DER BOSS HAT SICH WAS AUSGEDACHT - (ECHAPPEMENT LIBRE) Frankreich/Italien/BRD/Spanien (1964) - R: Jean Becker - DE: 21.8.1964 - FSK 16 - V: Columbia-Bavaria Dt. Prod.: Eichberg-Film, München Darsteller: Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg, Gert Fröbe, Wolfgang Preiss, Renate Ewert, Jean-Pierre Marielle, Enrico Maria Salerno, Fernando Rey, Roberto Camardiel, Diana Lorys
Der abenteuerlustige Fotoreporter David Ladislas lässt sich von Brenner, dem Chef einer internationalen Gangsterbande, anheuern. Er soll 300 Kilo Gold in einem Sportwagen in den Libanon schmuggeln. Begleitet wird er von der hübschen Olga, die ihm als Aufpasserin zur Seite gestellt wurde. Von Marseille aus geht es über Athen nach Beirut und weiter nach Damaskus. Unterwegs lässt David der Gedanke an seine kostbare Fracht nicht mehr los und er beschließt, sich mit dem Auto samt dem Gold aus dem Staub zu machen.
Gedreht wurde vom 10.2. bis 7.4.1964 mit Außenaufnahmen in Paris, Genf, Genua, Neapel, Rom, Barcelona, Granada, Athen, Beirut, Damaskus und Bremen. Die ständig wechselnden Kulissen geben dem turbulenten Action-Abenteuer, das den typischen Charme der Sixties besitzt, eine besondere Note. Ansonsten profitiert der Film vom cleveren Drehbuch, der geschickten Inszenierung und nicht zuletzt von seiner prominenten Besetzung. Belmondo glänzt in seiner Rolle als David nicht nur als Draufgänger und Charmeur, sondern auch als Filou und Gauner, während seine Partnerin Jean Seberg sich zumeist als "kühle Blonde" präsentiert. Beide waren bereits 1959 in Godards Nouvelle-Vague-Film "Außer Atem" ein außergewöhnliches Leinwand-Paar. Wolfgang Preiss zieht als Boss im Hintergrund die Fäden und Gert Fröbe ist sein gnadenloser Vollstrecker. 1965 lief der Film auch in den Kinos der DDR, angeblich mit einer DEFA-Synchro. Die deutsche TV-Premiere erfolgte am 30.12.1972. Außerdem erschien 1977 eine zweiteilige Super 8-Fassung.
"Das Sympathische an dem Abenteuer zwischen Orient und Okzident ist, dass man das Ganze nicht ganz ernst genommen hat. Das liegt nicht zuletzt an Jean-Paul Belmondo, der auch auf krummen Wegen mit Charme zu wandeln versteht. Seine Partnerin Jean Seberg ist in jeder Episode ein interessantes Persönchen. In der langen Reihe der internationalen Schauplätze ist Bremen die Endstation. Zur Ehre des Regisseurs Jean Becker und seines Kameramanns Jean Paul Schwartz und zur Antwort an diejenigen, die deutsche Städte nicht sonderlich filmattraktiv finden, sei gesagt, dass die Hansestadt in der Konkurrenz mit immerhin Paris, Damaskus, Athen und Rom eine ausgezeichnete Figur macht." (Film-Echo)
"Prominent besetzter Film mit einer nahezu spielerischen Kameraführung und einem geschickt durchgehaltenen Spannungsbogen." (Filmdienst)