Unten 12 weitere DVDs mit empfehlenswerten Genrewerken aus den 40er & 50er Jahren
Im Bildanhang von oben links nach unten rechts:
- Where the Sidewalk Ends (Otto Preminger, 1950) - Call Northside 777 (Henry Hathaway, 1948) - Panic in the Streets (Elia Kazan, 1950) - Asphalt Jungle (John Houston, 1950) - Crossfire (Edward Dmytryk, 1947) - In a Lonely Place (Nicholas Ray, 1950) - The Killing (Stanley Kubrick, 1956) - Ride The Pink Horse (Robert Montgomery, 1947) - White Heat (Raoul Walsh, 1949) - Pool of London (Basil Dearden, 1951) - The Set-Up ( Robert Wise, 1951) - Side Street (Anthony Mann, 1950) - Act of Violence (Fred Zinnemann, 1948)
´ 'Kiss Me Deadly' war seiner Zeit voraus und zählt in meinen Augen zu Recht zu den bis heute weltweit am höchsten eingeschätzten Film Noir-Klassikern überhaupt.
In diesem Fall sind 97 Prozent positive Kritikerstimmen bei Rotten Tomatoes vollauf verdient. Jeffrey Anderson, Dennis Schwartz & Co. bringen es auf den Punkt....
´ Aus der Sparte der sogenannten Noir-Western empfehle ich hier Day of the Outlawvon André de Toth aus dem Jahr 1959. Mittlerweile auch in Deutschland auf DVD erhältlich, Verleihtitel: 'Tag der Gesetzlosen'.
Die Handlung (Drehbuchautor: der renommierte Philip Yordan) spielt in- und außerhalb von einem abgelegenen, eingeschneiten Kaff, umgeben von Wäldern und Bergen. Kameramann Russell Harlan & de Toth haben ganz bewusst und gegen den Willen der Produzenten in schwarz-weiß gedreht, in Farbe wäre die Atmosphäre lange nicht so düster und trostlos.
In den Hauptrollen brillieren die Hollywood-Haudegen Robert Ryan und Burl Ives. Aber auch sämtliche Nebenrollen sind glänzend besetzt, psychopathischer und bedrohlicher kann man die verschiedenen Gangmitglieder - alle passend gekleidet - kaum darstellen.
Zwei kurze Besprechungen in englischer Sprache, in denen nichts verraten oder vorweggenommen wird:
Unten ein kurzer Ausschnitt, der zeigt, dass selbst trainierte Schützen am Morgen nach einer frostigen und stürmischen Nacht in freier Natur, total erschöpft und mit erfrorenen Fingern, nicht mehr allzu fix und zielsicher am Abzug sind. Für die musikalische Untermalung der Szene sorgt Johnny Cash:
Gib zumindest 'Force of Evil' & 'In a Lonely Place' noch mal 'ne Chance. Nicht nur in meinen Augen zwei der interessantesten und vielschichtigsten Genreklassiker überhaupt. Auch die messerscharfen Dialoge spielen dort in einer eigenen (Drehbuch-)Liga.
'Double Indemnity' gilt zu Recht als Genreklassiker. Aber ich vergebe ebenfalls nicht mehr als 4 von 5 möglichen Punkten.
Die Spitzenwertung bleibt in meinen Augen unerreichten Krachern wie 'Force of Evil', 'D.O.A', 'In a Lonely Place', 'Night and the City', 'The Killing', 'White Heat' & 'Criss Cross' vorbehalten.
Unten zwei etablierte US-Kritikerstimmen, die an dem Kultstreifen von Billy Wilder durchaus einiges bemängeln....
In einem Interview in den 80er Jahren hat Sir Christopher 'The Devil Rides Out' übrigens auch als seinen persönlichen Favoriten unter all seinen Leinwandwerken angeführt.
Der Grund, warum ich heute hin und wieder alte Schauerschinken der britischen Hammer-Studios aus den 50er und 60er Jahren aus dem Archiv fische und ansehe, trägt einen anderen Namen: Peter Cushing. Ob als Dracula-Gegenspieler Prof. Van Helsing oder als skupelloser Wissenschaftler Dr. Frankenstein - Cushing war in meinen Augen der faszinierendere Charakterdarsteller.
Und, so leid es mir tut: 'The Man With The Golden Gun' ist für mich der so ziemlich schwächste Bond-Film mit Roger Moore. Was nicht nur am durchschnittlichen Spiel der beiden Hauptdarsteller liegt - sondern auch am mäßigen Drehbuch....
Ich mein's doch nur gut - sowohl mit der oben empfohlenen Val Lewton-Box als auch mit den zitierten Büchern zum Film Noir.
Zudem kann man sich bei einigen Filmhistorikern und Fachjournalisten neben Informationen in der Sache auch hin und wieder stilistische Anregungen holen. Ich für meinen Teil habe so zum Beispiel gelernt, eine 'Online-Besprechung' nicht unnötig aufzublähen und Dinge prägnanter und leserfreundlicher auf den Punkt zu bringen ...
In Deutschland, aber auch in einigen anderen Ländern, wird das 'Film Noir'-Etikett von geschäftstüchtigen Verleihern und Konzernen schon gerne mal einigen Editionen und Titeln aufgeklebt, die manchmal in anderen Genres besser aufgehoben wären.
Zur stilsicheren Abgrenzung und vertiefenden Orientierung für am Thema aufrichtig Interessierte empfehle ich die Anschaffung und Lektüre folgender Standardwerke:
- Film Noir - An Encyclopedic Reference to the American Style, herausgegeben von Alain Silver & Elisabeth Ward, dritte Auflage, 479 Seiten - Film Noir - The Dark Side of the Screen, von Foster Hirsch - Kino der Nacht - Hollywoods Schwarze Serie, Autoren: Heinzlmeier, Menningen, Schulz
Nicht alles, was mit Licht & Schatten zu tun hat, gehört automatisch zum Film Noir. Die oben erwähnten 'The Uninvited' und 'Cat People' zum Beispiel zählen zu den klassischen Horrorfilmen der 40er Jahre. Ich wüsste auch keinen renommierten Filmkritiker oder -historiker aus irgendeinem Land, der da jemals eine andere Genre-Zuordnung gewählt hätte.
Darin finden sich weitere klassische Schauerschinken aus den Jahren 1942-46, allesamt von Val Lewton produziert. Regie führten u.a. verdiente Namen wie Robert Wise, Jacques Tourneur, Mark Robson ...
'Ein Amoklauf' zählt für mich bis heute zu den fünf denkwürdigsten & beklemmendsten deutschen Fernsehkrimis überhaupt.
Viele Liebhaber der Serie bevorzugen die damals einige Monate vorher abgedrehte, themenverwandte Episode 'Traum eines Wahnsinnigen' (mit Horst Frank & Curd Jürgens), in welcher es ebenfalls um einen aus der Psychiatrie entflohenen Mörder und die Heimsuchung seiner Familienmitglieder geht. Doch im 'Amoklauf' sind meiner Ansicht nach das Drehbuch und das Finale des Films überzeugender und kraftvoller als im 'Traum'.
Ich empfehle insbesondere den Kultstreifen 'Johnny Guitar' (1954, Regie Nicholas Ray) um 16.55 Uhr sowie zwei klassische Werke des Genrespezialisten Anthony Mann:
'The Far Country' (1954) um 18.40 Uhr & 'The Man from Laramie' (1955) um 20.15 Uhr.