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  • Walter WilzDatum25.11.2018 19:59
    Foren-Beitrag von Percy Lister im Thema Walter Wilz



    Walter Wilz als Angus in "Nur der Wind" (1961)

    Walter Wilz ging nach dem Abitur nach München und schrieb sich an der Universität ein, um ein Studium der Theaterwissenschaften zu absolvieren, nahm jedoch parallel Schauspielunterricht und knüpfte über Wenzel Lüdecke erste Kontakte zum Film. Mit der Hauptrolle im Alfred-Vohrer-Film "Meine 99 Bräute" klappte es im Jahr 1958 nicht, doch Regisseur Fritz Umgelter gab ihm ein Jahr später eine Rolle im Fernsehmehrteiler "So weit die Füße tragen". Vermutlich liegt hier die Verbindung zu seinem Auftritt als Fischer in "Nur der Wind". Im selben Jahr wirkte Wilz in so verschiedenen Filmen wie "Geheime Wege" (mit Richard Widmark, Charles Regnier und Sonja Ziemann), "Verdammt die jungen Sünder nicht" (aka "Morgen beginnt das Leben") (mit Cordula Trantow, Corny Collins und Werner Hinz) und "Immer wenn es Nacht wird" (mit Jan Hendriks, Hannelore Elsner und Karin Kernke) mit.

    Der Fischer Angus ist ein unauffälliger, nachdenklicher Bursche, der mit den Problemen seines Handwerks bestens vertraut ist. Die meisten jungen Leute sehen keine Zukunftsperspektiven in diesem traditionellen Beruf und wandern nach England ab oder reisen nach Amerika aus, um ein geregeltes Gehalt gegen die Unsicherheit einzutauschen, die das Fischerhandwerk mitbringt. Angus hat alles, was er braucht und man merkt, dass ihm das einfache Leben in der Natur gefällt. Er ist kein Abenteurer, benötigt keine großen Reichtümer und schätzt seinen Tagesablauf, bei dem die Männer nach der Arbeit zu einem Bier einkehren und ein wenig plaudern. Als Naturbursche ist er auch mit den Tieren vertraut, holt den Besucher Mike mit der Kutsche vom Hafen ab und prescht später auf einem Pferd über die felsige Ebene, um dem Mann zu Hilfe zu eilen. Man hat das Gefühl, dass Wilz dieses unabhängige Leben auch in Wirklichkeit schätzte und sich in Lederjacke und Gummistiefeln wohl fühlte und in Drehpausen über die Weite der windumtosten Küstenlandschaft wanderte, um Gedanken nachzuhängen und den Kopf frei zu bekommen. Ein schönes Wiedersehen mit dem sympathischen Mimen, der sich in die Gruppe einfügt, als hätte er sein Leben lang in der rauen irischen Landschaft verbracht, wo Eigenbrötler und Rebellen ein unauffälliges Auskommen haben, wenn sie über die Weiten ziehen.

  • Freddy Quinn & seine FilmeDatum25.11.2018 19:40
    Foren-Beitrag von Percy Lister im Thema Freddy Quinn & seine Filme

    BEWERTET: "Nur der Wind" (Deutschland 1961)
    mit: Freddy Quinn, Cordula Trantow, Gustav Knuth, Heinz Weiss, Gudrun Schmidt, Helmut Oeser, Gottfried Herbe, Georg Lehn, Maureen Toal, Walter Wilz, Dorit Amann, Hans E. Schons u.a. | Drehbuch: Kurt Nachmann | Regie: Fritz Umgelter

    Tim O'Connor, der Sohn des Fischers Sean, ist nach Dublin gefahren, um dort Geld für ein neues Motorboot zu verdienen. Seit geraumer Zeit verlassen immer mehr Fischer den Küstenabschnitt, weil sich die Ertragslage verschlechtert hat und es kaum noch Arbeit für die Männer gibt. In Dublin lernt Tim einen gewissen Jack Johnston kennen, der ihm rät, den wertvollen Schmuck der Millionärin Mrs. Collins zu stehlen, um seine Schulden zu begleichen. Auf der Flucht wird Tim allerdings vom Parkwächter gestoppt, den er kurzerhand niederschlägt. Er versteckt die Beute in einem Schließfach am Bahnhof und sendet den Schlüssel per Expressbrief nach Hause. Jack Johnston lässt Tim glauben, er habe den Parkwächter getötet, um ihn unter Druck zu setzen, woraufhin Tim sich das Leben nimmt. Zuvor beauftragt er jedoch seinen alten Freund Mike O'Brien, den Schlüssel abzufangen und ihn nach Dublin zurückzubringen. Doch der alte Sean schwört Rache und macht Mike für den Tod seines Sohnes verantwortlich....



    Freddy Quinn, Sohn eines irischen Vaters und einer österreichischen Mutter, begann seine Karriere als Schauspieler ungefähr parallel zu seinen ersten Film- und Fernsehrollen und in beiden Fällen spielte der Hamburger Regisseur Jürgen Roland eine entscheidende Rolle. Nach einigen heiteren Musikfilmen übernahm er in "Nur der Wind" unter der Regie von Fritz Umgelter eine ernste Rolle als Bootsbauer, der seinem Freund helfen und den Hintermann eines Juwelendiebstahls überführen will. Sein Spiel ist angenehm zurückhaltend, er verfügt über eine natürliche Autorität, die ihm einen Vertrauensvorschuss ermöglicht, der für die Geschichte essentiell ist. Der unbekannte Gottfried Herbe spielt den jungen Tim und man stellt sich die Frage, warum Walter Wilz nur eine kleine Nebenrolle erhielt. Leider sieht man ihn zwei Jahre nach seinem Erfolg in "Der Frosch mit der Maske" in der unbedeutenden Rolle als Fischer Angus, den man, wenn man es nicht wüsste, mit Baskenmütze und Dreitagebart gar nicht erkennen würde. Wie viel hätte er aus der Rolle des verzweifelten Tim O'Connor herausgeholt, die in Grundzügen auffallend der Rolle des Ray Bennett ähnelt! Heinz Weiss, ebenfalls ein vertrauter Mann für Regisseur Umgelter, gibt den aalglatten Lebemann, der seinen Aufwand aus den Taschen vermögender Damen finanziert, die er um ihren Schmuck erleichtert. Selbstredend macht er sich die Hände nicht selbst schmutzig, sondern betraut seine geschmeidige Sekretärin Dinah, die von Gudrun Schmidt mit mondäner Souveränität gespielt wird, mit der Aufgabe, einen naiven Burschen für den Raub zu gewinnen. Unübersehbar dabei die Botschaft des Films, die dem Zuschauer eine Lektion über die Gutgläubigkeit unbedarfter Landbewohner erteilt, auch hier wieder eine Reminiszenz an den "Frosch mit der Maske". Cordula Trantow stattet das Mädchen Eileen mit Natürlichkeit, Anmut und Eigenständigkeit aus - Eigenschaften, die den Kontrast zu den eleganten Damen des Yachtclubs aufzeigen, in dem der Hochstapler Johnston so sicher auftritt. Natürlich werben gleich zwei Männer um ihre Zuneigung und es ist ziemlich klar, für wen sich Eileen am Ende entscheiden wird.

    Wunderbare Aufnahmen von der grünen Insel geben dem Kriminalfilm die richtige Würze. Der melancholische Titelsong, sein authentisch agierender Interpret und die Jagd nach dem Schlüssel, der zum Spielball zwischen Gut und Böse wird, werden von Regisseur Umgelter zu einem glaubwürdigen Drama umgesetzt, das gut unterhält und auch jene Zuschauer überzeugt, die ein reines Star-Vehikel für den Hamburger Sänger erwarteten. 4 von 5 Punkten



  • BEWERTET: "Rosemaries Tochter" (Deutschland 1976)
    mit: Lillian Müller, Horst Frank, Tamara Lund, Jo Herbst, Werner Pochath, Bela Erny, Hanne Wieder, Karl Schönböck, Tilo von Berlepsch, Herbert Fux, Silvia Simon, Ernst Lothar, Walter Ullrich u.a. | Drehbuch: Ted Rose, Friedhelm Lehmann, Helmuth Ruge und Joe Berger | Regie: Rolf Thiele

    Die Frankfurter Prostituierte Rosemarie Nitribitt hinterließ eine Tochter, die in der Schweiz aufwuchs und für deren Unterhalt ein unbekannter Gönner sorgte. Als die Zahlungen nach zwanzig Jahren plötzlich ausbleiben, reist Annemarie in die Bundesrepublik, um im Umfeld ihrer ermordeten Mutter nach Spuren zu suchen. Mit der Devise, sich an allen, die für den Tod der Nitribitt verantwortlich sind, zu rächen und selbst finanziell unabhängig zu werden, sucht Annemarie den Kontakt zu ehemaligen Bekannten ihrer Mutter, wobei sie vorgibt, Journalistin zu sein. Sie sticht dabei in mehrere Wespennester und sorgt für helle Aufregung bei den Beteiligten....



    Diskussionswürdige, kritische Thesen werden im Plauderton serviert, ohne dem Zuschauer Zeit zum Reflektieren zu lassen. Während Bild und Ton selten konform ablaufen, treibt Thiele seinen Film mit einer Vehemenz voran, in der ungetrübtes Selbstbewusstsein seinen Ausdruck findet. Dem Regisseur des Kinoklassikers "Das Mädchen Rosemarie" scheint es weniger darum zu gehen, Wahrheiten aufzudecken oder ein Komplott zu entwerfen, als sich in der Allmacht zu sonnen, die er als "Experte" über den Stoff erlangt zu haben scheint. Seine Auslegung der Geschichte ist geradezu verwegen und könnte als Parodie durchgehen, wenn Thiele sie nicht so ernst nehmen würde. Alles, was kommentiert, angeprangert und analysiert wird, ist bitterernst und soll intellektuell wirken, während parallel Müllers Venusfigur zu sehen ist. Laufend bemüht Thiele die Urmutter der blonden Annemarie, das stadtbekannte Mädchen Rosemarie von Anno dazumal, wobei Nadja Tiller wie ein Gespenst in Sepia aus der Vergangenheit auf den Zuschauer blickt und er sich unwillkürlich fragt, ob Thiele nicht genügend neues Material hatte, um die 92 Minuten Filmlänge auszufüllen. Nicht erst als leuchtend rote Hakenkreuzflaggen im Bild erscheinen oder Werner Pochath den 'deutschen Herbst' antizipiert, zieht man verwundert die Augenbrauen hoch. Das Staunen über die Melange aus Satire, Drama, Komödie und Erotikfilm setzt bereits ein, als Lillian Müller auf Tamara Lund und Jo Herbst trifft, die den Tanz ums goldene Kalb traumtänzerisch wiederholen und alle Hoffnung des Zusehers auf eine ernsthafte Beschäftigung mit dem Kriminalfall 68331/57 begraben. Die Beweggründe der weiblichen Hauptfigur scheinen nicht einmal ihr selbst bekannt zu sein, bleiben ihre Aktionen doch vage und dienen meist nur dem Zweck der Selbstinszenierung. Die Propagierung der totalen Amnesie als Heilsbringer ist der Gegenentwurf zu Annemaries Wunsch, die Leute zum Sprechen zu bewegen. Verweist Thiele am Anfang des Films noch laufend auf seinen eigenen Klassiker, so scheint auch er sich am Ende für den Nebel des Vergessens entschieden zu haben, mit dem er sein geschmacksverirrtes Werk einsprüht - doch das Publikum vergisst nicht.

    Charly Steinberger erweist sich einmal mehr als Meister seines Fachs und taucht Müller in schmeichelnde Perspektiven, die reizvolle Kontraste ergeben und die Darstellerin zum visuellen Kunstwerk stilisieren. Weiches Licht, satte Farben und fließende Übergänge zwischen nüchterner Realität und versponnener Traumwelt charakterisieren bereits den Vorgänger "Frauenstation". Die Kamera nutzt alle Möglichkeiten, den Film dort aufzuwerten, wo das Drehbuch versagt. Bleiben die Dialoge auch flach, die Kommentare exaltiert und die Handlungen abstrus, so kann man wenigstens nicht leugnen, dass alles sehr kreativ ausgeleuchtet und fotografiert wurde. Während Horst Frank, Hanne Wieder und Herbert Fux des öfteren unvorteilhaft ins Bild gerückt werden, touchiert die Kameralinse Lillian Müller mit Samthandschuhen und rückt ihre diversen Schokoladenseiten stets passgenau in den Mittelpunkt. Die Betonung liegt auf ihrem unschuldigen Charme, der von ihrer feindlichen Umgebung bedroht wird und dessen gleich mehrere Personen habhaft werden wollen. Der Pöbel wird dabei in Verzerrung und Nahaufnahme gezeigt, in Zeitlupe bewegt er sich zu absurden Moritaten und zeigt sich in all seiner Erbärmlichkeit. Immer wieder fischt die Kamera das blonde Mädchen aus der Menge heraus, isoliert es und lenkt das Interesse des Publikums auf seine Ausstrahlung. Lillian Müller stellt in gewisser Hinsicht den einzigen Lichtblick der Produktion dar, weil sie ebenso wie ihre Figur das Metier als Anfängerin ausübt und sich deshalb nicht jene Vorwürfe gefallen lassen muss, die man etwa einem Schauspieler wie Horst Frank machen muss. Sein affektiertes Auftreten im Käfig voller Narren, abwechselnd bewaffnet mit Banane, Beil oder Bacardi, stellt einen Tiefpunkt in seiner Karriere dar. Man fragt sich ohnehin, welche Beweggründe dazu führten, dass Rolf Thiele stets prominente Namen um sich scharen konnte, selbst bei Produktionen auf niedrigstem Niveau. Mag sein, dass Thiele ursprünglich mit der Absicht angetreten war, den Fall Nitribitt neu zu beleuchten, das Ergebnis ist jedoch weder eine kontroverse Spurensuche, noch ein leidlich spannender Kriminalfilm oder ein intelligentes Drama, sondern eine sinnbefreite Groteske.

    Abschließend noch ein Auszug aus der Kritik von Paula Linhart im "Filmdienst" unter dem Eintrag Nr. 20 059 des Jahrgangsbandes von 1976:

    "Das von Rolf Thiele 1958 in Gang gesetzte bundesdeutsche Affärenkarussell ("Das Mädchen Rosemarie"), das seine zeitsatirischen Glossen nicht ohne keß-unterhaltsamen Dreh über die Runden brachte, wird "zeitgemäß" wieder angekurbelt, verfehlt aber den satirisch-parodistischen Anschluß. Idee und hinterhältige Pointen ohne Geist und listig versteckten Witz verdummen zu vordergründigen Gags. Wo sich der Kommentar augenzwinkernd mit Anspielungen begnügt, wird die Bilderstory plump anzüglich und mit einer Einstellung unverblümt ins Pornofach verlegt. In dieser parodistischen und kabarettistischen Substanzleere bekommt der üppige Ausstattungschic und -flitter nur Alibifunktion, so attraktiv und effektvoll er auch ins Bild gebracht wird."

  • BEWERTET: "Mord in der Rue Morgue" (Murders in der Rue Morgue) (USA 1971)
    mit: Jason Robards, Christine Kaufmann, Herbert Lom, Adolfo Celi, Maria Perschy, Lilli Palmer, Michael Dunn, Rosalind Elliot, Peter Arne, Ruth Plattes, Marshall Jones, Brooke Adams u.a. | Drehbuch: Christopher Wicking und Henry Slezar nach dem Roman von Edgar Allan Poe | Regie: Gordon Hessler

    Madeleine und ihr Mann César stehen jeden Abend mit dem Stück "Mord in der Rue Morgue" in Paris auf der Theaterbühne. Als ein Mitglied des Ensembles ermordet wird, richtet sich der Verdacht gegen Marot, der jedoch vor vielen Jahren Selbstmord begangen hat. Madeleine wird seit einiger Zeit von Alpträumen geplagt, in denen sie einen maskierten Mann mit Axt sieht, der ihr nach dem Leben trachtet. Nach und nach werden alle Zeugen, welche die Schuld Marots am Tod von Madeleines Mutter beschworen haben, getötet. Kann die Polizei den wahren Sachverhalt aufdecken und die Mordserie stoppen?



    Edgar Allan Poe ist den meisten wegen seiner grotesken Schauererzählungen und romantischen Gedichte ein Begriff, dabei war er ein hochsensibler und intelligenter Mann, der mehr konnte als makabre und furchterregende Schreckensgeschichten zu verfassen. Seine Auseinandersetzung mit menschlichen Tragödien lag ihm aufgrund seiner eigenen traurigen Familiengeschichte im Blut. Dunkle Vorahnungen und tiefe Verzweiflung prägten seinen Schreibstil und auch "Die Morde in der Rue Morgue" (1841) handelt von Wahnsinn, Krankheit, Tod und Bestattung - Erfahrungen seines eigenen unglücklichen Lebens. Die Bühne als Schauplatz, der das Leben imitiert, ihm den Spiegel vorhält und die Grenze zwischen Schein und Wirklichkeit laufend vermischt, bildet den unverzichtbaren Rahmen für die Filmhandlung, bei der das Publikum im Parkett und vor dem Bildschirm nie weiß, welche Szenen echt oder nur gespielt sind. Die Inszenierung des komplexen Kriminalfalls erfordert ein präzises Vorgehen und eine genaue Choreografie aller Beteiligten, um den Faden nicht aus den Augen zu verlieren und die Spannung konstant zu halten. Die Atmosphäre der Theaterwelt wird eingerahmt durch die stilverwandten Jahrmarktstreibenden, Gaukler und Straßenmusiker, die für ein buntes, exotisches Flair sorgen und dem Ambiente laute und derbe Akzente hinzufügen. Emotionen werden mit kräftigen Pinselstrichen gemalt und möglichst dick aufgetragen, damit sie bis in die hinterste Reihe wahrgenommen werden. Unwillkürlich stellt sich die Frage, was sich hinter Schminke, Kostüm und Maske verbirgt, denn die Kunst der Übertreibung verdeckt echte Gefühle, die in Gestalt von Christine Kaufmann ihren natürlichen Ausdruck finden.



    Christine Kaufmanns Madeleine Charron benötigt ein wenig Zeit, um sich zwischen den aufgeputzten Damen des Amüsements und den groben Männern Aufmerksamkeit zu verschaffen. Ihre Ausstrahlung reinigt die Atmosphäre, wenn sie angespannt und beunruhigt durch die Szenenbilder schwebt, leichtfüßig und zart wie ein Schmetterling. Die Traumsequenzen zählen zu den schönsten und nachhaltigsten Momenten des Films, man könnte sie stundenlang sehen, ohne sich zu langweilen. Madeleines Träume legen verschüttete Erinnerungen - oder sind es Zukunftsvisionen - offen, deren Bedeutung noch ungeklärt ist. Diese Szenen sind von einer lyrischen Faszination. Das Auge des Betrachters wird mit poetischen Bildkompositionen verwöhnt, die den Tod in zarte Pastelltöne kleiden, während andererseits todbringende Instrumente wie Vitriol, glühende Eisen und Äxte für blutigen Ernst sorgen und die Entschlossenheit der Mörder betonen. Maria Perschy darf sich durch einen markanten Auftritt profilieren, der sie als reife Schönheit in den Fokus rückt und ihr Erfahrung und Abgebrühtheit attestiert. Der Säureangriff auf ihre Figur zeigt leider erschreckende Parallelen zu dem schweren Verkehrsunfall im selben Jahr, als sie Verbrennungen im Gesicht erlitt. Die beiden Schauspielerinnen zeichnen so konträre Rollen, dass es schade war, sie in keiner gemeinsamen Szene zu besetzen, wobei man sagen muss, dass Jason Robards als Liebhaber Perschys glaubwürdiger ist als in seiner Rolle als Ehemann von Kaufmann. Dabei ist nicht nur der Altersunterschied ausschlaggebend, sondern seine zweifelhafte Vergangenheit als Verehrer von Madeleines Mutter, was ihm einen abgehalfterten Eindruck verleiht, obwohl er seine Rolle per se sehr überzeugend meistert.

    Um die Produktion als Kriminalfall schätzen zu können, muss man einen Draht zur Opulenz und dem Ablauf historischer Filme haben, ansonsten wirkt das Werk schnell überladen und in seiner Üppigkeit an oberflächlichem Firlefanz orientiert. Kein Wunder, dass Vincent Price an der männlichen Hauptrolle interessiert war, vermutet man doch zwischen den Folterstühlen und Marterinstrumenten auf der Bühne jeden Moment seine hassverzerrten Gesichtszüge zu erblicken. Lilli Palmer kostet ihre Rolle als Gaststar reiflich aus und lässt das Publikum mit ihr bangen und leiden. Die Tragik ihrer Figur sorgt für einen erheblichen Tiefgang innerhalb des Geschehens, die Grandezza einer Königin umgibt sie ohnehin. Historische Kostüme unterstreichen die preußische Strenge ihrer Erscheinung und geben ihr zusätzlich Haltung und Würde. Die Rolle der Kriminalpolizei gewinnt im letzten Drittel verstärkt an Einfluss und treibt auch das Tempo voran, was angesichts der sich im Minutentakt verschiebenden Schuldfrage doch sehr wichtig ist. Hier gebührt vor allem Herbert Lom und seiner wandlungsfähigen Interpretation des entstellten Marot großes Lob, kann er seinen Charakter doch laufend variieren und den Zuschauer sowohl Sympathie, als auch Abneigung gegen ihn empfinden lassen. Ein intensiver Film, der dem Publikum mehr abverlangt als sich von einem gruseligen Horrorspektakel berieseln zu lassen. Seine Meriten weiß man eventuell nicht gleich bei der ersten Sichtung zu schätzen, doch die Produktion hält so viele Details parat, deren Sinn sich durch die Konzentration auf das Vordergründige nicht gleich erschließt, sondern Argumente für eine punktuelle Analyse - bestimmter Sequenzen oder Darstellerinterpretationen - liefert.

  • Bewertet: "Der Alte"Datum22.11.2018 13:56
    Foren-Beitrag von Percy Lister im Thema Bewertet: "Der Alte"

    BEWERTET: "Liebe hat ihren Preis" (Folge 71)
    mit: Siegfried Lowitz, Michael Ande, Jan Hendriks, Horst Buchholz, Ute Christensen, Lotte Ledl, Alwy Becker, Paul Hoffmann, Peter Dirschauer u.a. | Drehbuch: Detlef Müller | Regie: Helmuth Ashley

    Wolf Daniel, der eine Kunstdruckerei besitzt, ist finanziell von seiner Frau Herta und deren Vater Dr. Krone abhängig, der an der Firma Anteile besitzt. Die Ehe besteht seit langem nur mehr auf dem Papier und während sich Herta mit dem Erwerb von Kunstobjekten tröstet, unterhält Wolf ein Verhältnis mit seiner Sekretärin Doris Kühn. Dr. Krone, der seinen Schwiegersohn nie leiden konnte, kündigt an, sein Geld aus der Druckerei abzuziehen. Bevor es dazu kommt, wird Herta in ihrem Haus mit mehreren Schüssen getötet. Die Auktionatorin Barbara Wertham bietet Wolf Daniel finanzielle Unterstützung an, erhofft sich dadurch jedoch eine private Beziehung zu dem attraktiven Mann....



    Horst Buchholz befindet sich diesmal als Objekt der Begierde im Zentrum von Mordermittlungen, bei denen kein langes Federlesen um das Opfer gemacht wird, denn fast unmerklich zieht sich die Schlinge um Buchholz' Kopf zu und lässt ihn vom Wohlwollen zweier Damen abhängig werden, was eine ungewöhnliche Ausgangsposition für den Weltstar ist. Paul Hoffmann ist freilich nicht so verbittert wie ein O.E. Hasse aus "Konkurs" (Folge 7) und Alwy Becker nicht so aufregend wie Christiane Krüger. Dennoch ist es erstaunlich, mit welcher Akribie das Drehbuch die unglücklichen Verknüpfungen der Personen untereinander emotional berührend aufzeigt - doch ein Helmuth Ashley auf dem Regiestuhl ist immer ein Garant für intensives Zwischenmenschliches. Der Stimmungswandel zeichnet sich sehr subtil ab und überzeugt durch die feinen Töne, welche der Fall nach dem unerwarteten Todesfall anschlägt. Ute Christensen gewinnt im Laufe der Handlung an Tiefe und verkörpert die enttäuschte Frau sehr überzeugend, während Lotte Ledl ihre Figur behutsam und energisch zugleich zeichnet und ihr "Opfer" mit Sympathie und Zielstrebigkeit einzufangen sucht. Die angenehme Atmosphäre der Schauplätze befördert die Episode in die Kategorie der "Großbürgertums-Folgen", wobei sich Kommissar Köster vor allem am Nutznießer dieses Wohlstandes festbeißt, jedoch keine auffallenden Akzente setzen kann oder will. Die Spannung ergibt sich aus der stillen Vereinnahmung, die Wolf Daniel widerfährt, aus dem hartnäckigen Werben um seine Person, die ihn mehr als einmal in Erklärungsnot bringt und die Aufklärung des Falles schon fast zur Nebensache, aber auch trotz überschaubarer Verdächtiger, überraschenden Lösung macht.

    Horst Buchholz wertet die gemütliche Episode durch seine Präsenz erheblich auf, findet sich aber bald in die Defensive gedrängt, wenn die Damen Ansprüche auf ihn anmelden. Trotz moderater Aktionen kann die Spannung gehalten werden, was das Verdienst der Darsteller und ihres Spielleiters ist. 4,5 von 5 Punkten

  • Sammelthread - Jess Franco FilmeDatum21.11.2018 12:47

    BEWERTET: "Sie tötete in Ekstase" (She killed in Ecstasy) (Deutschland / Spanien 1971)
    mit: Susann Korda, Fred Williams, Paul Muller, Howard Vernon, Ewa Strömberg, Horst Tappert, Jesús Franco, Rudolf Hertzog, Karl Heinz Mannchen u.a. | Drehbuch und Regie: Jess Franco

    Der Mediziner Dr. Johnson forscht an menschlichen Embryonen, die er mit tierischen Genen versetzt, um sie widerstandsfähiger gegen Krankheiten zu machen. Seine Kollegen reagieren auf die Vorstellung seiner Arbeit entsetzt und beschließen einstimmig, ihm Berufsverbot zu erteilen, weil er gegen den hippokratischen Eid verstoßen und die ethischen Prinzipien überschritten hat. Dr. Johnson ist am Boden zerstört und sieht keinen Ausweg als Selbstmord. Seine junge Witwe kann den Tod ihres Mannes nicht verwinden und behält die Leiche in ihrem Haus, während sie Rache an den Berufskollegen von Dr. Johnson schwört. Sie sucht einen nach dem anderen auf, mit der Absicht, ihn in eine tödliche Falle zu locken....



    Die Fronten der Handlung werden innerhalb weniger Minuten klar abgesteckt: Dr. Johnsons Tod hat seine Frau in ein emotionales Loch gestürzt, ihre Gefühle verlangen nach einem Ausweg, der die Ungerechtigkeit beseitigt - und damit deren Urheber - welche für den Tod des ehrgeizigen Mediziners verantwortlich ist. In offenen Worten sprechen die Wissenschaftler aus, was sie von den Experimenten Dr. Johnsons halten. Ihre harten Anschuldigungen reichen von Scharlatanerie bis Gotteslästerung, selbstgerecht sitzen die vier Kollegen über Dr. Johnson zu Gericht und sparen nicht mit Vorwürfen. Die Riege der versammelten Richter über Sein oder Nichtsein thront über den eifrigen Zuhörern, die wissbegierig alles aufsaugen, was ihnen von höherer Stelle vermittelt wird. Die moralische Integrität des Quartetts will aber nicht so recht überzeugen, vielmehr scheint eine persönliche Rechnung mit Dr. Johnson offen zu sein, der eigenmächtig den vorgegebenen Weg verlassen hat, um Neues auszuprobieren und auch ohne den Segen des Kuratoriums umzusetzen. Das Versagen der Autoritäten bildet den Kern der Handlung: Das Gefüge der geistlichen und weltlichen Ordnungshüter zeigt Risse und erklärt - oder rechtfertigt? - zumindest zum Teil die Reaktion der weiblichen Hauptfigur. Heuchelei, Doppelzüngigkeit, Bigotterie, Realitätsferne und Selbstüberschätzung dominieren die Führungsstrukturen quer durch alle Bereiche. Der Pfarrer spricht die versammelten Frauen und Mädchen in der Kirche mit "Meine Brüder" an; Professor Walker holt sich eine vermeintliche Prostituierte aufs Zimmer und faltet die Hände zum Gebet; Dr. Houston bietet der weinenden Frau ziemlich aufdringlich seine Hilfe an, obwohl sie verheiratet ist und der Inspektor will die Mordserie erst einmal laufen lassen, um zu sehen, welche Erkenntnisse sie liefert. Das Grundvertrauen ist erschüttert, weswegen sich das Ehepaar Johnson in einen privaten Kokon zurückzieht, der jedoch für den Mann bald zu eng wird. Die Isolation entzieht ihm nicht nur seine Lebensgrundlage, sondern auch den Sinn seines Daseins. Er lässt seine Frau ohne ein Wort zurück, was sie zum Anlass nimmt, künftig für ihn zu sprechen und zu handeln.



    Soledad Rendón Bueno, die hier unter dem Künstlernamen Susann Korda spielt, wird von Regisseur Franco einiges abverlangt. Als Tänzerin ist sie es gewohnt, jede Bewegung ihres Körpers zu beherrschen und die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Das Wechselspiel von Aggression und Niedergeschlagenheit sorgt für vermeintliche Ruhepausen zwischen den Morden, die jedoch mindestens so verstörend sind wie der Kampf mit Messer, Schere und Kissen. Nach den Taten weicht der tobende Hass einer bitteren Verzweiflung, wenn sich Mrs. Johnson nach dem bereits Spuren der Zersetzung zeigenden Körper ihres Mannes verzehrt und in stummer Hoffnungslosigkeit mit rasendem Herzen auf dem Sofa kauert. Der fehlende Zuspruch, die ausbleibende Absolution für ihre Taten und die Erkenntnis, dass die Toten durch ihr Ableben den Schmerz über den Verlust ihres Mannes nicht aufheben können, lassen sie immer schneller und zerstörerischer zu Werke schreiten. Die Taten dienen nicht nur dazu, die Personen zum Schweigen zu bringen, sie zu erniedrigen und zu bestrafen, sondern auch dem Beweis, die Stärkere zu sein und aus dem Schatten ihres Mannes herauszutreten. Susann Kordas schwarze Augen blitzen voller Abscheu, wenn sie vor Wut explodiert und ihre Opfer vernichtet, ebenso weiten sie sich tränenerfüllt, sobald die Präsenz ihres toten Mannes sie an die Ausweglosigkeit ihrer Situation erinnert. Horst Tappert erweist sich nicht als ebenbürtiger Gegenspieler, sondern lässt ihr freie Bahn durch sein Desinteresse an der Aufklärung der Mordfälle. Er agiert gelassen und mit ironischer Note, Oberinspektor Derrick ist noch weit, weit weg. Ewa Strömberg gibt sich zunächst unerbittlich im Dienste der Wissenschaft, offenbart jedoch eine private Seite, die allein durch das Rot ihres Anzugs enttarnt wird. Im direkten Vergleich mit Susann Korda kann sie durch ihr harmonisches Gesamtbild punkten, Korda zieht hier durch Perücke und Kleidung den Kürzeren, wirkt auch ausgezehrt und müde. Ewa Strömberg ist wie ein Sonnenstrahl, der die düstere Nachtkerze Susann Korda in den Schatten verweist, wo diese ihre Faszination weitaus besser entwickeln kann als in Alltagssituationen wie beim Nachmittagstee auf einer lichtdurchfluteten Terrasse.

    Die Logik des Films bleibt teilweise natürlich arg auf der Strecke, weil Franco glaubt, sein Publikum lasse sich durch die exzessiven Mordszenen ablenken und hinterfrage aus Sympathie zur trauernden Witwe keine ihre Handlungen. Die Tatsache, dass Mrs. Johnson keinem der Arbeitskollegen ihres Mannes bekannt ist und selbst nach Bekanntwerden der ersten Morde sich noch frei in der Umgebung der Wissenschaftler bewegen kann, ohne enttarnt oder aufgehalten zu werden, spricht für die kriminalistisch schwach ausgeprägte Ader des exzentrischen Regisseurs. Die Kamera gefällt sich in einem ständigen Vor- und Zurückweichen vor den handelnden Personen, rückt deren Gesichter erbarmungslos in den Fokus und holt den Zuschauer auf diese Weise hautnah an die Charaktere heran, um entweder Abscheu zu erregen oder das Publikum in die Intimität der Gespräche und Aktionen zu ziehen. Kompromisslos wiederholen sich diese Vorgänge mit leichten Abwandlungen, wobei die Energie der Hauptdarstellerin ausschlaggebend für den Erfolg dieser Szenen ist, die Franco genüsslich auskostet und es sich nicht nehmen lässt, sich selbst in die Hände seiner Hauptdarstellerin zu begeben. Nach der eher schwachen Leistung dieser Szene, schafft es der Film, doch noch zu einer runden Lösung zu finden, die freilich angesichts des Todes von Susann Korda im gleichen Jahr wie ein Vorwegnehmen der Realität ist. Der Todesengel im violetten Häkelumhang schwebt leichtfüßig durch die Szenerie, die zu neunzig Prozent vom Spiel der andalusischen Darstellerin profitiert. So kann man mit Fug und Recht behaupten, dass "Sie tötete in Ekstase" ein Soledad-Miranda-Film ist, mehr noch als ein Jess-Franco-Film. Das Spektakel ist zwar weitgehend vorhersehbar und nicht übermäßig originell, baut aber auf die starke Wirkung der Hauptfigur und federt einige Drehbuchschwächen dadurch ab. Man kann sogar sagen, dass sich Franco auch auf die leisen Töne verstand, was in den poetischen Szenen mit Mrs. Johnsons Stimme aus dem Off zu Beginn des Films für einen nachhaltigen Eindruck sorgt und den Kreis zwischen Tod und Leben als untrennbare Verbindung schließt.

  • BEWERTET: "Das Grauen" (Original: The Changeling) (Kanada 1980)
    mit: George C. Scott, Trish Van Devere, Melvyn Douglas, Voldi Way, Barry Morse, Madeleine Thornton Sherwood, Helen Burns, Jean Marsh, John Colicos, Ruth Springford, Roberta Maxwell, Michelle Martin, Eric Christmas u.a. | Drehbuch: Russell Ellis Hunter, Diana Maddox | Regie: Peter Medak

    Musikprofessor John Russell verliert bei einem Autounfall Frau und Tochter. Schwer deprimiert zieht er sich auf einen viktorianischen Landsitz zurück, um Frieden zu finden. Doch auf dem Haus im Chassman Park lastet ein Fluch: Der Geist jenes toten Kindes, das einst hier wohnte, fordert Sühne. Russells Nachforschungen stechen direkt in ein Wespennest und bringen einen einflussreichen US-Senator in Bedrängnis. Bald schon ist John Russell in dem alten Anwesen nicht mehr sicher....



    Unter der Regie des Ungarn Peter Medak entstand 1979 die mehrfach preisgekrönte Produktion an Schauplätzen wie New York City, Seattle, Washington und Vancouver, British Columbia. Charakterschauspieler George C. Scott besticht durch seine klare, authentische Darstellung und schafft es auch hier, mit seinem Mienenspiel jene Empfindungen auszudrücken, die ihn so glaubwürdig erscheinen lassen: Trauer, Schrecken und Wut. Seine Physiognomie lässt ihn jene furchtbaren Ereignisse spiegeln, die vor über siebzig Jahren in diesen Mauern stattfanden und nun ein Ventil suchen, um endlich ans Licht zu kommen. John Russell erachtet es als selbstverständlich, dem an ihn gerichteten Hilferuf zu folgen und die Interessen des toten Jungen wahrzunehmen. Er lotet dabei alle Möglichkeiten aus, die Vorgänge um die Zeit vor 1909, als die Familie Carmichael das Haus aufgab, aufzudecken. Seine Nachforschungen lenken ihn von seinem eigenen schweren Verlust ab und geben ihm die sinnvolle Aufgabe, sich für ein Kind einzusetzen, das gewaltsam zu Tode kam. Er betäubt seinen Schmerz mit Angst, was sicher kein angenehmer, in seinem Fall jedoch nachvollziehbarer Weg ist. Seine ohnmächtige Handlungsunfähigkeit beim tödlichen Unfall seiner Familie sollte ihn kein zweites Mal zum hilflosen Zuschauer degradieren.

    Der Film, der auch unter "L'enfant du diable" und "Josephs Revenge" gezeigt wurde, bedient sich sehr effektiver Stilmittel und schafft es dabei, fast ohne blutige Schockmomente auszukommen. Die Kameraperspektiven - John Coquillon erhielt für seine Arbeit den kanadischen Genie Award für die Beste Kameraführung - vermitteln dem Zuschauer ein unbehagliches Gefühl der Bedrohung, während die Musik von Rick Wilkins die Emotionen in Aufruhr bringt und das beeindruckende Anwesen mit Tönen ausfüllt, die schmeichelnd und verstörend zugleich sind. Die Herbststimmung trägt das ihrige bei, um die Phantasie anzuregen und zu unterstreichen, dass die Vergangenheit wieder einmal notdürftig hinter vernagelten Treppenaufgängen und Spinnweben versteckt worden ist. Das Drehbuch liefert die solide Grundlage, auf der die Handlung aufbaut. Der kriminalistische Aspekt ist dabei genauso wichtig wie der Gruselfaktor und man kann behaupten, dass das eine ohne das andere nicht funktionieren würde. Zum Klassiker des Genres wurde der Film durch seinen seriösen Gehalt und das Bemühen, alle Vorkommnisse zu begründen. Erst gegen Ende brechen sich Enttäuschung und Wut eruptiv Bahn und vernichten, wessen sie habhaft werden können. Die Frage nach dem Erfolg von Russells Einsatz beantwortet sich auf diese Weise dramatisch und mit gewaltiger Zerstörungskraft.

    Die Besetzung der Hauptrolle mit Oscar-Verweigerer George C. Scott ("Die Hindenburg") ist ein Glücksgriff der Produktion, bringt er doch ein hohes Maß an Identifikation und seine Ehefrau seit 1972 - Trish Van Devere - mit. Die Chemie zwischen beiden stimmt ganz offensichtlich und stellt ein wichtiges positives Element dar, was in anderen Horrorfilmen oft fehlt. Eine angenehme Ausnahme stellt in jüngerer Zeit "The Conjuring" dar, wo es ebenfalls ein harmonisch kooperierendes Paar gibt, das einen emanzipierten Gegenpol zur Opferhaltung vieler anderer Rollenfiguren aus dem Genre bildet. Trish Van Devere bringt ihre Szenen durch ihre warmherzige Ausstrahlung zum Leuchten und stellt das Fünkchen Hoffnung dar, welches dem Alltag von John Russell einen Bezugspunkt gibt und eine mentale Stütze bei der Suche nach der Wahrheit. Der knorrige Melvyn Douglas und die lauernde Ruth Springford bilden das argwöhnische Gegenstück, die Vertreter einer Vergangenheit, deren Geheimnisse um jeden Preis gewahrt werden müssen. Gerade Douglas gibt dem Senator ein markantes Gesicht; ein Mann, der keinen Zentimeter von einer Einstellung abweicht, die in seinen Kreisen schon immer präsent war. Die populäre Jean Marsh ("Das Haus am Eaton Place") hat als Mrs. Russell einen kurzen, aber prägnanten Auftritt. Absolut sehens- und hörenswert!

  • Mord ohne Mörder (1955)Datum18.11.2018 15:06
    Thema von Percy Lister im Forum Film- und Fernsehklass...

    "Mord ohne Mörder" (Three Cases of Murder) (Großbritannien 1955)

    Obwohl die DVD-Edition unter dem Namen von Edgar Wallace vermarktet wird, was einige Puristen dazu bringt, die Veröffentlichung zu boykottieren, sollte dieser Etikettenschwindel keinen Grund darstellen, von einem Kauf abzusehen.

    Die drei britischen Krimi- und Suspense-Perlen aus dem Jahr 1955 wurden erstmals 1963 im deutschen Fernsehen gezeigt und bedienen sich so namhafter Synchronsprecher wie Eckart Dux, der u.a. Norman Bates in "Psycho" seine Stimme lieh. Eingerahmt werden die Episoden von einer stimmigen Einleitung und Kommentaren von Eamonn Andrews. In gestochenem Schwarzweiß zollen die Geschichten der Welt des regennassen Film Noir Tribut bzw. tauchen tief in die Fieberwahnwelt eines Edgar Allan Poe ab. Namhafte Darsteller wie André Morell oder Orson Welles sprechen für die Güte der Produktion, die ihrem Publikum Einblicke in jene Alpträume gibt, die Alfred Hitchcock zum gleichen Zeitraum innerhalb seiner Fernsehreihe "Alfred Hitchcock presents" mit schwarzem Humor zum bitteren Ende führte.



    "In the Picture"
    mit: Alan Badel, Hugh Pryse, Leueen Mac Grath, Eddie Byrne, Ann Hanslip | Drehbuch: Ian Dalrymple nach einer Erzählung von Roderick Wilkinson | Regie: Wendy Toye

    Der Museumsangestellte Jarvis schätzt ein Gemälde mehr als alle anderen: es zeigt ein einsames Landhaus, zu dem ein in Nebel eingehüllter Weg führt. Das Bild stammt von einem unbekannten Künstler und wird durch eine Glasscheibe geschützt, die immer wieder aus ungeklärten Gründen zersplittert. Eines Tages begegnet Jarvis vor dem Gemälde einem elegant gekleideten Mann, der ihn um Feuer bittet. Der Fremde erklärt, das Bild wäre unvollkommen, da es der Maler versäumt hätte, das Fenster ganz links zu beleuchten. Er bittet Jarvis, näher heranzutreten und sich selbst davon zu überzeugen....

    Der Wunsch, hinter die Dinge sehen zu können und Traumbilder Wirklichkeit werden zu lassen, wird oft als ungehörig bestraft. Nicht umsonst suggeriert das schlechte Gewissen dem männlichen Protagonisten, er wäre dem Teufel in die Hände gefallen und zur Verdammnis verurteilt. Dabei ist es nur eine Parallelwelt, die seine Neugier weckt, als er sich von der Faszination einer geisterhaften Landschaft in den Sog des geheimnisvollen Gemäldes ziehen lässt. Alan Badel, der übrigens in allen drei Geschichten einen Auftritt hat, verströmt einen dandyhaften Charme, der es dem von Hugh Pryse gespielten Museumsführer schwer macht, den Bann zu durchbrechen und das unheilvolle Territorium zu verlassen. Die groteske Welt der Einsiedler wird ironisch und unsentimental geschildert und zieht die Schlinge immer enger um Jarvis' Hals. Regisseurin Wendy Toye inszeniert mit leichter Hand und bringt eine gehörige Prise britischen Humors in die Geschichte, die das Grauen zu etwas ganz Alltäglichem werden lässt und die Zutaten des klassischen Gothic-Horrors mit einer energischen Handbewegung wegwischt. Die Oscar-nominierte Spielleiterin unterstreicht auf augenzwinkernde Weise, dass es zum Gelingen solcher nasty little stories eine grundsätzliche Empfänglichkeit braucht.



    "You killed Elizabeth"
    mit: John Gregson, Emrys Jones, Elizabeth Sellars, Philip Dale, Maurice Kaufmann, Alan Badel, Christina Forrest u.a. | Drehbuch: Donald Wilson nach einer Erzählung von Brett Halliday | Regie: David Eady

    Die Freunde Edgar und George kennen sich seit ihrer Kindheit. Immer schon hatte Edgar die Nase vorn, er war erfolgreicher, beliebter und tüchtiger. Sein einziges Manko: übermäßiger Konsum von Alkohol sorgt bei ihm für stundenlange Amnesien, die ihn schon oft in Schwierigkeiten gebracht haben. Während er auf Geschäftsreise ist, lernt George die hübsche Elizabeth kennen. Als er sie seinem Freund vorstellt, passiert das, was er insgeheim bereits befürchtet hat: Elizabeth wendet sich Edgar zu. Rasend vor Eifersucht schlägt George auf Edgar ein. Stunden später betritt dieser die gemeinsame Wohnung, mit Blut an den Händen und am Mantelrevers. Kurz darauf melden die Morgenzeitungen den Mord an einer jungen Frau....

    Das große Plus von Geschichten dieser Art ist das Wechselspiel der Sympathien, mit dem der Zuschauer entgegen seiner Erwartungen konfrontiert wird. Sobald ein Charakter in einer bestimmten Schublade abgelegt worden ist, reißt das Drehbuch diese wieder auf, um ihn mit einem unsanften Griff in eine völlig konträre Ablage zu katapultieren. George und Edgar tauschen innerhalb der knapp 33 Minuten mehrmals die Rollenvorgaben und halten dadurch die Messlatte der Spannung und des Überraschungstwists hoch. Dem stringenten Buch gelingt es, einen runden Mordfall zu schildern, bei dem die Vorgeschichte ebenso erzählt wird, wie die Ausflüchte der betreffenden Personen eine Dynamik entwickeln, die bald eskaliert und hinterhältige Wendungen bereithält. Emrys Jones als George darf sich vom schüchternen, bescheidenen Freund zum rücksichtslosen und rachsüchtigen Gegner Edgars entwickeln und straft jene Lügen, die ihn aufgrund der klaren Figurenzeichnung unterschätzt haben. Die straffe Regie von David Eady vermeidet Längen und wickelt den Kriminalfall temporeich und schlüssig ab. Der klassische Fall bedient sich der Analyse von Indizien, Zeiten und Alibis und steuert schnurgerade auf die vermeintlich glatte Lösung hin, die erneut einen Pferdefuß bereithält.



    "Lord Mountdrago"
    mit: Orson Welles, Helen Cherry, Alan Badel, André Morell, Peter Burton, Evelyn Hall, David Horne, Arthur Wontner u.a. | Drehbuch: Sidney Carroll nach einer Geschichte von William Somerset Maughan | Regie: George More O'Ferrall

    Lord Mountdrago brüskiert den Oppositionellen Owen vor den versammelten Abgeordneten und ruiniert damit dessen Karriere. Owen schwört Rache und kündigt an, Mountdrago ebenfalls bloßstellen zu wollen. Der selbstbewusste Mann lacht zunächst über die Drohung seines Gegners, doch er immer häufiger von Alpträumen heimgesucht wird, sucht er Rat bei einem Psychiater, dem er berichtet, dass Owen den Inhalt seiner Träume zu kennen scheint. Lord Mountdrago beschließt, ein für alle Mal im Traum mit Owen abzurechnen und als dieser bei der nächsten Parlamentssitzung abwesend ist, scheint sein Plan aufgegangen zu sein....

    Die Angst des Mannes der Öffentlichkeit, sich lächerlich zu machen, sein Gesicht zu verlieren und die damit verbundene Berechtigung, seine politischen Vorschläge durchzusetzen, erhält vor der Kulisse des ehrwürdigen Parlaments doppeltes Gewicht. Der Verlust seiner Souveränität bringt den unerschütterlichen Glauben an seine politische Mission zwar nicht ins Wanken, zehrt aber an seinen Nerven und seiner Nachtruhe. Der Traum als Ausdruck unverarbeiteter Erlebnisse, gleicht mehr und mehr einem Schlachtfeld. Zwischen Lord Mountdrago und Mr. Owen entwickelt sich eine unheimliche Symbiose von Ursache und Wirkung, wobei es darauf ankommt, wer den längeren Atem hat. Der Kontrast zwischen der Würde und dem Ernst des House of Lords und den peinlichen Situationen, in die Mountdrago in seinen Traumerlebnissen gerät, befeuert das Missverhältnis der beiden politischen Kontrahenten, ohne sich in der Realität große Kämpfe zu leisten. Die subtile Grausamkeit der üblen Nachrede oder der schlechten Wünsche überschattet das Leben eines Mannes, der bisher unangreifbar wie eine Eiche seinen Standpunkt halten und den eigenen Einfluss ausbauen konnte. Owen scheint das personifizierte und bisher verdrängte schlechte Gewissen in Mountdragos Leben geworden zu sein, ein fataler Faktor, wie sich herausstellen wird.

    Orson Welles stand im Laufe seiner Karriere immer wieder vor finanziellen Engpässen und wirkte deshalb in vielen Produktionen anderer Regisseure mit, um seine eigenen Filmprojekte zu finanzieren. Man denke nur an die Rolle des Harry Lime in "Der dritte Mann", die ihn unter der Regie eines Kollegen zum weltbekannten Leinwandstar werden ließ. Sein Lord Mountdrago ist ein Gewinn für die Kriminalgeschichte aus der Feder des für seine exzellenten Gesellschaftsromane bekannten W. Somerset Maughan. Welles schafft es, einen komplexen Charakter zu entwerfen, dessen Präsenz manchmal fast die Leinwand zu sprengen droht. Kraftvoll, wortgewandt, zynisch, arrogant und zugleich zweifelnd, irritiert und paralysiert tritt er seinem Publikum entgegen, wobei er niemals endgültig in einem Gefühlszustand verharrt, sondern stets im Wandel begriffen ist. Immer wieder bäumt er sich gegen seinen Widersacher auf, überrascht durch ausgelassene Heiterkeit, verharrt dann wieder schweigend in Gedanken und zeigt Genugtuung über seinen vermeintlichen Sieg. "Lord Mountdrago" ist großes Drama und inszeniert seinen prominenten Hauptdarsteller wie in Shakespeares Stücken, die er mit so viel Leidenschaft zu gestalten wusste. Ein Kabinettstück aus dem vielseitigen Œuvre des talentierten Künstlers.

  • Eine Frau sucht Liebe (1969)Datum13.11.2018 14:03
    Foren-Beitrag von Percy Lister im Thema Eine Frau sucht Liebe (1969)

    Meine Anfrage bei der ehemaligen Agentur des Schauspielers Frithjof Vierock, der ebenfalls in "Eine Frau sucht Liebe" mitspielte, führte zu einem Telefongespräch, bei dem mir Herr Vierock erzählte, dass er nur 1 Drehtag hatte und in seinen Szenen zusammen mit Horst Janson agierte. Am Set herrschte eine normale, positive Atmosphäre, aber da er nur einen Arbeitstag hatte, konnte er sonst wenig sagen. Er selbst hat den Film nicht gesehen und fragte mich, ob dieser denn überhaupt gezeigt worden ist. Die Werbekampagne bzw. die Resonanz auf die Kinovorführungen muss also nicht sehr groß gewesen sein, wenn die Produktion selbst an einem Mitwirkenden unbeachtet vorbeiging.

  • Bewertet: "Der Alte"Datum13.11.2018 13:53
    Foren-Beitrag von Percy Lister im Thema Bewertet: "Der Alte"

    BEWERTET: "Sportpalastwalzer" (Folge 42)
    mit: Siegfried Lowitz, Jan Hendriks, Michael Ande, Henning Schlüter, Klaus Löwitsch, Susanne Beck, Elisabeth Wiedemann, Holger Petzold, Herbert Fux, Henry van Lyck, Otto Friebel, Michael Gempart, Michael Gahr, Toni Netzle, Klaus Fuchs, Peter Moland u.a. | Drehbuch: Bruno Hampel | Regie: Zbynek Brynych

    Erich und Liesel Neubauer betreiben eine Eckkneipe, in der sich vor allem ehemalige Radrennfahrer treffen, um in Erinnerungen zu schwelgen und gemeinsam die glorreiche Zeit ihrer Siege hochleben zu lassen. Zwischen den Eheleuten herrscht schon länger Eiszeit, seitdem Erich seine Frau in betrunkenem Zustand über den Haufen gefahren und zum Krüppel gemacht hat. Mit finstere Miene beobachtet Liesel seit einiger Zeit, dass Erich ein Verhältnis mit der Kellnerin begonnen hat. Eines Abend eskaliert der Streit und Erich greift seine Frau tätlich an, während sie mit ihrer Krücke Gegenwehr leistet. Am nächsten Morgen ist Liesel verschwunden und überall finden sich Blutspuren....



    Der Kultstatus, den die Folge genießt, weckt natürlich hohe Erwartungen an eine Episode, die für alle "Kommissar"-Freunde ein Déjà-vu-Erlebnis bildet und zwar zur Folge ".... wie die Wölfe" (1970), in der Ode bei Horst Tappert die gleichen Methoden der geistigen Rekonvaleszenz anwendet wie Kollege Lowitz beim verdächtigen Klaus Löwitsch. Das Haus, in dem sich das Lokal befindet, ist das gleiche wie in besagter "Kommissar"-Folge. Während das Herz des Zuschauers ob solcher vertrauten Interieurs frohlockt, bleibt der Verstand unterversorgt. Die für Brynych-Verhältnisse recht bieder inszenierte Episode verzichtet darauf, Spannungsmomente in dem Maße auszureizen, wie es anhand der Ausgangssituation möglich gewesen wäre. Die emotional aufgeheizte Stimmung in der Kneipe kehrt aus Elisabeth Wiedemann jene Larmoyanz heraus, die sie üblicherweise durch kräftigen Humor kaschiert, während Raubein Klaus Löwitsch dumpf vor sich hinbrütet und die Bitterkeit und den Hass, der ihm entgegengebracht wird, wie abgestandenes Bier an sich abperlen lässt. Die Frage nach dem Verbleib der Wirtin zieht auch Susanne Beck und ihren restriktiven Gatten Holger Petzold in den Strudel von Ungewissheit, Morbidezza und Misstrauen hinein, während Kommissar Köster sich als Therapeut versucht und sein Opfer ungewohnt präzise vor seinen Karren spannt. Unkonventionell allerdings das Ende, das die Karten kurz vor Schluss neu mischt und dunkle Vorahnungen zwar bestätigt, jedoch dramaturgisch den einfachen Weg geht. Der "Sportpalastwalzer" als Triumphzug der Gestrauchelten? Wenn Herbert Fux das Aushängeschild der Normalität gibt, darf man sich darüber nicht wundern.

    Solide Folge mit einer geifernden Elisabeth Wiedemann und einem Klaus Löwitsch, der das Bild des schmierigen Säufers aus dem linken Ärmel schüttelt, bei der Regisseur Brynych leider mehrfach die Spannungsbremse gezogen und sich nur auf das überzeugende Spiel seiner Darsteller verlassen hat. 3 von 5 Punkten

  • Der Jugendrichter (1960)Datum11.11.2018 20:59
    Thema von Percy Lister im Forum Film- und Fernsehklass...

    BEWERTET: "Der Jugendrichter" (Deutschland 1959/60)
    mit: Heinz Rühmann, Karin Baal, Lola Müthel, Hans Nielsen, Rainer Brandt, Peter Thom, Michael Verhoeven, Lore Schulz, Hans Epskamp, Jan Hendriks, Gerd Frickhöffer, Erich Fiedler, Willi Rose, Monika John, Kunibert Gensichen, Hilde Volk, Harry Engel u.a. | Drehbuch: Hans Jacoby und Istvan Bekeffi | Regie: Paul Verhoeven

    Inge Schumann muss sich vor dem Jugendgericht verantworten, da sie mit einem älteren, verheirateten Mann in den Wald gefahren war, wo ihr Freund Kurt und zwei Kumpels den Mann erpressen und um DM 300 erleichtern wollten. Dr. Ferdinand Bluhme führt bei der Verhandlung den Vorsitz und setzt sich für die junge Frau ein. Er beschafft ihr eine Stellung als Hausmädchen in der Pension von Frau Winkler, wo er auch selbst wohnt. Bald jedoch nimmt sie wieder Kontakt mit Kurt und seinen Freunden auf, die Inge für weitere kriminelle Aktivitäten einsetzen wollen....



    "Nur keine Vanille!"

    Der Ufa-Klassiker ist ganz auf Heinz Rühmann zugeschnitten, obwohl es eine Person gibt, die ihm die Schau stiehlt: Karin Baal. Die junge Berlinerin steht im Mittelpunkt des Interesses und verkörpert eine Rolle, die sie in den Anfangsjahren ihrer beruflichen Laufbahn oft spielte, nämlich jene des vom sozialen Abstieg bedrohten Mädchens, das durch seine einfache Herkunft in schlechte Gesellschaft gerät und leichte Beute für männliche Skrupellosigkeit wird. Ihre Schlagfertigkeit hilft ihr aus so mancher Verlegenheit und so ist Karin Baal oft die ideale Besetzung für Mädchen, die unbehütet aufwachsen mussten und sich ihren Platz im Leben selbst aussuchen wollen. So erwartet den Zuschauer stets Widerspruch gegen bürgerliche Lebensphilosophien und die Erwartungshaltung ihrer Umgebung, deren Pläne für eine junge Frau meist anders aussehen. Die Kluft zwischen den Generationen wurde mit dem Ende der Fünfziger Jahre und den wegweisenden Sechziger Jahren größer. Die Jugendlichen rebellieren gegen das Leistungssystem. Die Wirtschaftswunderjahre weckten Begehrlichkeiten und so dient auch der Gruppe um Inge Schumann die Teilhabe am Wohlstand als Ausrede für ihre (Un-)Taten, wobei die Sinnsuche als Motivation für Einbruch, Diebstahl und Erpressung dem moralisierenden Proklamieren von Tugenden der Gesellschaft gegenübergestellt wird. Der Staat müsse die Einhaltung der Gesetze zum Schutze des Bürgers garantieren und die Jugend vor ihrer eigenen Verantwortungslosigkeit bewahren. In exemplarischen Gerichtsszenen wird nicht nur Dr. Bluhmes gute Menschenkenntnis betont, sondern auch die Diskrepanz zwischen der Erwartungshaltung der Elterngeneration an ihre Kinder und dem Wunsch nach neuen Wegen auf nicht ausgetretenen Pfaden auf Seiten der Jugend.

    Zwei vehemente Gegner von Dr. Bluhmes philanthropischer Lebensanschauung sind Hans Nielsen als Berufskollege und Lola Müthel als Zimmerwirtin. Die energischen, wortgewandten Verfechter ihrer nüchternen Sicht auf die Dinge machen sich über die Schwächen der Menschen keine Illusionen und lassen Heinz Rühmann wie einen hoffnungslosen Romantiker dastehen, der weltfremd und wider besseren Wissens an die Besserungsfähigkeit der jungen Straftäter glaubt. Ohnehin hatte der früh verstorbene Hans Nielsen ein Abonnement auf Juristenrollen; Staatsanwälte, Richter oder Verteidiger profitierten von seiner kraftvollen, sonoren Stimme, die er gezielt einzusetzen wusste und auf deren überzeugende Wirkung er vertrauen konnte. Lola Müthel als resolute Vertreterin von Anstand und Ordnung setzt alles daran, ihre Umgebung kontrollieren und lenken zu können. Heinz Rühmann - zwischen Verehrung und Furcht - fügt sich den häuslichen Regeln, so wie er seinerseits andere dazu anhält, die Gesetze des Staates zu befolgen. Vordergründig gibt er sich bescheiden, kultiviert aber seine geheimen Laster. Dadurch will er beim Publikum punkten und durch die mit einem verschmitzten Lächeln offengelegten Schwächen von seinem oftmals belehrenden und moralisierenden Verhalten ablenken. Ein gutes Beispiel sind hier die Pfeife oder die Kriminalromane in den "Pater Brown"-Filmen. Das Drehbuch kostet die Ungewissheit aus, ob Inge Schumann ihr Versprechen halten und sich bewähren wird. Angesichts der Tatsache, dass das kriminelle Potenzial in Richtung männliche Jugendbande verschoben wird, liegen die Verhältnisse bald klar auf der Hand und die Sympathie des Richters für die junge Frau wird nicht enttäuscht.

    Rebellische Jugend trifft auf menschenfreundlichen Richter - Heinz Rühmann bemüht sich um eine ausgewogene Darstellung zwischen Milde und Strenge, wobei es an Karin Baal liegt, ob "Der Jugendrichter" verharmlosend oder zeitkritisch wirkt. Die Anlage ihrer Rolle ist der Entstehungszeit geschuldet, weswegen der gute Kern des Mädchens kaum ernsthaft in Zweifel gezogen wird. Insgesamt gute Unterhaltung mit vielen bekannten Gesichtern. 4 von 5 Punkten

  • Die goldene Brücke (1956)Datum11.11.2018 14:48
    Thema von Percy Lister im Forum Film- und Fernsehklass...

    BEWERTET: "Die goldene Brücke" (Deutschland 1956)
    mit: Curt Jürgens, Ruth Leuwerik, Paul Hubschmid, Jester Naefe, Rudolf Vogel, Armin Dahlen, Adrienne Gessner, Alexander Golling, Paul Verhoeven u.a. | Drehbuch: Juliane Kay und Werner B. Zibaso nach einem Roman von Lajos Zilahy | Regie: Paul Verhoeven

    Die Sängerin Tima Sombor unterhält seit zwei Jahren ihren Mann, den Rennfahrer Stefan, der seit seinem Unfall nicht mehr am Steuer eines Wagens saß. Als der reiche Henrik Balder einen Empfang gibt, springt Tima für eine erkrankte Kollegin ein und bittet ihn bei dem anschließenden Gespräch, etwas für ihren Mann zu tun. Balder arbeitet an der Entwicklung eines neuen Turbomotors und Tima hofft auf eine neue Chance für Stefan. Allerdings kümmert sich Balder lieber um Timas Karriere und finanziert einen Spielfilm, um ihr die Möglichkeit einer Schauspielkarriere zu geben. Stefan beobachtet mit Argwohn, dass Tima und Balder mehr und mehr Zeit miteinander verbringen....



    Ruth Leuwerik debütierte in "Dreizehn unter einem Hut" (1950) und punktete rasch mit ihrer Natürlichkeit. Sie wurde gern für Rollen besetzt, in denen sie eigenständige Charaktere verkörperte, die allerdings selten wirklich gegen das damalige Gesellschaftsbild rebellierten. Dafür war sie zu sehr Dame und setzte lieber auf Diplomatie statt auf Aktionen, die ihr Publikum vor den Kopf stoßen konnten. "Die goldene Brücke" ist ein typischer Vertreter seiner Zeit, harmlos und unterhaltsam, wobei Curt Jürgens seine Paraderolle des blasierten und in seinem Wohlstand gelangweilten Mannes von Welt spielt, während Ruth Leuwerik als tugendhafte und redliche Schauspielnovizin in einen Gewissenskonflikt gerät. Der Schweizer Paul Hubschmid darf freier und kantiger agieren und zeigt einen gefallenen Helden, der zunächst gegen das Wohlwollen seines Mäzens aufbegehrt, sich dann jedoch mit diesem misst, um seine Männlichkeit zu beweisen. Tima Sombor ist manchmal unerträglich edelmütig, besonders in ihren Anfangsszenen im Filmatelier, wo Regisseur Paul Verhoeven sich selbst spielt und den Berufszweig wie so oft in einem von Neid und Missgunst bestimmten Ambiente ansiedelt. Allüren und Intrigen bestimmen den Arbeitstag, wobei das Verhalten Leuweriks die Aufregung ihrer Figur spiegeln soll, was gerade im Zusammenspiel mit Jürgens oft zu unglaubwürdigem Melodrama führt. Während man ihm die flammende Liebe nicht abnimmt, sondern auf den gekränkten Stolz wartet, den er so überzeugend an den Tag legen konnte, punktet Hubschmid mit seiner Bodenhaftung und dem noch recht konventionellen Beruf des Rennfahrers ohne Glamour in der Boxengasse. Gegen das Schauspielgewerbe wirkt seine Profession wie ein Handwerksberuf, bei dem das Können das Kennen schlägt.

    Jester Naefe (1924-1967) repräsentiert als Ann den Typ "Nadja Tiller", wobei es eine wunderbare Abwechslung ist, einmal nicht die künftige Rolf-Thiele-Rosemarie zu sehen, sondern eine Darstellerin, die optisch sehr gut jene Faktoren wiedergibt, die eine Dame an der Seite von Curt Jürgens generell mitbringt. Leider war der Schauspielerin nur eine kurze Karriere vergönnt: Jester Naefe drehte nach "Die goldene Brücke" noch zwei Filme und zog sich - nachdem 1959 die Rückenmarkskrankheit Multiple Sklerose bei ihr diagnostiziert wurde - aus dem Filmgeschäft zurück. Rudolf Vogel (mit sehr dosiertem Humor) harmoniert mit Adrienne Gessner und bildet das unaufgeregte Gegenstück zu den großen Leidenschaften des Trios Leuwerik/Jürgens/Hubschmid. Armin Dahlen und Alexander Golling müssen sich Jürgens gefällig erweisen, wollen sie mit ihm kooperieren, was ihnen wenig Platz für Eigenständigkeit lässt und immer eine undankbare Ausgangsbasis darstellt. Die Handlung zieht sich gerade im Mittelteil arg in die Länge und bedient konventionelle Erwartungen, vor allem, wenn Leuwerik und Jürgens als verhindertes Traumpaar etabliert werden sollen. Der sentimentale Ton der Produktion traf zu seiner Zeit sicher die Wünsche des Publikums an eine optisch ansprechende Unterhaltung, das sich anderthalb Stunden gut aufgehoben wusste und mit Ruth Leuwerik eine patente Hauptdarstellerin bekam, die stets ein solides Spiel zeigte. Generell lässt sich jedoch sagen, dass die großen Rollen für die Schauspielerin erst noch kommen sollten und sie dort jene Eigenschaften einbringen konnte, die sie so ausdrucksstark und nachhaltig wirken lassen: Reife, Souveränität, Besonnenheit und Glaubwürdigkeit.

  • Edgar-Wallace-Lyrik Datum11.11.2018 13:03
    Foren-Beitrag von Percy Lister im Thema Edgar-Wallace-Lyrik

    Herbststimmung im Park von Schloss Farnsworth

    Das welke Laub löst sich von den Zweigen der Bäume im Park, wo alles begann,
    nun rascheln die Igel auf ihrem Weg durch die gelben und braunen Teppiche der Natur,
    im Frühjahr sah man ihn dort zum ersten Mal, den jungen Mann,
    er kam mit seinem Diener im Sportwagen, um aufzunehmen des Frosches Spur.

    Mittlerweile ist die Bande zerschlagen und der Verbrecher tot,
    die Polizei widmet sich neuen Fällen,
    Diskretion ist das höchste Gebot.
    Wo einst der Frosch quakte, hört man nun einen Hund bellen.

    Nostalgie liegt in den Erzählungen der Bewohner der Stadt,
    trotz Diebstahl, Raub und Mord umweht den maskierten Gangster ein Hauch Romantik.
    Nur Inspektor Elk hat die verklärenden Geschichten satt,
    doch Kriminalgeschichten sind eben schick.

    Und wo ist der junge Mann geblieben, der den Frosch zur Strecke brachte mit Elan?
    Längst decken Erde und Herbstblätter die Grabstatt seines Widersachers,
    Richard Gordon fühlt nicht nur Wertpapieren und Gutsverwaltern auf den Zahn.
    Nein, er bleibt in der Rolle des Sträflingsmachers.

    Percy Lister

  • Die Farben der Nacht (1972)Datum04.11.2018 15:07
    Foren-Beitrag von Percy Lister im Thema Die Farben der Nacht (1972)



    BEWERTET: "Die Farben der Nacht" (Tutti i colori del buio) (Italien / Spanien 1972)

    mit: Edwige Fenech, George Hilton, Ivan Rassimov, Julián Ugarte, Nieves Navarro, Marina Malfatti, Georges Rigaud, Maria Cumani Quasimodo, Luciano Pigozzi, Dominique Boschero u.a. | Drehbuch: Ernesto Gastaldi | Regie: Sergio Martino

    Jane Harrison leidet seit geraumer Zeit an Alpträumen, die sie auch untertags quälen. Ein Mann mit einem Stilett lauert ihr überall auf und fixiert sie mit seinem durchdringenden Blick. Hilfe sucht Jane bei dem Psychiater, für den ihre Schwester Barbara arbeitet, doch als sie ihre neue Nachbarin Mary kennenlernt, empfiehlt ihr diese eine obskure Sekte, die ihre Mitglieder in exzessiven Riten an sich bindet. Richard Steele, der Jane liebt und ihre Ängste sorgenvoll beobachtet, hegt einen Verdacht bezüglich der Teufelssekte, wartet aber noch auf Beweise. In der Zwischenzeit kann Jane Traum und Wirklichkeit nicht mehr voneinander unterscheiden und wähnt sich schuldig an einem Mord....

    Edwige Fenech und George Hilton sind immer eine sichere Bank, wenn es um die Besetzung für einen Giallo geht. So scheinen auch hier alle Voraussetzungen gegeben, einen spannenden Thriller mit sympathischen Darstellern sehen zu können. Dem deutschen Ohr missfällt leider bald der unpassende Synchronton, der den Schauspielern Stimmen verleiht, die weder zu ihren Charakteren, noch zu ihrer Ausstrahlung passen. Besonders Edwige Fenech leidet unter der viel zu mädchenhaften Stimme, die wohl ihre Angst unterstreicht, insgesamt aber besser zu einem Teenager gepasst hätte. Ihre emotionale Unsicherheit und ihre Hilflosigkeit werfen beunruhigende Schatten voraus, ahnt man doch, dass sie damit wieder zum Spielball finsterer Männer und ihrer bösen Absichten werden wird. Die Anwesenheit eines Ivan Rassimov und eines noch weitaus beunruhigenderen Julián Ugarte verheißen uneingeschränkte Brutalität. Unmotivierte Angriffe aus dem Nichts lassen die Grenze zwischen Janes Visionen und der Realität verschwimmen, wobei es für die grotesken Ereignisse keine Erklärung gibt als jene des "Schreckens um des Schreckens willen". Jane macht es ihren Widersachern leicht, begibt sie sich doch leichtfertig in die Hände von Scharlatanen, die nur den eigenen Vorteil sehen und die totale Unterwerfung fordern. Lange Zeit bleibt unklar, ob es ein rationales Motiv für die Vorgänge gibt und George Hilton, der Mann, der sonst stets Rätsel über die Redlichkeit seines Handelns aufgibt, bleibt vorwiegend dezent im Hintergrund. Obwohl er natürlich zum Kreis der Verdächtigen zählt, merkt man schnell, dass er die einzige Figur ist, der man vertrauen kann und die sich nicht im Dunstkreis der Satanisten oder Verschwörer bewegt.



    Edwige Fenech wird gezielt als Blickfang aufgebaut, der einen hohen Empathiefaktor zugewiesen erhält. Dieser leidet allerdings im Laufe der Handlung darunter, dass sie immer wieder die gleichen Fehler begeht und durch ihre Naivität und Leichtgläubigkeit Scharlatanen und Sadisten in die Hände spielt. Statt von den schrecklichen Bildern ihrer Träume Abstand zu nehmen, kehrt sie freiwillig dorthin zurück, wo sie Angst und Unbehagen erfuhr. Man ist geneigt, den Filmtitel in "Des Menschen Hörigkeit" umzuändern, obwohl die Optik durch die Farben des Herbstes tatsächlich sehr malerisch ist. Die Kamera ist sichtlich bemüht, Frau Fenech ins beste Licht zu rücken, obwohl Nieves Navarro mit ihrer hintergründigen Rolle mehr Chancen hat, ein variierendes Spiel zu zeigen. An ihrer Unbescholtenheit muss man von Beginn an zweifeln, was ihr mehr Möglichkeiten gibt, sich auszudrücken als Fenechs Rollenvorgabe der eingeschüchterten Frau. Marina Malfatti ist wie ein Hauch im Abendlicht - undurchsichtig, aber von einer physischen Zerbrechlichkeit, die sie zu einem weiteren Opfer macht, das umso perfider handelt, als es dem Leiden nur dadurch entgeht, indem es andere seinen Platz einnehmen lässt. Die tragische, fast schon poetische Figur verblasst jedoch durch die grobe Präsenz der beiden Teufelsbrüder Rassimov und Ugarte. Ihre weltlichen Absichten werden leider erst viel zu spät als rationaler Faktor ins Spiel gebracht, Testament und Brief gehen in der turbulenten Jagd fast unter. Die Bedeutung, welche die obskure Gruppe dadurch erhält, schwächt den Krimiplot und überhöht die Praktiken der Sekte, welche sicher jene Zuschauer erfreuen, die nur nach Sleaze und Schauwerten gieren, wobei die augenrollenden Satansjünger doch unfreiwillig komisch wirken.

    Schneewittchen Edwige und der böse Wolf aus dem Schloss des Schreckens ringen miteinander um ihre Seele - so schaut es vordergründig aus. Tatsächlich stehen pekuniäre Motive auf dem Plan, welche jedoch zu beiläufig und damit plotschwächend umgesetzt werden. George Hilton als Fels in der Brandung erhält wenig Gelegenheit zum Agieren, man wünscht sich, er hätte die Satans-Mischpoke viel früher ins Abseits befördert. Knappe 3 von 5 Punkten

  • BEWERTET: "Auftrag: Mord" (Deutschland 1970)
    mit: Walter Wilz, Friedrich G. Beckhaus, Hannelore Schroth, Reinhard Kolldehoff, Fritz Suppan, Frank Straass, Werner Schumacher, Susanne Beck, Manfred Reddemann, Renate Schubert, Heinz Rippert, Anke Kröning u.a. | Drehbuch: Bruno Hampel | Regie: Dieter Lemmel

    Otto Grolbek hat vor ein paar Monaten das Lokal von Vera Zinn übernommen, die nach Portugal ausgewandert ist. Dafür soll der junge Mann ihr monatlich DM 3000 auf Leibrente bezahlen. Mittlerweile bereut er die Vereinbarung, weil er unterm Strich draufzahlen wird, wenn Frau Zinn ein hohes Alter erreichen sollte. Grolbek wendet sich an seinen alten Bekannten Janos Klewe, den er schon einmal in einer Strafsache gedeckt hat. Nun soll er für ihn Vera Zinn ermorden und ihren Tod wie einen Selbstmord aussehen lassen. Klewe reist nach Portugal und sucht die Frau in ihrem Haus auf. Doch dann kommt es zu einer Wendung, mit der Otto Grolbek nicht gerechnet hat....



    Walter Wilz steht im Mittelpunkt des Fernsehkrimis, der eine seiner letzten Arbeiten als Schauspieler war. Zur ZDF-Ausstrahlung im September 1970 berichtete das "Hamburger Abendblatt", dass Wilz im Mai 1970 eine eigene Fernseh- und Theaterproduktionsfirma namens "Zero" in München gegründet hatte und eine siebenteilige Dokumentarfilmserie über Afrika drehte. Der Schauspieler war also dabei, sich ein zweites Standbein zu schaffen und verlagerte seine Arbeit hinter die Kamera. "Auftrag: Mord" sollte ursprünglich der Pilotfilm zu einer ganzen Serie werden, ermittelnder Beamter war Reinhard Kolldehoff als Kommissar Mungowski. Der TV-Sender wollte seinem Erfolgsformat "Der Kommissar" mit Erik Ode wohl nicht Konkurrenz machen und setzte deshalb die bereits vorhandenen Bücher von Autor Bruno Hampel nicht um. Dabei handelt es sich bei dem vorliegenden knapp neunzig Minuten langen Kriminalfilm um eine spannende, schnörkellose Mordgeschichte, die neue Facetten der Darsteller zeigt, die hier gegen ihr Image besetzt worden sind. Sympathieträger Walter Wilz zeigt einen eiskalt berechnenden Charakter ohne Skrupel, der sich finanziell verspekuliert hat und nun nach einem eleganten Ausweg sucht. Geschickt schafft es das Drehbuch, Otto Grolbek zur Identifikationsfigur aufzubauen, wobei auch die Kameraführung nicht unwesentlichen Anteil hat. Walter Wilz' Gesicht wird häufig in Nahaufnahme gezeigt, sein Profil ist kantiger und männlicher geworden ist. Die düstere Rolle steht ihm gut und entlockt seinem Repertoire morbide Akzente, die ihn reifer und überlegener wirken lassen. Sein Otto Grolbek ist ein Mann, der unnahbar und unbequem agiert und keine Freundschaften, sondern Zweckbündnisse schließt.

    Eröffnet der Krimi noch unter den Vorzeichen von Rebellion und Vandalismus, so zeichnet sich bald ab, dass der Geschädigte dabei ist, den Spieß umzudrehen und seinerseits jemandem zu schaden. Das Drehbuch hält mehrere solcher ausgeklügelter Schachzüge bereit und hält das Publikum mit einigen überraschenden Wendungen bei Laune. Die Konzentration auf das Vertuschen und Spurenverwischen macht den Zuschauer zum Komplizen, der sich recht bald mit dem männlichen Hauptdarsteller identifiziert. Reinhard Kolldehoff hat es zunächst schwer, sich gegen den charismatischen Täter zu profilieren, überzeugt dann aber durch hartnäckiges Hinterfragen jedes Details und elegantes Auslegen von listigen rhetorischen Fallen. Gab es im Mittelteil einen kleinen Durchhänger, der vor allem der Ratlosigkeit nach dem missglückten Anschlag geschuldet war, so messen sich Wilz und Kolldehoff bald offen miteinander und zeigen dabei ein Katz- und Mausspiel, wie man es sich für ein intelligentes Verhör wünscht. Hannelore Schroth inszeniert ihre Vera Zinn als kurzfristig verunsicherte Frau, die gern glauben würde, dass alles ins Lot kommt, aufgrund schlechter Erfahrungswerte jedoch misstrauisch und vorsichtig geworden ist. Dennoch kommt sie weitgehend den Vorgaben ihrer Umgebung nach, weil sie keine Fehler machen und vor allem nicht auffallen will. Susanne Beck hat eine kleine Rolle als schusselige Autofahrerin, deren zufällige Beobachtung später ein wichtiges Indiz liefert. Die Stimmung ist vergleichbar mit "Der Kommissar" und "Das Kriminalmuseum", wobei die Aufnahmen in Portugal für einen abstrakten Gegenpol sorgen, der das potenzielle Mordopfer noch mehr isoliert und der Anonymität aussetzt.

  • Vor ein paar Tagen wieder gesehen und festgestellt, dass die Geschichte auch bei ihrer Zweitsichtung nichts von ihrem Reiz eingebüßt hat. Besonders intensives Spiel von Jutta Speidel und Monika Peitsch, wobei ihre Charaktere unterschiedlicher nicht sein könnten. Hier das blühende Leben in elegantem Blau, mit scharfem Verstand und präziser Beobachtungsgabe und dort die nervöse, unsichere Dame in Brünett, deren Angst sie labil und fremdbestimmt agieren lässt. Bei den Herren punkten Michael Degen als berechnender Vabanquespieler und Udo Vioff als Ermittler in eigener Sache. Franz Rudnick bleibt als Inspektor nicht viel mehr zu tun, als den Dingen ihren Lauf zu lassen und auf die Eigendynamik der konkurrierenden Personen zu vertrauen. Stilvoll, ausdrucksstark und überraschend, eine klare Empfehlung auch für jene, welche die klassischen Durbridge-Fernsehspiele für verstaubt und bieder halten!

  • Eine Frau sucht Liebe (1969)Datum03.11.2018 20:41
    Foren-Beitrag von Percy Lister im Thema Eine Frau sucht Liebe (1969)

    Die Bauten für den Film stammten vom Filmarchitekten Robert Stratil (1919-1976), der seine berufliche Laufbahn bei der Bavaria begonnen hatte und sein Betätigungsfeld in den späten Sechziger Jahren vom Film zum Fernsehen verlagerte. Er arbeitete dort u.a. für die Kriminalserien "Kommissar Freytag", "Pater Brown" und "Der Kommissar". Vor seinem Engagement für "Eine Frau sucht Liebe" hatte er die Set-Dekorationen für namhafte Unterhaltungsfilme wie z.B. "Der Arzt von Stalingrad", "Das schwarze Schaf" oder "Eins, zwei, drei" entworfen.

  • Bewertet: "Der Alte"Datum03.11.2018 14:48
    Foren-Beitrag von Percy Lister im Thema Bewertet: "Der Alte"

    BEWERTET: "Hass" (Folge 59)
    mit: Siegfried Lowitz, Michael Ande, Wolfgang Zerlett, Jan Hendriks, Henning Schlüter, Ernst Schröder, Ursula Lingen, Rudolf Schündler, Gila von Weitershausen, Holger Petzold, Ullrich Haupt, Alf Marholm, Sky Dumont, Eva Kinsky, Kunibert Gensichen u.a. | Drehbuch: Volker Vogeler | Regie: Zbynek Brynych

    Der Unternehmer Ludger Brinkmar und seine Frau Marianne haben sich nichts mehr zu sagen. Nach Jahren der Loyalität ist das Paar an einem Punkt angelangt, an dem es sich gegenseitig beschatten lässt, sogar das Wort Mord ist bereits gefallen. Kommissar Köster geht einer Anzeige von Frau Brinkmar nach, die ihren Mann beschuldigt, sie töten lassen zu wollen. Kurz darauf schießt ein Unbekannter vom Dach eines Hotels auf Marianne Brinkmar, sie erleidet jedoch nur einen Streifschuss im Arm. Als sie mitten in der Nacht aus dem Krankenhaus entführt wird und die Erpresser Brinkmars gesamtes Vermögen fordern, hegt Köster einen unglaublichen Verdacht....



    Stand Regisseur Brynych in den ausgehenden Sechziger bzw. den Siebziger Jahren oftmals für krude Experimente mit urplötzlichen Gefühlsausbrüchen (z.B. "Der Kommissar"), so setzte er in seinen späteren Inszenierungen für "Derrick" und "Der Alte" gebündelte Akzente, die statt eines aggressiven roten Fadens nur seine blassblaue Handschrift zeigen. Feinfühlig, fast wie betäubt verharren die Protagonisten in gefrorenen Emotionen. Brynych zeigt die vornehmen Kreise mit gebührlicher Distanz und fokussiert ihre schockerstarrten Gefühle wie unter einer Glasglocke. Der melancholische Unterton einer vergangenen Zuneigung; die brach liegenden Talente einer unterschätzten Frau, die ihre letzte Trumpfkarte ausspielt und die Tragik des Dieners, der in Livree und mit ergebener Geistes- und Körperhaltung eine Philosophie vorlebt, die alles zu entschuldigen versucht und das Individuum jeglicher persönlichen Regung beraubt. Ernst Schröder zeichnet einen Mann, der Erklärungen für das Verhalten seiner Frau gibt und damit im Gegensatz zu den aufbrausenden Charakteren, die er sonst gern verkörpert, über den Dingen steht und mit dem Kommissar sogar ein wertschätzendes Zweckbündnis eingeht. Ursula Lingen gibt das entschlossene und furchtlose Opfer, das die Karten zu seinen Gunsten neu mischt und zur Reizfigur der Folge wird. Die psychologisch ausgefeilte Umsetzung ihres Machtkampfes mit Ernst Schröder, der mit kaltem Lächeln bis ins Detail geplant ist, lässt auch Köster zum resignierten Zuschauer werden. Gila von Weitershausen spielt die undankbare Rolle der Geliebten, die kaum drei Sätze zu sagen hat, während der von Sky Dumont entworfene Scharfschütze ansprechend geheimnisvoll mit Trenchcoat und Zigarre zum Inbegriff der Heimtücke wird.

    Elegant in Szene gesetzt, profitiert die Episode vom stilsicheren Spiel seiner Akteure, die bis in die Nebenrollen überzeugen. Die Themen Rache, Verlust und Niederlage werden fast poetisch umgesetzt, ohne dabei den Kriminalfall aus den Augen zu verlieren. 5 von 5 Punkten

  • Marisa Mell - Filme & KarriereDatum03.11.2018 13:16
    Foren-Beitrag von Percy Lister im Thema Marisa Mell - Filme & Karriere

    Heute Abend, 3. November 2018 wird innerhalb der Werkschau "Der Kameramann Wolf Wirth - die coolsten Bilder des Wirtschaftswunders - kuratiert von Jan Gympel" der Rolf-Thiele-Film "Venusberg" gezeigt.

    Beginn: 21 Uhr, Zeughauskino Berlin Stadtmitte Unter den Linden 2

  • Hass ohne Gnade (1962)Datum28.10.2018 14:42
    Thema von Percy Lister im Forum Film- und Fernsehklass...

    BEWERTET: "Hass ohne Gnade" (Deutschland 1962)
    mit: Maria Perschy, Horst Frank, Dorothee Parker, Dietmar Schönherr, Otto Storr, Danilo Bezlay, Dimitrij Bitenc u.a. | Drehbuch: Franz Höllering, Leo Lania | Regie: Ralph Lothar

    Der exzentrische Dirigent Saran ist ein besessener Musikfanatiker, dem die Zwillingsschwestern Martina und Claudia, zwei talentierte Pianistinnen, nacheinander verfallen. Als Martina sieht, dass Saran Claudia bevorzugt, erleidet sie einen Nervenzusammenbruch und wird in einem Sanatorium untergebracht. Währenddessen probt Saran mit Claudia und der jungen Sibyl für ihr erstes großes Konzert. Als Claudia ihre Schwester Martina in der Nervenklinik besucht, gelingt es Martina, den Schlüssel zum Gartentor an sich zu nehmen und flieht. Claudia läuft ihr bis zu einem Steinbruch nach, wo es zu einem tödlichen Zwischenfall kommt. Nur eine der beiden Schwestern wird zu Saran zurückkehren....



    "Sie kennen mich nicht? Seien Sie froh."

    Wegen seines für die damalige Zeit gewagten Themas ("Popular-Psychologie, Künstler-Dämonie und Krüppel-Komplex", Hamburger Abendblatt vom 28. Juli 1962) erhielt der im Jahr 1961 in der slowenischen Stadt Laibach gedrehte Film eine Freigabe ab 18. Freilich finden die wirklich pikanten bzw. kriminalistisch relevanten Szenen größtenteils im Off und in der Vorstellung des Zuschauers statt, was den Film allerdings nicht weniger reizvoll macht. Die Voraussetzungen für ein verhängnisvolles Dreieckskarussell in wechselnden Varianten sind gegeben und nehmen immer wieder an Fahrt auf. Die Atmosphäre ist aufgeladen mit Emotionen unterschiedlicher Couleur und zeichnet sich durch das eiskalte Spiel Horst Franks und das diametrale Agieren seiner Kollegin Maria Perschy aus, deren Charaktere wie Feuer und Wasser sind. Ihre Hochbegabung drückt sich in übersteigertem Egoismus, demonstrativer Verachtung und überreizten Nerven aus, was die beiden gegeneinander ausspielt, jedoch nicht verhindert, dass es immer wieder zu hitzigen Konfrontationen und kühlem Abservieren des anderen kommt. Das Kräftemessen zwischen der totalen Konzentration auf die Musik und der Ablenkung durch den menschlichen Faktor, führt zu einem Verlust der Balance, was letztendlich in gefährliche Ausnahmesituationen mündet. Der Kontrollverlust ist bereits eingetreten, als der Vorspann einsetzt und so dominiert das ungute Gefühl, dass es auf diesem Weg kein Zurück in die Normalität gibt, die Vorahnung des Zuschauers. Der seltsame Kontrast zwischen dem barschen Umgangston während der Proben und der privaten Beziehung, die immer nur dann gestattet ist, wenn es Horst Frank als Saran erlaubt, macht das Dilemma sichtbar, in dem Maria Perschy in ihrer Doppelrolle als Claudia und Martina gefangen ist. Mit Dorothee Parker als zweiter Pianistin und dem hartnäckigen Dietmar Schönherr als Arzt, erhält das Trio furioso in der Verkörperung durch Frank/Perschy einen bürgerlichen Rahmen, der den Wahnsinn der Hauptfiguren betont und unterstreicht. Vom ersten Augenblick an wird der Zuschauer Zeuge eines zerstörerischen Kampfes um Vorherrschaft und Selbstbehauptung.

    Wer Maria Perschy vornehmlich als kühle Blondine in "Der Henker von London" (1963) kennt, wird überrascht sein, wie entfesselt sie in "Hass ohne Gnade" agiert. In der anspruchsvollen Rolle der braven Claudia und der sanguinischen Martina ficht sie eine Partie gegen alles und jeden und vor allem auch gegen sich selbst. Anfangs noch um die Wahrung eines förmlich-korrekten Erscheinungsbildes bemüht, bricht das mühsam konstruierte Gerüst nach und nach zusammen und die Fassade kann schon bald nicht mehr aufrecht erhalten werden. Obwohl nie ausgesprochen wird, was außerhalb der Sanatoriumsmauern geschah, kombiniert der Zuschauer den wahren Sachverhalt anhand der untrüglichen Beweise, die das von Hektik, Ungeduld und Bosheit dominierte Spiel Perschys liefert. Leider gibt es kaum Großaufnahmen ihres Gesichts, was man Kameramann Georg Krause anlasten muss. Dramaturgisch hätte es die Intensität von Perschys Aktionen um ein Vielfaches gesteigert, hätte Krause die Schauspielerin öfter exklusiv in den Fokus gerückt und ihr damit die Möglichkeit gegeben, die Nuancen ihrer Mimik nachhaltiger zu inszenieren. Im allgemeinen muss man also feststellen, dass der Schwerpunkt auf ihren Aktionen liegt und weniger auf ihrem Fühlen. Die "Hölle der Erfahrungen" zu vermitteln, wie es z.B. Kollegin Romy Schneider mit einem Ausdruck in ihren Augen oder einem Zucken um ihren Mund gelingt, bleibt Maria Perschy durch die ungünstigen Kamerapositionen teilweise verwehrt und man fragt sich, wer dafür verantwortlich ist. Lag es an Vorgaben des Produzenten Wolf C. Hartwig, der seine Lebensgefährtin Dorothee Parker gern prominent und gefällig in Szene setzen wollte (Parker hat in der Tat sehr viele Nahaufnahmen)? Oder lag es an Regisseur Lothar, der den Wahnsinn der Martina durch die Spiegelung in Saran bändigen und ihm seine Alleinstellung nehmen wollte? Maria Perschy reduziert ihre Rolle nicht auf hysterische Ausbrüche, sondern lenkt ihre bohrenden Gedanken und abgewürgten Emotionen in Taten, die ihr helfen, einen Ausweg zu finden und sich dabei an jenen Personen zu rächen, die sie für ihre Situation verantwortlich macht.

    Allen voran der Egomane Saran, dessen Beweggründe Horst Frank mit eleganter Gleichgültigkeit verschleiert, welche jedoch durch Dr. Elmer aufgedeckt und offen angesprochen werden. Während sich Frank leidenschaftlich für seine Passion, die Musik, engagiert, liegen dem Humanisten Schönherr die Probleme der Menschen näher und er avanciert zu einem entschiedenen Gegner der Lebenseinstellung Sarans. Saran kultiviert eine distinguierte Aura der Unnahbarkeit, obwohl er die Grenzen zu anderen immer dann überschreitet, wenn dies unerwünscht ist und nur seinem eigenen Bedarf an Machtausübung dient. Horst Frank agiert mit präziser Distanz und passgenauem Einsatz, während sich Dietmar Schönherr unermüdlich um Menschlichkeit bemüht und emotionale Schadensbegrenzung bei den weiblichen Figuren betreibt. Dorothee Parker bleibt streckenweise unbeteiligt und taut erst im Verlauf der Handlung langsam auf, steht sie doch im Schatten des exaltierten Duos Frank/Perschy und müht sich, Akzente zu setzen und sich mit eigener Duftnote profilieren zu können. Die Karriere der Darstellerin erfuhr nach der Trennung von Hartwig eine neue Wendung, als sie sich vom Filmgeschäft abwendete und in Hamburg eine renommierte Modelagentur aufbaute. Zuvor hatte sie u.a. in den Filmen "Der Satan lockt mit Liebe", "Endstation Rote Laterne" und "Das Mädchen mit den schmalen Hüften" mitgewirkt. Durch die Konzentration auf eine Handvoll Darsteller erhält die Produktion atmosphärische Dichte, die durch die Musik von Tschaikowsky und Chopin intensiviert wird. Ein Ausbrechen aus der klaustrophobisch anmutenden Lage ist unmöglich, weil es den Sturz in ein Vakuum bereithält, weswegen letztendlich nur eine radikale Lösung ein Minimum an Befreiung bedeuten kann. Freilich täuscht sich der Betreffende damit selbst, weil die Verzweiflung bereits so weit vorangeschritten ist, dass sie nur durch Sedierung kurzzeitig eingedämmt werden kann. Am Ende schließt sich der Kreis, wobei die Kamera in der Umklammerung der Restriktion verharrt und nur jene aus ihrem Blickfeld entlässt, die sich nichts zuschulden kommen lassen haben.

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