Zitat von Janek im Beitrag #11Und war eigentlich das Budget der Cotton-Filme genauso hoch wie bei Wallace?
Was die Kosten betrifft, sind offiziell nur die Produktionsbudgets der Fälle „Dynamit in grüner Seide“ und „Der Tod im roten Jaguar“ bekannt. Sie beliefen sich auf 1.815.000,00 DM und 1.700.000,00 DM. Die Constantin bezahlte davon 70% und der Rest wurde von den italienischen Partnern übernommen. Es kann davon ausgegangen werden, dass für „Schüsse aus dem Geigenkasten“ rund 1.000.000,00 DM zur Verfügung stand, für die quasi Doppelproduktion „Mordnacht in Manhattan“ und „Um Null Uhr schnappt die Falle zu“ jeweils rund 850.000,00 DM und bei „Die Rechnung – eiskalt serviert“ dürften die Produktionskosten ebenfalls unter 1.000.000,00 DM gelegen haben. Da es für den ersten Farbfilm „Der Mörderclub von Brooklyn“ erforderlich war, neue USA-Aufnahmen zu drehen, und die Kosten für die Schauspieler und die Crew inzwischen ebenfalls gestiegen waren, könnte es ‚unterm Strich’ mit ca. 1.300.00,00 DM, die die Constantin aufbringen musste, das teuerste Cotton-Abenteuer gewesen sein. Bei „Todesschüsse am Broadway“, dass nach „Der Mörderclub von Brooklyn“ wieder ein rein deutsches Cotton-Abenteuer war, dürfte die Constantin ebenfalls ca. 1.500.000,00 DM investiert haben.
Zitat von brutus im Beitrag #8Genau so wie ich Wallace-Filme sehe, schaue ich auch immer wieder gerne den guten Jerry.
Dito!
Für einen TV-Termin-Thread sind wir mittlerweile aber sehr cotton-lastig. Vielleicht kann ein Mod die entsprechenden Beiträge mal in einen passenden Thread verschieben.
Eines der letzten Interviews, dass Karlheinz Böhm für eine DVD gegeben hat, dürfte afaik für die Bonusdoku von "Augen der Angst / Peeping Tom" entstanden sein; die kam 2006 raus.
Wobei der Fall an sich ja gar nicht so selten ist: bspw. gibt es ja auch viele Filmkomponisten, die in den 60ern/70ern abgerockte Filmgurken mit groovigen Scores beschallt haben und sich heute von solchen 'Jugendsünden' eher distanzieren. Es ist natürlich für den Fan einerseits schade, dass der Erfahrungsschatz der Leute somit verschlossen bleibt, allerdings sollten wir das so respektieren und akzeptieren. Die Filme bleiben ja so oder so - und dank der jetzt erscheinenden DVD von "Kitty und die große Welt" ist eine Lücke in der Böhm-Filmographie - für die Nachwelt konserviert - auch wieder verzäunt.
Zitat von eastmancolorQuelle FilmArt aus dem Dirty Pictres Forum.
Aha. Wenn man an die neue DVD-Fassung von "Das Geheimnis der gelben Mönche" den kompletten Abspann der Cent-DVD ranknallen könnte und rechtlich dürfte, würde ich da bestimmt nochmal zugreifen.
Zitat von eastmancolor"Gern hab ich die Frauen gekillt" dürfte mich morgen erreichen. Ich bin gespannt, ob die ohnehin schon gute Letterbox von Astro nun auf der neuen MCP verbessert wurde. Ich werde berichten.
Das wäre fein. Ich habe die Astro von "Gern hab ich die Frauen gekillt" auch und die hatte für dieses Segment (Filmalter/Nischenlabel) ein sehr gutes Bild.
Zitat von Edgar007Da sind die Ausstrahlungen der letzten beiden Teile (DER TOD IM ROTEN JAGUAR und TODESSCHÜSSE AM BROADWAY) interessanter. Allerdings wird "Das Vierte" auch hier nur die alten TV-Master verwenden und keine Neuabtastungen.
Irgendwann kursierte mal das Gerücht, dass eine Fernsehausstrahlung von "Todesschüsse am Broadway" bei der ARD ein besseres Master als die DVD-Fassung haben sollte. Konnte da allerdings (wenn denn ein Unterschied bestand) keinen wirklichen Mehrwert erkennen.
Zitat von Edgar007Hier wäre mal eine (oder zwei) DVD-Box mit den 8 Filmen im richtigen Bildformat und ansprechender Bildqualität wünschenswert - bleibt aber wahrscheinlich leider ein Traum!
Durch die Rechteproblematik auf lange Sicht wohl leider wirklich ein Traum.
Zitat von eastmancolorWarum bestellt Ihr nicht bei der OFDB? Dort kostet der Film 29,99 und das ist für die Koch Mediabooks echt nicht zu viel.
Word!
Zitat von GubanovAch das wird ein DVD-Blu-ray-Package? Dann hätte ich mir die US-DVD ja behalten können. So ein Mischmasch kommt mir nicht ins Haus.
Was ist eigentlich gegen diese BD/DVD-Combos einzuwenden - ich verstehe die Aufregung darum irgendwie nicht? Für die noch unentschiedenen Käufer - ein Blick in die Ausstattungsdetails:
Extras * 24-Seitiges Booklet von Paul Poet * Featurette „Der Fall der vier Fliegen” mit Regisseur Dario Argento, Drehbuchautor Luigi Cozzi und Darsteller Bud Spencer (ca. 93 Minuten) * Featurette „Autopsie einer Fliege” mit Drehbuchautor und Filmkritiker Antonio Tentori (ca. 29 Minuten) * Deutscher, englischer & italienischer Trailer * Englischer Teaser-Trailer * Englischer und deutscher Vorspann * Bildergalerie mit seltenem Werbematerial
AUDIO Deutsch Dolby Digital 2.0 Deutsch DTS HD 2.0 Englisch Dolby Digital 2.0 Englisch DTS HD 2.0 Italienisch Dolby Digital 2.0 Italienisch DTS HD 2.0
Zitat von eastmancolorDas Label FilmArt (Dracula jagt Frankenstein, Zinksärge für die Goldjungen)ist auch sehr angetan von der neuen Bildqualität von GEHEIMNIS DER GELBEN MÖNHCE und GERN HAB ICH DIE FRAUEN GEKILLT und wird in einer Auflage von 200 Stück Re-packs mit den alten VHS Motiven von VPS Video herausbringen. Normalerweise mag ich Re-packs nicht und schon gar nicht wegen einem Cover aber bei diesen beiden Filmen werde ich aus nostalgischen Gründen sehr gerne zuschlagen.
Für alle Fans der Serie - und Soundtrackfreunde im Allgemeinen - ist vielleicht von Interesse, dass demnächst der originale Soundtrack zu "SONDERDEZERNAT K 1" auf CD erstveröffentlicht wird.
@ eastmancolor: Danke für den umfangreichen Bericht.
Für den Spottpreis werde ich mir die DVD bei Gelegenheit auch holen. So wie Du das Master schilderst, vermute ich als Grundlage die Fernsehfassung, die bereits vor dem Release der Cent-DVD existierte und bis auf den Abspann inhaltsgleich sein dürfte (meiner Erinnerung nach). Dass das qualitativ ein Unterschied wie Tag und Nacht ist, kann ich mir gut vorstellen - gegen die Fernsehfassung stank die Cent in allen Belangen ziemlich ab. Aber ein neuer Transfer sollte mich wundern.
Schaumermal.
P.S.: Ideal wäre eine DVD die sich den Abspann von der Cent nimmt und die tollen Credits der englischen Fassung (http://www.youtube.com/watch?v=WYYR6AhResI) - aber es muss auch Träume geben.
@ StefanK: Schön, dass Du den Thread wieder hervor holst.
Kann dem geschriebenen nur beipflichten - sehr löbliche und gut gemachte Veröffentlichung einer schwer unterhaltenden Filmes. Wenn die anderen, bereits angekündigten Titel ähnlich toll erscheinen, wird das eines meiner Lieblingslabel.
@ eastmancolor: Nachdem ich nun auch endlich die DVD besitze und den Film auch schon Jahre nicht gesehen hatte, mal eine kurze Wiedersehensreview:
"Die letzten Drei der Albatros" ist fast mit der letzte Abenteuerstreifen aus der Schmiede Rapid-Film und nach „Der Fluch des schwarzen Rubin“ und dem behelfsweise übernommenen „Das Geheimnis der drei Dschunken“ bereits der dritte Film dieser Art, den Wolf C. Hartwig in 1965 produzierte. Hartwig hatte die kassenträchtige Verbindung aus Gangstergeschichte, Sex & Crime und viel Südsee- und Fernwehzinober 1961 mit „Heißer Hafen Hongkong“ erfolgreich lanciert und seitdem fast ununterbrochen derlei Filmisches gekurbelt. Nach diesem Rezept entstand auch „Die letzten Drei der Albatros“, wobei die Geschichte ausnahmsweise mal nicht kontemporär ausfällt sondern in Kriegszeiten anno WWII spielt. Wie immer wird die farbenprächtige Kulisse in opulentem Scope in Szene gesetzt und die blumenkranzbehängten Schönheiten laufen dutzendweise durchs Bild – leider ist die Gangsterstory diesmal etwas lahm. Das mag auch daran liegen, das nach mittlerweile fast 15 Filmen der immergleichen Machart innerhalb von 4 Jahren, ein gewisser Ermüdungseffekt beim Zuschauer nicht zu leugnen ist – es spricht zur Sache, dass der vorliegende Film nur noch eine Spielzeit von knappen 75 Minuten aufweist.
Einen gewissen Anteil daran trägt auch die Auswahl der Schauspieler, da man mittlerweile weiß, dass Horst Frank im Zweifelsfall immer den Oberschurken mimt und daher ein gehörig Maß des sowieso dünnen Who-dun-it gleich von vornherein obsolet ist. Hauptdarsteller Joachim Hansen als diensteifriger Leutnant ist im Genre ebenfalls nicht unbekannt, spielte er doch bereits 1962 in „Zwischen Shanghai und St. Pauli“ eine ähnlich angelegte Rolle – negativ wirkt sich auf seine in „Albatros“ sowieso hölzerne Darstellung aus, das er mit einer Synchronstimme gestraft ist, die so gar nicht zu ihm passt. Auch ein alter Bekannter im Genre ist der Franzose Jacques Bezard, der später noch bei den „Kommissar X“-Filmen mitmachte und wieder mal den tumben Bandenbüttel gibt. Neu im Team sind Horst Niendorf, der sonst eher als Synchronsprecher aktiv war und seine Rolle als Maschinist relativ emotionslos rüberbringt, und Harald Juhnke, der sich als aus Berlin stammender Matrose sprücheklopfend durch den Film kalauert. Gisella Arden, ebenfalls schon bei „Zwischen Shanghai und St. Pauli“ dabei, hat in ihrer Rolle der entführten und schutzbedürftigen Schönheit nicht viel zu tun. Einzig der bereits erwähnte Horst Frank hebt den Film schauspielerisch mal wieder über den Durchschnitt und überzeugt ohne große Anstrengungen.
Auf dem Regiestuhl sitzt diesmal Wolfgang Becker, der die Darsteller souverän durch die simple Story und manchmal allzu sinnentleerten Dialoge lotst, allerdings etwas den inszenatorischen Witz vermissen lässt, den er beispielsweise bei seinem Erstling „Peter Voss – Der Millionendieb“ (1958) gezeigt hatte. Sei’s drum – dass Becker mit den Jahren dann wieder zu alter Klasse zurückfand, zeigt sich nicht zuletzt in den drei Reinecker-ZDF-Dreiteilern („Der Tod läuft hinterher“, „Babeck“, „11 Uhr 20“) oder seinen Arbeiten für die Krimiserie „Der Kommissar“ (u.a. inszenierte er 1968 den Pilot „Toter Herr im Regen“ und war der meistbeschäftigte Regisseur der Reihe). Als Kameramann steht ihm Rolf Kästel zur Seite, der künftig fast alle Arbeiten Beckers fotografierte und wie immer solide Kost abliefert. Den Schnitt besorgt Hartwigs Stammcutter Herbert Taschner, als Regieassistent fungiert Eberhard Schröder.
Die Musik stammt von Francesco de Masi, dessen Titelstück thematisch an Riz Ortolanis Hauptmelodie aus „Old Shatterhand“ erinnert und ansonsten ohne große Höhen und Tiefen die Handlung passend untermalt – inklusive einigem Volkstanzgedöns und den typischen 'Kling-Klong'-Akkorden, die jedem europäischen Komponisten zum Thema Asien einfallen. Ungenannt bleibt die Verwendung eines Actionthemas von Willy Mattes, das dieser für „Weiße Fracht für Hongkong“ (1964) komponiert hatte und hier bei der finalen Plattmache der Schurkenbutze in Endlosschleife erklingt.
Abschließend kann man sagen, das „Die letzten Drei der Albatros“ wahrlich keine Meisterleistung ist und eher einem knappen Sieg nach Punkten gleichkommt. Als Zeitkolorit eine Schau und für die Komplettisten sowieso unverzichtbar, dokumentiert er den Abgesang des deutschen Abenteuerfilmgenres, mit dem uns Produzent Wolf C. Hartwig viele vergnügliche Stunden des Wegträumens in fremde Gefilde bescherte und teilweise prächtig unterhielt.
Zitat von Cora Ann MiltonAlso spielt Heinz Drache in diesem Film eine negative Figur?
Ich würde die Rolle als eine Mischung seiner Darstellungen aus "Bei Anruf: Mord" und "Der Hund von Blackwood Castle" bezeichnen - zwar zunächst verhalten symphatisch, dann wird jedoch immer mehr klar, dass seine Figur der eigentliche Negativposten des Filmes ist ... und somit - den Genrekonventionen geschuldet - das Filmende auch nicht überleben darf.
Drache spielt seinen Part gewohnt gut und ist ein großer Gewinn für den Film; ausnahmsweise lehnt er sogar eine ihm angebotene Zigarette ab.
Der Film als solcher reißt zwar keine Bäume aus und ist bei weitem keine James-Bond-Konkurrenz (als solche er wohl intendiert war), allerdings hat er dank Alfred Weidenmann - man erinnere sich an den formidablen "Maigret und sein größter Fall" - viel Atmosphäre (Schauplatz: Wien mit Hotel Sacher, Prater und allem was dazu gehört), einen netten Soundtrack von Charly Niessen (Arrangement: Gert Wilden) und natürlich - typisch für die Spiehs-Intercontinental-Produktionen dieser Zeit - Starpower vor dem Herrn.
Die Titelsequenz alleine ist schon ein kleines Kabinettstücken:
Nein, er versucht am Schluss mit einem Hubschrauber vor seinen Verfolgern zu fliehen ... und diesen Hubschrauber holt dann 'Winnetou' Pierre Brice mit einem Sonntagsschuss vom Himmel.
Ich teile vollends deine Einschätzung, lediglich eine Korrektur:
Zitat von GeorgDie Hauptrolle ist mit Robert Lucas, der von Harald Leipnitz synchronisiert wurde (und der für diese Rolle ebenso gepasst hätte) ganz gut besetzt
Leipnitz hätte ich mir auch gut in der Rolle vorstellen können, aber die Synchro für Maurice Ronet sprach in diesem Fall Günther Ungeheuer.
Zitat von 3pwood@Daniel86: Oh, sorry. Habe den Titel falsch makiert. Den gibt es nicht auf DVD. Weiß jemand wer hier der heutige Rechteinhaber ist?
Da dass eine Allianz-/Terra-Produktion ist (ähnlich der Cotton- und St. Pauli-Filme) würde ich am Ehesten auf Kinowelt bzw. Beta-Film tippen. Allerdings sind die originalen Produktionsfirmen irgendwann in den 80ern liquidiert worden, sodass die Rechte auch im Nirwana verschwunden sein könnten; so etwas soll ja auch schon mal vorgekommen sein .
Herbert Kerz ist der 'Grauhaarige', der andere, korpulentere Wärter wird gespielt von Günther Notthoff; dieser ist bei Wallace auch als Polizist während der großen Schlägerei gegen die Mädchenhändlerbande in "Der Mann mit dem Glasauge" zu sehen.
Wobei jeder Autor aus den vorhandenen Informationen wohl stets seine eigene Auslegung und Deutung zieht - so ist das nun mal. Wirkliche 'Stars' (so wie ich und warscheinlich auch viele andere landläufig den Begriff 'Star' definieren) waren sie aus meiner Sicht zu dieser Zeit beide nicht.
Allerdings erwähnte ich schon, dass absolute Zufriedenstellung ALLER Leser nie erreichbar ist: schreibt man nur Fakten, heißt es "Boah, ist das dröge", schreibt man nur persönliche Einschätzungen heißt es "Was bildet der sich ein - das ist gar nicht meine Meinung die der da schreibt" - macht man einen Mix aus Beidem finden's alle Murks; c'est la vie! Das Buch soll anscheinend sowohl Fans als auch Neueinsteiger ansprechen ... und dafür ist es aus meiner Sicht ein gelungenes Potpourri aus Bekanntem und Unbekanntem.
Ein bisschen Ironie zum Abschluss darf noch sein: Ich persönlich wusste vieles aus dem Buch auch schon vorher, habe dementsprechend die betreffenden Kapitel bzw. Textstellen geschwärzt bzw. entfernt, damit ich das nie wieder lesen muss was ich schon weiß. Ich werde die Autoren des annoncierten Wallace-Bildbandes demnächst darüber informieren, welche Plakate und AFs ich schon kenne - damit die nicht unnötig Platz verschwenden und mir ein ähnlicher Fauxpas erspart bleibt!
Was 'Tiefe' und 'Breite' eines Artikels angeht, wird wohl zwischen Wünschen und Anforderungen, die jeder einzelne Leser an einen Beitrag/Aufsatz stellt, nie ein 100%iger Gleichklang bestehen. Das ist immer ein Kompromiss - irgendwen wird es geben, für den "ja schon genau wieder nichts drin steht, was man nicht schon weiss". Das Buch offeriert (davon gehe ich auch durch die Aussagen Joachims einfach mal aus) das, was bis heute bekannt bzw. verifiziert ist.
Noch ein Wort zu Nader/Barker: es ist wohl ein Unterschied zwischen "einem größeren Publikum bekannt" und "Star" im Sinne des Wortes - Barker wurde später ein Star durch die Karl-May-Filme und hatte zum Zeitpunkt von "Klar Schiff zum Gefecht" auf jeden Fall den 'kleineren' Namen als George Nader, der 1955 ja 'nur' Golden Globe-Gewinner war. Beiden ist gemein, dass sie ihren Karrierehöhepunkt nicht Hollywood, sondern in Europa erreichten.