Dank auch an die Mitstreiter.

  • Dressed to Kill (Jagd auf Spieldosen, 1946)



    Regie: Roy William Neill

    Produktion: Universal Pictures, USA 1946

    Mit: Basil Rathbone, Nigel Bruce, Patricia Morison, Edmund Breon, Frederick Worlock, Harry Cording, Carl Harbord, Holmes Herbert, Patricia Cameron, Ian Wolfe, Leyland Hodgson, Wallace Scott, Mary Gordon, Sally Shepard, Topsy Glyn, Olaf Hytten


    Handlung:


    Eine skurpellose Bande hat es auf 3 Spieldosen abgesehen und geht dafür über Leichen. Da Watsons alter Freund Stinky in dieser rätselhaften Sache dran glauben muss, übernimmt Sherlock Holmes den Fall und stellt fest, dass alle Spieldosen von demselben Häftling in Dartmoor angefertigt wurden. Des Rätsels Lösung liegt bei drei Druckplatten, mit denen man echte 5-Pfundnoten herstellen kann. Deren Verbleib ist durch einen Code gesichert, der über die Melodien der Spieldosen kommuniziert wird....

    Anmerkungen:

    Die Geschichte erinnert in ihrem Aufbau etwas an die früheren Filme der Reihe, die noch den Kampf gegen die Nazis zum Thema hatten. Auch hier liefert sich der leidenschaftliche Tüftler Holmes bei der Lösung eines Rätsels einen Wettlauf mit mörderischen Gegnern. Auf der kriminellen Seite steht die junge Hilda Courtney im Vordergrund, deren Besuch den wenigsten Gastgebern Glück bringt und die ihre Reize bei dem der Damenwelt ganz offensichtlich sehr zugeneigten Stinky einsetzt, was diesem auch gleich eine Fahrkarte in's Jenseits beschert. Kleindarsteller Harry Cording begegnet uns zum nunmehr achten Mal in einer wieder einmal etwas grösseren Rolle, die ganz seinem gewohnten Typecasting entspricht. Dass er Hilda Courtney liebt, dürfte wohl nur im Drehbuch stehen um den Messermord an Stinky zu rechtfertigen. Romantische Ausstrahlung sucht man bei ihm vergeblich und auch Hilda Courtney bleibt ganz Eisberg.

    Nach dem recht flott inszenierten "Terror by Night" wird hier das Tempo wieder etwas gedrosselt, ohne dabei aber in Langeweile abzugleiten. Der Mordversuch an Holmes ist allerdings sehr konstruiert und unglaubwürdig in Szene gesetzt. Nachdem er ja in der Unterwelt durchaus gefürchtet ist, sollte eigentlich bekannt sein, dass er auch körperlich alles andere als eingerostet ist und sich leicht mit einer kleinen Turnübung aus der dargebotenen Misere zu befreien vermag. Er wird weder festgebunden noch sonst irgendwie handlungsunfähig gemacht, sondern lediglich mit Handschellen an einen Haken gehängt, was keineswegs der Entfesslungskunst des "großen Houdini" bedarf. Dass nun Spieldosen als zu knackende Rätsel-Nuss herhalten müssen, zeigt eine gewisse Phantasie bei der Abwandlung bereits da gewesener Handlungsmuster. Immerhin hat Holmes die Gelegenheit, seine Musikalität auch jenseits seiner Geigen-Meditationen zum besten zu geben und die Melodien der Spieldosen souverän nachzupfeifen. Auffallend ist, dass Irene Adler und "A Scandal in Bohemia" mehrfach erwähnt werden. Vermutlich sollte Hilda Courtney als Reminiszenz an "The Woman", wie Holmes sie nennt, herhalten, was Ihre Rolle, wohl nicht zuletzt auch aufgrund des B-Film-Charakters der Folge, natürlich nicht hergibt.

    Nachdem Basil Rathbone nun endgültig mit seinem Holmes-Image zu brechen beschloss um anderweitig sein Glück zu versuchen und Roy William Neill obendrein noch im selben Jahr einem Herzinfarkt erlag, waren die Tage der Serie leider gezählt. Dies ist durchaus schade, da noch bis in die 50er-Jahre hinein eine Weiterführung mit vielversprechenden Beiträgen durchaus vorstellbar gewesen wäre.

    Fazit:


    Dieser Abschluss der Reihe bietet zwar nach wie vor seriöse Unterhaltung, kann aber mit den Highlights nicht mehr annähern mithalten. Gothic- und Gruselelemente sind leider keine mehr vorhanden, dafür aber immer noch eine einigermaßen annehmbare Krimihandlung. Es war natürlich alles schon sehr viel besser, dennoch kann man nicht von einem unwürdigen Abschluss sprechen. Es fehlen hier lediglich die Spitzen. Dramaturgie und Stil bleiben aber durchaus im Sinne der Reihe, auch wenn die Routine inzwischen zu dominieren droht. 3,5 von 5.

  • Terror by Night (Juwelenraub, 1946)



    Regie: Roy William Neill

    Produktion: Universal Pictures, USA 1946

    Mit: Basil Rathbone, Nigel Bruce, Dennis Hoey, Alan Mowbray, Renee Godfrey, Mary Forbes, Frederick Worlock, Geoffrey Steele, Boyd Davis, Skelton Knaggs, Billy Bevan, Leyland Hodgson, Tom Pilkington, Gerald Hamer, Janet Murdoch, Harry Cording


    Handlung:

    Holmes, Watson und Lestrade haben den ungewöhnlichen Auftrag, einen wertvollen Edelstein, den Stern von Rhodesien, der sich im Besitz von Lady Carstairs und deren Sohn befindet, bei einer Zugfahrt von London nach Edinburgh vor dem Zugriff potentieller Diebe zu bewahren. Schon nach kurzer Zeit wird Lady Carstairs Sohn ermordet und der Edelstein gestohlen. Zahlreiche Verdächtige befinden sich im Zug. Holmes wird vom Mörder zwar aus der fahrenden Eisenbahn gestoßen, kann sich aber draußen festhalten und wieder zurück in's innere gelangen. Danach entdeckt er in einem im Gepäckwagen mitgeführten Sarg einen doppelten Boden, der als Versteck für den Mörder gedient haben dürfte. Er findet ebenfalls heraus, dass ein gewisser Sebastian Moran, ein Freund des verstorbenen Professor Moriarty, hinter der Sache steckt. Allerdings weis niemand, wie dieser aussieht...

    Anmerkungen:


    Nachdem die vorherige Episode auf See einiges an Chancen vergab, wird nun ein "Locked-Room-Mystery" im Zug geboten, das sehr an Agatha Christies "Mord im Orientexpress" erinnert. Das zitierte Vorbild in der Gestalt der blassen und viel später erschienenen 1974er-Verfilmung wird dabei deutlich übertroffen. Roy William Neil gelingt es, die Atmosphäre einigermaßen unheimlich zu inszenieren und mit zwielichtigen Charakteren zu bereichert. Wie bereits bei "The House of Fear", wird ein zunächst stark von Christie inspiriert scheinender Plot am Ende durch einen Twist deutlich abgeändert. Es gibt hier allerdings mehrere Todesopfer als in der klassischen Geschichte.

    So ganz konnte man sich wohl noch immer nicht von Moriarty lösen, muss aber erkannt haben, dass dessen ewiges Wiederauferstehen langsam zu sehr in's Lächerliche abgleitete, weshalb man sich wohl dafür entschieden hat, einen guten Freund von Holmes' Erzfeind auf den Plan treten zu lassen. Eine erfreuliche Verbesserung gegenüber "Pursuit to Algiers" ist nicht nur die unheimlichere und deutlich spannendere Inszenierung, sondern auch eine willkommene Actionszene, in der Holmes aus dem Zug geworfen wird und dabei auch gleich mit dem Gegenzug auf Tuchfühlung zu gehen droht. Für schwarzen britischen Humor sorgt Holmes Aussage, er hätte die Landschaft von außerhalb des Zugs betrachtet, nachdem Watson ihn fragt, wohin er denn verschwunden sei.

    Ähnlich wie beim Orientexpress steht ein ganzer Pool von "Red Herrings" zur Verfügung. Als Mörder entpuppt sich aber ein "blinder Passagier" mit Horrorfratze, der allerdings nur Handlangerfunktion hat, sodass Holmes und seine Freunde es mit einem Duo zu tun haben, das dann sogar noch weitere Verstärkung bekommt. Erfreulicherweise wird auch an einigen Stellen eine teilweise verschneite Landschaft gezeigt, die der Zug passiert. Das Miteinbeziehen der Umgebung wurde beim Vorgängerfilm leider völlig versäumt, was man als großes Manko ankreiden darf.

    Das Mordwerkzeug erinnert einen Wallace-Fan natürlich an den wesentlich später entstandenen Zinker. Es macht hier auch besonderen Spaß, Holmes bei seinen hingebungsvollen Ermittlungen an einem sehr begrenzten Handlungsort zuzusehen - wie er z.B. die äußerst verdächtige Vivian Vedder mit scharfem Blick mustert oder geschickt immer wieder in seiner Manteltasche herumfummelt, während er den schicksalhaften Edelstein begutachtet und dabei austauscht. Das Verbot des Schaffners, den Sarg zu öffnen, wird mit einer selbstbewussten Selbstverständlichkeit ignoriert und aus dem Zug stoßen lässt er sich schon gar nicht. Holmes bleibt absolut jeder Situation gewachsen und begegnet sämtlichen Eventualitäten sowohl mit Vorsorge als auch mit präzisem Instinkt. Etwas seltsam mag anmuten, dass das Drehbuch seinem Sidekick Watson einen weiteren guten Freund zugeordnet hat. Wer sich über diese "Dreiecksbeziehung" Gedanken macht, wird wohl schnell die richtige Spur finden. Das Zusammenwirken von Holmes, Watson und Lestrade ist hier, trotz der einen oder anderen Stichelei, besonders kameradschaftlich.

    Fazit:

    Nach dem deutlich schwächelnden "Pursuit to Algiers" findet Roy William Neil rasch wieder zu seiner alten Form zurück und inszeniert eine spannende und atmosphärische "Geister-Bahnfahrt", die für sehr kurzweilige Unterhaltung sorgt und zeigt, dass die Luft erfreulicherweise doch noch nicht draußen ist. Daher mit gutem Gewissen 4,5 von 5 Punkten.

  • Mir hat er auch recht gut gefallen. Hat wieder mehr Mystery- Elemente und einen spannenden Whodunit.

  • Der nächste Orientexpress-Holmes hat wenigstens eine kleine Actionszene zu bieten, die auch hier sehr gut getan hätte.

  • Pursuit to Algiers (Gefährliche Mission, 1945)



    Regie: Roy William Neill

    Produktion: Universal Pictures, USA 1945

    Mit: Basil Rathbone, Nigel Bruce, Marjorie Riordan, Rosalind Ivan, Morton Lowry, Leslie Vincent, Martin Kosleck, Rex Evans, John Abbott, Gerald Hamer, Wee Willie Davis, Frederick Worlock


    Handlung:


    Der Premieminister eines Phantasiestaates namens Rovinia lotst Holmes und Watson unmittelbar vor deren geplanten Urlaub durch diverse versteckte Fingerzeige zu einem Treffpunkt. Da der Regent des Staates ermordet wurde und sein Sohn und Erbe nun ebenfalls in Gefahr ist, sollte Holmes dessen Heimreise überwachen - allerdings ohne Watson, da die Maschine nicht genügend Plätze zu Verfügung hat. Dieser wird kurzerhand überredet, auf dem Seeweg nachzufolgen, wo er geschockt erfährt, das Flugzeug wäre abgestürzt. Das Ganze sollte sich sehr bald als Finte entpuppen, da Homes schon nach kurzer Zeit wieder quicklebendig vor ihm steht, und zwar an Bord des Schiffes. Der Kronprinz wird nun als Watsons Neffe ausgegeben und ein ihm nach dem Leben trachtendes Ganoventrio besteigt schon sehr bald den Dampfer, was die Friedlichkeit der Seereise rasch zunichte macht...

    Anmerkungen:


    In der vorliegenden Geschichte sorgt eine Überfahrt auf See für ungewohnte Abwechslung. Ausgerechnet als Holmes und Watson sich an Urlaubsgedanken erquicken, treten Repräsentanten eines fremden Staates an den Meisterdetektiv heran und ermöglichen ihm einen Tapetenwechsel, der allerdings keinen Feriencharakter entwickeln sollte. Der schlaue Holmes wird durch diverse versteckte Botschaften, denen er natürlich nicht widerstehen kann, auf höchst unkonventionelle Weise zu einem geheimen Ort gelockt. Holmes naturgegebene Neugierde wird geschickt und manipulativ ausgenutzt. Der komödienhafte Charakter der merkwürdigen Hinweise passt allerdings wenig zu einem ernsthaften Thriller. Dass Holmes wieder einmal zum Schein sterben muss, versetzt Watson erneut in tiefe Trauer, was von Nigel Bruce ausgesprochen sensibel und glaubwürdig gespielt wird. Diesmal wird der arme Tropf, im Gegensatz zum "Spinnennest", aber schon nach wenigen Minuten von seinem seelischen Ausnahmezustand erlöst.

    Was recht vielversprechend beginnt, entpuppt sich dann aber als eine zwar durchaus sehenswerte aber doch recht mittelmäßige Geschichte, die im Gesamtkanon zweifellos in Richtung der schwächeren Beiträge abfällt. Schauplätze und Atmosphäre sind weitaus weniger attraktiv als in anderen Filmen und der Spannungsbogen provoziert auch keinen wirklich herausragenden Nervenkitzel. Das Ganoventrio ist etwas überzeichnet und würde sehr gut in eine Parodie passen, ist aber dem Unterhaltungswert dennoch zuträglich. Den diabolischen und nicht gerade mit innerer Ruhe gesegneten Messerwerfer Mirko mimt der Deutsche Martin Kosleck (1904-1994). Einfach köstlich ist jene Szene, wo Holmes ihm bei dem Mordversuch durch's Bullauge das Handgelenk bricht und dann mit betont britischem Sarkasmus auf den mit Vorsicht zu genießenden Verschlussmechanismus der Öffnung hinweist - eine wirklich umwerfende Szene. Auch mit zwei versuchten Attentaten auf den Kronprinzen blitzt das Trio Dank Holmes Intuition und seiner nonchalanten Reaktion ab. Allerdings wird er gegen Ende von dem gorillahaften Kleiderschrank Wee Willie Davis doch noch ernsthaft in die Mangel genommen. Der Schluss hat dann zwar noch eine kleine Überraschung parat, mit der zweifellos kaum jemand gerechnet hat, doch bietet auch dies keinen nennenswerten Auftrieb mehr.

    Sehr ungewöhnlich ist allerdings Watsons Auftritt als Sänger, wo er gar nicht einmal eine üble Figur abgibt. Auch Holmes gab bereits sein Gesangstalent zum Besten, wenn man sich an "The Adventures of Sherlock Holmes" von 1939 zurückerinnert. Die Scheinverwandtschaft als Onkel und Neffe mit dem Kronprinzen steht Watson ebenfalls recht gut. Holmes zeigt übrigens die Bereitschaft zum sarkastischen Humor seiner eigenen Person gegenüber, als die junge Sheila auf seinen Anblick hin die Flucht ergreift: "I have never thougt myselve as handsome, but it`s the first time in my life, that a woman has run away at the sight of me."

    Fazit:


    Nach sehr vielen herausragenden Beiträgen bekommt die Reihe nun einen Dämpfer. Spannung, Locations und vor allem die Atmosphäre können leider nicht mehr das halten, was man inzwischen von Roy William Neil gewohnt ist. Das nicht gerade fette Budget ließ sich auf einem schlichten Dampfer weitaus weniger gut kaschieren, als es in den Moorlandschaften und alten Herrenhäusern noch der Fall gewesen ist. Eine Aufwertung wäre mehr Action auf einer mitunter recht rau werdenden See gewesen, was wohl zu teuer gekommen wäre. Das Schiff tümpelt viel zu brav bei viel zu harmlosen Bedingungen dahin. Auch von den angesteuerten Orten bekommt man gar nichts zu sehen. All diese vergebenen Chancen werfen die Frage auf, warum man überhaupt einen solchen Handlungsort ausgewählt hat. Man wird zumindest noch auf solidem Niveau unterhalten und kann eine nach wie vor herausragende schauspielerische Darbietung genießen. Es hätte aber ruhig mehr sein dürfen. 3,5 von 5 Punkten.

  • ZDF-History: KLAUS KINSKI (2019)Datum19.02.2020 19:37
    Foren-Beitrag von patrick im Thema ZDF-History: KLAUS KINSKI (2019)

    Zitat von schwarzseher im Beitrag #14
    wahrscheinlich würde er heute noch in der Sendung verhaftet zwischen all den sich gegenseitig an Beifall heischendem Mainstream übertreffendem Dummschwätzer .Nach ua. politisch korrektem Entsetzen der c bis d Promis über Thema xy dann der Kommentar von Kinski - lmaa........

    Hätte ja irgendwie was ? oder ?


    Da ist was dran. Gegen den Wahnsinn, der heute Überhand nimmt, war Kinski noch sehr verträglich und auf jeden Fall authentischer.

  • ZDF-History: KLAUS KINSKI (2019)Datum19.02.2020 19:29
    Foren-Beitrag von patrick im Thema ZDF-History: KLAUS KINSKI (2019)

    Ja, ein Egomane war er zweifellos - ein Charakteristikum, das er mit Sicherheit mit sehr vielen Schauspielerkollegen teilt. Es handelt sich da sicher um keinen Beruf, wo man groß wird, wenn man sein Ego unter den Scheffel stellt. Kinski machte nur keinen Hehl draus und zeigte unverblümt jene dunklen Seiten, die andere gern verstecken. Schauspielerkollegen wie Karin Dor, Joachim Fuchsberger, Brigitte Grothum haben sich durchaus respektvoll über ihn geäußert. Ich hätte mir Kinski sicher nicht als besten Kumpel ausgesucht, aber ein Meinungsaustausch über gewisse Dinge wäre mit ihm durchaus interessant gewesen. Und die Talkshows von heute? Das geht an mir vorbei. Ich schaue das grundsätzlich nie.

    Seine Biografie, naja, die habe ich nicht gelesen. Aber Biografien, die sich gut verkaufen sollten, haben es wohl an sich, dass man es dabei mit der Wahrheit nicht sooo genau nimmt. Die Anschuldigungen seiner Tochter in deren Buch (das ich auch nicht gelesen habe) sind sicherlich verwerflich. Trotzdem wissen wir nicht, was da überhaupt dran ist. Halbwahrheiten und Unwahrheiten sind bei solchen Dingen nun mal keine Seltenheit. Selbstverständlich will ich niemandem etwas unterstellen - wir wissen es ganz einfach nicht und sollten es dabei belassen.

    In Winnetou 2 sehe ich Kinski auch sehr gerne. Übrigens war er dort in seiner Rolle als Luke auch kein klassischer Psycho sondern einfach ein Bandit, den er ganz hervorragend spielte.

  • ZDF-History: KLAUS KINSKI (2019)Datum17.02.2020 20:42
    Foren-Beitrag von patrick im Thema ZDF-History: KLAUS KINSKI (2019)

    Ein limitierter Schauspieler war er sicher nicht. Er musste Psychos spielen, da das Publikum ihn so wollte. Dass er auch anders konnte zeigte er z.B in der Blauen Hand oder auch bei Dr.Mabuse. Da spielte er immerhin ganz normale Rolle ohne dabei als völlig unglaubwürdig durchzufallen. Natürlich war er ein unorthodoxer Charakter, aber genau solche braucht die Welt immer wieder. Die angepassten Normalos haben selten wirklich etwas bewegt. Er konnte auch anders sein, wie gewisse Kollegen durchaus betonten. Kinski soll sehr intelligent gewesen sein und nahm bei für ihn dämlichen Fragen eine herablassende Haltung ein. Die soziale Verträglichkeit seiner Reaktionen sei dahin gestellt, aber irgendwo schien man das ja auch gewollt zu haben, sonst hätte man ihn wohl kaum eingeladen. Man wusste wer er war und mit wem man sich dabei einließ. Den Einschaltquoten hat's sicher nicht geschadet.

  • @Dr. Oberzohn

    Ich habe mir die Szene mit dem Telefonat nochmal angesehen. Du hast Recht. Holmes sagte "Williams is missing" und danach " They crashed the car and during the confusion Williams disappeared". Diesen Satz hab ich demnach nicht so richtig registriert.

    Das mit der safranfarbenen Hautfarbe und Holmes diesbezüglichen Schlüssen wurde auch genauso angesprochen. Demnach scheint es keine Diskrepanz mit der Synchro zu geben.

  • Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #120
    Bewertung:
    Aber der unfreiwillige Attentäter wird ja selbst bald bei einem „Autounfall“ aus dem Verkehr gezogen, was man leider nur telefonisch mitgeteilt bekommt. Schade, hier wäre eine kleine gefilmte Action-Einlage nicht schlecht gewesen....
    Ob es nun möglich ist, jemanden unter dem Einsatz von Hypnose gegen seinen Willen zum Mörder zu machen, wird ja gemeinhin angezweifelt, bis auf besonders labile Ausnahmen...






    Ich habe die deutschen Fassungen nicht mehr in Erinnerung, aber der hypnotisierte Attentäter fällt ja Holmes und Watson vor deren Haustür tot in die Arme. Warum Autounfall? Wurde die Szene etwa geschnitten? Nach dem Telefonat sagte Holmes zu Watson: "Williams is missing."

    Auch wurde darauf hingewiesen, dass es sich um einen "Sniper" handelt, der das Töten gewohnt ist. Wurde das anders synchronisiert?

  • The Woman in Green (Die Frau in Grün, 1945)



    Regie: Roy William Neill

    Produktion: Universal Pictures, USA 1945

    Mit: Basil Rathbone, Nigel Bruce, Hillary Brooke, Henry Daniell, Paul Cavanagh, Matthew Boulton, Eve Amber, Frederick Worlock, Alec Harford, Coulter Irwin, Mary Gordon, John Burton, Sally Shepherd, Tony Ellis


    Handlung:

    In London ereignet sich eine Reihe von Morden an jungen Frauen, denen allen der rechte Zeigefinger fachmännisch abgetrennt wird. Der reiche Sir George Fenwick verbringt einen angenehmen Abend mit der auffallend attraktiven Lydia und wacht anschließend mit Amnesie in einer billigen Pension auf. In seiner Tasche befindet sich ein abgetrennter Zeigefinger. Völlig verstört vergräbt er diesen in seinem Garten und wird dabei von seiner Tochter beobachtet, die sich sofort an Sherlock Holmes wendet. Kurz darauf wird Sir George Fenwick von diesem ermordet aufgefunden. Rasch wird klar, dass Moriarty hinter der Sache steckt und sich der Hypnosekunst der schönen Lydia bedient, die reiche Männer in den Glauben versetzt die Morde begangen zu haben um sie dadurch erpressbar zu machen...

    Anmerkungen:

    Holmes Erzfeind Moriarty ist ein weiteres Mal von den Toten auferstanden und wird diesmal von Henry Daniell dargestellt. Die wechselnde Verkörperung ist in Punkto Moriarty allerdings nicht die einzige Inhomogenität im Rahmen der Reihe. Auch bezüglich seiner Todesart war man nicht um Kontinuität bemüht. In der Gestalt von Lionel Atwill stürzte er zuletzt bekanntlich in einen Schacht. Hier ist der aktuelle Stand, dass er in Montevideo gehängt worden sein soll. Leider ließ man sich auch diesmal nichts besseres einfallen als ihn wieder einmal zu Tode stürzen zu lassen. Dass er sein Ableben am Schluss einer Dachrinne zu verdanken hat, die sein Gewicht nicht aushält, hat schon fast Comedy-Charakter. Offenbar scheint der gute Doktor nach seinen vielen nicht allzu spektakulär inszenierten Erfahrungen mit dem freien Fall inzwischen eine Gravitations-Immunität entwickelt zu haben. Henry Daniell verkörpert den Oberverbrecher auffallend trocken, ernst und humorlos. Seine Darstellung ist sehr solide aber nicht herausragend. Es hätte sich bei der Figur auch um jeden anderen Kriminellen handeln können. Man war offenbar nicht darum bemüht, der im Holmes-Kanon doch sehr charakteristischen Figur ein besonderes Denkmal zu setzen.

    Der vielversprechende Roy William Neil hat auch diesmal wieder unheimliche Elemente einfließen lassen. Die Morde sind von Jack the Rippers Untaten inspiriert und das Thema Hypnose spielt eine zentrale Rolle. Dieses wurde gar nicht einmal so oberflächlich behandelt wie aus zahlreichen Billigfilmen gewohnt. Es wurde sogar der Tatsache Rechnung getragen, dass selbst unter Hypnose niemals Dinge begangen werden, die nicht mit dem Charakter des Hypnotisierten vereinbar sind. Lydias Suggestions-Kunst wurde sehr filmwirksam und stilvoll inszeniert und musikalisch äußerst reizvoll begleitet. Ihre Präsenz ist ausgesprochen professionell und glaubwürdig, sodass sie sämtliche Szenen trägt, am Schluss dann aber von Henry Daniell in den Hintergrund gedrängt wird. Hillary Brook ist wirklich eine Frau von besonderer Eleganz und Schönheit, was sie eigentlich auch für die Besetzung der "Spinnenfrau" prädestiniert hätte. Leider ist dieser Kelch an ihr vorübergegangen. Im Gegensatz zur Krabbeltier-Fetischistin agiert sie nur als Handlangerin und zeigt sogar ein bisschen Gewissen als Moriarty am Schluss Holmes gegenüber seiner sadistischen Ader freien Lauf lässt. Moriartys offenbar völlig pervertierter und chirurgisch geschulter Helfershelfer wird leider nur als Randfigur wahrgenommen. Der schlaue Holmes begibt sich ein weiteres Mal in die Hölle des Löwen, nicht aber ohne vorher für alle Eventualitäten Sorge getragen zu haben.

    Man fragt sich, wo Dennis Hoey diesmal bleibt. Vermutlich war er mit den Dreharbeiten zu "Tarzan und das Leopardenweib" beschäftigt. Eine schöne Auflockerung ist die angesprochene Ähnlichkeit, die Holmes Profil mit jenem von Julius Cäsar hat, was ihm in gewisser Weise sogar das Leben rettet. "All throughout history prominent men had prominent noses." Dass die Büste nach vorne fällt, obwohl sie von der Seite angeschossen wird, ist natürlich physikalischer Humbug. Wo die "Frau in Grün bleibt" erschließt sich nicht so ganz. Es gibt nämlich eine kolorierte Fassung, die den Film wirklich nicht aufwertet und in der Lydia immer in Dunkelblau zu sehen ist.

    Fazit:

    Auch beim nunmehr elften Streich zeigt die Sherlock-Holmes-Reihe keinerlei Ermüdungserscheinungen. Mit dem sehr interessanten Thema Hypnose und den Anleihen bei "Jack the Ripper" beweist Roy William Neil, dass er noch einiges in Petto hat und der Ideen-Pool nach wie vor lebhaft sprudelt. 4,5 von 5 Punkten.


  • The House of Fear (Das Haus des Schreckens, 1945)



    Regie: Roy William Neill

    Produktion: Universal Pictures, USA 1945

    Mit: Basil Rathbone, Nigel Bruce, Dennis Hoey, Aubrey Mather, Paul Cavanagh, Harry Cording, Holmes Herbert, Sally Shepherd, Gavin Muir, David Clyde, Florette Hillier, Doris Lloyd, Alec Craig, Wilson Benge, Richard Alexander, Cyril Delevanti


    Handlung:

    Eine Gruppe älterer Herren, die sich "The Good Comrades" nennen, trifft sich in einem unheimlichen Haus an der schottischen Küste. Nachdem eines Abends beim Dinner einer von ihnen ein Kuvert mit Orangenkernen als Inhalt erhält, wird die Sache in's Lächerliche gezogen. Dies sollte sich rasch ändern, als der Empfänger der Sendung kurz darauf bei einem schweren Unfall verstümmelt wird und stirbt. Von nun an erhält in regelmäßigen Abständen immer ein anderer aus der Gruppe das berüchtigte Kuvert und stirbt ebenfalls auf grausame Weise. Die Anzahl der Orangenkerne verringert sich dabei immer entsprechend der Zahl der noch lebenden Männer. Obwohl Sherlock Holmes und Dr.Watson nach Schottland reisen, können sie weitere Morde nicht verhindern, die in derselben Manier verübt werden. Niemand sollte einer Prophezeiung zur Folge mit vollständig erhaltenem Körper in`s Jenseits gehen. Fest steht, dass sowohl die bereits verstorbenen Männer als auch alle weiteren potentiellen Opfer sehr hoch zu Gunsten der Überlebenden versichert sind. Offenbar möchte ein Mitglied der Gruppe den Rest aus dem Wege räumen, um die Versicherungssummen zu kassieren...

    Anmerkungen:

    Hier handelt es sich um ein klassisches "Old-Dark-House-Mysterie", das bezüglich Gothic-Atmosphäre wirklich aus dem vollen schöpft und durch eine wunderbar dunkle Kameraarbeit besticht. Der Rückblick auf die bereits erfolgten Morde wird von einem beunruhigten und Sherlock Holmes konsultierenden Versicherungsangestellten durch seine Stimme aus dem Off erzählt, was den Gruselfaktor angenehm steigert. Diesbezüglich ist eine Gemeinsamkeit mit dem "Hound of the Baskervilles" erkennbar. Ansonsten erinnert diese Geschichte sehr stark an Agatha Christies "Ten little Indians". Selbst beim Täter-Raten wird dem Zuseher ein ähnliches Schnippchen geschlagen. Dem routinierten Krimi-Feinschmecker drängt sich rasch eine besonders freundlich und harmlos agierende Person als Mörder auf, was sich aber schlussendlich als "Red Herring" entpuppt.

    Holmes Ermittlungen in Schottland bilden eine wesentlich naheliegendere und stimmigere Erweiterung seines Aktionsradius als seine Ausflüge nach Washington und Kanada. Freilich ist es nicht sonderlich glaubwürdig, dass sieben ältere und wohlbetuchte Herren offenbar ohne Anhang leben und nur untereinander ihr Erbe aufteilen. Eine solche Konstellation ist naturgemäß ein gefundenes Fressen für Holmes. Dass der Mordversuch mit der vergifteten Nadel rein gar nicht zur bisherigen Verstümmelungsmethode passt ist wohl auch ein Fehler, den man sich Holmes gegenüber nicht erlauben darf.

    Roy William Neill hat es vorzüglich verstanden, die Holmes-Reihe auf die Grusel-Schiene zu lenken, ohne dabei den kriminalistischen Aspekt zu vernachlässigen. Natürlich bleibt dabei deutlich, dass er sich von altbekannten und klassischen Vorbildern inspirieren ließ. Der hier angesteuerte Versicherungsbetrug wirkt gar nicht einmal übel durchdacht und zeigt eine gelungene Abwandlung zu Christie, sodass die Parallele zu den "Ten Little Indians" nicht allzu augenfällig ist.

    Als grobschlächtiger Captain Simpson ist Harry Cording in einer sehr gut zu ihm passenden Rolle zu sehen. Er agierte bereits 1938 neben Basil Rathbone in dem Errol-Flynn-Klassiker "The Adventures of Robin Hood" im Dienste des Bösen. Innerhalb der Rathbone-Holmes-Reihe spielte er in insgesamt 9 Filmen in verschiedenen kleinen Rollen mit. Watsons "Konversation" mit einer Eule ist humoristisch etwas zu seicht geraten. Wesentlich besser gefällt mir hingegen jene Szene, in der Inspektor Lestrade ein Kuvert erhält und zu einer entsprechenden Reaktion hingerissen wird.

    Fazit:


    Als atmosphärisches Gustostück mit exzellenter Bildersprache und scheinbaren Anleihen bei Christie ist "The House of Fear" zwar nicht übermäßig glaubwürdig, dafür aber umso mehr unterhaltsam. Zweifellos wird man hier in der Gestalt eines astreinen Krimimärchen auf hohem Niveau unterhalten.


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