Welchen großen Einfluss gab es denn 1964 bzw. 1965 denn noch von der Constantin auf die Winnetou-Reihe und insbesondere auf Wendlandts Wirken? Welcher "scharf geführter Dialog" soll das denn gewesen sein? Deshalb ist meine Feststellung eine andere.
Aus den Produktionsunterlagen geht hervor, dass sich Wendlandt bis in Details in die Drehbücher (und auch die Produktion) eingemischt hat. Die Publikumszahlen bis "Winnetou III" geben Wendlandt doch recht, oder?
GFH war nur bei W2 & 3 schon gar nicht mehr dabei, trotzdem waren das Riesenerfolge. Wie auch Unter Geiern kein Misserfolg war. Also an Wendlandt kann es also nicht gelegen haben. Die Misserfolge stellten sich erst danach ein, was an der Zeit und der Vielzahl an Filmen lag.
Zur Gurke wäre es geworden, wenn man KM 1:1 verfilmt und keine Anleihen am Hollywood-Western genommen hätte. Gerade Wendlandt hatte einen Plan fürs Kino. Wie hätten wohl "Tante Droll", "Massa Bob" oder "Leo Bender" auf der Leinwand ausgesehen?
Neu erschienen: „Stewart Granger - Männlichkeit auf der Leinwand“ (von Reiner Boller).
Die Biografie lässt die Karriere und den Menschen Stewart Granger aufleben.
Granger, als „Supt. Cooper-Smith“ aus „Das Geheimnis der weißen Nonne“ (1966) in diesem Forum kein Unbekannter, zählte einst zu den (wirklich) großen Hollywood-Stars und wurde später auch der „Old Surehand“ in den bundesdeutschen Winnetou-Filmen.
Spaß haben seine Filmproduktionen immer gemacht! Denke mit großer Freude zurück an „Der letzte Ritt nach Santa Cruz“ (Herrliche „Kraut“-Westerntypen), den köstlichen Titelvorspann zu „Schüsse im ¾ Takt“, den 3-Star-Film „Gern hab ich die Frau’n gekillt (eine echte Perle), den perfekten Comic-Strip „Wie tötet man eine Dame?“ (Granger gibt den Affen Zucker!) und die Thai-Schnulze „Wenn du bei mir bist“ (Lex‘ Abschied im deutschsprachigen Film). Und was da sonst alles noch herumkrabbelte - und zappelte: tolle Tanten und Nichten, Hüpflinge am Wörthersee, blutige Geier, Supernasen oder zärtliche Chaoten. Eine Welt für sich, die einzigartig war (und bleibt). Eine einzigartige Produzenten-Karriere. Die genannte Biografie ist in der Tat eine nette Lektüre. Wer solange mit „Lisa-Film“ über Wasser bleibt, in diesen zumeist schlechten Kinojahren für deutschsprachige Filme, der war wirklich eine „Supernase“. Auch, was die Verpflichtung von Stars, richtigen Stars, in seinen Produktionen betrifft. Es waren tolle Jahre, Herr Spiehs - vielen Dank dafür!
Es sind viele Filmtitel, die mir jetzt bei Hardy Krüger durch den Kopf gehen. "Sonntags mit Sybille" und sogar "Potato Fritz" (lol). Unsterblich bleiben wird er für mich mit "Hatari!" und "Der Flug des Phoenix". Wie "Black" Fuchsberger, der wie Krüger für ein Stück bundesdeutsche Filmgeschichte steht, mit "Altwerden ist nichts für Feiglinge", steht Hardy Krüger für "Wer aufrecht stirbt, lebt länger". Einer, der auch immer neugierig war, die Welt sehen wollte und mit seinem "Background" die richtigen Schlüsse zog. Solche Charaktere auf der "großen Bühne" sind selten geworden. Das sein Abgang gegenüber anderen, die ähnliches erlebten (und leisteten), so groß ausfiel, ist nachvollziehbar, weil er halt diese internationale Karriere hinlegte. Wenn man bedenkt, zu welcher Zeit Hardy Krüger in Großbritannien und Frankreich im Film "auftauchte", dann umso mehr! Das Hardy Krüger in den letzten Jahrzehnten dem Mainstream aus dem Weg ging, machte ihn für mich noch ein bisschen größer! Er hatte die gute Nase. Und seinen Lebensabend im sonnigen Palm Springs zu verbringen, hat auch etwas von der Art, die ich bei ihm mochte. RIP, großer Hardy Krüger!
Mein Kommentar bezieht sich auf die für "Wilder Westen made in Germany" ausgewerteten Rialto-Unterlagen - und meine dadurch gewonnenen Schlüsse (ich habe natürlich nicht bei Herrn Hummel auf der Couch gesessen und seiner Version gelauscht, die m. E. wie Wendlandts spätere Kommentare mit Vorsicht zu genießen ist). Wendlandt hat von Anfang an Hummels Ideen so gut es ging "unterlaufen" (Stichwort: Gerollte Matratzen beim Überfall auf Butlers Farm). Und das Wendlandt Brauners "Herrin der Welt" rettete, kann man aus den entsprechenden CCC-Unterlagen (siehe Carlos-Thompson-Biografie) herauslesen.
Der Filmclub aus Gelsenkirchen gab die KX-Doku nicht frei, deshalb ist sie nicht auf der Gesamtbox. Filmjuwelen hatte sich darum bemüht, die Anfrage wurde aber abgelehnt.
Das kann jetzt ja keine überraschende Feststellung sein. Die deutsche (linke) Filmkritik war und ist ein Kapitel für sich. Diese Denke hat sich heute in Film-Institut oder Filmmuseen manifestiert. Als kulturell wird nur betrachtet, was der Sichtweise gefällt. Bezahlt natürlich mit Steuergeldern.
Zum Glück hat das Wendlandt gemacht und recht bald die Constantin auch immer mehr an den Rand gedrängt. So blieb einiges erspart. Brauner hat dann abgekupfert bei seinem Ex-Mitarbeiter, der ihm schon „Herrin der Welt“ rettete.
Andere Meinungen zu haben, ist ok... Da ich mit Dalton quasi "aufgewachsen" bin bei 007, habe ich wiederum eine ganz andere Meinung und sehe den (und seine Filme) klar vor Moore. Insbesondere "Lizenz zum Töten", wo Bond auch schon mal seine Lizenz verlor, ist ein Top-Bond-Film. So einen Abtaucher wie "Im Angesicht des Todes" hat Dalton nie hinbekommen, da war er schauspielerisch sowieso viel besser als Moore. Und was diese Floskel "nicht dem Mainstream unterwerfen" betrifft: Damit kann man Craigs Bonds nun wirklich nicht abtun. Bei Craig ist die Figur, nach dem nun wirklich schlechtesten Bond (Brosnan), wieder in die richtige Richtung gegangen. Bond ist nunmal (auch) "Mainstream", zum Glück immer noch eine Marke. Die "woke Duftnote" tut ihm noch nicht einmal weh, da steht 007 drüber. Am Schluss ist die Dame sowieso nur noch Zuschauerin und hat nichts zu melden!
Ein würdiger Abschluss für Craig! Dazu ein schwacher Hauptschurke und eine kubanische Überraschung. Ja, die Musikuntermalung ist diesmal wieder ein Pluspunkt. Sollte man sich auf der großen Leinwand anschauen... alleine schon, um die Kinos zu unterstützen!
Im Brauner-Archiv sind zu den deutsch-spanischen Co-Produktionen, bei denen Brauner mehr Co war, nicht zwingend Tagesberichte etc. vorrätig. Bei Jess Franco ist eher davon nicht auszugehen...