Man muss aber bedenken, dass es aktuell mehrere "Projekte" gibt:
+ Rat Pack und Rialto + Karl-May-Verlag und Aventin + Und nun dieses RTL-Projekt
Anscheinend gibt es wie damals nun ein Rennen um die Goldader Karl May.
Da wird es dann recht eng in Kroatien. Vielleicht traut sich doch noch jemand nach Mexiko etc., denn ansonsten bleibt es Provinz. Na, der Tatort-Star spricht dafür.
Noch vor dem Durchbruch in STAR TREK konnte man ihn u.a. in Gastparts in einigen US-Fernsehwestern sehen. Da spielte er (mexikanische) Bösewichter oder Indianer. Und auch den Hilfssheriff. In Serien wie BROKEN ARROW, 26 MEN (ein besonders großer Erfolg damals!), COLT 45, TAUSEND MEILEN STAUB, RAUCHENDE COLTS oder sogar BONANZA. Mr. Spock war im Grunde eine ähnlich gestrickte Rolle abseits des Heldenparts - nur diesmal im Weltall angesiedelt.
Im Universum zur richtigen Zeit am richtigen Platz zu sein, bedeutete für Leonard Nimoy den weltweiten Durchbruch. Er wird unvergeßlich bleiben!
Mögliche Konstellation, aber wenn es so gewesen wäre - der Film wäre doch in den Akten zum Freien Fernsehen verzeichnet (und sicherlich dann schon längst mit Heinz Erhardt in Verbindung gebracht worden). Sehr fraglich für mich auch, dass das ZDF einen Erhardt-Film aus dieser Masse nicht übernommen hätte (Länge mal außer Acht gelassen). Der Film soll ja in München entstanden sein. Mein "Bauchgefühl" sagt mir eher, dass in dieser Gegend der Schlüssel zu finden ist. Danke aber für den Diskussionspunkt, dem gerne weitere Meinungen zugeführt werden können.
Die Mitbeteiligung des Romanautors am Drehbuch hielt sich in Grenzen. Die Romanvorlage von Guenther enthält schon diverse Szenen, die auch auf der Leinwand umgesetzt wurden. Somit basiert der Film schon auf dem gleichnamigen Buch. Nur wurde die Geschichte leider nicht so präzise wie im Roman geschildert umgesetzt. Und auch mit allerlei blöden Erfindungen à la 007 ausgestaltet. Im Buch liest sich die Schlauchboot-Erfindung auch überhaupt nicht komisch. Das hat Gottlieb nur schlecht umgesetzt. - Er wollte halt auf Bonds Spuren wandeln, was kräftig daneben ging!
In der Vorlage (die mir zum Glück vorliegt ) ist die Teppich-Nummer nicht enthalten. Es war also Gottliebs Idee. Aus der Nummer kommt er nicht mehr heraus, auch was er sonst noch verbockt hat.
Ganz schwach ist die Story sicherlich auch nicht. Gut allerdings ebenfalls nicht! Man muss auch bedenken, dass die Serie fortgesetzt werden sollte... es deutet viel darauf hin, dass der "Gangsterboss" in der Fortsetzung mit dabei gewesen wäre - und man dann mehr von der Teppichaktion gesehen und erfahren hätte.
Bei Cotton gibt es auch eine Menge Unsinn, insofern hat man sich da die "Türklinge in die Hand" gegeben.
Es behauptet niemand, dass MR. DYNAMIT eine "Granate" ist. Es gibt nur Ansätze, die schon nicht so schlecht waren. Und Barker ist halt Barker, während Nader halt Nader ist. Zu allem Überfluss war Gottlieb auch Gottlieb. Er wollte schon bei Karl Mays KURDISTAN-Film einen neuen LAWCRENCE-Film drehen. Da das MR. DYNAMIT-Drehbuch von Gottlieb stammt - er war auch für die Gimmicks verantwortlich! An ihm lag es also doch!!!
Es war bei dieser Produktion einfach viel zu wenig Geld drin. Beteiligte wie Brad Harris oder Gustavo Rojo berichten, dass an allen Stellen gespart wurde. Das vereinbarte Geld gab es letztlich auch nicht. Aber wie richtig bemerkt, war die Besetzung dieses Erstlings weitaus namhafter als bei Cotton oder KX. Es Waren handwerkliche Fehler, die gemacht wurden. Es lag nicht an den Stars. Barker hätte hier ein tolles weiteres Standbein bekommen können... Und Cottan überleben können. So kam es leider nicht dazu, die sehr hausbackenen Cotton-Filme gefährden zu können.
Bei mir ist es halt umgekehrt. Jeder hat seine Ansichten. Und insofern freuen sich manche riesig über die gute Pidax-Veroeffentlichung, andere verkaufen sie gleich wieder. Und manche wiederum mögen hält den bunten Cotton nicht.
Sind die bunten Cotton-Filme da wirklich besser? Eine provozierende Frage, klar.
Ich meine aber: Selbst der "schlechteste" Barker-Film bringt immer noch einen besseren Hauptdarsteller als George Nader.
Die Geschmäcker sind halt verschieden. Und das Groh der italienischen, französischen und sonstigen Euro-Spione ist auch nicht viel besser, geschweige denn temporeicher. Da muss man auch ganz ehrlich sein. MR. DYNAMIT wurde besonders vom Regisseur vermurkst, keine Frage. Was hätte das werden können. Und richtig Geld war, wie üblich, auch nicht vorhanden. Aber es gibt da ein paar Dinge, die gar nicht soooo schlecht sind.
Filmhistorisch war es gut, dass der Film gehoben wurde.
Hier wird wieder die eigene Meinung mit dem Publikumsinteresse gleichgesetzt (was schon bei 10 von 10 Punkten für den Cotton-Flop von 2010 an den Haaren herbeigezogen war). Bei nüchterner Betrachtung zeigen alleine die bundesweiten Karl-May-Festspiele (es gibt sie ja nicht nur in Bad Segeberg oder Elspe), dass Karl May insgesamt nicht ganz vergessen ist. Auch wenn er natürlich heute weitaus weniger gelesen wird (das dürfte aber vielleicht auch andere Bücher wie "Die Schatzinsel" etc. betreffen, würde ich jetzt mal behaupten). Einem Großteil der 30+ Jährigen dürften die Namen "Winnetou" und "Old Shatterhand" durchaus etwas sagen, älteren sowieso. Insofern dürfte da durchaus Einschaltinteresse herrschen. Eine "moderne" Neuverfilmung könnte durchaus ihr TV-Publikum finden (für das TV-Projekt braucht man die "Kleinen" überhaupt nicht!). Wobei ich, wie schon geäußert, die meisten der alten Zöpfe abschneiden würde. So schön die kroatische Karstlandschaft ist, sie wird ewig mit Lex Barker und Pierre Brice verbunden sein. Viel besser wäre deshalb, das Westernthema an einem Schauplatz wie Mexiko neu zu starten.
Der "schwedische Eisberg" ist im Alter von 83 Jahren in Rom gestorben. 83 Jahre wurde sie.
Die einstige Filmschönheit lebte die letzten Jahre in einem Seniorenheim nahe Rom.
Ihre schauspielerischen Auftritte sind überschaubar. Was aber bleiben wird, sind einige Szenen aus Fellinis LA DOLCE VITA (1960), etwa das Bad im Trevi-Brunnen oder die Ohrfeige von Lex Barker.
In KRIEG UND FRIEDEN (1956) oder VIER FÜR TEXAS (1963) bleibt sie hauptsächlich wegen ihrer üppigen Oberweite in Erinnerung.
Hoffentlich hat sie noch ihre Memoiren fertig bekommen. In den letzten Jahren ätzte sie aber nur noch zynisch gegen frühere Kollegen.