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@ Mr. Krimi: Danke – gern kannst du dich uns auf der nächsten Tour anschließen, wenn’s zeitlich irgendwie klappt. Die Drehorte, die wir entweder aus düsteren Quellen beziehen oder selbst entdecken, drucken wir uns vor jeder „Expedition“ als Filmfotos aus und versuchen dann vor Ort mithilfe der Mitbringsel, die genauen Einstellungen zu lokalisieren. Einen Eindruck von der Methode erhältst du in diesem Bild: g32p202-Friedrich-Krause-Ufer.html
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Edgar-Wallace-Forum
Gubanov
26.04.2011 11:49
RE: Wallace-Tour in Berlin
Antworten
Die zweite Tour
Noch in vollem Eifer über die Tour bin ich am vergangenen Dienstag gleich ein weiteres Mal nach Berlin gefahren. Nicht nur der pure Enthusiasmus über das gelungene Treffen verleitete mich dazu, sondern auch meine wippenden Füße über einen auf dem sonntäglichen Weg durch Kreuzberg (neu-)entdeckten Drehort. Es handelt sich um die Brommystraße, in der die Autoreifenszene für „Im Stahlnetz des Dr. Mabuse“ entstand.
Mit der U1 in nur wenigen Minuten von der Brommystraße aus zu erreichen ist das Fränkelufer. Es war in „Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse“ in einer kurzen Sequenz mit Kurd Pieritz zu sehen.
Läuft man nun vom Fränkelufer zur U-Bahnstation Südstern, so kommt man am Urbankrankenhaus Grimmstraße Ecke Dieffenbergstraße vorbei. Mabuse-Kennern ist es vertraut als (mit großem Hinweisschild versehenes) Leichenschauhaus in „Die unsichtbaren Krallen“. Hier treffen Lex Barker und Karin Dor zum ersten Mal im Film aufeinander – neben diesem freudigen Ereignis bietet aber auch das Gebäude in der Grimmstraße durchaus reizvolle Impressionen. Weniger schön nahm sich diese Woche der Bauzaun rund um den Eingang aus, der jeglichen Zugang versperrte. Die Medaille dieser Nachricht hat zwei Seiten: Da es sich um Umbauarbeiten und nicht um langsamen Verfall handelt, bleiben die Absperrungen einerseits nicht ewig, andererseits kann man nur hoffen, dass keine entstellenden baulichen Änderungen am Eingangsbereich vorgenommen werden. Wenn ich oder ein anderes Forenmitglied bei Gelegenheit wieder in der Nähe ist, wird der Stand der Dinge sicher hier im Thread aktualisiert.
Ein weiterer Film debütiert in unserer Bildergalerie: „Das Testament des Dr. Mabuse“ wurde wie seine Vorgänger auch in Berlin gedreht. Den Auftakt zur 1962er Mabuse-Produktion macht der S-Bahnhof Bellevue. Just vor diesem stand die Telefonzelle, in der der Spitzel Flocke (Leon Askin – was ein Gesicht! ) seinen Tod fand.
Ein weiterer S-Bahnhof spielt bei „Mabuse“ eine wichtige Rolle: Die Station am Savignyplatz, umgeben von einigen kleinen Fußgängerpassagen direkt am Bahnviadukt, bot einen der reizvollen Schauplätze in „Im Stahlnetz des Dr. Mabuse“. Dabei fanden die Aufnahmen teilweise direkt im Stationsausgangsbereich statt, darüber hinaus aber auch im Else-Ury-Bogen und der Bleibtreustraße. Dass die Kachelverkleidung der Bimbo-Bar-Fassade sowie der Name „Bimbo Bar“ selbst sich nicht bis heute gerettet haben, ist wohl kein nennenswerter Verlust...
Kaum fünf Minuten sind es zu Fuß vom Savignyplatz zur Fasanenstraße. Wie bereits in der Bildergalerie verzeichnet, stellte sie den Backdrop für die „Wir gehen ein Hochzeitskleid einkaufen“-Szene in „Der Fluch der gelben Schlange“. Die bisherigen Bilder aber entstanden spontan und ohne Vergleichsmöglichkeiten, sodass sie perspektivisch nicht wirklich mit den Filmaufnahmen übereinstimmten. Die neuen Fotos stellen in der Hinsicht hoffentlich eine Verbesserung dar:
Und zum Abschluss endlich wieder ein „echter Edgar-Wallace-Film“. „Der Mann mit dem Glasauge“ war ebenfalls bereits mit dem Theater des Westens in der Galerie enthalten. Meine Tour am Dienstag bot mir aber die Möglichkeit, hier weitere Einstellungen und Vergleiche zu ergänzen, sieht man den Hinterhof doch aus diversen Winkeln. Leider ist nicht immer alles exakt übereinstimmend, denn das halbe Areal wurde durch ein großes, unüberwindbares Gittertor mit Stacheldraht und Plexiglasverkleidung abgeriegelt.
Auch wenn nicht mehr alle Schauplätze so schmuck / atmosphärisch / unberührt wie in den 1960er Jahren sind (es gibt aber durchaus auch Beispiele, bei denen es sich andersherum verhält!), so haben doch alle einen ganz speziellen Charme und beweisen das alte Sprichwort: „Berlin ist eine Reise wert“.
PS: Wo wir bei „nicht mehr so unberührt“ sind, beende ich den Bericht mit einem Meisterwerk der Deutschen Telekom. Die „Zelle“, in der Flocke sein Leben lässt, sieht heute wie folgt aus. In Glas könnte er nicht mehr kratzen!
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