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  • Die Macht des Stärkeren (1974)Datum20.01.2024 21:36
    Foren-Beitrag von Prisma im Thema Die Macht des Stärkeren (1974)



    DIE MACHT DES STÄRKEREN


    ● NO ES NADA, MAMÁ, SÓLO UN JUEGO / SPIELBALL DER LUST / DIE MACHT DES STÄRKEREN (E|VE|1974)
    mit David Hemmings, Andrea Rau, Francisco Rabal, Aquiles Guerrero, Lucila Herrera, Nuria Gimeno sowie Rudy Hernández und Alida Valli
    eine Produktion der Orfeo | Alfa Films | im Verleih der Kora Film
    ein Film von José María Forqué







    »Wenn du Angst vor ihm hast, wird es nur noch schlimmer!«



    Juan (David Hemmings), Sohn einer angesehenen Familie aus Venezuela, quält ein dunkles Trauma aus seiner eigenen Kindheit, das ihn mit den Jahren zum Sadisten werden ließ. Auf seiner Hazienda veranstaltet er erniedrigenden Terror mit zahlreichen Dienstbotinnen, um sich sexuell zu erregen. Diese Aktionen werden von seiner eigenen Mutter Louise (Alida Valli) verschleiert, die von uralten Schuldkomplexen geplagt ist. Juans nächstes Opfer ist die schöne Lola (Andrea Rau), Tochter eines Angestellten, die er auf seine übliche Art und Weise bedrängt und demütigt, bis sich dem Sohn des Hauses ungeahnte Widerstände in den Weg stellen...

    Bei José María Forqués "Die Macht des Stärkeren" handelt es sich um einen Beitrag, der alleine wegen seiner eigenwilligen Kombinationen interessant ist. Dies reduziert sich nicht nur auf die ungewöhnliche Auswahl der beteiligten Schauspieler oder des Stabes, sondern lässt sich vor allem über thematische Belange sagen. Die Handlung beginnt mit der Integration eines unverbesserlichen Sadisten, der sein weibliches Opfer nicht nur zwingt, sich als Hase zu verkleiden, immerhin handelt es sich um eine Hetzjagd durch den Dschungel, sondern sich selbst dazu anhält, den Sinn und persönlichen Nutzen dieser Verfolgung im Auge zu behalten: auf die sexuelle Erregung erfolgt der Tod der Beute, und es ist fraglich, was ihn schließlich mehr auf Touren bringt. Ob es sich um die Jagd selbst handelt oder das Erlegen der Beute, wird sich in diesem Aufsehen erregenden Verlauf noch herausstellen, der von Hauptdarsteller David Hemmings unbequem beeinflusst und dominiert wird. Rückblenden weisen schnell darauf hin, dass Wurzel allen Übels ein nie aufgearbeitetes Kindheitstrauma ist, aus dem einfältige Schutzmaßnahmen der Mutter resultieren, die sie wie eine Monstranz vor sich herträgt. Die Ansammlung der Gestörten befindet sich mit dem jeweiligen Gegenüber also in guter Gesellschaft, doch es hat sich bei den Bediensteten längst herumgesprochen, mit wem und vor allem was man es zu tun hat. José María Forqués Film fällt durch einen ungewöhnlich hohen Drive auf, außerdem zehrt die Story von einer sehr gut durchdachten Bildsprache, die abwechselnd provozierend, abstoßend, ablenkend aber auch faszinierend wirkt. Die Regie bedient sich einer brutalen Schönheit, einer gut konstruierten Assoziationskette und letztlich eines guten Maßes an publikumswirksamen Elementen, was den Zuschauer dazu animieren kann, diesen teils strapaziösen Verlauf sehr aufmerksam zu verfolgen. Das alte Spielzeug des gewaltbereiten Sohnes wurde von dessen aggressiven und offenbar abgerichteten Hunden zerfleischt, nachdem es in eine Fußfalle geraten war, das nächste Opfer ist zu sehr Nutte, als dass er sich interessieren könnte, doch dann taucht die unschuldig aber betörend schöne Tochter eines Bediensteten auf, bis der Jagdtrieb erneut geweckt ist.

    Hier kommt man in den Genuss der doch ungewöhnlich wirkenden Verpflichtung der Deutschen Andrea Rau, die hierzulande längst als Sex-Sternchen gehandelt wurde, was ihren Fähigkeiten jedoch nicht ausschließlich gerecht wird, denn es handelt sich um eine Interpretin mit vereinnahmender Aura und besonderer Körpersprache - im praktischen und übertragenen Sinn. Andrea Rau wirkt auch hier wie der wahr gewordene Prototyp der Verführung, was auch dem Antagonisten Juan nicht entgeht. Er wird mit Verachtung und Abscheu abgestraft, was ihn nur noch mehr anstachelt, sodass sich völlig drastische Maßnahmen anbahnen, die die schöne Lola gefügig machen sollen und werden. Die schützenden Hände über jede noch so abstoßende Aktion breitet Juans eigene Mutter aus, die möglicherweise als wahrhaft Schuldige genannt werden könnte, wenn es denn einen Ankläger geben würde. Gespielt von der wie üblich umwerfenden Alida Valli entstehen fast schon verstörende Momente, wenn sie ihrem Sohn Absolutionen erteilt und seine Machenschaften nicht nur verschleiert, sondern sie aktiv unterstützt. Die entsprechenden Damen wie Lola werden eigens von ihr zur Raison gebracht. Die Kamera konzentriert sich auf Vallis suchende und von geheimen Sorgen geplagten Augen, und hier handelt es sich um eine ihrer vielleicht interessantesten Leistungen der wie immer überzeugenden und mit starker Präsenz ausgestatteten Italienerin. Gemäß der Thematik bekommt das Publikum einiges an nackter Haut und physischer und vor allem psychischer Brutalität geboten, außerdem kryptisch wirkenden Rückblenden, die Juan als kleinen Jungen zeigen. Das in der Vergangenheit liegende Geheimnis ist im Grunde genommen von weltlicher Natur. Zugunsten der sich zuspitzenden Konfrontation zwischen David Hemmings und Andrea Rau wirken die eindringlich dirigierten Szenen der Regie wirklich packend, sodass man es unterm Strich mit einem hochinteressanten Film zu tun hat, der seine Wirkung gleich auf mehreren Ebenen entfalten kann. Regisseur Forqué, der ursprünglich Architektur studierte, vollbringt mit "Die Macht des Stärkeren" eine beeindruckende architektonische Filmkreation, die in Erinnerung bleibt.

  • Tarzans größtes Abenteuer (1959)Datum13.01.2024 22:53
    Foren-Beitrag von Prisma im Thema Tarzans größtes Abenteuer (1959)

    Danke für die Vorstellung des Films, Giacco, der mich vor allem wegen der Beteiligung von Scilla Gabel interessiert.
    Handelt es sich um eine kleinere Nebenrolle oder kommt man hier häufiger in den Genuss ihrer attraktiven Erscheinung?

  • Ich mag Filme von Ákos von Ráthonyi sehr gern und auch "St. Pauli Herbertstraße" fand ich überraschend unterhaltsam. Den konnte ich glücklicherweise letztes Jahr mal sichten. Besonders gut kommen hier die Darbietungen von Pinkas Braun, Eva Astor, Sigrid von Richthofen und natürlich Karin Field an. Schade, dass der Film in der Versenkung verschwunden ist, könnte ich mir gut in der "Edition Deutsche Vita" vorstellen. Danke jedenfalls für diese interessante Vorstellung und die Aufnahme in den hiesigen Raritäten-Club!

  • Plötzlich im letzten Sommer (1959)Datum02.12.2023 21:30
    Foren-Beitrag von Prisma im Thema Plötzlich im letzten Sommer (1959)

    Zitat von Savini im Beitrag #3
    Ich bin gespannt, wie dein Urteil nach der Sichtung ausfallen wird.


    Ich schaue mir ihn zeitnah an, aber ich bin mir jetzt schon sicher, dass mir der Film zusagen wird.
    Bislang haben mir Verfilmungen nach Vorlagen von Tennessee Williams nämlich ausgesprochen gut gefallen.

  • Plötzlich im letzten Sommer (1959)Datum27.11.2023 21:23
    Foren-Beitrag von Prisma im Thema Plötzlich im letzten Sommer (1959)

    Vielen Dank für diese Vorstellung, den Film kenne ich bislang noch nicht.
    Klingt aber ziemlich interessant. Bei der exzellenten Besetzung habe ich mir den direkt mal bestellt.

  • Zitat von Giacco im Beitrag #215
    Dass Filme, wie der von Dir erwähnte "Little Mother" trotz bekannter deutscher Darsteller nie bei uns in die Kinos kamen, ist eigentlich nicht so ganz nachvollziehbar

    Dabei muss ein Kinostart angedacht gewesen sein, wenn man von der Synchronisation ausgeht, in der sich Christiane Krüger, Siegfried Rauch, Anton Diffring und Ivan Desny selbst sprechen. Der Film wurde ja in Englisch gedreht, kam in der deutschen Fassung dann irgendwann in den 80ern auf VHS unter dem Titel "Marina - Der brutale Aufstieg einer Hure" heraus. Es ist unwahrscheinlich, dass die gleichen Schauspieler sich dann nochmal ins Synchronstudio bemühten. Ob es da vielleicht eine Verleih-Zusage gegeben hatte? Hier hätte es jedenfalls weniger Augenmerk aufs Dekor als auf Christiane Krügers Zeigefreudigkeit gegeben. Ein hochinteressanter Film. Schade, dass Peter Carsten sich als Produzent nicht nachhaltig durchsetzen konnte.

  • Wieder einmal vielen Dank für die letzten hochinteressanten Vorstellungen, die sich mit Peter Carsten als Produzent und Radley Metzger als Regisseur sogar bei gewissen Filmen überschneiden. Carstens Produktionen fand ich schon immer mit einem ganz besonderen Mut ausgestattet, da ist leider viel unter den Tisch gefallen, was keineswegs gerechtfertigt war. Manches kam ja hierzulande erst gar nicht in den Erstverleih, wie etwa "Little Mother", den ich ja sehr schätze, zumal man keine bessere und leidenschaftlichere Rolle von Christiane Krüger finden wird. Radley Metzger halte ich für einen wirklichen Visionär, dessen Filme mit einem hohen künstlerischen Anspruch, aber auch ganz klassischen wirtschaftlichen Ambitionen versehen waren und es meistens zu einer überaus guten Melange kam. "Mädchen zwischen Sex und Sünde" oder "Carmen Baby" fand ich richtig sehenswert, den ersten vor allem wegen Karin Field. Diese Beiträge müssten endlich mal annehmbar veröffentlicht werden. Lange Rede, kurzer Sinn, ich bin wie immer gespannt, wie es hier weitergeht.

  • Margit Saad gestorbenDatum12.08.2023 20:19
    Foren-Beitrag von Prisma im Thema Margit Saad gestorben

    Ein gesegnetes Alter für eine Interpretin, deren Schaffen mir eher sporadisch, wenn auch nicht minder intensiv und pointiert vorkam. Ich habe die Darbietungen und dynamische Interpretationsgabe der Margit Saad in exponiertem Rahmen immer gerne gesehen und überlege, zu welchem Film mit ihrer Beteiligung ich die Tage nochmal greifen werde.

  • Zitat von Giacco im Beitrag #184
    Ilse Steppat, Paul Hubschmid und Peter van Eyck haben sich selbst synchronisiert.

    Das ist interessant und im Endeffekt viel besser als irgendeine typfremde Synchronstimme. Habe da schon an etwas à la "Jerry Cotton - Der Tod im roten Jaguar" gedacht, wo ich mich mit der Stimme ihrer Mrs. Cunnings nicht so recht anfreunden konnte, obwohl ich die Rolle sehr mag.

    Die Vermutung mit Ewa Strömberg ist natürlich richtig.

    Den "Rommelschatz" habe ich trotzdem mal rausgekramt. Mal sehen, ob es mit dem Anschauen nochmal funktioniert.

  • Zitat von Giacco im Beitrag #180
    KARRIERE - ( A BELLES DENTS)

    Unter den deutschen Darstellern überrascht vor allem Ilse Steppat als Luxus-Lady mit Perücke, Pelz und Schmuck.

    Der Film ist mir auch schon häufiger ins Auge gesprungen, unter anderem eben wegen Ilse Steppat. Die Rolle klingt sehr interessant und ich finde ihre Auftritte, die aus der Norm und ihrem eigenen Muster fallen, immer sehenswert. Ist Ilse Steppat hier mit ihrer eigenen unverkennbaren Stimme zu hören, oder wurde sie auch synchronisiert? Wäre schön, wenn der Film mal veröffentlicht werden würde, aber das gilt für viele Vorstellungen hier. Da denke ich vor allem auch an den hier:



    Zitat von Giacco im Beitrag #182
    DER ROMMELSCHATZ (IL TESORO DI ROMMEL)

    Den habe ich nur einmal gesehen, auf der besagten Veröffentlichung, die qualitativ wirklich schlecht ist. Aber der Film ist alles andere als uninteressant und mit Dawn Addams, Paul Hubschmid, Andrea Checci, Wolfgang Lukschy oder Isa Miranda gut besetzt. Wirklich schade, dass es da bislang nicht zu einer besseren Version kam, wobei ich fürchte, dass sich da nichts anderes auftreiben lässt. Es ist schwer, sich da durchzuquälen, und ich bin bestimmt nicht zimperlich bei VHS-Flair.

  • Das sind wieder hochinteressante Vorstellungen, von denen ich sogar eine kenne. "Mittsommernacht" hat mir ganz gut gefallen, vor allem wegen der Besetzung. Könnte ruhig einmal herausgebracht werden, aber das sage ich mir in diesem Thread ganz häufig. Bei "Treibgut der Großstadt" finde ich die Mitwirkung von Biggi Freyer ziemlich interessant, die ich wirklich zu schätzen gelernt habe, auch wenn sie nicht allzu viele Filme gedreht hat. Dass es sich bei "Das Fleisch der Orchidee" um einen T.I.T.-Film handelt, war mir gar nicht bewusst, von daher habe ich mir den auch mal auf die Agenda gesetzt. Ist ja auch sehr gut besetzt, wie ich gesehen habe, wobei die deutsche Unterstützung für meinen Geschmack etwas zu kurz kommt. Ich bin gespannt und danke erneut für die Anregungen.

  • Karin FieldDatum19.03.2023 19:32
    Foren-Beitrag von Prisma im Thema Karin Field

    Zitat von florian im Beitrag #3
    Ich vermutete ja immer, dass die Darstellerin der Sergeant Morgen identisch mit der Stripperin in der Anstalt von Dr. Mangrove ist.

    Das ist auch eine sehr interessante Beobachtung, und auf diese Idee bin ich bislang noch nie gekommen, obwohl sie ja nahe liegt. Ich habe mir die Stripperin gestern und heute noch ein paar Mal angesehen, angezoomt, verglichen, und es besteht tatsächlich eine starke Ähnlichkeit. Leider ist die Dame für einen direkten Vergleich zu weit entfernt. Es ist eigentlich wie immer: In dem einen Moment ist man sich fast sicher, und eine andere Einstellung führt dazu, dass man wieder unsicher wird. Am Ende ist es leider schwer herauszufinden.

  • Karin FieldDatum12.03.2023 16:12
    Foren-Beitrag von Prisma im Thema Karin Field



    Mich persönlich hat es schon immer ein wenig gewundert, dass Karin Fields angeblicher Auftritt als Sergeant Morgan in "Der Bucklige von Soho" nie so richtig in Zweifel gezogen wurde, aber es liegt wahrscheinlich an ihrem mangelnden Bekanntheitsgrad und der Tatsache, dass die in Alfred Vohrers erstem Wallace-Farbfilm eben nicht beteiligt ist. Naturgemäß ist Vorsicht geboten, solche Meldungen in Zweifel zu ziehen, denn irgend einen wahren Kern werden überlieferte Informationen schon haben. Doch hier ist das bei dem gezielten Blick auf die Schauspielerin leider nicht der Fall. Wo Fields Name in Joachim Kramps "Hallo! Hier spricht Edgar Wallace" noch in den Credits erwähnt wird, findet man sie in Christos Tses' "Der Hexer, der Zinker und andere Mörder" und Jürgen Wehnerts "Das Edgar Wallace Lexikon" nicht vor. Dass der Name Karin Field überliefert ist, kam vielleicht dadurch zustande, dass sie für die Produktion einmal in Planung gewesen ist, es final aber nicht zu einer Verpflichtung kam.

    Karin Field war bis dato aus Produktionen bekannt, die etwas oder sogar mehr Zeigefreudigkeit vorausgesetzt hatten, folglich wäre sie prädestiniert für eines der Mädchen aus dem Erziehungsheim oder dem Bordell gewesen, aber eben auch für die zugeknöpfte Sergeant Morgan oder sogar andere Rollen. Wer diese Schauspielerin im fertigen Film letztlich ist, kann ich leider nicht sagen, da sie mir von der Erscheinung und der Stimme her unbekannt ist, aber auch nirgends eine gegenteilige oder vielmehr hilfreiche Notiz zu finden ist. Zahlreiche Unterschiede führen zu dem Ergebnis, dass es sich final nicht um Karin Field handelt: Es besteht keinerlei Ähnlichkeit in den Gesichtszügen, was ebenfalls für die Stimmen gilt, außerdem haben die beiden Frauen zum Beispiel unterschiedliche Augenfarben oder Bewegungsstile. Obwohl ich mir bereits im Vorfeld absolut sicher war, dass Field nicht mit von der Partie ist, habe ich mir den Film kürzlich extra noch einmal akribisch angesehen, um jede weibliche Rolle genau zu begutachten. Karin Field ist nirgends zu finden, von Kürzungen ist ebenfalls nicht mehr auszugehen. Also fällt leider ein weiterer Titel in der Filmografie der interessanten Interpretin.

  • Ingmar Zeisberg gestorbenDatum12.03.2023 15:56
    Foren-Beitrag von Prisma im Thema Ingmar Zeisberg gestorben

    Ingmar Zeisberg sah ich erstmalig in "Der Würger von Schloss Blackmoor", aber anfangs irgendwie auch nicht, da ich als Kind davon ausging, dass es sich sich wegen des Vornamens Ingmar um einen Mann handeln müsste. Erst als ich im Vorspann nach mehreren Sichtungen gelesen hatte, dass die Pelze für Ingmar Zeisberg aus dem Pelzhaus Berger seien, konnte ich sie auch ohne weitere Auftritte zuordnen. Schauspielerinnen, deren persönliche Premieren mit solchen Anekdoten eingeleitet wurden, und die schließlich durch eine besondere Interpretationsgabe gefestigt werden konnten, vergisst man nicht wieder so schnell. Ingmar Zeisberg war vielleicht keine Schauspielerin für jede Rolle, wurde dementsprechend auch zu zaghaft eingesetzt. Verwunderlich bleibt, dass sie nie in einem echten Wallace-Film mit von der Partie war, obwohl sie die Hauptrolle in dem frühen Rialto Film "Für zwei Groschen Zärtlichkeit" spielte. In Erinnerung bleibt sie als Interpretin des relativ breiten Spektrums, die verschlagene und halbseidene Charaktere genauso stilsicher interpretieren konnte, wie die Dame von Welt oder von nebenan. Schade ist es, dass es nach ihrem Ableben kaum zu irgendwelchen Randnotizen gereicht hat. Ich habe sie immer sehr gerne gesehen.

  • Marisa Mell - Filme & KarriereDatum14.02.2023 22:04
    Foren-Beitrag von Prisma im Thema Marisa Mell - Filme & Karriere

    Zitat von Giacco im Beitrag #135
    Am Samstag, 6.Januar 1962, war Marisa Mell, "die gerade in Wandsbek filmte", in der "Aktuellen Schaubude" zu Gast.
    Bei diesem Live-Auftritt dürfte sie die Werbetrommel für den Wallace-Film "Das Rätsel der roten Orchidee" gerührt haben, der dort damals gedreht wurde.

    Am Ende muss man wohl sagen, dass Marisa Mell da leider doch nicht ganz so viel ausrichten konnte, wenn man die Besucherzahlen betrachtet. Aber solche Randnotizen finde ich immer interessant. Ob solche Werbemaßnahmen vertraglich festgehalten waren, oder ging es da eher um Werbung in eigener Sache?

  • Danke für die Infos, ich bin schon gespannt, wie es hier weitergeht!

  • Hoffentlich kommen in absehbarer Zeit noch einige von der T.I.T. produzierte Filme heraus. Weißt Du zufällig, wofür die Abkürzung T.I.T. steht? Das mit der Cinerama Filmgesellschaft wusste ich auch noch nicht, aber dieser Verleih müsste meinem Empfinden nach ganz gut im Geschäft gewesen sein, oder? Bei etlichen 18er-Titeln liegt es vermutlich schlicht und einfach an den Kosten für eine Neuprüfung. Diese hohen Altersfreigaben purzeln nach heutigen Maßstäben ja gerne mal auf mindestens 12 herunter.

  • Hier sind mal wieder viele hochinteressante Sachen dabei gewesen! Vor allem bei "Ein wildes Leben" bin ich ja ganz hellhörig geworden, wofür nicht nur die Besetzung mit Sirpa Lane oder Mathieu Carrière verantwortlich ist, sondern auch, weil es sich um einen Film der Münchner T.I.T. handelt, deren Repertoire ich ja insgesamt ganz bemerkenswert finde, da sich dort neben Top-Filmen auch zahlreiche Obskuritäten befinden. Wenn ich das so betrachte, ist es neben der Rialto Film vielleicht die einzige Produktionsfirma, deren Filme ich unbedingt irgendwann alle einmal gesehen haben will, da sie fast schon ein Auswahlkriterium für mich darstellen.

    Giacco, bei "Volles Herz und leere Taschen" - von dem ich bislang noch nie gehört hatte - stellt sich mir folgende Frage: Kann es sein, dass die damalige FSK 18-Freigabe damit zu tun hat, dass entsprechende Filme heutzutage weder gezeigt, noch veröffentlicht werden? Da ich in letzter Zeit etliche deutsche Produktionen gesehen habe, kam mir diese Frage bei 18er-Titeln in den Sinn, die diesen Status bis heute behalten haben und in der Versenkung verschwunden sind. Oder sind manche Filme aufgrund von weniger Meldungen und entsprechend weniger Kopien tatsächlich heute rar oder verschollen? Und natürlich alle Jahre wieder ein großes Dankeschön für diese unermüdlichen Vorstellungsrunden!

  • Karin FieldDatum30.01.2023 21:07
    Thema von Prisma im Forum Schauspieler/-innen

    KARIN FIELD





    Zitat von Prisma
    Aus der anfangs eher unscheinbar agierenden aber stets sicher wirkenden Hanseatin mit den dem Empfinden nach immer blonder werdenden Haaren und dem auffällig kontrastreichen Make-up, wurde eine Expertin für cineastische Liebes-Angelegenheiten, bei deren Dramaturgie immer deutlicher wurde, dass sie häufig von der Stange waren. Der deutsche Film blieb genau wie der italienische auf der sicheren Seite und rief nur das ab, was sich in der Masse nicht abheben konnte, oder was Kolleginnen vielleicht erst gar nicht spielen wollten. Insgesamt gab es nur wenige Chancen für die zweifellos begabte Interpretin, ihre schauspielerischen Möglichkeiten im klassischen Sinn unter Beweis zu stellen, allerdings war es Karin Field in eigenartiger Art und Weise möglich, eine hohe Faszination aufzubauen und sich unter Umständen im Gedächtnis zu verankern, und sei es durch Körpereinsatz. Als der Film nur noch Frondienste verlangte, verlor sich die Spur der Darstellerin, die im Endeffekt viel mehr hätte geben können.



    Über die Schauspielerin Karin Field ist leider nur wenig bekannt, auch wenn sie das Filmgeschäft fast 15 Jahre bediente. Genauere Blicke auf ihre Filmografie relativieren diese zwei Jahrzehnte allerdings sehr schnell, da Field keine Saison vorzuweisen hat, in der sie in mehr als vier Produktionen zu sehen war. Ihre ohnehin begrenzte Leinwandpräsenz dünnte zudem Anfang der 70er Jahre massiv aus, sodass über einem längeren Zeitrahmen nur noch größere Pausen und wenig Filme zustande kamen. Für Fields sporadische Auftritte und ihr abruptes Verschwinden aus dem Filmbusiness kann es zahlreiche Gründe geben, die sowohl beruflicher als auch privater Natur sein könnten, allerdings gibt es in diesem Zusammenhang keinerlei Berichterstattung. Pressematerial aus dem Jahr 1969 weist Karin Field entgegen anderer Quellen nicht als Österreicherin, sondern als Hamburgerin aus, deren Vater Seemann gewesen sein soll. Ihre erste Hauptrolle spielte sie im Jahr 1963 in Ákos von Ráthonyis Vampir-Horror "Der Fluch der grünen Augen". Der Einstieg in die Branche des abendfüllenden Films kann genau wie die gewählte Produktion als exemplarisch für den weiteren Verlauf dieser Karriere angesehen werden, da quasi unwillkürlich Weichen in eine ganz bestimmte Richtung gestellt wurden. Das Mitwirken in einem Alternativstreifen, der die Bereitschaft zur möglichen Freizügigkeit, Leichtfertigkeit und zu Abstrichen bei der Qualität der Rollen über den Nimbus des Erstlingswerks suggeriert. Derartige Weichenstellungen brachten seinerzeit Dutzende Beispiele, vor allem aber Interpretinnen hervor, die unter ähnlichen Umständen gleiche Karrieren hinlegten. Karin Field wechselte umgehend in den Erotik-Sektor, der schöne Frauen wie sie nach wie vor dankend annimmt, und in erster Linie einfordert, dass eine Hand die andere zu waschen hat. So blieb es nicht aus, dass die Schauspielerin einen zwar unsichtbaren, aber hartnäckigen Stempel aufgedrückt bekam und fortwährend mit dem Erotikfilm-Genre verbunden war, auch wenn es in der Rückschau nicht ganz den Tatsachen entspricht, da es Ausreißer innerhalb des handelsüblichen Unterhaltungsfilms zu finden gibt.

    Filmproduktionen mit Karin Field sind alleine aufgrund der begrenzten Anzahl etwas Besonderes, vorausgesetzt man hat eine Antenne für die oft unberechenbar wirkende Interpretin. Ihre Filme sind vielleicht nicht komplett in Vergessenheit geraten, denn dazu war sie zu dynamisch unterwegs, allerdings werden sie überwiegend als belanglos eingestuft, was allerdings jeder selbst für sich entscheiden sollte. Fakt ist, dass in ihrer Filmografie kein Klassiker zu finden ist, wenngleich man doch manchen Kassenerfolg ausfindig machen kann. Erstaunlich und gleichzeitig erfreulich ist, dass Karin Field - wenn man so will - jede sein konnte und innerhalb dieser breit angelegten Palette ihr Einsatzgebiet ganz pauschal erweitern konnte. Vielleicht ist mit dieser Anmerkung eine Wandlungsfähigkeit angedeutet, die im Endeffekt überhaupt nicht existiert hat, weil sie angesichts der tatsächlichen Anforderungen nicht zur Disposition stand, aber dennoch bleibt Field auf ihre Art und Weise vollkommen unkalkulierbar, was jede zusätzliche Rolle mit ihr immer wieder belegt. Karin Fields ganz natürlich wirkender Entkleidungsdrang wurde vom zeitgenössischen Film dankend und gierig angenommen, und sie gehört somit zu der Fraktion der Schauspielerinnen, die ganz offen und natürlich mit ihrer Sexualität umzugehen pflegten, selbst wenn es sich nur um ein dramaturgisches Diktat handelte. Ihre Attraktivität muss bei den vielen anderen Vorzügen der in Vergessenheit geratenen Darstellerin erst gar nicht gesondert erwähnt werden, handelt es sich doch immerhin um ein ungeschriebenes Gesetz, beziehungsweise eine Grundvoraussetzung der Branche. Fields Körpersprache ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeiten, denn obwohl sie oft nur sexhungrige Nymphomaninnen, skrupellose Kriminelle, beziehungsweise Sadistinnen oder schmückendes Beiwerk darzustellen hatte, strahlt sie immer ein unbeirrbares Selbstbewusstsein und eine technische Sicherheit aus, die überaus beeindruckend wirkt. Karin Field kehrte der Branche irgendwann unbemerkt den Rücken und hinterließ ihre unverkennbaren Fußspuren in einigen Kinofilmen. In Erinnerung bleibt somit eine Frau, die auch fernab des einschlägig bekannten Films einfach wenig greifbar wirkt.


    FILMORAFIE


    01 | DER FLUCH DER GRÜNEN AUGEN

    02 | DAS MÄDCHEN MIT DEM MINI

    03 | ST. PAULI HERBERTSTRAẞE

    04 | DIE LIEBESQUELLE

    05 | MÄDCHEN ZWISCHEN SEX UND SÜNDE

    06 | SCHWARZER MARKT DER LIEBE

    07 | DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN

    08 | FEUER FREI AUF FRANKIE

    09 | ALLEIN - MIT DEM TOD...!

    10 | MISTER ZEHN PROZENT - MIEZEN UND MONETEN

    11 | HEINTJE - EIN HERZ GEHT AUF REISEN

    12 | DER WÜRGER KOMMT AUF LEISEN SOCKEN

    13 | EROTIK IM BERUF - WAS JEDER PERSONALCHEF GERN VERSCHWEIGT

    14 | DRACULA IM SCHLOSS DES SCHRECKENS

    15 | DIE NONNEN VON CLICHY

    16 | ZWEI DURCH DICK UND DÜNN

    17 | BUTTIGLIONE DIVENTA CAPO DEL SERVIZIO SEGRETO

    18 | FERMI TUTTI! È UNA RAPINA!



    In den einschlägigen Datenbanken existieren immer noch einige Meldungen zu Filmen, in denen Karin Field angeblich mitspielen soll. Dazu gehört beispielsweise auch Alfred Vohrers "Der Bucklige von Soho". Hier die Liste der Produktionen, in denen ihre Mitwirkung auszuschließen ist, auch wenn es schade ist, dass sich ihre ohnehin schon kurze Filmografie dadurch noch mehr dezimiert.



    DER BUCKLIGE VON SOHO

    DIE NICHTEN DER FRAU OBERST

    LEGEND OF HORROR

    SOLA ANTE EL TERROR

  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum01.01.2023 20:30
    Foren-Beitrag von Prisma im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    Ich möchte mich dem Dank gerne anschließen! Ich denke, dass das Projekt selbst Wallace-Veteranen aufzeigen konnte, dass man tatsächlich nie auslernt. Für mich war es auch sehr interessant, dass bereits Bekanntes, das oft nur noch als vage Erinnerung vorhanden war, wieder aufgefrischt werden konnte, und dass die Freude am Thema Wallace immer noch vorhanden ist. Das war sehr viel Mühe und belegte sehr eindrücklich, dass nie alles zu bestimmten Themen gesagt wurde.

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