Feuer frei für die letzte Runde der Peter-Thomas-Retrospektive. Das Programm für den April:
1. April, 15 Uhr: Der letzte Mohikaner BRD/SPA/ITA 1965 - mit Joachim Fuchsberger, Karin Dor, Dan Martin, Carl Lange, Anthony Steffen, Marie France u.a., Regie: Harald Reinl
1. April, 17 Uhr, 4. April, 17 Uhr & 12. April, 19:15 Uhr: Die Schlangengrube und das Pendel BRD 1967 - mit Lex Barker, Karin Dor, Christopher Lee, Carl Lange, Christiane Rücker, Dieter Eppler u.a., Regie: Harald Reinl
Am 12. April ist der Filmverleiher Walter Potganski zu Gast. 2. April, 17 Uhr & 5. April, 17 Uhr: Ich suche einen Mann BRD 1966 - mit Ghita Nørby, Walter Giller, Brigitte Horney, Harald Leipnitz, Paul Hubschmid, Sieghardt Rupp u.a., Regie: Alfred Weidenmann 6. April, 17 Uhr & 11. April, 18 Uhr: Schwarzer Kies BRD 1961 - mit Helmut Wildt, Ingmar Zeisberg, Hans Cossy, Wolfgang Büttner, Anita Höfer, Ilse Pagé u.a., Regie: Helmut Käutner
Die Filmmusik komponierte Bernhard Eichhorn. Das "Metropolis" zeigt den Film, weil Peter Thomas hier angeblich als Schauspieler in der Rolle des Herrn Brockmann mitwirkt. Laut Wikipedia handelt es sich allerdings nicht um "den" Peter Thomas, sondern um einen Namensvetter - ein Regisseur, Intendant und Schauspieler (1929-1987). Sei's drum... 6. April, 19:15 Uhr & 9. April, 17 Uhr: Die Herren mit der weißen Weste BRD 1970 - mit Martin Held, Mario Adorf, Walter Giller, Hannelore Elsner, Heinz Erhardt, Agnes Windeck u.a., Regie: Wolfgang Staudte 7. April, 17 Uhr: Die Nacht von Lissabon BRD 1971 - mit Martin Benrath, Erika Pluhar, Horst Frank, Vadim Glowna, Hans Schweikart, Charles Regnier u.a., Regie: Zbynek Brynych
Mit einem Videogruß von Erika Pluhar. 10. April, 19 Uhr: Der Stoff aus dem die Träume sind BRD 1972 - mit Hannelore Elsner, Herbert Fleischmann, Edith Heerdegen, Paul Edwin Roth, Charles Regnier, Klaus Schwarzkopf u.a., Regie: Alfred Vohrer 13. April, 16:45 Uhr: Steiner - Das Eiserne Kreuz, 2. Teil BRD 1979 - mit Richard Burton, Robert Mitchum, Helmut Griem, Rod Steiger, Klaus Löwitsch, Curd Jürgens u.a., Regie: Andrew V. McLaglen Und zum krönenden Abschluss ein Winnetou-Martin-Böttcher-Peter-Thomas-Doublefeature:
14. April, 15 Uhr: Der Schatz im Silbersee BRD/JUG 1962 - mit Lex Barker, Pierre Brice, Götz George, Karin Dor, Herbert Lom, Eddi Arent u.a., Regie: Harald Reinl
14. April, 17:30 Uhr: Winnetou und sein Freund Old Firehand BRD/JUG 1966 - mit Pierre Brice, Rod Cameron, Marie Versini, Harald Leipnitz, Viktor de Kowa, Nadia Gray u.a., Regie: Alfred Vohrer
Letzten Freitag habe ich mir im Rahmen der Peter Thomas Retrospektive im Metropolis "O Happy Day" angesehen und war hellauf begeistert. Ein Fest für alle Thomas- und Brynych-Freunde! Derweil ist das Programm für März bekannt gegeben worden:
5. März, 19 Uhr & 13. März, 17 Uhr: Ein Alibi zerbricht AUT 1963 - mit Ruth Leuwerik, Peter van Eyck, Charles Regnier, Sieghardt Rupp, Hannelore Elsner u.a., Regie: Alfred Vohrer
6. März, 17 Uhr & 15. März, 19:15 Uhr: Die weiße Spinne BRD 1963 - mit Joachim Fuchsberger, Karin Dor, Dieter Eppler, Horst Frank, Werner Peters, Friedrich Schoenfelder u.a., Regie: Harald Reinl 7. März, 17 UHr & 19. März, 17 Uhr: Das Wirtshaus von Dartmoor BRD 1964 - mit Heinz Drache, Ingmar Zeisberg, Paul Klinger, Judith Dornys, Ralf Wolter, Kai Fischer u.a., Regie: Rudolf Zehetgruber 16. März, 16:30 Uhr & 20. März, 17 Uhr: Flucht nach Berlin BRD 1961 - mit Christian Doermer, Susanne Korda, Narziss Sokatscheff, Gerda Blisse u.a., Regie: Will Tremper
Am 16. März sind Philip Thomas und Tim Tremper zu Gast. 16. März, 19 Uhr, 22. März, 17 Uhr & 25. März, 17 Uhr: Die endlose Nacht BRD 1963 - mit Hannelore Elsner, Karin Hübner, Harald Leipnitz, Louise Martini, Werner Peters, Walter Buschhoff u.a., Regie: Will Tremper
Am 16. März sind Philip Thomas und Tim Tremper zu Gast. 16. März, 21:15 Uhr & 28. März, 19 Uhr: Playgirl BRD 1966 - mit Eva Renzi, Harald Leipnitz, Paul Hubschmid, Umberto Orsini, Rudolf Schündler, Narziss Sokatscheff u.a., Regie: Will Tremper
Am 16. März sind Philip Thomas und Tim Tremper zu Gast. 23. März, 17 Uhr: Das Verrätertor GB/BRD 1964 - mit Albert Lieven, Margot Trooger, Gary Raymond, Catherina von Schell, Klaus Kinski, Eddi Arent u.a., Regie: Freddie Francis
Zu Gast ist Philip Thomas. 23. März, 19 Uhr: Der Tod im roten Jaguar BRD/ITA 1968 - mit George Nader, Heinz Weiss, Herbert Stass, Grit Boettcher, Gert Haucke, Daniela Surina u.a., Regie: Harald Reinl
Zu Gast ist Philip Thomas. 25. März, 19 Uhr: Geständnisse - Confessions of a Dangerous Mind USA 2002 - mit Sam Rockwell, George Clooney, Drew Barrymore, Maggie Gyllenhaal, Julia Roberts, Rutger Hauer u.a., Regie: George Clooney
Gezeigt wird die englischsprachige Originalfassung ohne Untertitel. 27. März, 17 Uhr & 30. März, 17 Uhr: Mord in Frankfurt BRD 1968 - mit Václav Voska, Joachim Ansorge, Monika Lundi, Christiane Schröder, Dirk Dautzenberg, Karl-Heinz von Hassel u.a., Regie: Rolf Hädrich 27. März, 19 Uhr & 29. März, 17 Uhr: Lockvogel der Nacht BRD 1959 - mit Erika Remberg, Peter van Eyck, Peter Mosbacher, Maria Holst, Inge Egger, Horst Naumann u.a., Regie: Wilm ten Haaf
Zitat von Mr Keeney im Beitrag #138Das ist ein lobenswertes und empfehlenswertes Programm! Noch mehr als darüber freue ich mich aber tatsächlich über ein Lebenszeichen von @Marmstorfer!
Hatte mir schon Sorgen gemacht! Welcome back 😊
Nee, mich gibt es noch, keine Sorge. Aber über deine nette Reaktion habe ich mich (in Erinnerung an glorreiche, leider vergangene Zeiten in diesem Forum) sehr gefreut.
Um die Lust auf die Retrospektive weiter zu steigern, hat das Metropolis übrigens einen schönen Trailer produziert:
Knapp ein Jahr nach Ende der Wallace-Retrospektive befasst sich das Metropolis in Hamburg demnächst mit dem Schaffen von Peter Thomas und widmet dem meistbeschäftigten Wallace-Komponisten eine ausführliche Reihe mit dem Titel: Komponist Peter Thomas - Sound-Astronaut
»Komponist von Filmmusik und Titelmusik, Schlager und Musical, Bandleader und Soundbastler, Experimentator, Visionär, Berliner Schnauzenträger und unermüdliches preußisches Arbeitstier.« Peter Thomas (1925—2020) war einer der produktivsten Komponisten populärer Musik. Für über 100 Kinofilme und an die 600 Fernsehfilme komponierte und arrangierte er seit 1960 Orchestermusiken, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden. Kein Genre und kein »Tonerzeugnis« war ihm fremd: Er experimentierte mit verschiedensten Instrumenten und Klangutensilien zu Sci-Fi, Psychothrillern, Western, Krimis und Liebesschmonzetten und veredelte so manche spärliche Handlung. »Die Unsterblichkeit seiner besten Melodien trägt eine Lehre in sich, die man sich gar nicht oft genug zu Herzen nehmen kann: Dass das wirklich Visionäre und Bleibende oft eben nicht aus verquälter Anstrengung, zelebriertem Großkünstlertum und verbissener Autorschaft entsteht, sondern genauso aus leichter Routine, elegantem Handwerk und spontanem Irrsinn zwischen zwei Terminen — wenn der letzte Erotikschinken gerade vertont ist und die Deadline für den nächsten Edgar-Wallace-Film einem schon wieder im Nacken sitzt«, so Tobias Kniebe in seinem Nachruf in der SZ am 19.5.2020.
Gemeinsam mit Sohn Philip Thomas präsentieren wir bis April in 24 Filmen die musikalische Bandbreite von Peter Thomas und freuen uns auf weitere Gäste im Rahmen der dreimonatigen Reihe.
Für den Februar angekündigt sind folgende Werke:
10. Februar, 15 Uhr: Raumpatrouille - Die phantstischen Abenteuer des Raumschiffs Orion BRD 1966 - mit Dietmar Schönherr, Eva Pflug, Wolfgang Völz, Claus Holm, Friedrich Georg Beckhaus u.a., Regie: Michael Braun & Theo Mezger
11. Februar, 17 Uhr: Hallo, hier spricht Peter Thomas BRD 2011 - Regie: Oliver Schwehm
Zu Gast sind Philip Thomas und Björn Wagner. 13 Februar, 20:45 Uhr & 17. Februar, 17 Uhr: Unter den Dächern von St. Pauli BRD 1970 - mit Jean-Claude Pascal, Joseph Offenbach, Werner Peters, Charles Regnier, Ralf Schermuly u.a., Regie: Alfred Weidenmann 16. Februar, 19 Uhr: Die Todesfaust des Cheng Li Hongkong 1971 - mit Bruce Lee, Maria Yi, James Tien u.a., Regie: Lo Wei
Gezeigt wird die deutsche Fassung, für die Peter Thomas im Auftrag des Verleihs einen neuen Score komponierte. 20. Februar, 19:30 Uhr & 29. Februar, 17 Uhr: Erinnerungen an die Zukunft BRD 1970 - Regie: Harald Reinl
Am 29. Februar ist Philip Thomas zu Gast. 23. Februar, 17 Uhr: O Happy Day BRD 1970 - mit Anne-Marie Kuster, Amadeus August, Nadja Tiller, Karl-Michael Vogler, Hanne Wieder, Siegfried Rauch u.a., Regie: Zbynek Brynych 28. Februar, 19 Uhr: Die Weibchen BRD/ITA/FRA 1970 - mit Uschi Glas, Irina Demick, Pascale Petit, Judy Winter, Anne-Marie Kuster, Hans Korte u.a., Regie: Zbynek Brynych
Zu Gast ist Philip Thomas. 28. Februar, 21:15 Uhr: Engel, die ihre Flügel verbrennen BRD 1970 - mit Susanne Uhlen, Jan Koester, Nadja Tiller, Werner Kreindl, Siegfried Rauch, Jochen Busse u.a., Regie: Zbynek Brynych
So langsam neigt sich die Wallace-Reihe des Metropolis Kinos dem Ende entgegen. Leider habe ich bisher „nur“ drei Vorstellungen besucht - die „toten Augen“ im Dezember und ein Mönch-Doublefeature am letzten Dienstag. Mittlerweile stehen auch die letzten noch ausstehenden Vorführungen bis Mitte März fest - am Ende werden es 28 Rialto-Filme plus „Das Rätsel des silbernen Dreieck“ (in beiden Fassungen) gewesen sein, die ihren erneuten Weg auf die Kinoleinwand gefunden haben. Dass man letztgenannten Film ins Programm aufgenommen hat, ist umso bemerkenswerter, da unter den vier weggelassenen Rialto-Werken sämtliche britische Ko-Produktionen (Narzissen, Verrätertor, Nonne) zu finden sind. Zusätzlich hat es noch den Gorilla erwischt. Zwei Vorstellungen werde ich auf jeden Fall noch besuchen - am 28. Februar gibt es nach „Der Mann mit dem Glasauge“ noch ein Gespräch mit Peter Thomas-Kollaborateur Björn Wagner und am 15. März folgt im Anschluss an „Die Tote aus der Themse“ noch ein großes Edgar-Wallace-Filmbingo - das klingt interessant und spaßig. Am 18. März endet die Reihe mit dem Giallo-Doublefeature Stecknadel/Halbmond (inklusive Einführung).
Leise Kritik muss ich allerdings an der Aufführung von „Der unheimliche Mönch“ üben. Zu sehen war eine 35mm Kopie, die - man muss es leider sagen - eigentlich nicht mehr verführbar war. Über die Beschädigungen und Verschmutzungen hätte man ja noch hinwegsehen können, dass allerdings an vielen Stellen auch kurze Passagen fehlten und Dialoge dadurch schwer zu verfolgen waren, hat das Filmerlebnis merklich getrübt. Am schlimmsten war, dass am Anfang sowohl die berühmten Schüsse als auch die Einblendung des Filmtitels fehlten und der Vorspann (nach der Flucht des Testament-Entwenders) sofort mit „Ein Harald Reinl-Film“ begann - ein echter Stimmungskiller, da natürlich auch der Auftakt der genialen Titelmusik fehlte. Warum hat man nicht stattdessen eine hervorragend restaurierte digitale Projektion (wie anschließend beim Peitschenmönch - ein Genuss!) vorgeführt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich irgendein Zuschauer über die schlechte Bildqualität und die fehlenden Stellen gefreut hat - das ist falsch verstandene Nostalgie, die ausschließlich den Filmvorführer befriedigt.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #1063 Drehende "Im Banne des Unheimlichen" Am 18.12.1968 waren die Dreharbeiten für "Im Banne des Unheimlichen" abgeschlossen.
Zitat von Elford im Beitrag #128Die Wallace-Reihe im Metropolis wird bis März 2023 laufen und etwa 20 bis 25 Filme umfassen.
Du hast Recht - Frosch und Kreis liefen auch schon. Kreis ⭕️ morgen nochmal um 17 Uhr. Da ist tatsächlich noch einiges zu erwarten. Mal sehen, ob ich die eine oder andere Vorstellung besuchen werde - müsste man eigentlich machen.
Das Metropolis Kino in Hamburg hat die Wallace-Filme zu einem ihrer Schwerpunkt-Themen dieses Winters auserkoren. Fünf Filme - Bande, Bogenschütze, Augen, Fälscher und Gräfin - laufen mehrmals im Programm. Zudem gibt es Drehortspaziergänge und kriminalwissenschaftliche Einführungen. Mit anderen Worten: Gigantisch, Sir!
An dieser Stelle sei nochmal an ein Foren-Event von vor sieben Jahren erinnert - die große Edgar-Wallace-Oskar-Verleihung, in deren Rahmen auch die besten NebendarstellerInnen der Serie von den Mitgliedern des Forums nominiert und ausgezeichnet wurden.
Zitat von Fabi88 im Beitrag #103[quote=Jan|p7404381] Die Constantin war dann aber auch schon klug genug, die Rialto-Wallace-Reihe in soweit zu schützen, dass man für die letzten drei Beiträge keine Konkurrenz in die Kinos brachte. So wartete man mit der Auswertung gute 1,5 Jahre.
Quatsch - wenn die Constantin den Film als halbwegs passabel eingeschätzt hätte, wäre er bereits wenige Monate nach der gar nicht so unerfolgreichen „Themsetoten“ veröffentlicht worden. Es gab doch im Gruselkrimi-Segment zu dem Zeitpunkt keinerlei Konkurrenz mehr; Kannibalismus-Effekte zwischen den beiden Filmen wären äußerst unwahrscheinlich gewesen. Da hätte man womöglich noch ein gutes Geschäft machen können, aber im November 1972 (!) war der Ofen endgültig aus.
Eigentlich ist es unglaublich, dass der Film in dieser Form entstanden ist. Mag Brauner auch an allem gespart haben - die Besetzung mit Tappert, Rütting, Schürenberg und Kieling ist zumindest objektiv absolut hochwertig und vermittelt allein von den Namen her pures Wallace-Feeling. Aber es ist generell bemerkenswert, dass Tappert und Schürenberg damals quasi Dauergäste bei Franco waren. Weiß man eigentlich, warum das so ist?
Zitat von Jan im Beitrag #15 Wenn ich zudem an Frauen in Wedel-Filmen denke, dann denke ich gerne auch an die schöne Figur der Andrea Wegener, dargestellt von Renan Demirkan in "Der große Bellheim". In ihr findet sich eigentlich das exakte Gegenteil dessen, was vermutlich diejenigen vorzufinden hoffen, die Wedel so gerne ein chauvinistisches Frauenbild anhängen wollen. Die Dekorateurin, die den Hauptcharakter ähnlich des "Schattenmannes" in Versuchung führt, ist von Wedel als starke und vielschichtige Person angelegt: keine Spur eines Flittchens ist auszumachen, keine geldgierigen Hintergedanken sind motivationsgebend. Merkwürdig daran war höchstens, dass anno 1993 diese Vielschichtigkeit eher selten anzutreffen war.
Dazu ein schönes Wikipedia-Fundstück:
Vor der Ausstrahlung des Films bei Arte gab es in der Programmkonferenz eine Diskussion darüber, ob der Film gesendet werden solle. Dr. Hanne Landbeck, damals stellvertretende Programmgeschäftsführerin und Prokuristin der ARTE Deutschland TV GmbH, kritisierte 1992 als einziges weibliches Mitglied der Programmkonferenz die Tatsache, dass in dem Film "keine Frauenrolle mit auch nur irgendeiner Bedeutung besetzt war. Es ging ... hauptsächlich um große, oft auch körperlich voluminöse Männer... um ihre Kämpfe gegen- und miteinander – und um das große Geld. Frauen spielten entweder die Rolle der Geliebten wie Renan Demirkan, oder die der Intrigantin wie Leslie Malton."
Frau Landbeck hat sich hier die falschen Beispiele herausgepickt, denn gerade die Figuren von Malton und Demirkan (siehe Jans Ausführungen) sind doch sehr spannend und differenziert gezeichnet und entsprechen eben nicht den gängigen Klischees. Da fallen mir eher die Rollen von Krystyna Janda und Ingrid Steeger ein - erstere ist für die blasse Figur von Bellheims Gattin völlig überqualifiziert und wirkt umso fehlbesetzter, als dass sie ob der Sprachbarriere auch noch deutlich erkennbar nachsynchronisiert werden musste; Steegers Mona hingegen ist mit ihrem ständigen (und schnell nervenden) Jammern über fehlgeschlagene Männergeschichten wohl als Comic Relief gedacht gewesen, welches es ob der ständigen Kabbeleien zwischen den vier Hauptfiguren aber gar nicht benötigt. Diese Frauenrollen sind tatsächlich bedeutungslos.
Und dass nun überwiegend Männer in der Wirtschaft den Ton angeben, ist leider auch 30 Jahre später noch Realität.
Havi, das meinst du doch hoffentlich nicht ernst. Du unterstellst hier, dass die schweren Vorwürfe gegen Wedel einzig und allein erhoben wurden, um ihn künstlerisch hinzurichten. Das eine hat mit dem anderen nichts, aber auch gar nichts zu tun. Dieter Wedel war ein schwieriger Charakter; die Zusammenarbeit mit ihm war nicht immer leicht - das hat er selbst eingeräumt. Ob er sich auch in strafrechtlich relevanter Weise verhalten hat, sprich die Vergewaltigungsanschuldigungen zutreffen, bleibt nun aufgrund seines Ablebens juristisch ungeklärt. Wir wissen es nicht und können uns dementsprechend kein Urteil erlauben. Aber so wie du es hier formulierst, ist es perfide.
Zweifellos hat Wedel große Publikumserfolge feiern können. Effizientes Erzählen war seine Sache nicht; auf mich wirkten seine Mehrteiler immer etwas aufgebläht, vollgestopft mit Nebenfiguren, die es längst nicht alle brauchte, und die - so kam es mir zumindest häufig vor - nur eingebaut wurden, um möglichst viele von seinen Stamm-Schauspielern auftreten lassen zu können. Gerne angeschaut habe ich mir seine Werke trotzdem - auch die späteren wie „Gier“, die in den zahlreichen Nachrufen immer unterschlagen wurden. Wedel war ein Meister der Selbstvermarktung; ein Genie war er nicht. Die SZ hat es ganz treffend formuliert. „Seine Serien sind seriös und sorgfältig um vertraute Themen herumgearbeitet… Niemand hätte ihm je die grandiose tänzerische Leichtigkeit vorgeworfen, die Helmut Dietl ins deutsche Fernsehen brachte, vom genrebewussten Kunstwillen Dominik Grafs war er Gebührenlichtjahre entfernt…“