So ein Tag ... (Folge 133, 7. Februar 1982)
Frankfurt an einem Samstag im Frühsommer. Großeinsatz für die Polizeibeamten der Stadt, besonders für jene, die für das Bahnhofsviertel zuständig sind – die Eintracht spielt gegen Kaiserslautern, eine lokale Kiezgröße plant einen Pelzraub, Nutten, Zuhälter, Drogenhändler und "ganz normale Kundschaft“ geben sich im Revier die Klinke in die Hand. Im Mittelpunkt des sich in diesen Nachmittagsstunden unausweichlich auf seinen bitteren, blutigen Höhepunkt zubewegenden Dramas steht Polizeihauptmeister Werner Rolfs, vom stoischen Klaus Löwitsch verkörpert. Ein Mann, der das Herz auf dem rechten Fleck hat, dem „sein“ Revier alles bedeutet, der einen schier unmöglichen Kampf gegen die alltägliche Kriminalität führt, hinter dessen beherrschter Fassade starke Gefühle brodeln. Obwohl man gleich zu Beginn von einer emotionslosen Offstimme erfährt, dass Rolfs an diesem Samstag sterben wird, gelingt Jürgen Roland, dessen Arbeiten für den „Tatort“ meist für eine spezielle Qualität bürgen, eine Folge von hoher Spannung mit vielen intensiven Szenen, die einen nicht unberührt lassen. Kritisieren könnte man eine gewisse Überladenheit an Ereignissen und Typen, die sich alle an diesem Nachmittag komprimieren, an einem kleinen Zuviel an Zufällen und Querverbindungen – der Glaubwürdigkeit zuträglicher wäre es gewesen, wenn man auf manches Detail, manche Figur verzichtet hätte, zumal auch darstellerisch manche Kleinigkeiten holpern, das eine oder andere etwas zu bemüht routiniert, zu „geschauspielert“ und dadurch unbeholfen und gestellt wirkt.
In einem Jürgen-Roland-Krimi darf natürlich Günter Ungeheuer nicht fehlen, diesmal als Frankfurter Gangsterboss (mit dem Reineckerschen Namen Sobeck) und schärfster Gegenspieler Rolfs’, smart, eiskalt, gefährlich, jeder Situation gewachsen, (zu Recht) überzeugt davon, dass ihm nichts und niemand etwas anhaben kann. Als sein Handlanger der zynisch-brutale Werner Pochath, Diana Körner vermag den Zwiespalt in ihrer Beziehung zu einem Polizisten, der eigentlich mit seinem Beruf verheiratet ist, glaubhaft machen, gerät unschuldig zwischen die Fronten.
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