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  • Bewertet TV: "Das Messer" (1971, 10)Datum19.09.2022 14:15

    Seit zwölf (12!) Jahren steht das gute Stück jetzt bei mir als DVD im Regal, aber irgendwie konnte oder wollte ich mir den Fall nie ansehen...bis heute.

    Das Schöne am Film sind die Musik, die Kameraeinstellung und natürlich... Karin Hübner ;) (Wenn auch nur in einer Nebenrolle). Auch die letzt Szene finde ich ganz originell.

    Ansonsten wirkte die Geschichte irgendwie langweilig. Es fehlt an dramaturgischer Dichte und den immer wiederkehrenden Twists, die so typisch für Durbridge sind, bzw. waren. Ich hatte in den ersten zwei Teilen das Gefühl, die Geschichte plätschert lieblos vor sich hin (So wie eine Kahnfahrt, in der es rundherum nichts zu sehen gibt). Im dritten Teil nimmt der Fall zumindest ein wenig Fahrt auf, auch wenn die Auflösung sehr lieblos und einfallslos wirkt.

    Fazit: 3/5 Punkte Eigentlich nur für harte Krimi-Liebhaber oder hart gesottene Durbridge-Fans zu empfehlen.

  • Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15)Datum19.08.2022 20:49
    Foren-Beitrag von Baal1985 im Thema Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15)

    Zitat von Savini im Beitrag #139
    Zitat von Baal1985 im Beitrag #138
    Ein Beleg für die handwerklichen Mängel des Films ist ja im Grunde schon der "Verlegenheitstitel" "Zimmer 13". So bedeutsam ist das Zimmer im Film ja gar nicht. Aber wenn ich ehrlich bin würde mir auch kein besserer Name, der den gesamten Inhalt zusammenfasst, einfallen. Dazu hängen die zwei Handlungsstränge einfach zu lose zusammen.

    Der Titel war natürlich schon durch die Romanvorlage vorgegeben.
    Ich finde es eher erstaunlich, dass man sich gerade für diesen entschied, weil man einen Stoff suchte, in den man den damals gerade aktuellen Postraub einbauen konnte. Da hätten sich "Der unheimliche Mönch" und "John Flack" eher angeboten, da es in beiden Fällen einen ähnlichen Überfall gibt. "Flack" ist zwar ein kaum bekannter Titel, aber den "Mönch" hätte man durchaus einigermaßen werkgetreu verfilmen können.


    Beim Mönch bin ich froh, dass man sich entschieden hat einen Film zu machen, der nichts mehr mit dem Roman gemeinsam hat (Na gut, außer einer Gestalt, die durch das Kloster wandelt.). Wir könnten jetzt noch über meine Enttäuschung reden, als ich mir mit 14 den Roman kaufte und das feststellte, aber das ist zu sehr . Ernsthaft, ich finde die Originalgeschichte des Mönchs einfach zu langweilig für einen Film. Da hätte man meiner Meinung nach noch sehr viel hinzudichten können/müssen.

  • Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15)Datum19.08.2022 10:50
    Foren-Beitrag von Baal1985 im Thema Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15)

    Habe ich gerade noch gefunden: "Die im falschen Format ausgestrahlte und um zwei Striptease-Szenen gekürzte Fernsehfassung wurde 1991 ab 16 Jahren freigegeben."

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zimmer_13

    Die Szenen scheinen also sehr wohl einen Unterschied gemacht zu haben.

    Wie du auf eine 5/5-Bewertung kommst wird sich mir aus den genannten Gründen nicht erschließen. Aber mit Geschmack ist das ja auch so eine Sache.

    Ein Beleg für die handwerklichen Mängel des Films ist ja im Grunde schon der "Verlegenheitstitel" "Zimmer 13". So bedeutsam ist das Zimmer im Film ja gar nicht. Aber wenn ich ehrlich bin würde mir auch kein besserer Name, der den gesamten Inhalt zusammenfasst, einfallen. Dazu hängen die zwei Handlungsstränge einfach zu lose zusammen.

  • Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15)Datum18.08.2022 11:26
    Foren-Beitrag von Baal1985 im Thema Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15)

    Auch in den Sechzigern hat gab es für solche Themen schon kreativere Umsetzungen. Und ich rede nicht nur von Hitchcock (Auch wenn die Duschszene in "Psycho" natürlich auch heute noch genial ist). Und ich dachte, die FSK-18-Freigabe erfolgte wegen der Striptease-Szenen.

  • Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15)Datum17.08.2022 23:41
    Foren-Beitrag von Baal1985 im Thema Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15)

    Ich habe mir den Film in der letzten Woche seit Jahren einmal wieder angesehen. Irgendwie wirkt er wie ein Ferrari, der seine PS nicht auf die Straße bringen kann.

    Alles ist vorhanden. Ein geplanter großer Raub, Verbrechen aus der Vergangenheit, eine Romanze zwischen dem Ermittler und einer schönen (mysteriösen) Frau, der übliche Klamauk um die Spannung aufzulockern....aber irgendwie bleibt alles blass und bieder.

    Musik: Nicht schlecht, aber in meinen Augen das Schwächste, das Thomas für die Reihe hervorgebracht hat. Mit markanten Melodien wie für den Zinker oder den Unheimmlichen kann sich das Werk nicht messen. 3/5 Punkten

    Drehbuch: Der Beweis, dass eine gute Geschichte (siehe oben) auch gut umgesetzt werden muss. Alle Zutaten für einen guten Wallace-Krimi sind vorhanden, aber man weiß sie nicht zu präsentieren. Ein wundervolles Beispiel ist der geplante Anschlag auf Gray. Eigentlich eine wichtige Szene. Aber irgendwie wirkt sie...langweilig. Die schöne Heldin ist auch oder eigentlich? eine traumatisierte Mörderin. Aber nichts davon kommt im Film zu Geltung außer ein paar Blicken auf das Bild ihrer Mutter und dem für sie langweiligen Ende.Was ließe sich mit etwas Kreativität daraus nicht machen??? 3,5/5 Punkten

    Schauspiel: Ein solides Ensemble, dass einen soliden bis guten Job verrichtet. Fuchsberger und Arent funktionieren wie so oft gut zusammen. Manche wie Richard Häussler wirken so langweilig wie fast der ganze Film. Ich glaube Pinkas Braun wäre eine tolle Besetzung für den Gangsterboss gewesen. Dem hätte ich auch abgekauft, dass sich Lady Marney in ihn verliebt.

    Ästhetik/Kamera/Sonstiges: Nichts besonderes. Alles wirkt langweilig ohne besondere Einfälle. Da haben Vorher,Angst und wie sie alle heißen, bei Schwarz-Weiß- und Farb-Experimenten deutlich Besseres geleistet. 2,5/ 5 Punkten

    Gesamt: 3/5 Punkten

  • Ich habe mir den Film gestern zum ersten Mal angesehen.

    Das Schöne an dem Film ist, dass er nicht zu viel versucht. Es gibt eine klar erkennbare Geschichte, die gerade zu Beginn in kurzen, präzisen Bildern erzählt wird und auf die der Film sich verlässt. Eine böse Gangsterbande mit einem mysteriösen Chef, eine kleine Liebesgeschichte, ein mehr oder weniger souveräner Kommissar, mehr braucht der Mensch nicht.

    Gerhard Fröbe spielt gekonnt und gleichzeitig mit einem sympathischen Schuss Ironie. Walter Rilla und Wolfgang Preiss nutzen die Gelegenheiten, die Ihnen das Drehbuch bietet sehr gut aus und auch die Nebenrollen sind fast alle sehr nett anzusehen.

    Herausgekommen ist ein netter, solider Reißer für alle, die 1,5 Stunden Abwechslung suchen.

    Das Ende ist relativ vorhersehbar, hier wären ein paar einfache, geschickte Twists schön gewesen. Wie gesagt EINFACHE!!

    Am Ende scheint in die Autoren irgendwie die Idee gefahren zu sein, man müsse jetzt noch ein paar große, spektakuläre Reißer einpflanzen. Genau das wird auch VERSUCHT und die Handlung splittert sich plötzlich in viele kleine Stränge auf. Das Ergebnis ist ein großer Haufen Verwirrung gepaart mit Action, die nicht wirklich überzeugen kann. Das ist auch fast mein einziger Kritikpunkt.

    Hinzu kommt lediglich die Rolle von Harald Juhnke. Ich weiß nicht ob es der Schauspieler selbst oder die Rolle im Drehbuch ist, aber ich finde den Charakter schwer bis gar nicht erträglich. Da lernt man einen Eddy Arent mit seinem schauspielerischen Talent und seiner Komik wirklich zu schätzen.


    [b]Zitat des Tages[b/]:"Der Wert der Goldbarren beträgt 1,5 Millionen, abzüglich der Fahrtkosten für den Omnibus."

  • Zitat von DanielL im Beitrag #14


    Wäre es nicht viel ehrlicher und konsequenter, dann etwas Neues zu erfinden und zu Erfolg zu bringen, wo eine solche Figur ihren uneingeschränkten Leadactor-Platz bekommt? Der Agentenfilm hat doch auch neben Bond schon erfolgreiche Sachen hervorgebracht: Die Harry-Palmer-Filme, diese Triple-X-Actionfilme, die Jason-Bourne-Reihe,... Wo bleiben denn da die guten Ideen für eine eigenständige Heldin, die dem Genre einen neuen Anstrich gibt? So spielt Lashana Lynch gut auf, es gibt Szenen und Momente, die durchaus amüsant sind, aber letztlich wirkt es so, als habe man später selbst nicht so recht gewusst, wohin mit der Figur.


    Natürlich wäre das eine tolle Sache, aber dazu bedarf es Kreativität und Gestaltungswillen. Dieser scheint bei Befürwortern der Cancel-Culture komplett zu fehlen. Da ist es viel einfacher herumzumeckern und die scheinbar letzte Bastion des Patriarchats auf "Teufel-komm-raus" kaputtzumachen.

    Ein Bond, der nicht nur eine Silhouette im Anzug ist, sondern menschliche Züge trägt, zu schaffen war meiner Meinung nach richtig und sinnvoll. Jemand, der wie Pierce Brosnan einfach nur "Im Dienste der Majestät" nach "Schema F" agiert wäre in einem Zeitalter, in dem technische Neuerungen von einst nicht nur eine Fantasie, sondern Realität sind, kaum noch glaubhaft gewesen. Das hat sich schon bei "Die Another Day" angedeutet. Ein koreanischer Dikatatorsohn, der sich umoperieren lässt und mit einem Satelliten auf die Erde schießt...alles klar. ^^


    Mein Fazit: Ich bin im Zwiespalt. Meine persönliche Reihenfolge ist: Casino Royale, Quantum of Solace und Skyfall auf Plaz zwei , No Time to Die, Spectre.

    "No Time to Die" geht den in "Casion Royale" konsequent zu Ende. Wir wissen, dass James Bond ein menschliches Wesen ist, dessen Fähigkeiten und Charakter nicht einfach vom Himmel fallen. Die Geschichte hat einige neue Einfälle. Interessanterweise hat der Film trotz drei Stunden Spieldauer praktisch keine Längen. Für einen wirklich guten Bond sind mir jedoch einfach zu viele kitschige Passagen enthalten, die böse Zungen als Einknicken vor der Woke-Culture werten können. Außerdem hätte man meines Erachtens nach aus dem Bösewicht noch viel mehr rausholen können.

  • Was macht man an einem verregneten Sonntag?

    Richtig, man sucht nach einer Agatha-Christie-Adaption, die man schon immer einmal sehen wollte. Wer sie noch nicht kennt, hier auf dem Kanal von Odesa Film Studio: https://www.youtube.com/watch?v=A3y-W7wdx0Q

    Interessanterweise stört sich niemand an der Kauderwelsch-Übersetzung "Das letzte Weekend". Die Übersetzung wurde sogar von Wikipedia übernommen.

    Ich habe bisher sechs Adaptionen des Stoffes kennengelernt und mich muss sagen, diese hat mir bisher am besten gefallen. Die Darsteller verkörpern ihre Rollen wunderbar und das Drehbuch hat FAST keine Längen. Besonderes Lob gebührt dem (sehr gelungenen) Versuch das Originalende des Buches zu verfilmen.

    Hätte man sich etwas mehr Zeit genommen die Charaktere und die Motivation des Täters besser zu zeichnen, wäre er noch besser ausgefallen. Wie soetwas funktionieren kann hat die BBC-Produktion vor ein paar Jahren vorgemacht. Ansonsten gibt es lediglich ein paar Kleinigkeiten, die noch hätten verbessert werden können. Die Musik wirkt für meinen Geschmack etwas überdreht. Gerade am Anfang wirken die Dialoge sehr platt (Sind die im russischen Original auch so?) und die Kameraführung etwas lieblos. Aber Letzteres wird mit zunehmender Länge des Films um Längen besser. #WortspielAbsolutBeabsichtigt

  • Zitat von Savini im Beitrag #69
    Es wundert mich schon länger, dass bei dieser Reihe nie Gottlieb zum Zuge kam, obwohl dieser damals oft für die CCC arbeitete. Gerade bei "Scotland Yard" wäre er naheliegend gewesen, da er anscheinend gerne mit Werner Peters und Dieter Borsche zusammenarbeitete (siehe auch deren Cameos im "7. Opfer").
    So viel spannender wäre dieser Film nicht unbedingt geworden; aber zumindest hatte er Krimi-Erfahrung.
    Was Mays sonstige Eingriffe in die Drehbücher angeht, so darf man nicht vergessen, dass Brauner sich oft in die Produktion einmischte und diese zusätzlich oft unter Zeitdruck entstanden, so dass die Regisseure nicht unbedingt so viel Freiraum hatten.
    Immerhin wurde hier offenbar kurzfristig ein Bezug zum Postraub eingebaut und die CCC bat Walter Rilla schriftlich darum, eine bestimmten Garderobe mitzubringen.


    Oder wie wäre es mit Stemmle als Autor gewesen? Sein "Henker von London" hat mich begeistert.

    Die Rialto-Filme sind ja auch für heutige Verhältnisse in einer rasenden Geschwindigkeit fertiggestellt worden. Trotzdem war gerade bei den frühen Produktionen immer ein gutes Handwerk z.B. bei Drehbüchern, Kameraführung oder Musik erkennbar. Das fehlt mir hier vollkommen.

  • Zitat von Count Villain im Beitrag #67
    Wobei man meines Erachtens auch immer dem Regisseur eine Teilschuld geben muss. Der hat schließlich auch immer noch Gestaltungsspielraum. Ich nehme mal an, dass die wenigsten Drehbücher wirklich eins zu eins abgefilmt werden, sondern auch die Regie noch Input gibt im Schnitt, der Szenengestaltung etc.

    Und da hat Vohrer womöglich das bessere Händchen Schauwerte aus einer Vorlage herauszuholen als May.


    Das ist sehr wahrscheinlich so. Ich habe einmal ein Interview mit einem Drehbuchautor gelesen, der meinte, die Wahrscheinlichkeit, dass dein Drehbuch 1:1 auf die Leinwand/ den Bildschirm kommt ist praktisch null.

  • Zitat von Savini im Beitrag #65
    Zitat von Baal1985 im Beitrag #64
    Hätte ich nicht gelesen, dass das Drehbuch von Fodor ist, ich hätte nicht geglaubt, dass ein so talentierter Mann, solch eine Arbeit abliefert. Musste er das Drehbuch in einer Woche schreiben oder was ist da passiert?

    Ehrlich gesagt, fand ich die übrigen Mabuse-Drehbücher, an denen er beteiligt war oder sie allein schrieb, auch nicht viel logischer. Gleiches gilt z. B. auch für den "Würgen von Schloss Blackmoor".



    Es geht mir nicht einmal um Logik. Es geht mir um Dinge wie Spannungsaufbau oder darum sich Zeit zu nehmen eine Szene zu erzählen. Das ist in seinen anderen Arbeiten deutlich besser gelaufen.

    Mir fällt z.B. "Im Banne des Unheimlichen" ein. Die Geschichte nimmt sich Zeit für die Einführungsszene, aber gleichzeitig werden die wichtigsten Figuren vorgestellt. Außerdem verzichtet Fodor auf die ultraplatten Dialoge in denen alles doppelt und dreifach beschrieben wird.

  • Ich habe den Film das erste Mal in der Pubertät (vielleicht mit zwölf Jahren?! ) gesehen und fand ihn damals spannend und unterhaltsam.

    Heute über 20 Jahre später habe ich nach 20 Minuten wieder abgeschaltet, weil er nicht zu ertragen war. Der Film hat nicht solch offensichtliche Logiklücken wie die späteren Wallace-Filme. Aber auch Brauner hat schon viele bessere Arbeiten abgeliefert (Das Phantom von Soho). Das ganze wirkt einfach "lieblos dahingerotzt" (Hat er das gerade wirklich gesagt?!- Ja hat er.)

    Es fehlt an den grundlegendsten Dingen, wie z.B, einem vernünftigen Drehbuch. Der Film rast an den falschen Stellen durch die Geschichte und nimmt sich an den falschen Stellen viel Zeit. Dr. Mabuses Tod wird in einem 30-Sekunden-Monolog lieblos abgehandelt, aber das man die Erfindung von Professor Laurentz unbedingt von einem Unschuldigen testen muss, wird in zwei Minuten gefühlt fünf Mal breitgetreten. Überhaupt sind diese doppelt und dreifache erklärenden Dialoge für den Film ein totsicherer Spannungskiller. Das hat schon bei "Die seltsame Gräfin" einem wirklich tollen Film ernsthaft geschadet.

    Hätte ich nicht gelesen, dass das Drehbuch von Fodor ist, ich hätte nicht geglaubt, dass ein so talentierter Mann, solch eine Arbeit abliefert. Musste er das Drehbuch in einer Woche schreiben oder was ist da passiert?

  • Bis auf die Kritik an der BBC-Version (Ich finde sie fast genial) kann der Beurteilung nur absolut zustimmen UND der wiederholten Feststellung, dass die Vorlage, so wie sie verfasst wurde auf dem Theater einfach nicht funktioniert.

  • Ach ja, noch einen Nachtrag zur Version von 1969: Die Stimme auf der Schallplatte ist die Synchronstimme von Mr. Spock (Den Namen des Sprechers kenne ich nicht, er wird auch nicht erwähnt). Kammerspielatmospähre finde ich eigentlich immer sehr schön, aber die Geschichte verträgt sich nicht mit den Regeln des "klassischen Theaters".

    Die Verfilmung von 1965 kenne ich gar nicht. Danke für den Tipp!

    !!!SPOILER!!!
    Für die Verfilmung von 1974 bin ich damals sogar noch zu einer "alternativen Videothek" gefahren und ich war sehr enttäuscht. Zum einen Stand auf dem Cover der Kassette!! bereits, dass zwei Menschen überleben werden und zum anderen gefällt mir der Film überhaupt nicht. Irgendwie wirkt alles nach dem Motto zusammengestellt: "Man nimmt eine Geschichte, die jeder von irgendwo her kennt und gibt vielen bekannten Gesichtern die Möglichkeit sich selbst zu spielen.Auch von einer guten Handlungs- oder Kameraführung scheinen die Macher noch nichts gehört zu haben.

  • Agatha Christie- Zehn kleine Negerlein

    BRD 1969

    https://www.youtube.com/watch?v=m9Ops6YWXfI

    Ich habe das Buch mit 14 Jahren das erste Mal gelesen, und zwar direkt an einem Tag. Jahre lang habe ich nach der Bühnenadaption gesucht und sie endlich gefunden. In den Hauptrollen u. a. Peter Fricke als Anthony Marston oder Werner Peters als William Henry Blore.

    !!SPOILER!!!

    Ich habe mich immer gefragt, weshalb die Bühnenadaption so selten zu sehen ist. Jetzt weiß ich, dass die Geschichte auf dem Theater einfach nicht funktioniert

  • Ja, das stimmt. Der Haupttäter ist für den aufmerksamen Zuschauer sehr leicht zu erkennen.

    Ansonsten verstehe ich den Post nicht.

    Logischer als der unheimliche Mönch? Inwiefern? Die ganzen Logikfehler wurden ja bereits oben schon erläutert. Für mich ist das Drehbuch nur schwer zu unterbieten. Die Geschichte ist klar zu erkennen, aber nur zu ertragen, wenn man das Hirn ausschaltet. "Das Gesicht im Dunkeln" oder der Halbmond sind vielleicht noch schlechter (Letzteren muss ich mir dafür noch einmal ansehen).

    Bessere Musik? Das verstehe ich noch weniger. Die Melodie klingt nett, aber so als hätte man sie schon dutzende Male in Edgar Wallace- oder ähnlichen Filmen dieser Zeit gehört. Was Peter Thomas dagegen im unheimlichen Mönch auffährt ist....(meiner Meinung nach) E-P-I-S-C-H! Für mich ist das mein absoluter Lieblingssoundtrack der Reihe. Wie man ein Motiv so oft und so passend variieren kann...ist faszinierend.

  • So wie ich das verstehe, ist es allein Myrna zu Liebe. Immerhin hätte der Plan das Heroin auszutauschen ohne Myrna gar nicht funktioniert. Sie hat für die Beschaffung ihren Kopf hingehalten. Vielleicht dachte Ellis ja wirklich, dass er ihr trauen kann.


    Und da Myrnas Idee sich mit ihrer Schwester zu treffen wie du sagst hirnverbrannt war, musste sie auch daran glauben.

    Wäre es cleverer gewesen sie direkt nach dem Austausch des Heroins zu erschießen? Natürlich. Aber für so eiskalt halte ich Ellis nicht. Seine Reaktion auf den Bluff des Inspektors ist ja schon fast herzlich.

  • Na sowas, ich habe deinen Post gerade gesehen, mir den Film zu Gemüte geführt und ich muss sagen du hast Recht!

    Nicht, was die Einschätzung der grünen Stecknadel angeht. Die ist als Gesamtkunstwerk für mich kaum zu übertreffen.

    Aber der Film ist tatsächlich ein gutes Beispiel, wie Wallace in den 70ern aussehen konnte und hätte weiter aussehen können. Allerdings hatte ich immer den Eindruck, dass der Film sich gewissermaßen erst finden muss.

    Bis zur versuchten Entführung von Danny wirkt das ganze etwas unbeholfen und dümpelt vor sich hin, aber danach gewinnt alles an Fahrt.

    Ein gutes Beispiel ist die Musik. Ich mag die Melodie, aber diese Harfen-Variante passt irgendwie nicht. Der Film hat eigentlich wenig Melancholisches.Auch das Motiv des Scharfschützen zerstört eher Atmosphäre als das es sie schafft. Diese Rock-Jazz-Versionen sind viel passender.

    Das Drehbuch ist in meinen Augen eines der besten der ganzen Reihe. Die Geschichte ist einfach konstruiert, aber in sich stimmig. Im Gegensatz zu solchen Ausfällen wie "Die blaue Hand" oder "Der Mönch mit der Peitsche", bei denen die Logik auf der Strecke bleibt oder nicht mehr vorhanden ist, ein willkommene Überraschung. Der Film beweist, dass es auch ohne lächerlichen Klamauk geht. Das war teilweise im Gorilla oder dem Buckligen kaum zu ertragen. Nur die Auflösung wirkt doch etwas beliebig obwohl sie Sinn macht. Das Myrna ein doppeltes Spiel treibt, wird ja schon in der ersten Szene subtil angedeutet. Die Dialoge sind zeitgenössisch und pointiert. ("Was das Rauschgift vereint hat darf Scotland Yard nicht trennen." "Ich mag keinen Gruppensex.")

    HÄTTE HORST WENDLANDT MEHR DREHBÜCHER SCHREIBEN SOLLEN???

    Und das Ensemble? Eine außergewöhnliche Darbietung, aber viele gute gibt es. Allen voran Werner Peters, der souverän wie immer in seinem gewohnten Rollentypus agiert, vielleicht sogar noch etwas vielschichtiger als in den anderen Filmen.
    Auch sehr gut gefällt mir Schürenberg. Sir John ist subtil komisch, aber eben kein Clown. Die Szene in Baxters Schlachterei oder das Ende, wie er Susan die Handschellen anlegt sind wunderbar. Ansonsten gibt es gibt es mehrere positive Überraschungen.
    1.) Uschi Glas: Knüpft sie Anfangs an die unterirdische Leistung aus dem Gorilla an, weiß sie später durchaus mit Mimik, Intonation und Emotion zu überzeugen.
    2.) Hans-Jörg Felmy: Ich hatte ihn ehrlich gesagt als einen Schauspieler in Erinnerung der gefühlt über 2-3 Gesichtsausdrücke verfügt. Hier wirkt er deutlich vielschichtiger. Besonders zwischen ihm und
    Schürenberg scheint die Chemie zu stimmen.
    3.) Günther Stoll: Auch wenn ich ihn in der Stecknadel und Durbridges "Melissa" sehr mochte, hatte ich bisher das Gefühl, dass er in Mimik und Gestik immer gleich agiert. Am Ende des Film bemerkt man,
    dass er noch mehr beherrscht als das ewig Melancholische.
    4.) Harry Riebauer: Sein schauspielerisches Können wirkt auch in diesem Film sehr begrenzt. Vor allem seine "komischen" Szenen am Anfang erscheinen ungewollt peinlich. Aber nach Dannys Entführung darf er
    wieder ernster sein und davon profitiert der gesamte Film.

    Was mir besonders gut von Anfang an gefällt ist die Farbgebung. Die wirkt stimmig und angenehm. Gegen Filmende scheinen die Verantwortlichen auch zu entdecken, was man mit guter Kameraführung alles bewirken kann. Gerade die Szene mit Danny und Myrna am Picadilly Circus wirkt rundum gelungen.

    4,4/ 5 Punkten Für mich nach erneuter Sichtung der zweitbeste Farbwallace der Reihe.

  • Das macht Sinn. Danke, Ich habe mir den Film gestern wieder angesehen und war etwas verwirrt.

    Ansonsten gefällt er mir bei jeder Sichtung besser. Die Geschichte ist besonders im Vergleich zu den anderen Farbfilmen gut erdacht (gerade am Anfang scheint jeder verdächtig).
    Und wenn man genau hinhört, kann man das Ende auch erahnen. Die immer wiederkehrenden Rufe von Sir Cecil ("Er istgekommen um mich zu ermorden") oder die Szene in der Schwester Adela, den Skorpion Ring einsteckt, nachdem Ramiro gestorben ist,geben ja deutliche Hinweise. Selbst das nicht ganz glaubwürdige Ende fällt nicht so stark ins Gewicht, genauso wie die schwammige Reihenfolge der Ereignisse.


    Die schauspielerischen Leistungen sind auch respektierlich. Besonders gefällt mir das Zusammenspiel von von Meyerinck und Fuchsberger. Sir Arthur wirkt noch halbwegs kompetent und nicht so klamaukig wie in den anderen Filmen. Higgins' Mimik lässt außerdem erahnen, dass er die Ausführungen seines Chefs nicht so ganz ernst nimmt.

    Die Kritik an Mattson kann ich auch nach all den Jahren nicht nach vollziehen. Die Rolle wirkt glaubwürdig und auch die Beziehung zu Higgins funktioniert wunderbar.

  • Zum Wochenende noch eine kleine Frage zur Szene in der Bibliothek:

    Higgins bekommt folgenden Buchvorschlag: "Vielleicht das?! "Die Gift der Atzteken. Eine Untersuchung über die Pfeilgifte der primitiven Stämme in Westindien." von Professor M. Bount 1967.

    Habe ich in Geschichte nicht aufgepasst? Was haben die Atzteken mit Westindien zu tun?

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