Einfach mal auf der Straße die Augen aufhalten, wie viele junge Damen mit älteren Herrn unterwegs sind... Natürlich ist das mit Granger ein bisschen übertrieben, wie der ganze Film sich nicht ganz so ernst nimmt wie frühere Arbeiten. Granger ist jedenfalls köstlich!
Stewart Granger liefert aus meiner Sicht ordentliche Arbeit in dem Wallace-Film. Das wurde im Jahr 1966 gedreht und Cyril Frankel war ja auch ein teilweise "abgedrehter" Regisseur. Natürlich hat sich Granger, der in den 1950er Jahren in Hollywood wirklich in "großen" Filmen spielte, die Winnetou- und Wallace-Filme nicht ganz ernst genommen. Aber sein Cooper-Smith hat schon etwas!!! Und - da stimme ich überein - das wäre nichts für Heinz Drache gewesen. Der war nicht so der "Frauenversteher".-)
Wer einmal Brad Harris (HEISSER HAFEN HONGKONG, DIE GOLDSUCHER VON ARKANSAS, DAS GEHEIMNIS DER CHINESISCHEN NELKE etc.) live treffen möchte, dem sei am 17.9.2016 eine Veranstaltung in Braunschweig ans Herz gelegt.
Neuerscheinung vom Deutschen Filminstitut: "Geliebt und verdrängt - Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963"
Auf 415 Seiten versuchen sich 32 Fachbeiträge zu unterschiedlichen Themen um Aufarbeitung. Behandelt werden u. a. der deutsche Heimatfilm, "Verbrechen lohnt sich! Der bundesdeutsche Kriminalfilm 1950 bis 1963", oder "Khaki, Pfeife, Anzug, den Scheitel fest gezogen. Das deutsche Kino entsendet Stars in die Welt - und schafft dabei auch welche".
Die Artikel laden zur Diskussion ein. Man muss ja nicht die gleiche Meinung vertreten!
Das Buch ist aber auf jeden Fall eine lohnende Anschaffung, da es neben den Texten auch schönes Bildmaterial enthält.
Im Booklet-Text der in Kürze erscheinenden DVD DER FLUCH DES SCHWARZEN RUBIN wird Thomas Alder auch besonders gewürdigt... denke auch, mit ein bisschen neuen Infos.
Zwei Fäuste, die nicht mehr sind… Nun also auch Bud Spencer. Er war nicht die gerechte „Schmetterhand“, zu der man aufblickte. Bud war der Kerl, den man sich im Freundeskreis wünschte, der alle unliebsamen Weggefährten mit einem Schlag aus dem Weg räumen konnte. Ohne das er ihnen sichtbar weh tat. Einer aus der "heilen Märchenwelt" der unbeschwerten Kinder- und Jugendzeit. Wenn sich der „Dicke“ auf der Leinwand in Bewegung setze, dampfte es kräftig. Was sich alles dank einer Portion Bohnen machen ließ. Zusammen mit dem Schlitzohr Terence Hill verkörperte Buddy das Duo der Unbesiegbaren. Mit Ave Maria und Halleluja verdroschen sie böse Buben im Wilden Westen, waren Freibeuter auf den Weltmeeren, Krokodil und Nilpferd, wie auch Himmelhunde auf der Erde. Es schien, als hätte das unbeschwerte Hauen sogar den Segen von ganz oben erhalten – denn neben „Don Camillo“ lief damals die "Missionsarbeit" der vier Fäuste in Filmaufführungen im örtlichen Pfarrheim.
Wenn sich Bud Spencer einmal ohne seinen Kumpel blicken ließ, jubelte man innerlich über Mannsbilder wie Hector, Plattfuß, Mücke oder Charlie Smith. Auf Carlo Pedersoli war immer Verlass. Erstaunlicherweise gefielen mir seine beiden „Solo“-Vorstellungen mit Guiliano Gemma in AUCH DIE ENGEL ESSEN BOHNEN und Raimund Harmstorf in SIE NANNTEN IHN MÜCKE mit am besten. Wer vergißt schon Bud Spencers Gesicht, als das U-Boot-Rohr (das Periskop!) seinen Fischkutter durchschlägt?
Erinnerungen dieser Art - und etwa Oliver Onions geniale Musik "Bulldozer" - sind es, die dafür sorgten und sorgen, dass Bud Spencer unvergessen bleiben wird. Er war es, der uns lehrte, immer an das Gute im Menschen zu glauben. Nicht zuletzt durch ihn zählen Bohnen (nicht die blauen!) zu einem meiner Leibgerichte. Bud Spencer war schon zu Lebzeiten eine Legende. Seine Filme haben Geschichte geschrieben.
Danke, Bud! Ich hoffe, Du verhaust nun im Himmel die falschen Engel.
... In einer Gesellschaft, wo Fernsehköche mehr als (gute) Schauspieler gelten, hätte ich mich an seiner Stelle auch nicht mehr wohl gefühlt. Und die Fragen des Boulevard-Journalismus muss man auch nicht immer ohne weiteres aktzeptieren, wenn man es halt nicht nötig hat, dieses "Spiel" mitzuspielen.
Ohne Zweifel war Götz George einer der besten deutschen Schauspieler seiner Zeit. Wie er die Rollen spielte und was er aus seinen Parts alles machte, war einfach einzigartig. Staudtes KIRMES oder Dieterles DIE FASTNACHTSBEICHTE (beide 1960) waren erste Hingucker auf der Leinwand. Ein junger Kerl, der sich seinen Weg bahnte. MÖRDERSPIEL und UNSER HAUS IN KAMERUN (beide 1961) zeigten dann zwei völlig andere Gesichter von ihm. Und erst recht sein elanvoller "Fred Engel" im ersten Winnetou-Western DER SCHATZ IM SILBERSEE (1962), wo er einige unvergessliche Szenen hat!!! Er behauptete sich an der Seite der beiden Hauptdarsteller (war ja von Wendlandt als Tempomacher vorgesehen) und lieferte sich einen tollen Fight mit Herbert Lom (bzw. dessen Double). Dann der ebenfalls agile "Martin Baumann" in UNTER GEIERN, aber eben auch ein gewisser "Herbert Hackländer" auf jugoslawischem Terrain in HERRENPARTIE (beide 1964). Stand 1964 - einige bemerkenswerte Parts. Dann später leider Opfer der Filmkrise geworden. Gut, im Fernsehen noch gute Sache wie 11 UHR 20 gemacht. Aber erst wieder als "Horst Schimanski" neu entdeckt. Und Fernseh-Deutschland wirklich verändert. Oh, was haben alle Piefkes damals geschimpft. Schimi hat da Mauern durchbrochen - und das war Götz George. Mit ABWÄRTS (1984) ging es dann auch auf der Leinwand wieder aufwärts. Die beiden Schimi-Kinofilme musste man damals einfach sehen. Immer wieder sehenswert SCHULZ & SCHULZ. SCHTONK! (1992) eine wertvolle Perle des deutschen Film, Götz trumpft groß auf! DER TOTMACHER (1995) natürlich ganz große Schauspielkunst. Die letzten Jahre dann immer wieder wichtige Themen angepackt - und immer aussagekräftig verkörpert.
Wenn das mal keine ganz große Karriere war! Mit Götz George hat der deutsche Film ein Ass verloren. Menschlich fand ich ihn immer wohltuend im ganzen Haifischbecken der vielen Möchtegerns. Die meisten haben ihm nie das Wasser reichen können!!! Der Tauchunfall vor Sardinien hat natürlich den Menschen GG verändert, da hat er sich (leider) auch ein paar Dinge geleistet, die es besser nicht gegeben hätte. Aber unterm Strich: Eine ganz große Filmpersönlichkeit!
Das ist ja nichts Neues. Geld regiert immer noch Hollywood. Das klassische Studiosystem gab es trotzdem damals schon nicht mehr. Finanzsyndikate sind das aber immer noch. - Und bei Blacky kann man nun wirklich nicht davon sprechen, dass er es zu Starruhm in Hollywood gebracht hätte. Er hätte sich nun wirklich nicht verbiegen müssen, um mal eine Rolle (oder zwei) in Hollywood zu spielen. Ich bleibe dabei - es war nichts geeignetes darunter.. und weiß es auch, da ich diverse Dokumente kenne.-)
Als Blacky ins "Interesse" von US-Filmagenten geriet, gab es DAS US-Studiosystem mit seinen Zwängen überhaupt nicht mehr. Die Zeit der sogenannten "Siebenjahresverträge" war da schon abgelaufen. Er wäre "drüben" also wohl gar nicht so in Zwänge gekommen. Es gab da aber nur Rollenvorschläge, die ihm nicht zusagten! Eine Spitzenrolle in einem Top-USA-Film hätte der gute Blacky sicherlich nicht abgelehnt. Die gab es nur nicht!!! Was mich allerdings verwundert ist, dass man ihn in keiner der teilweise in Europa produzierten US-Serien sah. Er hätte doch prima in eine Gastrolle in IHR AUFTRITT, AL MUNDY oder THE RAT PATROl gepasst!
Zitat von Josh im Beitrag #35[quote=Tremor|p7382714] Meiner Meinung nach füllt dieser Mime eine Marktlücke, um die sich in früheren Jahren und bei anderen Filmen auch schon Clint Eastwood, Charles Bronson und zig Knallchargen diverser Billigstreifen gekümmert haben.
Sorry, Bronson lass ich ja noch gelten, der hat ein einigen sehr unterhaltsamen Billigfilmchen mitgespielt, aber Eastwood? Aber da ich den Rest deines Postings auch gelesen habe, sollte ich am besten alles nicht so ernst nehmen , oder?
Eastwood als Knallcharge... Jajajaj... Man darf hier wirklich nicht alles ernst nehmen!!!
Soviel Fairness muss sein: Es war die Rede von Eastwood, Bronson und zig Knallchargen; es war nicht die Rede von Eastwood, Bronson und zig weiterer Knallchargen.
Wie dem aber auch sei, Craig polarisiert offenbar (nicht nur) hier, sorgt aber für klingelnde Kassen. War nicht "Skyfall" der erfolgreichste James-Bond-Streifen aller Zeiten, gemessen am preiseskalationsbereinigten Umsatz? Insofern bin ich mir eh nicht sicher, ob Daniel Craigs Nachfolger nicht doch Daniel Craig heißen wird. Gehaltspoker hin - Gehaltspoker her!s
Gruß Jan[/
-) Roger Moore und zig Clowns von Billigfilmen haben auch eine Marktluecke gefüllt! -)
Zitat von Tremor im Beitrag #33 Meiner Meinung nach füllt dieser Mime eine Marktlücke, um die sich in früheren Jahren und bei anderen Filmen auch schon Clint Eastwood, Charles Bronson und zig Knallchargen diverser Billigstreifen gekümmert haben.
Sorry, Bronson lass ich ja noch gelten, der hat ein einigen sehr unterhaltsamen Billigfilmchen mitgespielt, aber Eastwood? Aber da ich den Rest deines Postings auch gelesen habe, sollte ich am besten alles nicht so ernst nehmen , oder?
Eastwood als Knallcharge... Jajajaj... Man darf hier wirklich nicht alles ernst nehmen!!!
Es hat ja gerade vierzig Jahre lang nicht immer bestens funktioniert! Was Moore in den 80er Jahren ablieferte, war nun wirklich nicht immer einfallsreich, noch charmant, noch locker und hatte auch nicht immer Stil (während es in der Pre-Title-Sequence von SPECTRE schon derartiges gibt). Das war so ermüdend, dem alten Mann zuzuschauen. Von Brosnan, dem Mannequin, ganz zu schweigen. So konnte es nun wirklich nicht mehr weitergehen. Mir ist ein verbitterter Typ (von Durchschnitt würde ich da aber nicht reden) mit verquickter Vergangenheit lieber, als ein Hosenmodel oder ein Altherren-Bond. Als Moore noch jünger war, wirkte das realistischer. Aber schauspielerisch bewegte er sich doch immer - aus meiner Sicht - unterhalb von Craig. Wenn da nicht die Trickkiste wäre, dann wäre das überhaupt nichts gewesen! Also: Craig, bitte wieder übernehmen!
"Jemand, der mit leichter Hand und lockeren Sprüchen die spektakulärsten Abenteuer besteht, genügt mir."
Dann kann ich mir ja gleich die alten Filme anschauen! Da sich die Welt aber geändert hat, ändert sich zwangsläufig auch Bond.
Soll denn ein neuer Bond Connery oder Moore "nachäffen"? Das Bond heute reihenweise Frauen vernascht oder Russen und Schlitzaugen umlegt, erscheint mir schon ein wenig viel Märchenstunde in der heutigen Zeit.
Nehmen wir mal die Eröffnungsszene von SPECTRE: Da steckt doch wirklich alles drinnen, was man von 007 erwartet (egal welches Gesicht der trägt). Und das Miss Moneypenny nun dunkelhäutig ist, dürfte auch kein Problem sein ("Nachts sind alle Katzen..."). Ein Bond-Kasperle wie Moore würde jedenfalls, aus meiner Sicht, heute überhaupt nicht mehr gehen. Das ging nur in den 1970er Jahren.
Jede Zeit hat ihren Bond!
Das "in die Pfanne hauen" von Craig erinnert mich stark an die Zeit, als der die Rolle übernahm. Inzwischen hat der Blondi, der so gar nicht ins klassische 007-Bild passt, aber längst viele seiner Kritiker überzeugt. Gegenüber dem "Waschlappen" zuvor, ist er ein Glücksfall.
Thema von Tarzan im Forum Film- und Fernsehklass...
... Für sein Lebenswerk bekam Martin Boettcher am Donnerstagabend die begehrte Auszeichnung. Laudatio von Mario Adorf. War ein großartiges Erlebnis. Und hat Martin Boettcher sehr verdient. Im Clip zur Verleihung war auch ein Bild aus "Die blaue Hand" zu sehen.
Ein Volksschauspieler!!! Wird unvergeßlich bleiben.
Ich sage nur: UNSER HAUS IN KAMERUN (1961), natürlich DER GORILLA VON SOHO (1968), einmalig in EIN SARG FÜR MR. HOLLOWAY (1969) oder natürlich SCHWARZROTGOLD. Für mich persönlich auch noch erwähnenswert sein "Tex Ritter" in STADT OHNE SHERIFF (1972) oder - wie kürzlich nochmals gesehen - sein verschlagener, historischer General Mejia in MAXIMILIAN VON MEXIKO (1970).