GANZ SO SCHLIMM IST ER AUCH NICHT - (PAS SI MECHANT QUE CA) Schweiz/Frankreich (1974) - R: Claude Goretta - Deutsche TV-Premiere (1976, ZDF) Darsteller: Gerard Depardieu, Marlene Jobert, Dominique Labourier, Phlippe Leotard, Paul Crauchet, Michel Robin
Nachdem sein Vater einen Schlaganfall erlitten hat, übernimmt Pierre dessen Möbelschreinerei. Er ist mit Martha verheiratet und beide haben einen kleinen Sohn. Pierre stellt schnell fest, dass die Forma praktisch pleite ist. Das behält er aber für sich, denn er bringt es nicht übers Herz, seine Angestellten zu entlassen. Stattdessen tut er so, als gäbe es weiterhin neue Aufträge. Die Möbel, die dafür hergestellt werden und die er dann zu den angeblichen Kunden transportiert, verbrennt er unterwegs. Um die Arbeiter bezahlen zu können, überfällt er Banken und Postfilialen in der Umgebung. Dabei verliebt er sich in die Kassiererin Nelly, die bei einem seiner Überfälle ohnmächtig wird, als er sie mit der Waffe bedroht.
Ein treusorgender Familienvater wird zum Gelegenheits-Bankräuber. Inszeniert hat den Film, der bei uns nicht in den Kinos lief, sondern im TV uraufgeführt wurde, der Schweizer Claude Goretta. Der noch junge Gerard Depardieu, synchronisiert von Christian Brückner, ist hier in seiner ersten Hauptrolle zu sehen, in der er sich sanft und liebevoll wie selten zeigt. Sein eigener Sohn Guillaume, der damals drei Jahre alt war, ist in einigen Szenen als sein "Film-Sohn" dabei. Die französische Schauspielerin Marlene Jobert, die zu diesem Zeitpunkt durch Filme wie "Der Kommissar und sein Lockvogel" oder "Der aus dem Regen kam" populär war, übernahm den Part der Nelly.
"Psychologisch nicht ganz glaubwürdig, doch spannend und anregend inszeniert. Sehenswert." (Filmdienst)