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Nachdem ich erst kürzlich meine Meinung über „Das Geheimnis der schwarzen Koffer“ doch ziemlich dramatisch geändert habe, nahmen Percy Lister und ich unsere positiven Einstellungen zum Anlass, einen weiteren der zahlreichen Drehorte aus dieser Berliner CCC-Produktion aufzusuchen. Im Stadtteil Grunewald reihen sich die Villen aneinander und nur vier Busstationen vom gleichnamigen S-Bahnhof entfernt finden sich gleich zwei filmisch interessante Nobelgrundstücke in unmittelbarer Nähe zueinander.
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Edgar-Wallace-Forum
Gubanov
23.10.2011 20:39
RE: Wallace-Tour in Berlin
Antworten
Der Wildpfad ist in mehreren Szenen des ersten BEW-Films zu sehen. Hausnummer 22 stellte nämlich das Anwesen des geheimnisumwobenen Kriminologen Humphrey Curtis (Hans Reiser) dar. Von dem Haus selbst ist von der Straße aus unterdessen im Gegensatz zum Film kaum mehr etwas zu sehen, was auf eine Neugestaltung des Zufahrtsbereichs in Schlangenlinienform zurückzuführen ist. Unbeobachtet bleiben möchte die Deutsch-Canadische Handelsgesellschaft, die sich aber mit dem Grundstück direkt gegenüber des nördlichen Grunewalds sowieso eine abgelegene Stelle ausgesucht hat. Hier kommen neben Drehortsuchern und Anwohnern höchstens Leute vorbei, die ihre Hunde im Park ausführen wollen, und so passierte es uns zum ersten Mal überhaupt, dass auf einem Vergleichsbild aus dem Jahr 2011 weniger Autos zu sehen sind als fünfzig Jahre zuvor (man beachte Foto 3) ...
Nur eine Handvoll Querstraßen weiter findet sich die Toni-Lessler-Straße – glücklicherweise nur in kurzer Entfernung, bei dem Regenwetter! Sie war ja letztens im Gespräch, als Elford einige Außenfotos machte, die die Einstellungen aus „Das indische Tuch“ nachempfanden. Percy Lister und ich hatten versprochen, uns im Herbst weiter um diesen Drehort zu kümmern. Das Ergebnis ist durchwachsen:
Als ich allein einige Tage zuvor in die Toni-Lessler-Straße fuhr, um mich über die Immobilie, die als „Villa Meyer“ bekannt ist, vorab zu informieren, fand ich – wie Elford – nur ein leeres Haus und Firmen an den Klingelschildern, die die Adresse entweder nur als Briefkasten benutzen oder unterdessen verzogen sind. Der zweite Besuch mit Percy Lister stand also unter keinen guten Voraussetzungen, weil es mir nicht möglich gewesen war, den Inhaber oder Verwalter aufzutun. Es stellte sich aber als ein hervorragender Zufall heraus, dass wir, als wir uns dem Grundstück näherten, das Geräusch eines Rasentrimmers hörten: Gärtner waren am Werk in der Toni-Lessler-Straße 23. Von ihnen erfuhr ich nun Namen und Telefonnummer der Gebäudeverwaltung, sodass ich, wenn sich einmal eine weitere Gelegenheit für einen Drehortrundgang bietet, vielleicht tatsächlich einen Schnuppergang in die Halle des ehemaligen Altersheims Seebergsteig organisieren könnte.
Vorerst mussten wir uns aber mit Ansichten von draußen begnügen. Neben zwei Gesamteindrücken ist auch dabei noch ein Drehortvergleich herausgekommen:
Zu dem Gebäude schreibt Berlin.de:Zitat von Lexikon: Villa Meyer, Berlin.de
Die Villa an der Toni-Lessler-Straße 23 wurde 1897-98 von Arnold Harmann erbaut. Im Sockelgeschoss waren die Küche und die Zimmer für das Personal untergebracht. Darauf folgte ein Wohn- und ein Schlafgeschoss, darüber das Dachgeschoss. Eine Loggia, ein Wintergarten und eine Veranda führen in den Garten.
Die für die damalige Zeit typische Verwendung verschiedener Architekturstile in einem Gebäude wurde hier auf eine phantastische Spitze getrieben. Die reich gegliederte Fassade besteht aus einer fast grotesken Mischung aus Stilen der unterschiedlichsten Epochen. Gotisierende Elemente finden sich in den Fenstereinfassungen. Jugendstilelemente treten neben klassizistischen und neobarocken Zitaten auf. Die verglaste Spitze des Zeltdachs, die als Oberlicht die Diele erleuchtet, wurde damals mit einer ornamentalen Laterne gekrönt. Heute ist das Innere des Gebäudes in mehrere Wohnungen unterteilt.
Link: http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-w...villameyer.html
Ein scheuer Blick durch die verglaste Eingangstür bestätigte jedoch, dass trotz Umbaus und Renovierung wohl noch viel vom alten Charme der Villa erhalten wurde. Die Türen sind noch dieselben wie in den Sechzigerjahren, was dafür spricht, dass die Halle ebenfalls in ihrer ursprünglichen Form bewahrt wurde.
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