DER GROßE SCHWINDLER - (THE BIG OPERATOR) USA (1959) - R: Charles Haas - DE: 11.3.1960 - FSK 18 - V: MGM Darsteller: Mickey Rooney, Steve Cochran, Mamie van Doren, Mel Torme, Ray Danton, Leo Gordon, Ray Anthony, Jim Backus, Ziva Rodann
Weil er sich einer Befragung durch den Senatsausschuss stellen muss, läßt der korrupte Gewerkschaftsboss "Little Joe" Brown in der Nacht davor einen ihn belastenden Zeugen von dem Auftragskiller Oscar Wetzel beseitigen. Die Frabrikarbeiter Bill und Fred, die miteinander befreundet sind, werden zufällig Augenzeugen eines Treffens zwischen Brown und Wetzel, messen der Begegnung zunächst aber keinerlei Bedeutung zu. Erst als Brown in seiner Aussage vor dem Senat behauptet, den Mafia-Vollstrecker Wetzel nicht zu kennen und kurz darauf höchstpersönlich bei Bill und Fred aufkreuzt, um ihnen eine hochdotierte Stellung anzubieten, schöpfen sie Verdacht und lehnen sein Angebot ab. Daraufhin versucht Brown, sie einschüchtern zu lassen. Während Fred bei einem Brandanschlag verletzt wird, müssen Bill und seine Frau Mary um ihren Sohn Timmy bangen, der entführt wurde.
Solide inszenierter Krimi mit gesellschaftspolitischem Hintergrund, der den Widerstand gegen Bestechung und Gewalt propagiert. Insgesamt durchaus unterhaltsam, auch wenn ein paar Unglaubwürdigkeiten und das konventionelle Ende den positiven Gesamteindruck ein wenig trüben. Dafür kann der Film mit einer interessanten Besetzung auftrumpfen. Mickey Rooney war nur 1,57 m groß, was aber keinen Einfluss auf seine langjährige Schauspielkarriere hatte. Als rücksichtsloser Gewerkschaftsboss greift er zu üblen Methoden, wenn es um die Durchsetzung seiner eigenen Interessen geht. Steve Cochran darf hier als Bill einen braven und aufrechten Charakter verkörpern, was eher selten der Fall war. Das gilt auch für die blonde Sexbombe Mamie van Doren, die als Hausfrau und Mutter mal in einer für sie völlig unüblichen Rolle zu sehen ist. Ray Danton mit dezentem Oberlippenbärtchen spielt äußerst cool den elegant-schnöseligen Auftragskiller. In den 60er Jahren zog es ihn nach Europa, wo er als Held etlicher Agentenfilme James Bond nacheiferte.
"Die Machenschaften eines Gewerkschaftsverbrechers in den USA scheitern am Widerstand einzelner Arbeiter. Sozialkritisch nicht überzeugend, ist der Film nicht mehr als ein etwas rüder Thriller." (Filmdienst)