Darsteller: Siegfried Lowitz, Günther Mack, Harald Dietl, Jutta Kamann, Ruth Maria Kubitschek, Katinka Hoffmann, Anaid Iplicijan, Ulrich Popp
Ein angesehener Psychiater namens Plummer stattet dem ehemaligen Kriminalinspektor Keith Kendrick einen Besuch ab und bittet diesen um die Ermordung seiner Ehefrau. Kendrick stellt Nachforschungen an und erfährt rasch, dass Plummers Ehefrau bereits tot ist...
Im Falle von "Eine Tote soll ermordet werden" handelt es sich um ein Kammerspiel klassischer Prägung, das allerdings der Entstehungszeit entsprechend im "70er-Jahre-Chic" daherkommt. Die von Kendrick (Siegfried Lowitz) bewohnte Wohnung "erstrahlt" in einem Smaragdgrün, das mit der Zeit jedoch durchaus eine angenehm beruhigende Wirkung auf den Zuschauer entfaltet. In Kendricks vier Wänden findet der Auftakt und auch insgesamt ein Großteil der Handlung statt und hier hat der Film auch definitiv seine starken Momente. Siegfried Lowitz spielt den pensionierten Ermittler zwischen Wallace und "Der Alte" mit großer Verve, weswegen er das Geschehen unschwer an sich reißt. Er ist auch der Grund, warum das Werk von Regisseur Semmelroth im Ergebnis funktioniert, auch wenn es Schwächen hat, sobald Kendricks Wohnung verlassen wird. Die Szenen in den Wohnungen der von Ruth Maria Kubitschek, Katinka Hoffmann und Ulrich Popp gespielten fallen deutlich ab. Das liegt zum einen daran, dass die Ausstattung ziemlich misslungen ist und Kubitschek die neurotische Lady Alice arg exaltiert darstellt. Inhaltlich kann der mysteriöse Kriminalfall durchaus überzeugen, weshalb das Gesamtfazit auch dank des Finales in Kendricks vier Wänden positiv ausfällt.
Ein ausgesprochen spielfreudiger Siegfried Lowitz sichert dem plüschigen Kammerspiel das Prädikat "sehenswert". Noch 4 von 5 Punkten.