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  • Die Gewalttätigen (1968)Datum16.12.2022 11:59
    Thema von Giacco im Forum Film- und Fernsehklass...

    DIE GEWALTTÄTIGEN - (CRONICA DE UN ATRACO)
    (AT: IN EISKALTEM BLUT)
    Spanien/Italien (1968) - R: Jaime J.Balcazar - DE: 8.3.1968 - FSK 16 - V: Adria
    Darsteller: Tomas Milian, Fernando Sancho, Claudio Camaso, Anita Ekberg, Hugo Blanco, Oscar Pellicer, Tito Garcia, Monica Randall



    Fernando, der vor Jahren bei einem Raubüberfall mit der Beute entkommen konnte, während sein Komplize Scott von der Polizei geschnappt wurde, wird von der Vergangenheit eingeholt: Als er seinen Sohn Chino besucht, der sich in "Pedro´s Bar" als Gitarrenspieler durchschlägt, taucht der mittlerweile aus der Haft entlassene Scott auf und verlangt von ihm, einen Geldtresor zu knacken. Fernando weigert sich zunächst, doch Scott, der ein paar gewaltbereite Typen um sich geschart hat, droht damit, Chino umzulegen.

    Gangsterfilm in spanisch-italienischer Co-Produktion, der zur Zeit der erfolgreichen Italowestern entstand und davon auch ein wenig inspiriert zu sein scheint. Er ist gut fotografiert, wobei immer wieder die Gesichter der Protagonisten in Großaufnahme gezeigt werden. Das Geschehen wurde mit ein paar eingängigen Musikstücken unterlegt, die vom Italiener Willy Brezza stammen. Allerdings begnügte man sich mit einer oberflächlichen Zeichnung der Charaktere und im ersten Drittel nimmt die Handlung etwas mühsam Fahrt auf. Pluspunkt des Films ist ganz klar die Besetzung, die sich aus bekannten Akteuren des italienischen und spanischen Genrekinos zusammensetzt. Fernando Sancho und Tomas Milian bilden als Vater und Sohn ein ungewöhnliches Gespann. Claudio Camaso ist als Scott ein überzeugender Bösewicht und Anita Ekberg behält als Besitzerin jener Bar, in der sich Gangster samt Geiseln verschanzen, einen kühlen Kopf.
    Bei deutschen Publikum fand der Film nicht die Aufmerksamkeit, die sich der Adria-Verleih erhofft hatte. Doch auch ein neuer Titel ("In eiskaltem Blut") änderte daran nichts.

    "Brutalkolportage aus dem italienischen Kopierkino - deutlich amerikanischen Vorbildern abgeschaut." (Filmdienst)

    Beim Film-Echo gingen nur 9 Meldungen ein - Durchsnittsnote:4,5
    Spanien: 372.111 Besucher

  • DIE HEILIGE LÜGE
    BRD (1955) - R: Wolfgang Liebeneiner - DE: 7.4.1955 - FSK 16 - V: Constantin
    Prod.: Berolina-Film (Kurt Ulrich)
    Darsteller: Ulla Jacobsson, Karlheinz Böhm, Hans Nielsen, Alice Treff, Hans Quest, Franca Parisi, Maria Sebaldt, Erwin Strahl, Fritz Tillmann



    Lena Larsen arbeitet als Hausangestellte für den Textilfabrikanten Otto Weiland und seine Familie. Sohn Peter sieht zwar gut aus, ist aber ein leichtlebiger Nichtsnutz. Er verkehrt in zweifelhaften Etablissements mit halbseidenen Damen und macht krumme Geschäfte mit zwielichtigen Typen. Lena, jung und unerfahren, ist heimlich in ihn verliebt und lässt sich von ihm verführen. Für Peter Weiland ist es nur ein kleines Abenteuer ohne Bedeutung. Doch wegen eines Diebstahls, den er leichtfertig beging, gerät er in eine unangenehme Lage. In dieser Situation gibt ihm Lena ein Alibi, indem sie behauptet, dass er in der fraglichen Nacht bei ihr gewesen sei. Eine "heilige" Lüge, durch die sich am Ende alles zum Guten wendet.

    Nach dem großen Erfolg der Berolina-Produktion "Und ewig bleibt die Liebe", die ebenfalls von Wolfgang Liebeneiner mit Böhm/Jacobsson in den Hauptrollen iszeniert worden war, versuchte Kurt Ulrich daran anzuknüpfen. Die Schwedin Ulla Jacobsson war durch "Sie tanzte nur einen Sommer" über Nacht bekannt geworden und erhielt 1956 den begehrten Publikumspreis "Bambi". Auch Karlheinz Böhm galt schon vor der "Sissi"-Trilogie als Frauenschwarm und Publikumsliebling, so dass sein Weg zum Star-Ruhm bereits vorgezeichnet war. Den brachte ihm anschließend die Rolle des Kaisers Franz-Joseph an der Seite von Romy Schneider. "Die heilige Lüge" ist eine typische Leinwandschnulze jener Jahre. Zwar kam man nicht ganz an das Kassenergebnis des Vorgängers heran, ein Erfolg war der Film dennoch.
    Zu den weiteren Mitwirkenden gehören auch ein paar Wallace-Darsteller wie Hans Nielsen und Alice Treff als wohlhabender Textilfrabrikant Otto Weiland und seine Frau Ilse, die Eltern von Peter Weiland. Neben Erwin Strahl, der Lenas mißratenen Bruder Bob darstellt, ist ferner auch noch Fritz Tillmann dabei.

    Film-Echo-Note: 2,7 (56 Meldungen)

  • Miha Baloh gestorbenDatum09.12.2022 12:35
    Thema von Giacco im Forum Off-Topic



    Der slowenische Schauspieler Miha Baloh ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Er wirkte in diversen Karl-May-Filmen ("Unter Geiern", "Winnetou III", "Apanatschi" und "Old Firehand") mit und hatte auch Leinwandaufritte in "Jerry Cotton- Todesschüsse am Broadway" und "Die blutigen Geier von Alaska". Außerdem sah man ihn in TV-Serien wie "Rinaldo Rinaldini", "John Klings Abenteuer" oder "Omer Pascha".

  • Expresso Bongo (1959)Datum09.12.2022 12:10
    Thema von Giacco im Forum Film- und Fernsehklass...

    EXPRESSO BONGO
    GB (1959) - R: Val Guest - DE: 6.1.1961 - FSK 16 - V: Rank
    D: Laurence Harvey, Sylvia Syms, Cliff Richard, Yolanda Donlan, Eric Pohlmann, Susan Hampshire, Patrick Cargill, Burt Kwouk



    Der kleine Möchtegern-Manager Johnny Jackson, ein ehemaliger Jazz-Schlagzeuger, hält in den Bars und Kneipen von Soho Ausschau nach jungen Talenten. Als er mit seiner Freundin Maisie eine neueröffnete Espresso-Bar besucht, wird er auf den Bongospieler und Sänger Burt Rudge aufmerksam. Er verpasst ihm den Künstlernamen Bongo Herbert und schließt mit ihm einen Managervertrag ab, der ihm 50% aller Einnahmen seines neuen Schützlings sichert. Nachdem er ihm einen Plattenvertrag besorgt hat, gelingt es ihm, Bongo Herbert in der TV-Show der amerikanischen Diva Dixie Collins auftreten zu lassen. Dadurch kommt der junge Sänger groß raus. Johnnys Pech ist es, dass der Managervertrag von dem noch minderjährigen Bongo Herbert selbst statt von dessen Eltern unterzeichnet wurde und somit ungültig ist.

    Val Guests Satire auf die britische Musikindustrie der 50er Jahre basiert auf dem gleichnamigen Musical, das 1958 uraufgeführt wurde. Der Film kommt mit einer originellen Eingangssequenz daher und ist zugleich ein interessantes Zeitdokument, da auch vor Ort in Soho mit all seinen Strip-Lokalen und Espressobars gedreht wurde. Die hier gezeigten Teenager sind allerdings brav und unschuldig und denken nicht im entferntesten an Rebellion.
    Der windige Manager mit der großen Klappe wird von Laurence Harvey glaubwürdig verkörpert. Sylvia Syms ist seine verständnisvolle Freundin, die in einer Strip-Show arbeitet. Cliff Richard, der heute als einer der erfolgreichsten britischen Gesangsstars gilt, war 18 Jahre alt, als er die Rolle des Bongo Herbert übernahm. Er hatte damals bereits zweimal den Spitzenplatz der britischen Charts erobern können und erreichte mit dem in diesem Film präsentierten Song "A Voice In The Wilderness" immerhin Rang 2. Eric Pohlmann (man kennt ihn u.a. als "Kerky Minelli") spielt den Inhaber einer Espresso-Bar. In kleineren Rollen sind die aus der "Weißen Nonne" bekannte Susan Hampshire und Burt Kwouk, der Chinese aus den Inspektor-Clouseau-Filmen, zu sehen.

    "Der Film beobachtet das Milieu und seine oft grotesk-komischen Auswüchse mit treffsicherer Ironie und liefert ein aufschlußreiches Bild des damaligen britischen Musikgeschäfts. Das parodistische Element nützt sich allerdings im Laufe der etwas breit ausgewalzten Geschichte merklich ab." (Filmdienst)

    "Dieser englische Film ist eine freche Satire auf das Schallplatten- und Fersehgeschäft, gestaltet aus den Gegebenheiten des Londoner Marktes, aber in vieler Hinsicht auch gültig für die deutschen Zustände. Ein Jüngling wird zum Star gemacht, weil seine Stimme die Herzen und die Geldbörsen der Teenager öffnet. Ein hemdsärmeliger Manager wird zum betrogenen Betrüger, eine alternde Diva stürzt in den Abgrund des Vergessens. Val Guest vermag den Wort- und Bildwitz seines Films bis zur wohlvobereiteten Schlusspointe zu steigern. Sein Spott ist bisweilen ätzend, mitunter mischt er aber in das turbulente Spiel auch besinnliche Töne. Die Liebe zwischen dem quirligen Manager (die Quadratschnauze von Laurence Harvay wurde gut eingedeutscht) und einer kreuzbraven Striptänzerin enthält bei aller Burschikosität des Umgangstons einen Hauch von Poesie. Cliff Richard, goldener Schallplattenstar, sieht genauso aus, wie es die Rolle des Teenager-Idols erfordert. Es wäre schade, wenn der Film wegen seines nichtssagenden Titels um den verdienten Erfolg gebracht würde." (Film-Echo)

    Beim Film-Echo gingen damals weniger als 10 Meldungen ein.

  • Kommissar X jagt die roten Tiger (1971)Datum07.12.2022 11:50

    Wo Du recht hast, hast Du recht. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Der Sprecher in "In den Klauen des Goldenen Drachen" war Horst Niendorf.

  • ... UND DER AMAZONAS SCHWEIGT
    BRD (1963) - R: Franz Eichhorn/Helmut M. Backhaus - DE: 6.12.1963 - FSK 16 - V: Piran
    Prod.: Piran-Film (Alfred Bittins)
    Darsteller: Barbara Rütting, Harald Leipnitz, Oswaldo Loureiro, Cyl Farney, Tereza Rachel, Wilson Grey



    Weil ihr Vater, der als Forscher in der grünen Hölle des Amazonas unterwegs war, als verschollen gilt, macht sich seine Tochter Susanne auf den Weg dorthin, um sich Gewissheit zu verschaffen, was mit ihm passiert ist. Unterwegs trifft sie auf den deutschen Abenteurer Pedro, der sich anbietet, sie zu begleiten. Der Flussdampfer, mit dem sie reisen, wird von Handlangern des schurkischen Plantagenbesitzers Lionel, genannt der "grüne Napoleon", überfallen. Susanne und Pedro werden gefangen genommen, können aber entkommen. Doch auf der Flucht vor den Verfolgern lauern im Dschungel viele Gefahren.

    Am 28.Juni 1963 begann man in Rio de Janeiro mit den Aufnahmen. Es handelt sich um eine rein deutsche Produktion, die mit brasilianischen Mitarbeitern in Rio und im Amazonas-Gebiet entstand. Das Drehbuch schrieb Helmut M.Backhaus, Stamm-Regisseur der Piran-Film, gemeinsam mit Altmeister Dr.Franz Eichhorn, einem ausgewiesenen Amazonien-Kenner. Beide führten auch gemeinsam Regie. Barbara Rütting, die sich beim Abflug nach Rio noch dunkelhaarig zeigte, im Film aber erblondet ist, und der damals frischgebackene Bundesfilmpreisträger Harald Leipnitz, sind die einzigen deutschen Darsteller.

    "Die Regie hat den Hauptakzent der Filmstory auf die Abenteuermöglichkeiten gelegt, die sich aus der Landschaft ergeben. Obwohl die Geschichte von der Forscherstochter, die auf der Suche nach ihrem im Urwald verschollenen Vater nicht nur dessen Mörder entlarvt, sondern auch den Lebenspartner findet, als Grundlage für einen Kriminalfilm recht passabel gewesen wäre. Allerdings erweist sich der Amazonas als ein höchst attraktiver Hauptdarsteller. Die Aufnahmen sind teilweise von seltener Schönheit. An Spannung fehlt es trotzdem nicht. Die Gefahren, die das junge Paar bestehen muss - etwa den Weg durch einen Krokodilsumpf - sind manchmal atemberaubend. Barbara Rütting ist wieder einmal in wohltuender Natürlichkeit zu sehen. Harald Leipnitz macht den "Urwald-Kerl" durchaus glaubhaft. Und auch Oswaldo Loureiro trifft den "Grünen Napoleon", eine Mischung aus Korruption und Grausamkeit, recht präzise. Alles in allem: gute Unterhaltung, die ihr Publikum finden dürfte." (Film-Echo)

    Film-Echo-Note: 4,5 (53 Meldungen) / Erstnote: 3,9
    Spanien: 407.164 Besucher

    Französisches Filmplakat:
    https://postermuseum.com/products/les-re...e-lenfer-vert-i

  • Mylene Demongeot gestorbenDatum02.12.2022 13:27
    Foren-Beitrag von Giacco im Thema Mylene Demongeot gestorben

    Populär wurde sie vor allem auch durch die "Fantomas"-Filme in den Sechziger Jahren.

  • Mylene Demongeot gestorbenDatum02.12.2022 12:29
    Thema von Giacco im Forum Off-Topic



    Die Schauspielerin Mylene Demongeot ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Um 1960 war sie ein Star des französischen Kinos und galt zugleich als Sex-Symbol. Insgesamt wirkte sie in über 80 Film- und TV-Produktionen mit. Bekannte Filme waren u.a. "Unter 10 Flaggen", "Die 3 Musketiere", "Onkel Toms Hütte" oder "OSS-117 - Pulverfass Bahia".

  • Frauen, die uns nachts begegnen (1957)Datum02.12.2022 12:12
    Thema von Giacco im Forum Film- und Fernsehklass...

    FRAUEN, DIE UNS NACHTS BEGEGNEN - (THE FLESH IS WEAK)
    GB (1957) - R: Don Chaffey - DE: 27.6.1958 - FSK 18 - V: Deutsche Cosmopol
    Darsteller: John Derek, Milly Vitale, William Franklyn, Martin Benson, Freda Jackson, Harold Lang, Patricia Jessel, Shirley Ann Field



    Marissa Cooper, jung und naiv, ist neu in London und sucht Arbeit. Als sie von einem fremden Mann bedrängt wird, kommt ihr Tony Giani zur Hilfe. Er ist charmant und wohlerzogen, besorgt ihr eine Unterkunft und macht ihr Geschenke. Bald ist Marissa bis über beide Ohren verliebt. Sie weiß nicht, dass Tony und sein Bruder Angelo im Londoner West-End eine gut organisierte Zuhälter-Organisation leiten. Eines Tages gesteht ihr Tony, dass er all sein Geld verspielt hat und deshalb Schulden, die innerhalb von 2 Wochen zu begleichen sind, nicht zurückzahlen kann. Damit setzt er Marissa unter Druck, die alles tun würde, um ihrem Liebsten zu helfen.

    Der Film basiert auf den realen Aktivitäten der Londoner "Messina-Bande" und galt damals als "Enthüllungsfilm", denn Prostitution war 1957 noch ein Tabuthema. Wohl deshalb wird manches nur dezent angedeutet. Wer prickelnde Erotik oder gar Nuditäten erwartet, wir sicher enttäuscht sein. Milly Vitale nimmt man die hilflose und naive Frau nicht immer ab, denn von der Ausstrahlung her zeigt sie doch schon eine gewisse Reife und Selbstsicherheit. John Derek als Tony kann da schon mehr überzeugen, egal, ob er als schmeichelnder Liebhaber dem Mädchen Liebe vorgaukelt oder ob er sich von seiner manipulativen und schurkischen Seite zeigt. Der Amerikaner ist heute in erster Linie dadurch bekannt, dass er mit den Leinwand-Blondinen Ursula Andress, Linda Evans und Bo Derek verheiratet war. In den folgenden Jahren wurde das Thema Prostitution selbst in den prüden USA auf der Leinwand nach und nach salonfähig. So gehörten zu den erfolgreichen Filmen 1960 u.a. "Telefon Butterfield 8", "Die Welt der Suzie Wong" oder "Mädchen auf Abruf".

    "Ein junges Mädchen aus der Provinz kommt in die Großstadt und geht einer Bande von Zuhältern ins Netz. Das alte, bis zum Überdruss mißbrauchte Sittenfilmschema - diesmal nach London verlegt." (Filmdienst)

    Film-Echo-Note: 3,2 (17 Meldungen)
    Frankreich: 375.811 Besucher

  • Christiane Hörbiger gestorbenDatum30.11.2022 18:36
    Thema von Giacco im Forum Off-Topic

    Die österreichische Film- und Fernsehschauspielerin Christiane Hörbiger ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Ihr Leinwanddebüt gab sie 1955 in "Der Major und die Stiere" unter der Regie von Eduard von Borsody.

    https://www.tagesschau.de/kultur/nachruf...rbiger-101.html

  • Kommissar X jagt die roten Tiger (1971)Datum28.11.2022 12:43
    Thema von Giacco im Forum Film- und Fernsehklass...

    KOMMISSAR X JAGT DIE ROTEN TIGER
    BRD/Italien (1971) - R: Harald Reinl - DE: 20.8.1971 - FSK 16 - V: Gloria
    Prod.: Regina (Theo M. Werner) / Divina, München / Virginia, Rom
    in Zusammenarbeit mit Montana-Film, Lahore
    Darsteller: Tony Kendall, Brad Harris, Gisela Hahn, Roberto Messina, Nino Korda, Ernst Fritz Fürbringer, Zeba, Rainer Basedow, Mohammad Ali, Charles Wakefield



    Im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan machen Kommissar X und Captain Rowland, unterstützt vom Polizeichef von Lahore, Jagd auf eine Bande von Rauschgiftschmugglern, die sich nach dem Geheimbund der "Roten Tiger" benannt hat und auch vor Mord nicht zurückschreckt. Sie finden heraus, dass ein ehemaliger Mafiaboss, der seinen eigenen Tod inszeniert hat und sich hier als angesehener Professor ausgibt, in Wahrheit der Chef der Tiger-Bande ist. Doch bevor man ihn dingfest machen kann, wird er gewarnt und kann entkommen.

    Nach zweijähriger Pause begannen am 3.März 1971 an Originalschauplätzen in Westpakistan (Lahore, Khaiber-Pass, Karatschi) die Dreharbeiten zum siebenten Kommissar-X-Film. Die Regie hatte man diesmal keinem Geringeren als Harald Reinl übertragen. Bevor der Film am 20.8. in die Kinos kam, sorgte der Gloria-Verleih, der schon die ersten beiden KX-Filme herausgebracht hatte, mit einer Titelbild-Werbung im Film-Echo für Aufmerksamkeit bei den Kino-Betreibern. Trotz der eigentlich optimalen Voraussetzungen konnte der Film aber nicht an die Erfolge seiner Vorgänger anknüpfen. Das liegt nicht an Tony Kendall und Brad Harris, die sich wie üblich in alter Frische und munterer Spiellaune präsentieren. Jedoch wurden ihnen neue Synchronstimmen verpasst: Harald Leipnitz spricht Kommissar X und Rainer Brandt leiht seine Stimme Brad Harris. Außerdem merkt man an der Mode und an der Optik, dass man sich mittlerweile in den 70er Jahren befindet. Harald Reinl bringt ein bißchen mehr Gewalt und Härte ins Spiel. Das will aber nicht so recht zur schnoddrigen Rainer-Brandt-Synchro passen, die den beiden Hauptdarstellern unentwegt Frotzeleien in den Mund legt. Was die Blödel-Sprüche anbelangt, geht es fast zu wie in einem Spencer/Hill-Film. Hinzu kommt, dass die Handlung nach den allseits bekannten Mustern abläuft. Da können selbst die exotischen, teils bizarren Schauplätze nicht mehr viel retten. Es fehlt ganz einfach der Eurospy-Charme der Sixties.
    Von den Darstellern hatten Gisela Hahn und Ernst Fritz Fürbringer bereits Auftritte in früheren KX-Filmen. Roberto Messina und Nino Korda stehen als Mafia-Ganster auf der Seite des Bösen, während Rainer Basedow als tollpatschiger Fotoreporter überflüssigen Humor ins Spiel bringt.

    "Mit großem Aufwand inszeniertes, oberflächliches Agentenstück. Brutaler und zynischer als die Vorgänger aus den Sechziger Jahren." (Filmdienst)

    Film-Echo-Note: 4,7 (24 Meldungen)

  • TOLLER HECHT AUF KRUMMER TOUR
    BRD (1961) - R: Akos von Rathony - DE: 22.12.1961 - FSK 12 - V: DFG
    Prod.: Astra-Filmkunst, München - MUsik: Herbert Jarczyk - Kamera: Ernst Kalinke
    Darsteller: Michael Hinz, Christine Kaufmann, Wera Frydtberg, William Bendix, Karl Lieffen, Ron Randell, Walter Gross, Götz Burger, Karl Otto Alberty, Mal Sondock, Charlie Hickman, Holger Hagen, Al Hoosman, Frithjof Vierock



    Die Kindheit des elternlosen Helmut Krauss im Nachkriegsdeutschland verläuft eher freudlos. Nur bei einem Captain der US-Air-Force findet er Zuwendung. Als dieser versetzt wird, treibt sich Helmut auf den Flugplätzen und in den Kasernen der amerikanischen Besatzer herum. So erlernt er den typischen Slang der Soldaten und kennt sich mit den militärischen Gepflogenheiten aus. Er beschließt, sich in den USA ein neues Leben aufzubauen. Da er wegen einer Jugendstrafe nicht einreisen darf, besorgt er sich in einer Kaserne eine US-Uniform und das Soldbuch eines abwesenden Soldaten. Mit einem gefälschten Marschbefehl versucht er, am Rhein-Main-Militärflughafen mit der Air-Force ins gelobte Land zu kommen.

    Eine "moderne Köpenickiade". Die Dreharbeiten begannen am 28.8.1961 und wurden am 3.10. beendet. Die Atelierszenen entstanden in Baldham bei München, die Außenaufnahmen überwiegend in Wiesbaden. Der damals 21jährige Michael Hinz, der den Helmut Krauss spielt, hatte innerhalb von zwei Jahren in acht Filmen vor der Kamera gestanden. 1963 erhielt er den Deutschen Filmpreis als bester Nachwuchsdarsteller in "Das Feuerschiff". Mit Mal Sondock und Charlie Hickman befinden sich unter den Darstellern 2 Amerikaner, die als G.I.s nach Deutschland kamen, hier hängen blieben und als Rundfunk- bzw. TV-Moderatoren und Sänger Karriere machten. In den USA lief der Film unter dem Titel "The Phony American", in Großbritannien als "It´s A Great Life."

    "Die unstimmige Geschichte, die mit ihrer Thematik und Besetzung die deutsch-amerikanische Freundschaft feiern möchte, versandet zwischen den vielen Albernheiten, die sich auf dem Zick-Zack-Weg des Helmut Krauss auftürmen. Aus heutiger Sicht eher von (kultur-)politischem Interesse," (Filmdienst)

    Film-Echo-Note: 4,8 (19 Meldungen)

  • FBI jagt Phantom (1965)Datum21.11.2022 12:37
    Thema von Giacco im Forum Film- und Fernsehklass...

    FBI JAGT PHANTOM - (THE HUMAN DUPLICATORS)
    USA (1965) - R: Hugo Grimaldi - DE: 15.12.1967 - FSK 12 - V: NWDF-Unitas
    Darsteller: George Nader, Richard Kiel, Barbara Nichols, Dolores Faith, George Macready, Richard Arlen



    Die amerikanische Gesellschaft für Weltraumforschung ist in Alarmbereitschaft: Führende Wissenschaftler, die verantwortungsvolle Positionen innehaben und als absolut zuverlässig gelten, stehlen sensible Daten und wertvolle Materialien und verschwinden anschließend spurlos. Glenn Martin, Agent der Nationalen Spionageabwehr, soll die mysteriösen Vorfälle aufklären. Im Lauf seiner Ermittlungen wächst in ihm der Verdacht, dass Professor Dornheimer, ein pensionierter Kybernetik-Experte, in die Sache verwickelt sein könnte. Auffällig ist, dass der Professor in seinen Büchern immer wieder das Thema "Androiden" behandelt. Als Martin eine Höhle entdeckt, von der aus ein geheimer Zugang zum Labor von Professor Dornheimer führt, kommt er den dunklen Machenschaften auf die Spur, bringt sich selbst damit aber in große Gefahr.

    Man muss diesem Sci-Fi/Fantasy-Film zugute halten, dass es sich um eine Low-Budget-Produktion handelt, was man nicht nur an den billigen Spezial-Effekten erkennt. Das Ganze versprüht einen eher trashigen Charme, der aber zugleich etwas liebenswertes hat, zumal auch ein paar wallace-typische Zutaten enthalten sind. Wenn man weiß, worauf man sich einlässt, ist der Film durchaus unterhaltsam. Interessant sind vor allem die beiden Hauptdarsteller. Zum einen George Nader - hier als Agent Glenn Martin - der mit den Jerry-Cotton-Filmen besonders beim deutschen Publikum zum Leinwandstar avancierte. Zum anderen Richard Kiel, der einen Außerirdischen namens Kolos spielt. Der 2,18 m große Amerikaner ist heute vor allem durch seine Auftritte als "Beisser" in 2 Bondfilmen bekannt. Während George Nader von Arnold Marquis synchronisiert wurde, ist Richard Kiel mit der Stimme von Gert Günther Hoffmann zu hören.
    Weil damals die Jerry-Cotton-Filme mit beachtlichem Erfolg in den Kinos liefen, versuchte der kleine "NWDF-Unitas"-Verleih, das amerikanische B-Movie "The Human Duplicators" mit dem Titel "Jerry Cotton jagt Phantom" zu vermarkten. Doch Constantin-Film erhob Einspruch und statt Jerry Cotton jagte dann FBI das Phantom.

    "Eine Weltraum-Großmacht schickt einen Roboter auf die Erde. Er soll die Eroberung durch Androiden vorbereiten: Duplikate von Professoren, Wissenschaftlern und auch dem FBI-Mann, der sie jagen soll. Dabei wird auch das Gehirn übertragen und mit neuem Willen gespeichert. Nur Gefühle kennt das Duplikat nicht. Der Agent wäre keiner, wenn er nicht aus der Falle käme, das bedrohte blinde Mädchen rettete und die Duplikate zerstören könnte, deren Köpfe in Ton und Transistorteile auseinanderfallen. Der Roboter hat seinen Auftrag verfehlt. Er verlässt die Erde, um im Weltall zerstört zu werden. Die pseudowissenschaftlichen Dinge sind verwirrend, die Tricks billig und aufdringlich. Science-Fiction mischt sich mit uraltem Krimi-Schema. Ein wenig spannend wird es, wenn George Nader als Duplikat agiert. Blasse Blüte aus der amerikanischen Flimmerkiste." (Film-Echo)

    "Eine außerirdische Macht versucht, die Menschheit zu unterjochen, was ein Geheimagent vereitelt. Mittelmäßig inszenierte Mischung aus Science-Fiction-, Horror- und Agentenfilm." (Filmdienst)

    Eine Film-Echo-Note liegt nicht vor, da keine 10 Meldungen eingingen.

  • DAS FÜNFTE GEBOT (L´ALBA DEI FALSI DEI)
    (AT: VERDAMMT BIS IN DEN TOD)
    BRD/Italien (1971) - R: Duccio Tessari - DE: 16.8.1978 - FSK 16 - V: Neue Constantin
    Deutsch.Pr.: Oase-Film, Essen - Kamera: Jost Vacano - Prädikat: Besonders wertvoll
    Darsteller: Helmut Berger, Peter Hooten, Evelyne Kraft, Umberto Orsini, Udo Kier, Heinrich Giskes, Kurt Zips, Lorella de Luca, Wolff Lindner, Rainer Will



    Initiator und Drehbuchautor Michael Lentz arbeitete lange an diesem Stoff, für den er auf die Kriminalgeschichte des Ruhrgebiets der Zwanziger Jahre zurückgriff. Protagonisten sind die Gebrüder Bernhard und Leo Redder, die mit Raubüberfällen das Revier unsicher machten. Sie verbündeten sich mit dem SA-Mitglied Linnemann, in dessen Auftrag sie Antifaschisten verprügelten und bildeten mit ihm und einem weiteren Kumpanen die "Redder-Bande". Drahtzieher im Hintergrund ist SA-Sturmführer Hannacker, der die kriminelle Energie der Brüder für seine Zwecke ausnutzt. (Filmportal)

    Gedreht wurde in NRW, u.a. in Herne. Das Brüderpaar Bernhard und Leo wird gespielt von Visconti-Star Helmut Berger und dem Amerikaner Peter Hooten. Als Sturmführer Hannacker ist Umberto Orsini zu sehen und Udo Kier macht als Inspektor Dümmel Jagd auf die Bande. Weil der Film nicht sonderlich erfolgreich anlief, wurde er in "Verdammt bis in den Tod" umgetitelt. Das ZDF soll mitproduziert haben, eine TV-Ausstrahlung dort ist jedoch nicht belegt. Diese erfolgte auf RTL2.

    Die historisch verbriefte Geschichte von zwei raubenden und mordenden Brüdern und ihrer Bande wird vor dem Hintergrund des heraufziehenden Nationalsozialismus zu einem Polit-Gangsterfilm hochstilisiert. Trotz der atmosphärisch gut getroffenen Kulisse - das Ruhrgebiet der 20er Jahre - wirkt der von einem italienischen Actionroutinier inszenierte Film zum Teil recht synthetisch." (Filmdienst)

  • Monsieur (1964)Datum14.11.2022 12:48
    Thema von Giacco im Forum Film- und Fernsehklass...

    MONSIEUR
    Frankreich/BRD/Italien (1964) - R: Jean-Paul Le Chanois - DE: 28.8.1964 - FSK 12 - V: Schorcht
    D-Prod.: Corona-Film (Alexander Grüter) - Prädikat: wertvoll
    Darsteller: Jean Gabin, Mireille Darc, Liselotte Pulver, Philippe Noiret, Peter Vogel, Heinz Blau, Jean Lefebvre, Marina Berti



    Als er sich nach dem Tod seiner Frau aus Verzweiflung in die Seine stürzen will, erfährt Bankdirektor Duchéne von seiner früheren Hausangestellten Suzanne, dass ihn Madame mehr als einmal betrogen hat. Daraufhin gibt Monsieur sein Vorhaben auf. Da er bereits einen Abschiedsbrief hinterlassen hat und die Verwandtschaft somit an sein Ableben glauben wird, beschließt er, ein neues Leben zu beginnen. Damit sein Erbe nicht verteilt wird, muss er zunächst seinen Anwalt einweihen. Dann sorgt er dafür, dass in seine Villa eingebrochen und aus dem Tresor sein gesamtes Barvermögen entwendet wird. Anschließend nimmt er eine Stellung als Butler im Schloss des Konservenfabrikanten Bernadac an. Suzanne, die er als seine Tochter ausgibt, wird als Dienstmädchen eingestellt.

    Jean Gabin diesmal im Mittelpunkt einer vergnüglichen Boulevard-Komödie. "Monsieur" gehört zu den weniger bekannten Werken in seiner umfangreichen Filmografie, vielleicht, weil Unterhaltung dieser Art heutzutage nicht mehr zeitgemäß erscheinen mag. Doch wer den nostalgischen Charme liebt, der dem Ganzen auch eine gewisse Leichtigkeit verleiht, wird sich ganz sicher amüsieren. Neben dem unverwüstlichen Jean Gabin ist Mireille Darc, die damals noch am Anfang ihrer Karriere stand, als Suzanne zu sehen.. Den Konservenfarbrikanten Bernadac spielt - wie immer ausgezeichnet - Phlippe Noiret. Lilo Pulver ist seine etwas leichtlebige Frau, die mit einem jungen Verehrer anbändelt. Dabei handelt es sich um einen Schriftsteller namens Michel, der von Peter Vogel dargestellt wird. Die Rolle von Bernadacs Sohn Alain aus erster Ehe erhielt der deutsche Nachwuchsschauspieler Heinz Blau, der sich im Film als angehender Playboy in Suzanne verliebt.



    Für Heinz Blau (* 4.8.1940) war es nach "Das Riesenrad" und "Zu jung für die Liebe" erst der dritte Leinwandauftritt. Daneben übernahm er einige Fernsehrollen, bevor er nach 1965 wieder von der Bildfläche verschwand.

    "Monsieur, ein reicher Pariser Bankier, hat seine Frau verloren. Er will sich das Leben nehmen. Als echter Pariser begibt er sich zu diesem Zwecke an die Seine. Dort wird er von einem ehemaligen Zimmermädchen angesprochen. Für beide wird die Begegnung schicksalhaft. Monsieur beschließt, am Leben, aber dennoch tot zu bleiben - für die Öffentlichkeit und für die habgierigen Verwandten. Und damit beginnt der Lauf der Komödie, einer Komödie mit Pariser Flair und heiterer Frivolität. Denn Monsieur verdingt sich bei einem Ölsardinenhändler als Butler, seine "Tochter" spielt wiederum das Zimmermädchen. Man schmunzelt zwei Stunden lang vergnügt über den Schalk Jean Gabins. Denn er spielt den Butler-Monsieur - und er ist beides in brillanter Vollkommenheit. Liselotte Pulver spielt mit Charme die flirt-fröhliche Frau des Olsardinengatten und Mireille Darc das blonde Kammerkätzchen der Commedia de l´arte. Der Rest gibt verläßlich die Stichworte." (Film-Echo)

    Film-Echo-Note: 3,5 (42 Meldungen) / Erstnote: 2,9
    Frankreich: 1.830.835 Besucher (Paris: 429.842)

  • Heiße Grüße vom CIA (1965)Datum10.11.2022 12:24
    Thema von Giacco im Forum Film- und Fernsehklass...

    HEISSE GRÜßE VOM CIA - (A 008 OPERAZIONE STERMINIO)
    Italien/Ägypten (1965) - R: Umberto Lenzi - DE: 28.1.1966 - FSK 16 - V: Pallas
    Darsteller: Ingrid Schoeller, Alberto Lupo, Ivano Staccioli, Sal Borgese, George Wang, Dina de Santis, Fortunato Arena



    In Kairo wird ein Mann ermordet, der die Pläne für ein neu entwickeltes Anti-Radar-System bei sich hatte. Diese sind seitdem verschwunden. Der britische Geheimdienst und die amerikanische Spionageabwehr schicken ihre Agenten 008 MacDonald und 606 Frank Smith ins Land der Pyramiden.

    Noch bevor Modesty Blaise sich 1966 als tödliche Lady dem Kinopublikum vorstellte, gab es auf der Leinwand bereits eine Berufskollegin, denn auch bei Agent 008 MacDonald handelt es sich um eine Frau. Die attraktive Blondine ist - wenn es darauf ankommt - zwar auch nicht zimperlich, allerdings erweist sich das Ganze in diesem Fall als ein eher harmlos-naives Eurospy-Abenteuer und als Spezial-Agenten mag man weder 008 noch ihren Kollegen wirklich ernst nehmen. Am Ende geht es von Kairo in die Schweizer Alpen und nachdem auch der letzte Gangster ausgeschaltet wurde, gibt es noch eine kleine Überraschung.
    Umberto Lenzi dreht damals mehrere Eurospy-Filme. Dieses war sein erster und als solcher ist er handwerklich solide inszeniert. Die Rolle der attraktiven Agentin spielt Ingrid Schoeller. Sie stammt aus Deutschland und der Adria-Verleih lud sie zum Kinostart des Films zu einer Promotion-Tour ein. Sal Borgese als Killer erfreut die Zuschauer mit einer wahrhaft "mörderischen" schwarzen Hand. Dem Kameramann gelang es, das Geschehen optisch recht ansehnlich ins Bild zu setzen. So können Schwachstellen der Story durch die gut fotografierten Sehenswürdigkeiten Kairos und die interessanten nordafrikanischen Landschaften ausgebügelt werden. Der Score von Francesco Lavagnino besteht überwiegend aus Sound-Effekten und orientalischen Klängen.

    Der Kinostart in Deutschland verlief mehr als zufriedenstellend. Als Beispiel dafür gab der Verleih ein paar Einspielergebnisse der ersten Woche bekannt:
    Wiesbaden, Apollo - 12.369 DM
    Karlsruhe, Luxor - 16.586 DM
    Ludwigshafen, Union - 14.650 DM

    "In dieser nach 00-Schnittmusterbogen gefertigten Konfektion balgen sich Gangster und Geheimdienste um eine Erfindung, die Radar-Geräte im Umkreis von 700 km lahmlegen kann. Schauplätze sind Kairo und Zermatt. Sie sind fraglos die Spitzendarsteller. Hübsch und auch informativ fotografiert, gebührt ihnen das "Hauptaugenmerk". Der Rest sind die obligaten Überlistungsversuche, die immer wieder von Entfesselungskünstlern abgelöst werden, bis das Soll an Filmlänge als erfüllt scheint. In dieser Monotonie erlebt man eine Ingrid Schoeller, die den Colt nicht ohne unfreiwillige Komik aud dem Strumpfband reißt. Als sträflichen Leichtsinn muss man den Herstellern indessen zwei andere Punkte anlasten: Die schwer zu unterbietenden Dialoge und die Naivität der technischen Scherzartikel. Die respektablen Bemühungen um Spannung und sehenswerte Panoramen verlieren durch derlei lächerliche Beigaben einen Großteil der Wirkung. (Film-Echo)

    Film-Echo-Note: 3,4 (34 Meldungen) / Erstnote: 2,9
    Frankreich: 705.506 Besucher
    Spanien: 597.096 Besucher

  • Eins, zwei, drei (1961)Datum07.11.2022 12:54
    Thema von Giacco im Forum Film- und Fernsehklass...

    EINS, ZWEI, DREI - (ONE - TWO - THREE)
    USA (1961) - R: Billy Wilder - DE: 18.12-1961 - FSK 6 - Prädikat: wertvoll - V: United Artists
    Darsteller: James Cagney, Horst Buchholz, Pamela Tiffin, Hanns Lothar, Karl Lieffen, Arlene Francis, Leon Askin, Ralf Wolter, Peter Capell, Henning Schlüter, Hubert von Meyerinck, Friedrich Hollaender



    Mr. McNamara, Chef der Coca-Cola-Filiale in Westberlin, möchte den Absatzmarkt für die Verbreitung seines Getränks über den Eisernen Vorhang hinaus ausdehnen. Sein Boss in Atlanta lehnt jedoch jegliche Geschäfte mit den Kommunisten strikt ab. Stattdessen bittet er McNamara, seine 17jährige Tochter Scarlett während ihres bevorstehenden Berlin-Trips bei sich aufzunehmen. Scarlett entpuppt sich als unternehmungslustiges Persönchen und statt wie geplant nur zwei Wochen, bleibt sie zwei Monate. McNamara ist entsetzt, als er erfährt, dass sie sich bei ihren heimlichen Besuchen im Ostsektor der Stadt in den gutaussehenden Jungkommunisten Otto Piffl, einen erklärten Gegner des Kapitalismus, verliebt und ihn Hals über Kopf geheiratet hat. Erschwerend hinzu kommt, dass sie sich von ihm schwängern ließ. Als dann auch noch Scarletts ahnungslose Eltern überraschend ihren Besuch ankündigen, muss McNamara handeln.



    Turbulente Ost-West-Komödie, die zur Zeit des Kalten Krieges in Berlin spielt. Die Sektorengrenze war zu diesem Zeitpunkt noch weitgehend durchlässig und die Filmhandlung somit durchaus plausibel. Gedreht wurde seit Juni 1961. Alles lief problemlos bis zum 13. August, als der Mauerbau das Team dazu zwang, nach München auszuweichen. Dort entstand auf dem Gelände der Bavaria Studios ein Brandenburger Tor aus Holz und Pappe und die Dreharbeiten konnten fortgesetzt werden. Das änderte aber nichts daran, dass die Handlung mit einem Schlag nicht mehr aktuell war. Als der Film dann im Dezember in die Kinos kam, gab es viele ablehnende Kritiken, da man die Meinung vertrat, dass er angesichts der gegenwärtigen politischen Lage untragbar sei. Insgesamt brachte der Kinoeinsatz zwar zufriedenstellende Ergebnisse, doch erst bei seiner Wiederaufführung in den 1980er Jahren fand der Film bei Kritik und Publikum die verdiente Anerkennung. Allein im Berliner "Delphi" wurden mehr als 100.000 Besucher gezählt. Darsteller wie Hanns Lothar und Hubert von Meyerinck konnten das leider nicht mehr miterleben.

    "Wilders "Eins,zwei,drei" ist eine temporeiche, schrille, bissige und zugleich leichtherzige Farce, vollgestopft mit aktuellen Gags und gewürzt mit satirischen Obertönen. Sie ist so furios schlagfertig, dass ein Teil ihres Witzes sich gegenseitig überlagert und untergeht."(Variety, 1961)

    "...Vieles aber ist wirklich komisch, denn schließlich bekommen ja nicht nur die Russen und die Vopos und die Westberliner eins aufs Dach, sondern auch die Amis, deren geistiger Horizont hier beim Coca-Cola-Umsatz und bei den häuslichen Querelen endet. Billy Wilder lässt uns kaum Pausen zum Verschnaufen und es war sicherlich schwierig, dieses Dialog-Furioso, mit Anzüglichkeiten aus der USA-Politik angereichert, einzudeutschen. Neben den Hauptfiguren James Cagney als Boss der Coca-Cola-Filiale und Horst Buchholz als Ostberliner Halbstarker spielt die muntere Pamela Tiffin den Wildfang aus der Neuen Welt. Liselotte Pulver hat als deutsche Sekretärin dick aufzutragen, Hanns Lothar gibt in der Rolle eines hackenklappenden Jawohl-Sagers eine neue Probe seiner Vielseitigkeit." (film-Echo)

    Film-Echo-Note: 3,8 (31 Meldungen) / Erstnote: 3,1
    Frankreich: 189.938 Besucher
    Italien: Rang 38 der 100 erfolgreichsten Filme (Saison 1961/62)

  • HANUSSEN
    BRD (1955) - R: O.W.Fischer, Georg Marischka - DE: 14.9.1955 - FSK 16 - V: Deutsche London Film
    Pr.: Royal, München - Kamera: Helmut Ashley - Musik: Hans Martin Majewski - Prädikat: wertvoll
    Darsteller: O.W.Fischer, Liselotte Pulver, Klaus Kinski, Erni Mangold, Reinhard Kolldehoff, Siegfried Lowitz, Maria Dominique, Werner Finck, Helmut Qualtinger, Ludwig Linkmann



    "Der böhmische Hellseher Hanussen, eine zwielichtige Persönlichkeit, die in den Dreißiger Jahren der Berliner Gesellschaft und den NS-Machthabern Faszination und Furcht einflößt, verspielt sein Leben, als er den Reichstagsbrand und den Niedergang des Dritten Reiches voraussagt. Der Film verdichtet die Ereignisse zum politisch-gesellschaftskritischen Drama. Regisseur und Star O.W.Fischer machte aus dem windigen Scharlatan eine tragische Figur, was der historischen Wahrhaftigkeit, nicht aber der Spannung Abbruch tut." (Lexikon des intern. Films)

    O.W.Fischer übernahm in "Hanussen" nicht nur die Titelrolle, er führte erstmals auch Regie. Dabei stand ihm allerdings Georg Marischka als Co-Regisseur zur Seite. Hilde, die Freundin des Hellsehers, wird von Liselotte Pulver gespielt. Am Ende kann er ihr in letzter Minute die Flucht ins Ausland ermöglichen. Die Rolle seines Managers, der ihm ein Gastspiel nach Berlin vermittelt, erhielt Klaus Kinski, hier ultra-blond gefärbt. Er hatte zuvor bereits als dem Wahn verfallener Prinz Otto in "Ludwig II" gemeinsam mit O.W.Fischer vor der Kamera gestanden und bei diesem offensichtlich einen guten Eindruck hinterlassen. Die Deutsche London Film stellte ihre Tätigkeit 1956 ein und die Deutsche Film Hansa übernahm den Film. Momentan passt "Hanussen" noch in die Kategorie "Verschollen, vergessen", aber es soll wohl schon eine DVD-VÖ geplant sein.

    Film-Echo-Note: 3,8 (36 Meldungen)

    Der Stoff wurde 1988 ebenfalls unter dem Titel "Hanussen" neu verfilmt. In dieser deutsch-ungarischen Co-Produktion spielte unter der Regie von Istvan Szabo der Österreicher Klaus Maria Brandauer den Hellseher,

  • Dr.Jekyll & Sister Hyde (1971)Datum31.10.2022 12:50
    Thema von Giacco im Forum Film- und Fernsehklass...

    DR.JEKYLL & SISTER HYDE
    GB (1971) - R: Roy Ward Baker - DE: 8.12.1972 - FSK 18 - V: CS (Cinema Service)
    Darsteller: Ralph Bates, Martine Beswick, Gerald Sim, Lewis Fiander, Susan Brodrick, Ivor Dean, Tony Calvin



    Im viktorianischen London arbeitet Dr.Henry Jekyll wie besessen an der Herstellung eines Lebenselixiers, das er aus den Organen verstorbener Patientinnen zusammenmixt. Bei einem Selbstversuch mit dem Serum verwandelt er sich zu seiner Überraschung in eine Frau, die er nach seiner Rückumwandlung Bekannten gegenüber als seine Schwester Hyde ausgibt. Da er für das Serum ständig neue weibliche Hormone benötigt, es ihm aber an Leichen mangelt, begeht er bei Nacht Morde an Prostituierten. Er kann nicht verhindern, dass Sister Hyde immer mehr die Kontrolle über seine Persönlichkeit gewinnt und die Serie seiner Morde fortsetzt. Dadurch gerät auch seine Braut Susan in Gefahr.

    Horrorfilm aus der britischen "Hammer"-Werkstatt, der das bekannte Thema "Jekyll & Hyde" neu variiert und mit Ralph Bates und Bond-Girl Martine Beswick perfekt besetzt ist. Beide sehen einander auf eine seltsame Weise ähnlich, was die Verwandlung in die jeweils andere Person völlig glaubwürdig erscheinen lässt. Sets und Ausleuchtung geben dem Film einen edlen Look und die atmosphärische Fotografie sorgt für gediegenen Grusel. Der vielseitige Regisseur Roy Ward Baker arbeitete auch erfolgreich für das Fernsehen und inszenierte u.a. diverse Folgen so bekannter Serien wie "Mit Schirm, Charme und Melone", "Simon Templar", "Die Zwei" oder "Department S".

    "Ein Londoner Forscher tötet wegen seiner Experimente für ein lebensverlängerndes Elixier junge Frauen und verwandelt sich dabei selbt allmählich in ein mörderisches Weib. Der verworrene Horrorfilm verbindet R.L. Stevensons Geschichte von der Wesensspaltung eines Arztes mit der Figur von "Jack the Ripper". (Filmdienst)

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