1. Die Erklärung, dass der Mörder etwas gegen Frauen habe und deshalb einen Mädchenschmugglerring betreibt, ist ja schon hanebüchen. Aber wenn er sich dann ZUFÄLLIG in die Hauptakteurin des Films verliebt und sie VERGÖTTERT OBWOHL der Frauen ja eigentlich wie die Pest HASST, dann ist das schon reichlich merkwürdig.
2. Die Figur des Pedells ist weder von ihrer körperlichen Konstitution noch von ihrem Verhalten für die Rolle des unheimlichen Mönchs geeignet. In diesem Fall also eine vollkommene Fehlauflösung.
3. Ich habe durchaus nichts gegen Eddi Arent als Verbrecher. Im Gegenteil: In allen drei anderen Verbrecherrollen gefällt er mir MEHR ALS GUT... Doch dieser "Außenstehende", der im Prinzip NICHTS mit den im Film geschilderten Vorgängen um die intrigenschmiedende Adelsfamilie zutun hat, KANN einfach nicht der Mörder sein.
4. Unlogisch ist der Film weiterhin, da Monsieur d'Arol mitten in der Handlung verschwindet. Eine Figur einfach verschwinden zu lassen, ist doch wohl echt ein Fehler, den man nicht tolerieren kann. Da hilft auch die Ausrede "Wallace-Filme sind eben nicht logisch" nichts. Ein bisschen Logik IST NÖTIG!
5. Weil viel rummeckern zwar Spaß macht, aber nicht hilft, hier meine Alternativvorschläge für die Person des Mörders, damit der Film ein "besseres" Ende bekommen hätte: - Monsieur d'Arol - der Vater Gwendolins - Mr. Short (naja, auch schon wieder ein Grenzfall. Aber nicht SO unglaubwürdig wie Eddi Arent!)
Alles in allem muss ich sagen, dass ich den Film zum einen wegen der Auflösung und zum anderen wegen der Atmosphäre nicht mag. Aber mir liegt Reinl sowieso nicht so sehr wie Vohrer (abgesehen von "Fälscher" und "Zimmer"!)...
"Die blaue Hand" hat wohl einen noch schlechteren Schluss, aber der Film als solcher ist für mich noch "erträglicher"!
FAZIT: Mit dem "Buckligen von Soho" auch noch einen schwachen Film, ist Edition 6 für mich die mit Abstand filmtechnisch schwächste Wallace-Edition. Allerdings ist (wie zur Wiedergutmachung) das Bonusmaterial das wohl beste und meiste!